Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  2. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  3. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  4. R.I.P. Paul Badde!
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  7. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  8. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  9. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  10. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  11. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  12. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  13. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  14. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  15. Die BBC hatte eine Trump-Rede gezielt frisiert, so dass sie zum angeblichen Gewaltaufruf wurde

Bruder, Schwester und Mutter

9. Juni 2018 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


«Jesus Christus schließt niemanden aus vom Reich Gottes. Alle können zu ihm kommen; bei ihm zählt nicht Rang und Namen und auch nicht die irdische Verwandtschaft.» Predigt von Josef Spindelböck.


St. Pölten (kath.net/St. Josef)
10. Sonntag im Jahreskreis B (10.06.2018) L1: Gen 3,9-15; L2: 2 Kor 4,13-5,1; Ev: Mk 3,20-35
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wer ist Gott am nächsten? Und noch persönlicher gefragt: Wie kommen wir in die Nähe Gottes? Wie erhalten wir Gemeinschaft mit ihm?

Beim Hören des Evangeliums nach Markus stellt sich diese Frage. Die Worte und Taten Jesu geben uns in mehrfacher Weise eine Antwort:

Es sind nämlich drei Gruppen von Menschen, die in diesem Abschnitt des Markusevangeliums (Kapitel 3) vorkommen: die Jünger Jesu, die Schriftgelehrten als Gegner Jesu und dann die leiblichen Verwandten unseres Herrn.

Es ist klar, dass die Schriftgelehrten Jesus nicht besonders nahestehen. Sie sind von vorneherein kritisch und ablehnend eingestellt. Ihre innere Haltung besagt: „Was will uns der schon sagen? Wir selber sind die Gelehrten. Wir haben studiert. Dieser kommt doch aus einer unbedeutenden Familie in Nazareth. Wie kann er da von Gott gesendet sein? Eher ist er wohl mit dem Satan im Bunde als mit Gott.“ Das ist eine schlimme Anklage, welche Jesus mit scharfen Worten zurückweist, denn die Gegner Jesu versündigen sich auf diese Weise gegen den Heiligen Geist, da sie der erkannten Wahrheit widerstreben und sich als unbußfertig zeigen. Ihre Sünde, die sie selber weder erkennen noch bereuen wollen, kann daher nicht vergeben werden, solange dieser Zustand andauert.


Es bleiben zwei weitere Gruppen übrig: die Verwandten Jesu und seine Jünger.

Bei den Verwandten handelt es sich um die ganze Sippschaft Jesu, also um seine Großfamilie. Er selber hatte keine leiblichen Brüder und Schwestern; gemäß dem Sprachgebrauch der Heiligen Schrift werden auch entferntere Verwandte wie Cousins und Cousinen als Brüder und Schwestern bezeichnet.

Wir würden erwarten, dass die Verwandten Jesus besonders nahestehen und er sich ihnen in erster Linie verpflichtet weiß. So ist es jedoch nicht! Bei Jesus hat das Reich Gottes Vorrang, und in dieses Reich treten wir ein durch den Glauben. Also geht es darum, ein Jünger Jesu zu werden. Nicht die Verwandtschaft des Blutes zählt, sondern die geistige Verbindung mit Jesus Christus als dem Herrn und Erlöser. Nur wer an ihn glaubt und ihn liebt, ist ihm wirklich nahe. So spricht er die inhaltsschweren Worte: „Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.“ (Mk 3,35).

Um den Willen Gottes geht es Jesus; und dieser heilsstiftende Wille Gottes ist auch der Inhalt der Nachfolge Christi. Wer den Willen Gottes erfüllt, der steht Jesus näher als seine leiblichen Verwandten.

Jetzt aber regt sich vielleicht doch Unruhe in unserem Herzen: Was ist dann mit der Mutter Jesus, mit Maria? Stand sie Jesus vielleicht nicht nahe, da sie mit ihm als leibliche Mutter ganz eng verwandt ist? Im Sinne des heutigen Evangeliums können wir sagen: Wäre Maria nur im leiblichen Sinn die Mutter Jesu gewesen, so wäre selbst dieser Nahebezug zu wenig für das Reich Gottes. Doch Maria war zugleich die erste Jüngerin Jesu, da sie dem Wort Gottes geglaubt und ihm vertraut hat. Im Glauben sprach sie ihr Ja-Wort, und so erfüllte sich der Wille Gottes an ihr. Maria ist ja gerade deshalb im leiblichen Sinn Mutter Jesu geworden, weil sie auf das Wort Gottes gehört und ihm vertraut hat. Sie hat als Jungfrau den Sohn Gottes vom Heiligen Geist empfangen, weil sie geglaubt hat (vgl. Lk 1,45). Eben deshalb ist Maria selig zu preisen. Die Verheißungen Jesu: „Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter“ (Mk 3,35) sind gerade in Maria auf vollkommenste Weise Wirklichkeit geworden. Sie gehört ganz zu Jesus, ihrem Sohn, weil sie die erste ist, die geglaubt hat. Sie ist die wahre Mutter Jesu; sie ist zugleich Mutter im Glauben und lässt auch uns teilhaben an ihrer mütterlichen Fürsorge, da sie jetzt im Himmel in der Glorie vereint ist mit ihrem Sohn Jesus Christus.

Ähnliches trifft übrigens auch auf den heiligen Josef zu, der als väterlicher Beschützer des Jesuskindes und als wahrer Gemahl der Jungfrau Maria vor Gott „gerecht“ war, wie die Heilige Schrift sagt (vgl. Mt 1,19). Diese Gerechtigkeit ist aber eine Gerechtigkeit aus Glauben! Josef von Nazareth hat den Willen Gottes erfüllt und für die Gottesmutter und das Jesuskind gesorgt. Auch er gehört daher direkt nach der Gottesmutter Maria zur Gemeinschaft all jener, welche den Willen Gottes annehmen und mit der Hingabe ihres Herzens erfüllen.

Jesus Christus schließt niemanden aus vom Reich Gottes. Alle können zu ihm kommen; bei ihm zählt nicht Rang und Namen und auch nicht die irdische Verwandtschaft. Was wichtig ist, ist der Glaube und die Erfüllung des Willens Gottes.

Das Herz des Erlösers steht offen für alle, die bereit sind einzutreten in Glaube, Hoffnung und Liebe. Wer den Sohn Gottes im Glauben annimmt und seine Gebote erfüllt, der ist ein Freund Gottes, ja der ist für Jesus – wie er selber sagt – gleichsam ein Familienangehöriger, der ist für ihn Bruder, Schwester und Mutter. Amen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Familie

  1. „Menschliches Leben ist Geschenk und muss mit Respekt, Fürsorge und Dankbarkeit angenommen werden“
  2. Zehn Gespräche, bevor man „Ja“ sagt
  3. Katholischer 'Familienverband Wien' wirbt mit gleichgeschlechtlichen Paaren
  4. US-Bundesstaat Oregon verweigert Adoption für christliche Mutter
  5. Texas: Adoptionen im letzten Jahr um 30 Prozent gestiegen
  6. US-Unternehmen führt Babybonus für Mitarbeiter ein
  7. Kroatien: Regierung will Sonntagsöffnung deutlich einschränken
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Lebenslänglich für zwei Menschen
  10. Warum Linke weniger glücklich sind als Konservative






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Paul Badde!
  2. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  3. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  4. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  5. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  6. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  7. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  8. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  9. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  10. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  11. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  12. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  13. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  14. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  15. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz