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"Findet den Weg der Stille wieder!"

25. Juli 2018 in Familie, 3 Lesermeinungen
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Jungfamilientreffen Pöllau ging mit einer scheinbar paradoxen Botschaft von Don Paul Préaux an die Familien zu Ende: Entdeckt für Euch den Wert der Stille und der Langsamkeit - Mehr als 1200 Teilnehmer beim größten katholischen Familientreffen


Pöllau (kath.net/pm) Mehr als 200 Familien mit über 500 Kindern, unterstützt von 260 ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, trafen sich von 17. bis 22. Juli 2018 im steirischen Pöllau zum 16. Jungfamilientreffen, einer Woche der Erholung und geistlicher Stärkung. Zu Ende ging das größte derartige Treffen Österreichs am Sonntag mit einem Impuls von Don Paul Préaux, dem Leiter der Priestergemeinschaft St.Martin, der über 120 Priester und Diakone angehören und die gegenwärtig in Évron in Frankreich rund 100 Seminaristen auf das Priestertum vorbereitet.

Don Paul rief die Ehepaare dazu auf, immer im Angesicht Gottes zu leben und damit Licht und Salz der Erde zu sein, der Welt den „Geschmack der Liebe Gottes“ zu geben. Christliches Leben heiße, in der Gegenwart Gottes, in der Liebe zu stehen: „Um den Weg der Liebe zu finden, müssen wir aber den Weg der Stille finden.“ Stille sei eine Form der Kommunikation. „Und alle großen Dinge beginnen in der Stille. Ein Paar, das nicht miteinander in Stille sein kann, ist in der Krise. Denn aus der Stille heraus bekommen die Worte ihren Sinn und ihren Wert.“

Daher müssen Ehepaare, „die lange und auf Dauer lieben wollen, den Weg der Stille wiederfinden, der Besinnung.“ Heute gebe es nicht nur vorgekochtes Essen und vorgeschneiderte Kleidung (prêt-a-manger, prêt-a-porter), sondern auch vorgedachte Gedanken, prêt-a-penser: „Man hat das Gefühl, dass die Gesellschaft uns daran hindern will, nachzudenken. Unsere Würde liegt aber darin, nachzudenken.“ Ohne Stille gebe es keine Selbsterkenntnis, keine Erkenntnis des anderen. „In der Stille spricht Gott sein Wort.“


Es gelte aber nicht nur, den Weg der Stille wiederzuentdecken, sondern auch den Wert der Langsamkeit. In der heutigen Welt, so Don Paul, gelte vor allem die Leistung. Je effizienter jemand sei, umso besser. „In dieser Welt“, so der französische Priester, „singe ich gerne das Lied der Langsamkeit: Nehmen wir uns Zeit! Die Zeit, einander anzuschauen, zu lieben. Die Zeit für die Kinder: Wenn ein Kinder immer hört: Ich habe keine Zeit!, dann sucht es die Zeit bei anderen.“

„Die gut geordnete Nächstenliebe beginnt bei sich selber“, sagte Don Paul: „Es ist wichtig, dass man sich Zeit nimmt in der Stille, um sich in sich zu kehren. Wer mit dem Alleinsein nicht umgehen kann, kann auch mit seiner Beziehung zum Ehepartner und zu den Kindern nicht umgehen.“

Kritisieren greift die Einheit an, in der Kirche wie in der Familie

Don Paul Préaux ging auch auf die Fallen ein, in die Ehepartner leicht geraten können, etwa die Falle, den anderen zu verachten, oder die Falle der ständigen Kritik. Er warnte davor, ständig zu kritisieren, und verwies auf Papst Franziskus, über dessen Bett der Spruch stehe: „Es ist verboten, sich zu beklagen!“ Don Paul: „Das Kritisieren erstickt in uns den Heiligen Geist.“ Das gelte auch für das Ausrichten von Priestern, Bischöfen und des Papstes. „Wenn man den Papst kritisiert, werde ich zum Löwen, weil man damit an das Prinzip der Einheit rührt.“ Der Papst sei uns vom heiligen Geist für Heute geschenkt, „und ich glaube daran, dass zu ihm Christus sagt: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Kirche erbauen!“

Auch das Kritisieren zwischen Eheleuten verurteilte der Priester in seinem Schlussimpuls. „Man muss nicht mit allem einverstanden sein, was der andere sagt oder tut – aber wir sollen nicht in der Offensive leben, sondern in der Begegnung.“ „Seid Ihr Christen des Klagens oder des Segnens?“, fragte er die Teilnehmer und forderte sie auf: „Bevor ihr Pöllau verlässt, müsst ihr alle eure Kritiken und Klagen ins Feuer oder auf den Müll werfen!“.

In seiner Predigt zum Sonntagsevangelium rief Don Paul Préaux schließlich die Familien auf, „als Werkzeuge des Friedens in die Mission zu gehen“. Weil es keinen Frieden ohne Gerechtigkeit gebe und keine Gerechtigkeit ohne Vergebung, müssten die Familien vor allem auch die Kraft des Verzeihens lernen und üben. Friede und Gnade seien „unzertrennliche Gaben Gottes“. Die Aufgabe von Begegnungen wie dem Jungfamilientreffen sei es daher, Friede und Gnade im Herzen zu erhalten, zu hüten und in die Welt hinauszutragen.

Für viele Familien ein Fixpunkt im Jahresablauf

Das Jungfamilientreffen findet seit 2003 im steirischen Pöllau statt, in der Regel in der dritten Juliwoche. Träger ist die Initiative Christliche Familie (ICF) unter der Leitung von Robert Schmalzbauer, die unter der Patronanz der katholischen Bischofskonferenz Österreichs steht. Die Treffen sind gekennzeichnet von dem Bemühen, den teilnehmenden Familien aus Österreich und den Nachbarländern eine Woche der Erholung und kräftigender geistlicher Impulse zu bieten. In völliger Freiheit sind die Teilnehmenden eingeladen, in Vorträgen und Workshops ihr Rüstzeug für eine gute Ehe und Familienführung zu stärken und auf vielfältige Weise ihre Gottesbeziehung zu vertiefen – als Einzelne, als Paar und als ganze Familie. Bisher haben rund 2000 Familien an den Jungfamilientreffen in Pöllau teilgenommen, für viele sind sie zum Fixpunkt im Jahresablauf geworden.

Informationen www.jungfamilien.at

jungfamilien[at]aon.at

Rückfragen Initiative Christliche Familie: office[a]christlichefamilie.at

Foto (c) Jungfamilientreffen Pöllai

Familie beim Jungfamilientreffen in Pöllau



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Lesermeinungen

 Michael F. 25. Juli 2018 
 

Goldgräber

...Goldgräber beim anderen zu sein (statt Mistkäfer), wie es Pater Kentenich/Schönstatt wunderbar und einprägsam formuliert, bedeutet auch manchmal, Dreck wegzuschaffen.


0
 
 Michael F. 25. Juli 2018 
 

Kritik

Ich widerspreche Don Paul nicht grundsätzlich. Die Falle der Verachtung und ständigen Kritik ist vom Teufel in jeder Ehe aufgestellt. Allerdings "alle Kritiken" wegwerfen ist m.E. auch falsch: wohlmeinende, extensive Kritik kann dem anderen auch beim Wachsen helfen. Gemeinschaftsschädliches, egoistisches Verhalten des Ehemanns/-fraus, das dieser offenbar selbst nicht wahrnimmt, dauerhaft totzuschweigen kann auch eine Art unterlassene Hilfeleistung (und evtl. Feigheit) sein. Man sollte prüfen, ob Gott dem anderen nicht durch einen selbst etwas mitteilen möchte - in aller Demut, mit aller Zurückhaltung, in Liebe.


0
 
 gebsy 25. Juli 2018 

Je mehr

Widerstände vor dem JFT für Organisatoren, Helfer, Unterstützer und Teilnehmer auftreten, umso beglückender und von dauerhafter Wirkung ist es noch immer gewesen. Halleluja! Preiset den Herrn!


1
 

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