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‚Mauern’ berauben der Guten Nachricht Jesu

22. September 2018 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Franziskus beim Heiligtum ‚Mater Misericordiae’ in Vilnius: mögen wir beim Überschreiten dieser Schwelle die Kraft erfahren, die unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen reinigt


Rom (kath.net) Am Nachmittag des ersten Tages seiner Apostolischen Reise nach Litauen besuchte Papst Franziskus das Heiligtum „Mater Misericordiae“ in Vilnius. Bei seiner Ankunft wurde er vom orthodoxen Metropoliten und vom Pfarrer der Katholischen Kirche Santa Teresa empfangen. Entlang der Straße, die zur Kapelle der Wallfahrtskirche führt, warteten es ein paar Hundert Waisen und Kinder von Pflegefamilien. Eine Gruppe von Kranken war ebenfalls anwesend.

In der Kapelle warteten der Präsident der Republik, der Botschafter beim Heiligen Stuhl und die Mitglieder des päpstlichen Gefolges.

Nach dem Eingangslied hielt der Papst eine Ansprache und leitete dann das Gebet des Gesätz des Rosenkranzes, wo das dritte freudenreiche Geheimnis betrachtet wird. Vor dem Segen der Gläubigen außerhalb des Heiligtums schenkte Franziskus der Jungfrau einen Rosenkranz aus Gold.

„Da das Bild Jesu wie ein Siegel in jedes menschliche Herz gesetzt ist, gibt uns jeder Mann und jede Frau die Möglichkeit, Gott zu begegnen. Wenn wir uns aus Angst vor anderen in uns selbst einschließen, wenn wir Mauern und Barrikaden errichten, berauben wir uns letztlich der Guten Nachricht Jesu, welche die Geschichte und das Leben der Mitmenschen kennzeichnet. Wir haben in unserer Vergangenheit zu viele Festungen gebaut, heute aber spüren wir die Notwendigkeit, einander in die Augen zu sehen und uns als Brüder und Schwestern anzuerkennen, geeint unterwegs zu sein und mit Freude und in Frieden den Wert der Brüderlichkeit zu entdecken und zu erfahren (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 87)“.



kath.net veröffentlicht die Worte von Papst Franziskus bei seinem Besuch des Heiligtums Mater Misericordiae in Vilnius:

Liebe Brüder und Schwestern,

wir stehen vor dem „Tor der Morgenröte“, einem Rest der Befestigungsmauer dieser Stadt, die zur Abwehr jeglicher Gefahr und Aggression diente. Sie wurde 1799 vom Heer der Invasoren völlig zerstört, wobei nur dieses Tor übrigblieb. Schon damals war hier das Bild der „Mutter der Barmherzigkeit“ angebracht, der heiligen Mutter Gottes, die immer bereit ist, uns zu Hilfe zu eilen und uns beizustehen.

Seither möchte sie uns beibringen, dass wir uns schützen können, ohne anzugreifen, dass es möglich ist, wachsam zu sein, ohne dass man dazu krankhaft misstrauisch sein muss. Diese Mutter, dargestellt ohne Kind, ganz aus Gold, ist die Mutter aller; in einem jedem, der hierherkommt, sieht sie das, was wir selbst so oft nicht wahrnehmen: das Gesicht ihres Sohnes Jesus, das in unsere Herzen eingeprägt ist.

Und da das Bild Jesu wie ein Siegel in jedes menschliche Herz gesetzt ist, gibt uns jeder Mann und jede Frau die Möglichkeit, Gott zu begegnen. Wenn wir uns aus Angst vor anderen in uns selbst einschließen, wenn wir Mauern und Barrikaden errichten, berauben wir uns letztlich der Guten Nachricht Jesu, welche die Geschichte und das Leben der Mitmenschen kennzeichnet.

Wir haben in unserer Vergangenheit zu viele Festungen gebaut, heute aber spüren wir die Notwendigkeit, einander in die Augen zu sehen und uns als Brüder und Schwestern anzuerkennen, geeint unterwegs zu sein und mit Freude und in Frieden den Wert der Brüderlichkeit zu entdecken und zu erfahren (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 87). Jeden Tag besuchen an diesem Ort zahlreiche Menschen aus vielen Ländern die Mutter der Barmherzigkeit: Litauer, Polen, Weißrussen und Russen; Katholiken und Orthodoxe. Heute macht dies die leichtere Kommunikation und die Bewegungsfreiheit zwischen unseren Ländern möglich.

Wie schön wäre es, wenn mit dieser Freizügigkeit, sich von einem Ort zum anderen zu bewegen, auch die Möglichkeit verbunden wäre, Orte gegenseitiger Begegnung und Solidarität zu schaffen, damit wir die Gaben, die wir umsonst empfangen haben, weitergeben können; damit wir aus uns selbst herausgehen und uns anderen hingeben können, indem wir unsererseits auch die Gegenwart und Vielfalt der anderen als Geschenk und Reichtum für unser Leben anzunehmen vermögen.

Manchmal scheint es, dass uns die Öffnung gegenüber der Welt in Konkurrenzsituationen bringt, wo „der Mensch dem Menschen ein Wolf“ ist und nur Platz ist für den Konflikt, der uns trennt, für die Spannungen, die uns erschöpfen, sowie für Hass und Feindschaft, die uns nirgendwo hinführen (vgl. Apostolisches Schreiben Gaudete et exsultate, 71-72).

Die Mutter der Barmherzigkeit sucht wie jede gute Mutter, die Familie wieder zu vereinen, und sie sagt uns ins Ohr: Suche deinen Bruder. So öffnet sie uns das Tor zu einer neuen Morgendämmerung, zu einer neuen Morgenröte. Sie führt uns zur Schwelle, gleichsam an die Tür des reichen Prassers im Evangelium (vgl. Lk 16,19-31). Heute erwarten uns dort Kinder und Familien mit blutenden Wunden; es sind nicht die Wunden des Lazarus aus dem Gleichnis, es sind die Wunden Jesu; sie sind real, konkret, und aus ihrem Schmerz und ihrer Dunkelheit schreien sie nach uns, damit wir ihnen das heilende Licht der Liebe bringen. Die Nächstenliebe nämlich ist der Schlüssel, der uns das Tor des Himmels öffnet.

Liebe Brüder und Schwestern, mögen wir beim Überschreiten dieser Schwelle die Kraft erfahren, die unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen reinigt. Die Mutter befähige uns, die Grenzen und Fehler der anderen mit Barmherzigkeit und Demut zu sehen, ohne dass wir uns irgendjemandem überlegen fühlen (vgl. Phil 2,3). Lasst uns bei der Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse darum beten, dass wir eine Gemeinschaft sein dürfen, die in der Lage ist, Jesus Christus, unsere Hoffnung, zu verkünden, und so ein Land aufzubauen, das alle aufzunehmen weiß, und von der Muttergottes die Gaben des Dialogs und der Geduld, der Nähe und der Aufnahmebereitschaft zu empfangen, die liebt, vergibt und nicht verurteilt (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 165); ein Land, das sich entscheidet, Brücken und nicht Mauern zu errichten; ein Land, das der Barmherzigkeit und nicht der Verurteilung den Vorzug gibt. Möge Maria für dieses ganze gesegnete Land immer das Tor der Morgenröte sein!

Lassen wir uns von ihr führen, und beten wir ein Gesätz des Rosenkranz, wo wir das dritte freudenreiche Geheimnis betrachten.



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Lesermeinungen

 Montfort 22. September 2018 

"Wenn wir uns aus Angst vor anderen in uns selbst einschließen, wenn wir Mauern und Barrikaden errichten, berauben wir uns letztlich der Guten Nachricht Jesu, welche die Geschichte und das Leben der Mitmenschen kennzeichnet. ... ein Land, das sich entscheidet, Brücken und nicht Mauern zu errichten; ein Land, das der Barmherzigkeit und nicht der Verurteilung den Vorzug gibt. Möge Maria für dieses ganze gesegnete Land immer das Tor der Morgenröte sein!"

Na, dann soll der Papst das mal in CHINA predigen!


7
 

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