Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Das große CDU-Chaos ODER wenn ein angebliches Plagiat schlimmer als Abtreibung im 9. Monat ist!
  2. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  3. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  4. CDU-/CSU-Fraktion will Wahl von Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin verschieben!
  5. Bayerische Verwaltungsgerichtshof: Kreuz in bayerischer Schule verletzt Glaubensfreiheit
  6. NDR-Format ‚Zapp‘ erklärt konservatives Denken mit Gehirnanomalie und geringer Bildung
  7. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  8. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  9. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  10. Ein guter Tag für die Demokratie!
  11. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  12. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  13. Das "...hat mit den Grundsätzen der Christdemokratischen Partei Deutschland nichts mehr zu tun"
  14. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  15. "Das ging ja gerade noch mal schief"

Der Nazi an sich würde wohl (noch) keine AfD wählen

10. September 2018 in Kommentar, 17 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Das „ZdK“ und sein Vorstand täte gut daran, parteipolitische Verquickungen tunlichst zu vermeiden - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)
Das jedenfalls wäre zu hoffen, verortete man diese unangenehmen Zeitgenossen doch eher in der NPD. Im Gegensatz dazu nahm „ZdK“- Präsident Thomas Sternberg (CDU) einen solchen Vergleich vor. Mehr noch, er setzte in einem Akt unsäglicher Geschichtsvergessenheit die AfD mit der NSDAP gleich. Es ist gerade in Mode, der Partei AfD, ihren Wählern und (vermeintlichen) Sympathisanten Prädikate wie Rechts, rechtspopulistisch, zuweilen auch rechtsradikal beizumengen. Bei der Verleihung des Sympathisantenstatus machen die hehren Streiter gegen Rechts vor Sozialdemokraten ebenso wenig halt wir vor Christdemokraten und Liberalen oder Libertären. Wer unter Wahrnehmung der Meinungsfreiheit in Veröffentlichungen vom Mainstream abweicht, hat verloren. Der Vergleich mit einer modernen Hexenjagd ist zulässig. Auf wen gezeigt wird und dabei „Hexe!“ gerufen wird, ist gesellschaftlich geächtet. Die modernen Scheiterhaufen stehen unter anderem in den sozialen Medien.

Nichts desto weniger geht es in der Realität martialisch zu. Niemand bekämpfte sich politisch (und zuweilen auch mit Fäusten) so massiv wie die Kommunisten und die Sozialdemokraten. Beide speisten sich geistesgeschichtlich aus derselben Wurzel. Die Sozialdemokraten gingen historisch den demokratischen Weg der Freiheit, die Kommunisten betrieben die Revolution und die Diktatur des Proletariats. Nach dem Niedergang des Kommunismus nähert man sich nun langsam wieder an. Ausgang ungewiss. Die SED in Landesregierungen ist dem Grunde nach mehr Grund zur Sorge, als ein paar AfD- Politamateure in Parlamenten.


Selten hat man einen solchen Kampf auf der Straße gesehen, wie in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als sich nationale und internationale Sozialisten auf den Straßen Gefechte lieferten, derer die Ordnungshüter des Staates nicht Herr zu werden vermochten. Konkurrenten um dieselbe Klientel Wähler waren eben beide Formen des Sozialismus. Terror und Angst zerstörten die Demokratie, der damals eh keiner traute. Wir wissen um den dramatischen Ausgang, um die Millionen Opfer des Krieges und des Terrors, den die nationalen Sozialisten entfacht hatten. Wir wissen um das Trauma der Täterschaft, unter dem unser Volk bis heute leidet. Taten solcher Ausmaße traumatisieren nicht nur die Opfer in schlimmster Weise, sie hinterlassen Spuren in Umfeld und Nachkommenschaft der Täter.
Nicht zuletzt deshalb ist wohl kein Volk so sehr gefeit gegen die Versuchung des Nationalsozialismus wie das unsere. Die Warnlampen gehen so schnell an, dass man doch einigermaßen ruhig sein kann. Nicht zuletzt aber auch deshalb finden moderne Hexenjagden genau auf diesem Territorium statt. Geradezu widerwärtig wird es, wenn etablierte Politiker, die gleichzeitig Funktionäre des linkskatholisch dominierten Gremienkatholizismus sind, solcherart Hexenjagden geradezu anstoßen. Es ist abartig, wenn ein CDU- Politiker seine Rolle, die von weltlichen Kollegen unsinnigerweise als „Katholikenpräsident“ wahrgenommen wird, derart ausnutzt.

Mag einem persönlich - und das finde ich als Christdemokrat sogar normal – ein Großteil der AfD- Positionen zuwider sein, so ist das kein Grund eine inhaltsleere Hexenhatz unter faktischer Verhöhnung der Opfer des NS- Terrors ins Werk zu setzen.
Es ist deutlich weniger dem Populismus der AfD zuzuschreiben, dass sie von Wahlerfolg zu Wahlerfolg rennt. Es ist dem Populismus ihrer Gegner zu verdanken, dass enttäuschte Wähler aller Couleur dann doch ein „Jetzt-erst-recht-Kreuzchen“ am Wahltag bei denen machen, die eigentlich niemand so wirklich will. Mit deren Wurzeln, die nirgendwo anders als in der Enttäuschung über die (bis dato) eigene Partei zu suchen sind, will sich niemand beschäftigen.

Immerhin muss man aber klarstellen, dass die AfD ein leibliches Kind der drei früher größten Parteien CDU, SPD und FDP ist, deren Verbiegungen zu politischen Brüchen geführt haben, die heute nicht mehr heilen wollen.

Das „ZdK“ und sein Vorstand täte gut daran, parteipolitische Verquickungen tunlichst zu vermeiden. Doch in einer Zeit großkaolitionärer christsozialöoklogischer Gleichschaltung von Politik und Gesellschaft tun die linkskatholisch dominierten Laienfunktionäre genau das Gegenteil. Sie heulen mit den Regierungswölfen und machen sich zu Handlangern derer, die Zensur und Denkverbote via Selbstverpflichtung etablieren möchten. Daß sie der freiheitlich demokratischen Gesellschaft damit einen Bärendienst erweisen, könnte jeder verstehen, der nicht auf dem linken Auge blind und dem linken Ohr taub ist. Hätten wir doch -auch im Kreise katholischer Laienfunktionäre - gegenüber dem internationalen Sozialismus nur ein solch gut funktionierendes Warnsystem, wie gegenüber dem nationalen Sozialismus. Man könnte viel ruhiger sein. Würden wir demokratischen Mechanismen etwas mehr trauen als die Menschen in der Weimarer Republik, könnten wir noch mal ruhiger sein.

Foto: (c) Sarah Börner


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  2. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  5. Und ewig lockt die Macht
  6. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  7. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  8. Freude über den neuen Papst
  9. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  10. Klerikalismus im Bistum Passau






Top-15

meist-gelesen

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  3. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  4. Das große CDU-Chaos ODER wenn ein angebliches Plagiat schlimmer als Abtreibung im 9. Monat ist!
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. "Ich appelliere angesichts der bevorstehenden Wahl an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestags!"
  7. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  8. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  9. CDU-/CSU-Fraktion will Wahl von Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin verschieben!
  10. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  11. Bayerische Verwaltungsgerichtshof: Kreuz in bayerischer Schule verletzt Glaubensfreiheit
  12. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  13. NDR-Format ‚Zapp‘ erklärt konservatives Denken mit Gehirnanomalie und geringer Bildung
  14. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  15. Imam mit Verbindung zur IGMG predigt bei Abschlussfeier einer katholischen Schule

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz