Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  2. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  3. DILEXI TE!
  4. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“
  5. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  6. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  7. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  8. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“
  9. „Sind wir noch katholisch?“
  10. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  11. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  12. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  13. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  14. Studie: Gläubige Christen haben mehr Sex
  15. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus

Deutscher Ökumenebischof und Wiener Theologe kritisieren Vatikan

7. Juni 2018 in Aktuelles, 44 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ökumenebischof der Deutschen Bischofskonferenz, Gerhard Feige: "Völlig unverständlich", wie sich Rom im deutschen "Kommunionstreit" verhalten hat - Theologe Körtner: Franziskus "eben doch nicht so progressiv, wie viele glauben"


Bonn-Wien (kath.net/KAP) In einem am Mittwoch veröffentlichten "Nachruf auf eine unsägliche Entwicklung" hat der Ökumenebischof der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Gerhard Feige, den Vatikan kritisiert. Es sei "völlig unverständlich", wie sich Rom im deutschen "Kommunionstreit" verhalten habe. Den Gegnern der von der DBK geplanten, jedoch am Montag vom vatikanischen Glaubenspräfekten Erzbischof Luis Ladaria Ferrer per Brief gestoppten pastoralen Handreichung warf Feige "Doppelmoral" vor.

Es würden "höchste Ansprüche für einen Kommunionempfang" erhoben und sogar dessen Unmöglichkeit behauptet, zugleich aber "unzählige Ausnahmen" erkannt und ohne weiteres toleriert. Der Magdeburger Bischof bezog sich direkt auf die Äußerung des Kölner Erzbischofs Kardinal Rainer Maria Woelki.

Dieser hatte am Wochenende erklärt, dass evangelische Ehepartner von Katholiken in Ausnahmefällen die Kommunion erhalten könnten, wobei diese Frage allerdings ausschließlich in den Raum der persönlichen Seelsorge, der geistlichen Begleitung und der individuellen Gewissensentscheidung der Gläubigen gehöre. Pastoral begründete Ausnahmeregelungen dürften jedoch nicht als neue Normen festgeschrieben werden, hatte Woelki erklärt. Entsprechend "einer ungeschriebenen Regel der katholischen Kirche" weise er Betroffene an der Kommunionbank aber nicht zurück.


Feige plädierte im "Nachruf" von Mittwoch dafür, nichtkatholischen Ehepartnern offiziell zu erlauben, "im Einzelfall unter besonderen Umständen nach geistlicher Beratung und individueller Gewissensentscheidung die Kommunion zu empfangen". Mit dieser pastoralen Praxis könne selbst Kardinal Woelki leben, "kämpft aber - für mich nicht nachvollziehbar - dagegen, diese Möglichkeit ins Wort zu heben", so der Vorsitzende der DBK-Ökumenekommission.

Er kritisierte überdies die Haltungsänderung an der Kirchenspitze seit 3. Mai. Beim Gespräch im Vatikan an diesem Tag habe es geheißen, die deutschen Bischöfe sollten in der Kommunionfrage eine "möglichst einmütige" Regelung finden. Einen Monat später sei dieser Auftrag "offensichtlich durch Papst Franziskus selbst" wieder rückgängig gemacht worden. "Die Enttäuschung ist bei vielen groß, der Schaden noch nicht abzusehen", so Feige.

"Opfer" seien vor allem die betroffenen konfessionsverbindenden Ehen und Familien, betonte der Bischof weiter: "Ihnen gilt meine besondere Verbundenheit: Lassen Sie sich nicht entmutigen, bewahren Sie sich Ihre Liebe und Treue, vertrauen Sie der Barmherzigkeit Gottes, und gehen Sie den Weg, den Christus Ihnen weist."

Körtner: "Gesichtsverlust für Marx"

Papst Franziskus sei "eben doch nicht so progressiv, wie viele glauben", kommentierte der Wiener evangelische Theologe Ulrich Körtner am Mittwoch gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) die Causa. Körtner forderte nach der Entscheidung des Vatikan gegen die Handreichung zum Kommunionempfang evangelischer Ehepartner mehr Realitätssinn in der Ökumene. Im Jahr des Reformationsjubiläum habe daran "offenkundig mancherorts gemangelt".

Franziskus habe zunächst selbst dazu beigetragen, dass "die römische Zentralmacht in Frage gestellt wird". Nun ziehe er "die Reißleine und genauso wie seine Vorgänger eine rote Linie, wenn es in lehramtlichen Fragen ans Eingemachte geht". So kehre vielleicht jetzt "nach der anfänglichen Franziskus-Begeisterung, die es auch unter evangelischen Christen gab, endlich wieder die Nüchternheit ein, welche die Ökumene braucht", meinte Körtner.

Im Jahr des 500. Reformationsjubiläums 2017 seien in Deutschland und weltweit hohe ökumenische Erwartungen geweckt worden, sagte der an der Universität Wien lehrende Theologe: "Viele Hoffnungen richteten sich auch auf Papst Franziskus. Nun hat er den hoch gespannten Erwartungen innerhalb weniger Tage gleich mehrere gehörige Dämpfer versetzt." Auch bei der Audienz mit deutschen Vertretern des Lutherischen Weltbundes am Montag habe der Papst "auf die ökumenische Bremse" getreten.

Roms Entscheidung in der Kommunionfrage bedeute nicht nur für DBK-Vorsitzenden Kardinal Reinhard Marx einen "Gesichtsverlust", so Körtner. Sie sei auch "peinlich" für die Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die ganz auf den Münchner Erzbischof gesetzt habe.

Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg


Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Bischof Feide (c) Bistum Magdeburg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ökumene

  1. „Brückenbauer für die Einheit der Christen“
  2. "Einstellung von Patriarch Kyrill irritiert und erschüttert!"
  3. Kardinal Koch: Papstreise war Gewinn für Ökumene
  4. Churer Bischof Bonnemain möchte ‚Konfessionelle Eigenarten’ zugunsten der Ökumene ‚redimensionieren’
  5. Protest lehramtstreuer Katholiken: ‚Das kann nicht die echte Ökumene sein’
  6. Hartl: „Was Einheit unter Christen bedeutet“
  7. Bewegendes Foto von rosenkranzbetendem Arzt in Corona-Krankenhaus geht viral!
  8. Bloße Aussage, Corona ist keine Strafe Gottes, völlig unzureichend
  9. Einheit ist nicht hauptsächlich das Ergebnis unseres Handelns, sondern Gabe des Heiligen Geistes
  10. 'Das Virus zeigt, dass wir so vieles nicht in der Hand haben'






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  3. DILEXI TE!
  4. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  5. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  6. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  7. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  8. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  9. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  10. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  11. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  12. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
  13. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  14. Goldenstein-Ordensfrauen ergreifen rechtliche Schritte
  15. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz