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Eine Märchenstunde von Bischof Feige

11. Juni 2018 in Kommentar, 42 Lesermeinungen
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"Bei so viel bischöflicher Impertinenz ist Sprachlosigkeit allerdings erlaubt" - Der Montagskick von Peter Winnemöller zu einer Dolchstoßlegende von Bischof Feige vom Bistum Magdeburg


Linz (kath.net)
Völlig zur Recht hat Erzbischof Ladaria die Veröffentlichung der Handreichung zur Interkommunion gestoppt. Es entsprach dem Willen des Heiligen Vaters von Anfang dieses Prozesses an, daß es diese Handreichung, wie sie geplant war, nicht geben solle.

Da das auch klar war, wie kath.net schon am 18. April diesen Jahres berichtete, sollte es nicht verwundern, daß dies auf jetzt noch die Haltung des Hl. Vaters ist.

Umso mehr verwundert es, wenn jetzt sogar von Bischöfen an einer Dolchstoßlegende gestrickt wird, wie in den Artikel von Bischof Feige, Magdeburg, der in einem Artikel auf katholisch.de den Eindruck erweckt, als hätte es einer nachträglichen Intervention bedurft. Eine wie auch immer geartete Gesinnungsänderung hat es im Vatikan nicht gegeben. Zwar war die Botschaft nach dem Treffen der Bischöfe vom 3. Mai 2018, es solle eine möglichst einmütige Lösung gefunden werden. Von einer denn doch Freigabe, der im ersten Schreiben der Glaubenskongregation an die deutsche Bischofskonferenz gestoppten Handreichung, war nicht die Rede.


Es kann also nicht, wie der Eindruck erweckt wurde, um ein paar kleine Nachbesserungen gegangen sein. Die Frage der Kommunion von nicht katholischen Ehepartnern hat weltkirchliche Relevanz und muß auf dieser Ebene entschieden werden. Auch das war von Anfang an klar und ist im übrigen Bestandteil der Botschaft vom 3. Mai 2018.

Im Nachgang muß man leider feststellen, daß insbesondere auf dem Katholikentag in Münster und in dessen Umfeld sehr viel populistisches Geklapper für die Interkommunion gab. Da war die Rede davon, Hunger stillen zu müssen (Kard, Marx), die Gemeinden hätten das schon längst gelöst (Sternberg) und darüber hinaus noch ein übergriffiges Postulat des Bundespräsidenten.

Es ist nun müßig zu spekulieren, welche Rolle dieses inszeniert wirkende Getöse auf die Haltung des Vatikans hatte. Hilfreich war es sicherlich nicht. Der Brief vom 25. Mai 2018 stellt unterm Strich ohnehin nur das noch einmal klar, was seit April schon bekannt ist: Der Papst wünscht die Veröffentlichung der Handreichung nicht. Ob einem das paßt oder nicht. So ist die Faktenlage. Legende zu erfinden, dient der Wahrheit nicht.

Nicht wenig verwundert zudem die einseitige Aufregung Bischofs Feiges über den durchgestochenen Brief vom 25. Mai 2018, während er kein Wort über den an durchgestochenen Brief von Kardinal Woelki verliert. Man sieht es und erkennt die Absicht.

Diese ganze Legendenkorpus fällt bei genauem Hinsehen ohnehin in sich zusammen. Angefangen bei der Überraschung des DBK – Vorsitzenden über die Haltung Kardinal Woelkis in der Sache. Es ist bekannt, daß der Erzbischof von Köln schon im Frühjahr 2017 dazu eindeutig Stellung bezogen hat. Bis hin zur Überraschung des DBK – Vorsitzenden über das Schreiben von Erzbischof Ladaria vom 25. Mai 2018, welches Kardinal Marx am Tag der Veröffentlichung auf kath.net erst am Abend desselben Tages bekommen haben will. Wer ist eigentlich im Palais Holnstein für die Briefkastenleerung verantwortlich? Überrascht zu sein, so scheint es, ist das neue Hobby in München und Bonn.

Wäre nun die Dolchstoßlegende nicht schon schlimm genug, so blieb dem Leser bei Lektüre des Artikels von Bischof Feige auf katholisch.de förmlich der Atem weg, als er von einem Bischof der katholischen Kirche den folgenden Satz lesen mußte: „Außerdem werden auf einmal Bedingungen zum Sakramentenempfang erhoben, die man gegenüber den eigenen Gläubigen gar nicht mehr durchzusetzen vermag.“ (Bischof Gerhard Feige, Nachruf auf eine unsägliche Entwicklung, katholisch.de, 6.6.2018)

Die Folgerung aus dieser bischöflichen Bankrotterklärung ist nicht etwa ein Aufruf zur Umkehr und zu mehr missionarischen und katechtischen Anstrengung. Nein im Gegenteil dient diese auch noch zur Untermauerung der Dolchstoßlegende und unterstellt den Kritikern der Handreichung „handfeste Interessen und unschöne Methoden“.

Spätestens hier bricht dem Kommentator selbst die spitzeste Feder ab.

Bei so viel bischöflicher Impertinenz ist Sprachlosigkeit allerdings erlaubt.

Foto: (c) Kirche in Not


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