Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  6. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  7. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  10. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  11. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  12. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  13. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  14. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  15. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan

„Ich schäme mich – auch dafür, dass nachweislich vertuscht wurde“

16. September 2018 in Aktuelles, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Woelki zum Missbrauchsskandal: „Bin persönlich zutiefst getroffen, und ich schäme mich an dieser Stelle für meine Kirche. Dafür, dass sie es zugelassen hat … weil man den Ruf der Institution über das Wohl des Einzelnen gestellt hat.“


Köln (kath.net/pek) Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat in einem Statement unbeschönigt auf den innerkirchlichen Missbrauchs- und Vertuschungsskandal reagiert. Das Statement im Wortlaut:

„Es ist schrecklich. Ich bin katholischer Priester geworden, weil ich den Menschen dienen wollte, weil ich ihnen helfen wollte, einen Weg zu Gott zu finden oder verlässlich auf diesem Weg zu bleiben. Und jetzt das!

Vertreter der Kirche haben Menschen schwersten Schaden zugefügt. Es gibt hier nichts zu beschönigen: Verantwortlich waren Seelsorger, Gott geweihte Menschen, die versprochen haben, Ihr Leben in den Dienst am Nächsten zu stellen. Wer sich aber als Diener Gottes an Menschen schuldig gemacht hat, der hat diese Aufgabe ins Gegenteil verkehrt – ja: pervertiert!


Ich bin persönlich zutiefst getroffen, und ich schäme mich an dieser Stelle für meine Kirche. Dafür, dass sie es zugelassen hat, dass so etwas passieren konnte. Und auch dafür, dass nachweislich vertuscht wurde, weil man den Ruf der Institution über das Wohl des Einzelnen gestellt hat.

Man könnte ja sagen, das wissen wir jetzt leider schon seit einigen Jahren. Auch ich weiß das, aber ich kann mich an diese Meldungen einfach nicht gewöhnen. Es ist zu viel Leid hinter jeder nüchternen Zahl, die man da hört. Hinter jedem Fall steckt das Leben eines Betroffenen, dem ein Schaden durch Mitarbeiter der Kirche zugefügt wurde. Ich habe mit Betroffenen gesprochen, ich kann daher erahnen, was in ihnen vorgeht, aber ganz nachempfinden kann man das von außen wohl nie. Es reicht aber nicht, persönlich nur betroffen zu sein von all den Tragödien. Ich bin auch Erzbischof von Köln in dieser Zeit, und damit bin ich verantwortlich dafür, dass so etwas nie mehr vorkommt, und ich werde mich auch künftig deshalb mit aller Kraft dafür einsetzen. Gewiss, alle Fachleute sagen, dass man Missbrauch hundertprozentig nie verhindern kann, und die Täter gehen oft äußerst gerissen vor. Aber zumindest müssen wir alles Menschenmögliche tun, damit Taten sofort aufgedeckt, Betroffene geschützt und Täter ihrer gerechten Strafen zugeführt werden.

Aber auch die Kirche selbst muss dafür Buße tun. Zur Buße gehört innere Umkehr. Deshalb sage ich ganz ausdrücklich: Ich dulde in unserem Erzbistum keinerlei Vertuschung! Und wir werden im Erzbistum Köln den bereits beschrittenen Weg der Präventionsarbeit weitergehen, um solche Fälle von Grund auf zu vermeiden.

Vor allem gehört zur Buße, den Betroffenen zu begegnen, sie anzuhören und ihr Leid auszuhalten. Erst dann kann die Kirche selbst auf die Vergebung Gottes hoffen, die wir sonst den Menschen zusprechen. Und erst dann können wir hoffen, dass auch die Betroffenen uns eines Tages – vielleicht – IHRE Vergebung gewähren.

Ihr Rainer Woelki“

Das Statement auf Video in voller Länge


Foto Kardinal Woelki (c) Erzbistum Köln


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Woelki

  1. Kirchenrechtler: Papst hat Woelki-Rücktritt offenbar nicht angenommen
  2. Razzia im Erzbistum Köln!
  3. Staatsanwaltschaft Köln weitet Ermittlungen gegen Woelki aus
  4. Staatsanwaltschaft eröffnet keine Ermittlungen gegen Woelki
  5. Kölner Theologie-Hochschule weist FAZ-Behauptungen zurück!
  6. Deutsche Medien verbreiten nach Kleriker-Hetze Fake-News über Kardinal Woelki
  7. Woelki wehrt sich gegen Anschuldigungen von Kirchenrechtler Schüller
  8. "Gerettet wird der ganze Mensch!"
  9. Kardinal Woelki obsiegt vor Gericht
  10. Hinrichtung nach 'Stimmungsbild'






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  5. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  6. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  7. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  8. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  9. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  10. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  11. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  12. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  13. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  14. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  15. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz