Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  3. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  4. "Die Macht der Dummheit"
  5. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  6. „Sind wir noch katholisch?“
  7. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  8. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  9. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  10. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  11. ‚Trump hat eine realistische Chance als großer Held aus der Geschichte herauszugehen‘
  12. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  13. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  14. Papst Leo XIV. empfängt am 23. Oktober den britischen König Charles III.
  15. Staatsanwälte prüfen Beiträge der Linksjugend Hannover zum Mord an Charlie Kirk

Wahre und falsche Propheten

8. Juli 2018 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Ein Prophetenschicksal ist nicht immer leicht und für den Propheten selber meist nicht angenehm. Er ist ja aufgerufen, die Wahrheit dessen, was ihm Gott mitteilt, zu bezeugen." Sonntagspredigt von Josef Spindelböck


St. Pölten (kath.net/St. Josef)
14. Sonntag im Jahreskreis B (08.07.2018)
L1: Ez 1,28-2,5; L2: 2 Kor 12,7-10; Ev: Mk 6,1b-6

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Ein Prophetenschicksal ist nicht immer leicht und für den Propheten selber meist nicht angenehm. Er ist ja aufgerufen, die Wahrheit dessen, was ihm Gott mitteilt, zu bezeugen. Die Menschen aber, welche die Botschaft hören, reagieren ganz verschieden. Die einen glauben dem Propheten, die anderen lehnen ihn und seine Botschaft ab. Das gilt für die alttestamentlichen Propheten, das gilt für Johannes den Täufer, den Vorläufer Jesu, und das gilt für Jesus Christus selbst, wie uns das heutige Evangelium aufzeigt.

Aber gehen wir der Sache auf den Grund. Woran erkennt man denn überhaupt, ob ein Prophet im Namen Gottes spricht? Wie kann man einen wahren von einem falschen Propheten unterscheiden? Oder sollen wir einfach jedem X-beliebigen „Propheten“ Glauben schenken, der von sich sagt, er sei von Gott gesandt?

Schon im Alten Testament war dies eine wichtige Frage. Es gab tatsächlich auch Propheten, welche im eigenen Namen auftraten und die nicht von Gott gesandt waren. Nicht selten waren sie auf irdischen Vorteil aus, während umgekehrt ein echter Prophet auch bereit sein musste, Verfolgung und Leiden auf sich zu nehmen. Ein falscher Prophet bestätigte die Menschen in ihrem sündhaften, von Gott abgewandten Lebenswandel; die von Gott gesandten Propheten führten die Menschen, die von Gott abgefallen waren, wieder auf den rechten Weg zurück oder versuchten dies zumindest.


Jesus ist mehr als ein Prophet, da er der Sohn Gottes ist, den der himmlische Vater in die Welt gesandt hat. Woran erkennen wir, dass sein Zeugnis echt und glaubwürdig ist? Da ist zuerst sein heiliger Lebenswandel; niemand konnte ihm eine Sünde nachweisen (vgl. Joh 8,46). Dann hat Jesus den Menschen viele Wohltaten erwiesen, wie die Heilung von Krankheit, die gottgewirkte Befreiung von Menschen, die ihren Süchten verfallen waren, aus der Macht des Teufels. Ja, er konnte Sünden vergeben und hat dies auch getan! Die Wunder, welche er gewirkt hat, waren eine Beglaubigung der göttlichen Sendung. Und doch wollte Jesus keinen Menschen zum Glauben zwingen, sondern seine Zuhörer überzeugen!

Eben deshalb nahm er auch die fallweise Ablehnung durch seine Zuhörer in Kauf. Dies geschah in auffallender und für Jesus selber sicher auch schmerzhafter Weise gerade in seiner Heimatstadt Nazareth. Aufgrund dessen ist uns im Evangelium folgender Ausspruch des Herrn überliefert: „Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.“ (Mk 6,4). Wie ist dies möglich? Alle kennen ihn doch! Aber gerade hier liegt das Problem: Sie kennen ihn, und sie kennen ihn doch nicht. Sie halten Jesus einfach für den Sohn von Maria und Josef und für einen Zimmermann. Nicht aber wissen sie um seine göttliche Sendung. Es ist für die Zuhörer Jesu einfach undenkbar, dass gerade er der Messias sein soll. Die Erfahrung des Gewöhnlichen und Alltäglichen, von der sie Jesus kennen, verdeckt die Erfahrung des Göttlichen. So lehnen sie Jesus ab, und Jesus muss dieses Prophetenschicksal ertragen!

Wie wir alles wissen, ist Jesus dann eben wegen seiner besonderen Sendung von vielen Menschen missverstanden und angefeindet worden. Doch auch angesichts seines Leidens und Sterbens am Kreuz ist Jesus seiner Sendung treu geblieben und hat die Liebe des himmlischen Vaters bezeugt. Indem der menschgewordene Sohn Gottes freiwillig das Leiden und Sterben auf sich nahm, hat er unsere Schuld gesühnt. Wir sind erlöst von der Sünde und allem Bösen und können nun wieder aufatmen! Denn Gott schenkt uns Hoffnung und Leben. Wir sind befreit von allen selbst auferlegten Zwängen, die uns in die Knechtschaft führen. Wir heißen Kinder Gottes und sind es, und wir dürfen in dieser Freiheit der Kinder Gottes leben!

Ja, Großes ist uns geschenkt und verheißen. Weil wir im Glauben zu Jüngern Jesu geworden sind, haben wir teil an seiner prophetischen Mission. Gott möchte auch in unserem Leben sichtbar werden für andere; durch die heilige Taufe und die Firmung gestärkt sind wir zu heiliger Zeugenschaft berufen. Das prophetische Zeugnis für die Wahrheit Christi zeigt sich in einem heiligen, gottverbundenen Leben im Geist der Seligpreisungen. Ein Christ wird gelassen sein, auch wenn ihn Schwierigkeiten und Ablehnung erwarten. Wie viele Christen in aller Welt werden heute wegen ihres Glaubens verfolgt oder bedroht oder gar getötet! Sie alle geben ein prophetisches Zeugnis für die Wahrheit Gottes, an dem sich viele andere orientieren können.

Danken wir Gott dafür, dass er uns Jesus Christus als seinen Sohn gesandt hat. Dieser ist mehr als ein Prophet und hat doch das Prophetenschicksal an seinem eigenen Leib erfahren. In seinem Tod und in seiner Auferstehung ist uns Heil und Leben geschenkt!

Bitten wir die heilige Gottesmutter Maria und den heiligen Josef um ihre Fürbitte bei Gott, damit auch wir allezeit dem Willen Gottes treu sind und mit seiner Liebe verbunden bleiben. Amen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bibel

  1. Warum ging das evangelikale US-Bibelportal „Bible Gateway“ in EU und Großbritannien offline?
  2. „Klug verwalten – frei leben“
  3. Angst, Suche nach Hoffnung – Verkauf von Bibeln in den USA in diesem Jahr um 22 Prozent gestiegen
  4. Bibelunterricht für alle Schüler im US-Bundesstaat Oklahoma
  5. ‚Wir können froh sein, dass es diesen launischen Gott der Bibel nicht gibt’
  6. Neunjähriger US-Amerikaner hat Bibelpodcast für Kinder begonnen
  7. Die Bibel hat Recht – Archäologen auf den Spuren des Alten Testaments
  8. „Kirche in Not“ veröffentlicht Kinderbibel-App
  9. Biblische Empfehlungen für Ehemänner
  10. Vollständige Bibel bereits in 704 Sprachen übersetzt






Top-15

meist-gelesen

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. "Die Macht der Dummheit"
  3. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  4. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  5. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  6. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  7. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  8. Island-Reise - Sommer 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  9. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  10. Frankreich: Trappisten übergeben ihre Abtei an die Benediktiner von Barroux
  11. „Sind wir noch katholisch?“
  12. Bea, versteck ihn nicht, das sind die schönsten Perlen der Welt!
  13. Leo XIV. segnete „Deutschland dankt Maria“-Madonna auf dem Petersplatz
  14. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  15. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz