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„Darf man an Gottes Verstand zweifeln?“

19. August 2018 in Spirituelles, 33 Lesermeinungen
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„Natürlich ist Gott unser Vater. Aber er ist auch einer, der seine Kinder erzieht. Natürlich ist Gottes Barmherzigkeit bedingungslos. Aber er lässt sich sicher nicht auf der Nase herumtanzen.“ Gedanken eines Nichttheologen. Von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net/sf) Wenn ich meinem Beichtvater die Frage stellen würde: "Darf man an Gottes Verstand zweifeln?", dann würde er es mir zwar kaum ins Gesicht sagen, aber ich würde bald merken, dass er an meinem Verstand zu zweifeln beginnt. Und das selbst dann, wenn er zu jenen Priestern und anderen theologischen Fachkräften gehörte, bei deren Reden über Gott man durchaus auf solche Gedanken kommen könnte.

Viele predigen heute Gott als unseren liebenden Vater. Aber wenn ein menschlicher Vater seine Kinder dergestalt "lieben" würde, wie die moderne Verkündigung oftmals unseren himmlischen Vater darstellt, es würde nicht lange dauern bis die KESB (Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde) ihm seine Kinder wegnehmen und in die Hände vernünftiger (notfalls professioneller) Erzieher geben würde.

"Gott versteht alles und verzeiht alles. Gottes Liebe und seine Barmherzigkeit sind bedingungslos und grenzenlos. Gott straft nicht, er verzeiht." Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Nun werden diese Theologen aufbegehren und sagen: "Das habe ich nicht so gesagt. Das war nicht so gemeint." Aber dass ihre Aussagen und Akzentsetzungen und besonders ihre Beschönigungen und Weglassungen leicht so verstanden werden können, und nach meinen Beobachtungen manchmal auch so verstanden werden, daran denken sie nicht. Vielleicht müsste man sie einmal an das erinnern, was vor einige Zeit ein Aphoristiker geschrieben hat: "Wenn wir mit unseren Mitmenschen so umgehen würden, wie wir so oft mit Gott umspringen, wir hätten bald keine Freunde mehr."


Natürlich ist Gott die Liebe. Aber diese Liebe ist auch vernünftig. Natürlich ist Gott unser Vater. Aber er ist auch einer, der seine Kinder erzieht. Natürlich ist Gottes Barmherzigkeit bedingungslos. Aber er lässt sich sicher nicht auf der Nase herumtanzen.

So viel Verstand, dies zu begreifen, sollten eigentlich auch unsere Theologen haben und ihre Verkündigung entsprechend anpassen. Das könnte mit ganz einfachen Worten geschehen. Die allermeisten Laien sind vernünftig genug, das zu begreifen. Nur leiden wir natürlich alle daran, dass wir das lieber vergessen. Doch deswegen hat Gott seinen Jünger gesandt mit dem Auftrag: "Lehrt sie alles befolgen, was ich euch geboten habe." (Mt 28,20)

kath.net-Buchtipp
Glaubenswege III: Beichte konkret - Positive Erfahrungen mit dem Bußsakrament
Von Petra Lorleberg (Hrsg.)
Vorwort von Kardinal Paul Josef Cordes
Beiträge von Paul Badde; Pater Prof. Karl Wallner; Martin Lohmann; Michael Schneider-Flagmeyer; Claudia Sperlich; Weihbischof Dominik Schwaderlapp;
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Archivfoto Stefan Fleischer


Foto (c) Stefan Fleischer


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Lesermeinungen

 Zeitzeuge 22. August 2018 
 

Ich habe doch schon längst auf die Analogia entis (Lat. IV)

mit einer kurzen Erklärung verwiesen!

Nochmals weise ich auf alle kath. Dogmatiken hin, wie z.B. Lais, Dogmatik,
Bd. 1, 1965, S. 45-47 zur analogia entis, die Begriffe sind logischerweise nicht univok sondern analog, aber dennoch wahr, genau wie die natürliche Gotteserkenntnis!

Die entsprechenden kath. Glaubenssätze
sind absolut verpflichtend, die Bezweifelung oder Verneinung wäre Häresie.

Damit ist diese Diskussion hier für mich erledigt, weiteres kann jeder
den besagten Dogmatiken entnehmen!


2
 
 Chkm 22. August 2018 
 

@Zeitzeuge ad: Eigenschaften Gottes

Zu Ihrem vorletzten Post:

Haben Sie einmal nachgelesen, was das 4. Laterankonzil dazu erklärt hat?
Wie sehen Sie Ihre Ansicht dazu ??


0
 
 Affinis 21. August 2018 
 

@Zeitzeuge

Zu Ihrer Frage:

Die Dogmen interessieren mich nicht im Geringsten, denn sie sind von Menschen gemacht!
Und wenn Sie jetzt sagen, dass ich nicht katholisch sei, dann sage ich wiederum:
Auch wenn ich an die katholische Kirche meine Kirchensteuer zahle, auch das interessiert mich nicht im Geringsten.


2
 
 phillip 21. August 2018 
 

Straft Gott Vater? Erzieht Gott sein Volk? Na ersteres selbstverständlich nicht,...

Während des irdischen Pilgerweges, ..zumal im persönlichen und Jüngsten Gericht diese Kompetenz Jesus übertragen worden und Vergebung, dh Barmherzigkeit noch möglich ist. Und zum Zweiten: Natürlich lässt Gott Ereignisse (positive wie negative) zu, um unseren Glauben zu prüfen (anschauliches Beispiel ist zB die Zulassung des aktuellen Papstes), uns zum Nachdenken zu bringen, von Sünde abzuwenden und zur Umkehr zu bewegen. Aber niemals wird Gott solange und sooft Strafen verhängen und vollziehen, damit wir seinen Wille tun, dh ihn lieben und seine Gebote beachten und befolgen; das wäre mAn ein verqueres Gottesbild des Neuen Bundes.


1
 
 Zeitzeuge 21. August 2018 
 

Keine despektierlichen Bemerkungen bitte!

Die entsprechenden Dogmen kann man in jeder kath. Dogmatik finden, wie z.B. die
natürliche Gotteserkenntnis und die
wichtigsten Eigenschaften Gottes, das
sind glaubensverpflichtende Dogmen!

Natürlich ist mir bekannt, daß ebenfalls dogmatisiert ist, daß es auf Erden keine unmittelbar-schauende Erkenntnis des Wesens Gottes gibt und das eine umfassende oder völlig entsprechende Gotteserkenntnis in natürlicher wie in übernatürlicher Hinsicht für jedes Geschöpf unmöglich ist.

Daher mein Verweis auf die Analogia entis.

Gegenfrage, aber jetzt nicht kneifen:

Glauben Sie die definierten Dogmen der kath. Kirche bzgl. der natürlichen Gotteserkenntnis und der Eigenschaften
Gottes?

Literatur: Alle katholischen Dogmatiken, z.B. Lais, Dogmatik, Band 1, 1965, S. 36-73 ff.!


2
 
 cn 21. August 2018 
 

@Stefan Fleischer

Die Botschaft von der bedingungslosen Liebe reicht sicher nicht. Man muss auch die Erfahrung machen, dass es so etwas gibt. Erfahrung und Botschaft müssen in einer gewissen Balance sein.

Ansonsten gehört zur Verkündigung nicht nur das Wort, sondern auch die Tat. Und auch hier muss es zwischen Beidem eine gewisse Balance geben.

Dieses Prinzip gilt auch für Warnungen: Wenn ich einen Fehler gemacht und erkannt habe, kann ich sehr viel besser davor warnen als jemand, der diese Erfahrung nicht gemacht hat.

Bezüglich der Missbrauchsfälle gibt es bisher praktisch keine reuige Täter, die öffentlich zur Aufklärung und zu effektiven Warnungen beigetragen hätten. Sind diese Menschen verstockt? Oder können sie nicht um Vergebung bitten für etwas, was sie sich selber nicht vergeben können? Und umgekehrt: Sind wir diesen Menschen zu der grenzenlosen Liebe und Barmherzigkeit und zugleich der Gerechtigkeit gegenüber den Opfern fähig, um diesen Konflikt zu lösen?


0
 
 Hesychast 21. August 2018 
 

@Lieber Herr Fleischer!

Ich glaube nicht, dass Gott die Menschen zu ihren Lebzeiten belohnt und bestraft. Ich habe ein paar Bekannte aus "Freikirchen", die allen Ernstes glauben, sie hätten - wenn sie nur fest genug glaubten - gegenüber Gott bzw. Jesus geradezu einen Anspruch auf Gesundheit, Wohlstand und allerlei sonstige irdische "Benefizien". Das finde ich genauso abwegig wie den "Volksmund", der noch in meiner Jugend bei einem Schicksalsschlag, der jemanden traf, sehr schnell mit dem Urteil bei der Hand war "Das ist jetzt die Strafe Gottes, weil er/sie..."
Ich weiß schon, dass dieses Gottesverständnis im AT weit verbreitet war. Allerdings glaube ich, dass genau dies einer der (nicht wenigen) Punkte ist, in denen der alttestamentliche Glaube durch das NT "überwunden" worden ist.


1
 
 Hesychast 21. August 2018 
 

@Lieber Herr Fleischer,


0
 
 Zeitzeuge 21. August 2018 
 

Lieber Stefan Fleischer!

Verbindlich für den gläubigen Katholiken
sind nicht private Auslegungen von Gleichnissen, sondern die Dogmen der kath. Kirche.


Bekehrung, ich rede jetzt nicht v.d. Rechtfertiung, sondern von Sündern nach der Taufe, ist
übernatürlich nur möglich mit Hilfe der zuvorkommenden, ungeschuldeten Gnade Gottes, die eine göttliche Tat der Liebe ist.

Dieser Gnade kann der Mensch auch widerstehen.

Der Sünder muss sodann, von der helfenden Gnade begleitet, seine
Sünden bereuen und in einer gültigen Beichte bekennen sowie den Vorsatz fassen, nicht mehr zu sündigen und das Werk der Genugtuung zu leisten.

Ohne Reue gibt es keinen Sündennachlass!

Gute Werke, im Gnadenstand verrichtet, vermehren die Gnade, schlechte Taten
können als Wesensstrafen auch im Pilgerstand verhangen werden als Folgen der Sünde.

Wesen u. Eigenschaften Gottes sind geoffenbart u. als Dogmen definiert,
wir kennen also, unter Beachtung der
analogia entis, das Dasein u.die Eigenschaften Gottes etc.!


3
 
 Fatima 1713 21. August 2018 
 

@mirjamvonabelin

"Das sind doch alles nur Gleichnisse"

Schön und gut, aber die Gleichnisse stammen ja nicht von uns, sondern von Jesus selbst. Natürlich ist unser Verständnis davon sehr beschränkt. Wir können uns hier nur austauschen und einzelne Aspekte beleuchten.


0
 
 mirjamvonabelin 21. August 2018 
 

Das sind doch alles Nur Gleichnisse

Wie die Wirklichkeit ist haben wir keine Worte.
Jeder Mensch hat einen anderen Vater gehabt und so hat jeder eine andere Vorstellung.

Und wenn ich Gott mit Vater vergleiche, muss ich mindestens "guter Vater" sagen.
Und dann gibt es viele die sich nicht vorstellen können, wie ein guter Vater ist.


1
 
 Stefan Fleischer 21. August 2018 

@ Hesychast

Ihre Ausführungen kann ich teilen. Einzig beim ersten Satz habe ich Probleme: "M.E. verhält es sich ungefähr so: Zu Lebzeiten des Menschen greift Gott weder "belohnend" noch strafend in das menschliche Leben ein." Wenn wir an einen in der Geschichte handelnden, allwissenden und allmächtigen Gott glauben, welcher unser Vater ist, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass er auch Massnahmen ergreifen kann und ergreift, um mich zu erziehen, oder genauer um mich immer mehr zu sich zu ziehen. So gesehen, glaube ich, kann man ruhig auch von "belohnen und bestrafen reden" auch wenn diese Begriffe in unserer Zeit oftmals negativ belastet verwendet werden.


1
 
 Fatima 1713 21. August 2018 
 

@Chkm

Na eben, hab ich ja bei meinem ersten Posting eh auch schon geschrieben ...


1
 
 Stefan Fleischer 21. August 2018 

@ Chkm

Vermutlich meinen wir beide das Gleiche. Was unterschiedlich ist, ist die Akzentsetzung. Bei ihnen steht die grenzenlose und bedingungslose Liebe Gottes im Vordergrund. Mir geht es mehr darum aufzuzeigen, dass der Mensch durchaus in der Lage ist, diese Liebe zurück zu weisen, "in Gedanken, Worten und Werken und durch Unterlassung des Guten". Dazu kommt bei mir, dass ich die Gefahr sehe, dass eine allzu sehr betonte Barmherzigkeit Gottes zum Missbrauch verleiten kann. Oder liegt nicht oft gerade in der Frage der Vertuschung von Missbräuchen offensichtlich ein falsches Verständnis von Barmherzigkeit, der Barmherzigkeit Gottes wie der menschlichen, zu Grunde?


0
 
 Chkm 21. August 2018 
 

@Fatima 1713

Das haben Sie sehr gut geschrieben, da kommen wir zusammen.
Es ist so, dass Gottes Liebe ohne Vorbedingung da ist und immer da war, ja, er geht damit quasi in Vorleistung.
Es kommt nur darauf an, ob wir, die Menschen, diese Liebe annehemen und erwiedern. Das ist unsere Sache, sie wird uns nicht zwangsweise übergestülpt.
Wir müssen Sie uns allerdings auch nicht erst verdienen wie in einem Tauschgeschäft. Sie weisen weiter unten sehr gut darauf hin.
Es ist unser freier Wille, das Goldstück, das auf dem Weg liegt, aufzuheben oder nicht.
Das hat Jesus uns gezeigt. Das war sein Auftrag und dafür ist er gestorben.


1
 
 Hesychast 21. August 2018 
 

Der Glaube ist einfach

M.E. verhält es sich ungefähr so: Zu Lebzeiten des Menschen greift Gott weder "belohnend" noch strafend in das menschliche Leben ein. Selbst in der letzten Stunde seines Lebens nimmt Gott den reuigen Sündern noch mit grenzenloser Barmherzigkeit als sein geliebtes Kind bei sich auf. Der Tod ist allerdings quasi der point of no return: Wer bis zum letzten Atemzug Gottes liebende Barmherzigkeit bewusst zurückweist, der spricht sich selbst das Urteil. Und gegen diese finale und definitive Selbstverurteilung ist dann sogar Gottes grenzenlose Barmherzigkeit machtlos.


0
 
 Chkm 21. August 2018 
 

@Stefan Fleischer zu "Der Vater im Gleichnis..."

Nein, so geht das nicht.
Beim Lesen der Evangelientexte gelten die gleichen Reglen wie im Deutschunterricht bei der Interpretation: Was stehtda?-Was heiß das?
Beispiel:
Ein Mann hatte zwei Söhne.
-Damit ist gleich zu Anfang geklärt um wen es geht.
Der jüngere zog in ein fernes Land
-nicht in eine ferne Stadt oder gar ins Nachbardorf. Was bedeutete das in der damaligen Zeit?
-verloren, weg
Zuerst liebt der Vater, DANN ERST spricht der Sohn seine Reue ihm gegenüber aus.

Es gibt in dem Gleichnis zwei Dinge zu lernen:
Erstens, dass Gott bedingunslos liebt und barmherzig ist
und
zweitens, dass Gottes Gerechtigkeit bedeutet:
Jeder bekommt das was er nötig hat, nicht das, was er verdient hat oder gar glaubt verdient zu haben.

Mit Spekulationen und Phantasien wird nur eine schlechte Märchenstunde daraus.

Übrigens: Hat Gott die Erlösung von irgendeiner Bedingung abhängig gemacht?
NEIN !
Gott ist bedingungslose LIEBE !


0
 
 Fatima 1713 21. August 2018 
 

@Chkm - Teil 1

1.Warum dieser schnippische Ton?
2.Ich habe das Gleichnis vom barmherz. Vater gar nicht erwähnt, warum also Ihr freundlicher Hinweis, ich hätte nicht genau hingesehen?
3.Sie haben recht: Gott IST schon barmherzig, bevor wir bereuen, genauso wie Er uns liebt, unabhängig davon, ob wir Seine Liebe erwidern. Aber was nützt mir der köstliche Kuchen am Tisch, wenn ich nicht hingehe und mir mein Stückchen abhole?
Also haben Sie 4.in gewisser Weise wieder recht: Es ist nicht einmal Reue notwendig (das Motiv des Sohnes war eigentlich purer Egoismus: dort geht es mir besser also geh ich zurück), aber ZURÜCK GEHEN musste der verlorene Sohn sehr wohl (von) alleine. Sein Vater ist ihm nicht nachgelaufen und hat ihm im Schweinestall das Festgewand mit Gewalt übergestülpt. Das hätte auch nicht viel Sinn gehabt. Er ist ihm ENTGEGEN gelaufen, weil er sah dass er FREIWILL ZURÜCK KOMMT. Das Festgewand hatte er da allerdings noch nicht dabei. Das bekam der Sohn erst als er seine Sünde zugegeben hatte.


0
 
 Stefan Fleischer 21. August 2018 

@ cn Nachtrag - eine kleine Frage

Könnte es vielleicht sein, dass bei den Missbrauchtätern und -Vertuschern aller Hierarchiestufen in unserer Kirche die Botschaft von der grenzenlosen und bedingungslosen Liebe Gottes allzu einseitig herüber gekommen ist? Oder gibt es darunter sogar "Christen" welche diese Botschaft wider besseres Wissen dazu missbrauchen, sich nicht um Umkehr bemühen zu müssen?


0
 
 Stefan Fleischer 21. August 2018 

@ cn

Ich glaube, wir müssen zwei Dinge auseinander halten. Einerseits habe wir die grenzenlose Liebe Gottes, die niemand bestreiten will. Andererseits haben wir die Möglichkeit des Menschen, diese Liebe abzulehnen oder gar zu missbrauchen, vor welchen m.E. viel zu wenig gewarnt wird. Wir sollten nie vergessen: "Wo es nichts zu vergeben gibt (weil der Hochmut des Menschen seine Schuld nicht anerkennen will) kann selbst Gott nicht verzeihen.)


0
 
 Mariat 20. August 2018 

Meine Auslegung vom verlorenen Sohn, betrifft das Bußsakrament

Der Vater steht für Gott. Er ist unser himmlischer Vater, wir sind seine Kinder, seine geliebten Söhne und Töchter. "Du bist mein geliebtes Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist dein", sagte der Vater zu seinem älteren Sohn, Lk 15,31. Diese Gewissheit soll uns begleiten, die wir mit Gott verbunden sind. Wir dürfen uns geborgen und geliebt fühlen.
Durch den freien Willen den Gott uns geschenkt hat, dürfen wir auch nein zu seinem Willen und den Geboten sagen. Unser Vater muss es also hinnehmen, wenn auch schmerzhaft, da er uns liebt und niemanden verlieren will, wenn wir uns, wie der jüngere ( verlorene) Sohn von ihm abwenden. Der in die Welt zog und ein Leben der Sünde, des Vergnügens führte. In der der Abkehr von Gott, liegt der Tot. Deshalb feierte der Vater auch ein Fest, da sein Sohn durch die Rückkehr, die Umkehr zu ihm und die Bitte um Vergebung (Bußsakrament) vom Tot, vom verloren - sein wieder zum Leben, Glauben an Gott, den Vater kam.Lk 15,24.


3
 
 Chkm 20. August 2018 
 

@Mariat

Das ist leider ein Fehlschluss !

Der Vater im Gleichnis war ein Mensch und wusste nichts von der Reue des Sohns.
Er war barmherzig und vergebend BEVOR der Sohn IHM seine Reue gezeigt hatte.
Und genau darum ging es Jesus, zu zeigen, dass Gott tatsächlich BEDINGUNGSLOS barmherzig ist. In dem Gleichnis geht es in erster Linie um den Vater, darum wie dieser handelt.
Das müssen wir so annehmen, so schwer uns das mit unserer menschlichen Vorstellung auch fällt.


4
 
 Mariat 20. August 2018 

@Chkm, da muss ich Sie auf etwas wichtiges hinweisen.

"In Lk 15,20 heißt es:[...]
und das BEVOR der Sohn überhaupt ein Wort, also auch ein Wort der Reue, gesagt hatte."
Manchmal überliest man etwas wichtiges. Z. B. die Reue, die der Sohn vorher hatte. In Lk 15,18 -19 heißt es:" Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. Dann brach er auf ..."
Ich stimme @Fatima 1713 zu.
Es gibt schon viele Bekehrungserlebnisse, die veröffentlicht wurden - auch in Bibel TV.
Gott läßt dem Menschen die Freiheit. Er weiß zwar alles, geht alle Wege mit, wie es heißt. Aber der Mensch selbst muss den ersten Schritt tun. Der Mensch muss sich auf den Weg machen. Dies geschieht manchmal erst in großer Not.
Gott erhört das Gebet, das Rufen um Hilfe. Die Umkehr, die Hinwendung zu Gott, der Glaube, geschieht in kl. Schritten.
Diejenigen aber sind die größten Zeugen dafür, dass Gott existiert.


4
 
 Winrod 20. August 2018 
 

Fatima

Genau so sehe ich es auch. Danke!


3
 
 Fatima 1713 20. August 2018 
 

Bedingungslose Barmherzigkeit

Es gibt m.E. eine einzige Bedingung dafür, dass Gott uns Seine Barmherzigkeit zukommen lassen kann: die Reue. Sie ist die Voraussetzung, um Gottes Barmherzigkeit empfangen zu können.
Aber Gott stellt diese Bedingung nicht, damit er zufrieden gestellt ist, so wie eine Art Bezahlung oder Tauschhandel. "Wenn du mir das gibst, geb ich dir das."
Die Bedingung ergibt sich einfach aus der Sache. Es ist Gott gar nicht möglich, uns Seine Barmherzigkeit zu erweisen, wenn wir nicht bereuen. Denn wenn wir der Meinung sind, dass wir nichts falsch gemacht haben oder gar nicht erkennen, dass wir gesündigt haben, brauchen wir Seine Barmherzigkeit ja gar nicht; zumindest glauben wir das. Wenn wir es einfach nicht "checken" und/oder uns nach Seiner Barmherzigkeit gar nicht sehnen, kann Er uns nicht helfen.
In Wirklichkeit respektiert Er damit unsere Freiheit, Er drängt uns Seine Barmherzigkeit nicht auf oder "stülpt sie uns über". Letztlich geht das ja auch gar nicht.


4
 
 Winrod 20. August 2018 
 

Chim

Robert Spaemann hat Luk, 15,11....; etwa so ausgelegt: Der Vater ist dem Verlorenen Sohn nicht bis zu den Schweinetrögen nachgelaufen. Sondern dieser musste zuerst umkehren, bevor ihn der Vater mit offenen Armen empfing.
Also, so ganz "unbedingt" ist es doch nicht abgegangen.


4
 
 Chkm 20. August 2018 
 

@Winrod

Eben, weil wir ihn nicht als Richter nach unseren menschlichen Vorstellungen denken dürfen.
lesen Sie bitte Lk 15,11-32 und Mt 20,1-16, dort werden Sie sehen, dass Gottes Barmherzigkeit und Gerechtigkeit nichts mit unseren Vorstellungen davon gemein haben.


2
 
 Winrod 20. August 2018 
 

Bedingungslos?

Warum ist Gott dann auch noch Richter, wenn seine Barmherzigkeit "natürlich bedingungslos ist"?


1
 
 Stefan Fleischer 20. August 2018 

Wie ich sehe

können meine Ausführungen missverstanden werde. Um im Detail darauf einzugehen reicht der Platz hier nicht. Vielleicht aber zeigt ein anderer Text von mir, welcher kürzlich in der "Katholischen Wochenzeitung" erschienen ist, in welchem Sinn und Geist dieser Beitrag gelesen werden sollte.

www.stefanfleischer.ch/EINZELTEXTE/freudeamglauben.html


1
 
 Hesychast 20. August 2018 
 

Weizen(-Menschen) und Unkraut(-Menschen)

Jesu Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen (Mt 13,24-30) und dessen Deutung durch Jesus (Mt 13,36-43) besagt tatsächlich, dass Gott beides - den Weizen UND AUCH das Unkraut - bis zur Zeit der Ernte gleichermaßen "ungestört" wachsen lässt.
Erst bei der Ernte - also beim "Ende der Welt" bzw. beim Endgericht am "Jüngsten Tag" - wird das Unkraut im Feuer verbrannt werden.


2
 
 Chkm 20. August 2018 
 

Gott denken

Vor nicht allzu langer Zeit hat der "Nichttheologe" in diesem Forum sehr schön dargelegt, dass man sich Gott nicht nach menschlichen Kriterien und Eigenschaften vorstellen darf, weil er doch ganz anders sei.
Aber jetzt,in seinem Beitrag, tut er das in extenso und begeht den Fehler, vor dem er damals sehr richtig gewarnt hat, selber in hohem Maße.
NEIN !, so ist Gott nicht, und so handelt er nicht.
ER ist: TOTALITER ALITER
Wir dürfen uns kein Bild von ihm machen, und das heißt auch: nicht von seinem Handeln.


4
 
 cn 20. August 2018 
 

Väter

Lieber Herr Fleischer,

als ich Ihren Artikel las, musste ich etwas stutzen über die Formulierung" Gott lässt sich nicht auf der Nase herumtanzen". Es fühlte sich für mich falsch an, weil ich an meinen Vater denken musste. Ich kann mich an keine einzige Gelegenheit in meinem Leben erinnern, wo ich versucht gewesen wäre, ihm "auf der Nase herum zu tanzen". Er hatte für mich eine so vollkommen natürliche Autorität, dass ich lediglich fürchtete, ihn zu enttäuschen. Wenn jemand zu mir sagte "Gott versteht alles und verzeiht alles. Gottes Liebe und seine Barmherzigkeit sind bedingungslos und grenzenlos. Gott straft nicht, er verzeiht" so würde ich das ziemlich gut auf meinen Vater übertragen können. Sicher war er auch mal ungehalten. Aber Strafe? Ich kann mich an keine einzige erinnern! Aber wie gesagt: Er hatte eine große natürliche Autorität. Ich habe ihn sehr geliebt und ich hätte ihn nicht enttäuschen mögen. An die Momente, wo ich es doch tat, erinnere ich mich sehr genau.


3
 
 Rob Albers 20. August 2018 
 

viele denken das

Kaum einer nimmt Gott noch ernst, auch nicht die Katholiken. Die meisten denken, Gott ist so eine Vorstellung, oder sie hoffen, dass es "etwas" gibt, das uns beisteht. Doch eine wirkliche, persönliche Verbindung mit Gott haben die wenigsten. Das sieht man auch daran, wie sie beten, in aller Öffentlichkeit ;-)


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