Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Orthodoxer Patriarchengipfel zu Ukraine am 31. August in Istanbul

11. August 2018 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bartholomaios und Kyrill wollen Lösung finden - Verhinderung einer Entscheidung zugunsten einer kirchlichen Selbstständigkeit Kiews ist Hauptanliegen Kyrills


Rom (kath.net/KAP) Ein orthodoxer Patriarchengipfel zur Lösung des innerkirchlichen Konflikts um die Ukraine findet am 31. August in Istanbul statt. Das berichtete die vatikannahe Website "Il Sismografo" am Montag. Demnach wird der Patriarch von Moskau, Kyrill I., Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel am Sitz des Ökumenischen Patriarchats im Stadtteil Phanar in Istanbul besuchen. Bartholomaios und Kyrill wollen jetzt eine Lösung in dem zuletzt im Juli eskalierten Streit zwischen den beiden finden, bei dem es um die Ukraine geht. Kyrill werde vom Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion von Wolokolamsk, begleitet werden, heißt es.

Thema des Treffens ist die Zukunft der ukrainischen orthodoxen Kirche. Der Wunsch Kiewer Kirchenverantwortlicher nach Unabhängigkeit von Moskau war im Phanar vor einigen Monaten vorgebracht worden. In der Folge hatte am 27. Juli eine Delegation des Ökumenischen Patriarchats dem ukrainischen Präsident Petro Poroschenko die Botschaft überbracht, dass die kirchliche Verselbstständigung der ukrainischen Orthodoxie "beschlossene Sache" sei.


"Katastrophe für die Orthodoxie"

Der Patriarch von Moskau, von dem und von dessen Vorgängern die Ukraine seit dem 17. Jahrhundert in einer gemeinsamen Jurisdiktion gehalten wird, bezeichnete eine ukrainische Autokephalie allerdings als "Katastrophe für die Orthodoxie". Die Verhinderung einer solchen Entscheidung ist dementsprechend aktuell das Hauptanliegen Kyrills.

Poroschenko wiederum dankte am 27. Juli der Delegation aus dem Phanar für dessen Einleitung des Autokephalieprozesses: "Für die meisten Ukrainer ist es von Bedeutung, dass ihre Kirche nicht der russischen angehört, der sie im 17. Jahrhundert auf kirchenrechtswidrige Weise eingegliedert wurde. Wir sind der Ansicht, dass Konstantinopel unsere Mutterkirche ist." Die Rückkehr in den Schoß der Mutterkirche sei ein "historischer Augenblick für unser Land und unsere Kirche".

Seinerseits unterstrich der Phanar-Delegat, Metropolit Emmanuel Adamakis von Paris, "die kompromisslose Unterstützung" der Konstantinopler Mutterkirche für Kiew. Der diesbezügliche Beschluss der Heiligen Synode des Patriarchats habe "den Weg in eine neue Epoche" frei gemacht. "Kiew war immer unter der kirchlichen Protektion (Omophorion) des Ökumenischen Patriarchats. Wir haben alle historischen Dokumente in der Hand, die das beweisen", stellte Adamakis mit Nachdruck fest. Anschließend verlas Bischof Ilarion Rudnik von Edmonton in Kanada die Botschaft von Patriarch Bartholomaios I. an Poroschenko, mit der zentralen Aussage, dass die Würfel für die Autokephalie der ukrainischen Orthodoxie gefallen seien und die Promulgierung des diesbezüglichen Dokumentes (Tomos) nur mehr eine Formsache und Frage der Zeit darstelle.

Radikale Entwicklung unwahrscheinlich

Kirchenpolitische und diplomatische Beobachter orten bereits eine Spaltung der griechisch-orthodoxen Kirchenfamilie zwischen den von Konstantinopel und Moskau geführten Blöcken. Diese hatten sich bereits in der Frage des vom Ökumenischen Patriarchat einberufenen Orthodoxen Konzils von Kreta 2016 herausgebildet. Bartholomaios wird insbesondere von Rumänien unterstützt, Kyrill wiederum von Serbien und vom zweithöchsten Kirchenfürsten der Orthodoxie, Patriarch Theodoros II. von Alexandria. Während sich Medien zufolge eine weitere Kirchenspaltung innerhalb der Orthodoxie, mit dem "Dritten Rom" Moskau im Zentrum, abzeichnet, sprechen die bisherige Erfahrungen jedoch nicht für eine so radikale Entwicklung.

In der Orthodoxie bilden die zur Zeit 14 autokephalen Kirchen gleichberechtigte Glieder einer Glaubens- und Sakramentengemeinschaft. Zu den Vorrechten Konstantinopels gehören zwar die Gewährung der Autokephalie und andere Aufgaben, doch kein universeller Jurisdiktionsprimat, wie ihn der abendländische Papst für sich in Anspruch nimmt. Denn kein orthodoxes Kirchenzentrum kann ein anderes von den Sakramenten und besonders von der eucharistischen Communio ausschließen. Aufgekündigt wird in Streitfällen nur die Gebetsgemeinschaft für das strittige geistliche Oberhaupt der Rivalen.

Regelrechte Kirchenspaltungen hat es nur innerhalb ein- und derselben Gemeinschaft gegeben. So zwischen dem Moskauer Patriarchat und der russischen Emigrantenkirche im Ausland. Dieses Schisma wurde aber 2007 beigelegt.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ukraine

  1. Russischer Diktator Putin lässt Sophienkathedrale in Kiew bombardieren!
  2. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  3. Ukrainischer Bischof: "Gott ist unsere einzige Zuflucht"
  4. Großerzbischof: "Auch in der Ukraine ist Christus auferstanden"
  5. Neun getötete Kinder und Jugendliche nach russischen Angriff auf Kinderspielplatz in der Ukraine
  6. Bischöfe: Neues Interesse am Christentum bei Ukrainern
  7. Kiewer Weihbischof: Jede Gelegenheit für "gerechten Frieden" nutzen
  8. 1.000 Tage Angriffskrieg auf die Ukraine - Ein Trauertag für die Welt!
  9. Was Trump mit der Ukraine wirklich vorhat
  10. 'Auf die russischen Mörder und Angreifer wartet das gerechte Urteil Gottes'






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  5. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  6. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  10. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz