Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  2. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  3. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  4. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  5. Maria - Causa Salutis
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  8. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  9. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  10. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  11. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  12. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  13. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  14. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  15. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“

Brot, das geteilt wird…

1. Juni 2018 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Es ist für mich prägende Erinnerung, dass meine Großmutter und auch meine Mutter zu Beginn einer Mahlzeit mit dem Messer zunächst in den Knust des Brotes ein kleines Kreuz ritzten.“ Von Bischof Heinz Josef Algermissen


Fulda (kath.net/pbf) Es ist für mich prägende Erinnerung, dass meine Großmutter und auch meine Mutter zu Beginn einer Mahlzeit mit dem Messer zunächst in den Knust des Brotes ein kleines Kreuz ritzten. Eine Geste, die mich nachhaltig beeindruckte. Und dann nahmen sie den Laib Brot in ihre Arme, drückten ihn fest an sich, um für jeden am Tisch ein Stück davon abzuschneiden und persönlich in die Hand zu geben. Mehr als alle anderen nachfolgenden Speisen war es dieses Stück Brot, das das Gefühl gab, mit zur Familie zu gehören.

Das persönliche Austeilen der Scheibe Brot empfand ich als ein uns Menschen verbindendes Zeichen, als bedeutsames Symbol. Miteinander vom selben Brot zu essen, ist ein Zeichen des Vertrauens und der Freundschaft. Wenn der Psalmist klagt: „Der mein Brot aß, hat mich verraten“ (Ps 41, 10), dann wird damit ein besonders schwerwiegender Vertrauensbruch zur Sprache gebracht.

In diesem Brauch hat sich etwas von der jüdischen Hausliturgie und auch der urchristlichen Mahlfeier erhalten, die man damals einfach als „Brot-Brechen“ bezeichnete. Menschen, die vom gleichen Brot aßen, waren so miteinander verbunden. Sie wurden zu Schwestern und Brüdern.


Gerade in der Kriegszeit haben viele Menschen Hunger bitter erfahren müssen, indes auch erkennen können, dass das Brechen des Brotes unter Hungernden geschwisterliche Solidarität schafft. Sie haben in Lagern oder Güterwagen, in Gefängnissen oder in den unterschiedlichen Verstecken der Illegalität die Bitterkeit des Hungers kennengelernt und sind darin nicht selten dem Wunder der Liebe und Barmherzigkeit begegnet, in einem Menschen mit Brot, der es nicht allein und für sich haben wollte, sondern brach und teilte. Da es auch ihm zum Leben diente, teilte er damit nicht nur sein Brot, sondern auch sein Leben mit ihnen, ja er teilte sich selbst aus.

Wundert es uns da noch, dass die Jünger in der österlichen Emmaus-Geschichte (vgl. Lk 24, 13-31) den Herrn am Brot-Brechen erkannten? „Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn…“ (Verse 30 und 31).

Der geschilderte Brauch macht darauf aufmerksam, dass das Brot seinen tiefsten Sinn erst dort erfüllt, wo es geteilt und nicht allein gegessen wird. Jedes Brot will Gemeinschaft stiften. Und wer mit einem anderen sein Brot teilt, tritt schon mit ihm in Gemeinschaft ein. So gesehen, war der alte Brauch mehr als nur ein Symbol. Er war vielmehr realer Vollzug der liebenden und vertrauenden Einheit der Essenden untereinander, ein Vor-Zeichen für jene letzte Einheit, nach der jeder Mensch in seinem Innersten verlangt, die er aber nicht selbst herbeiführen kann. Es ist eine Einheit nicht nur untereinander und miteinander, sondern auch mit Gott. Sie vollzieht sich darin, dass wir von dem „einen“ Brot essen und von dem „einen“ Wein trinken. Beides ist der Herr selbst, was wir erst vor einigen Tagen feierten.

Wenn wir ihn an Fronleichnam in der Gestalt des Brotes verehrten, dann deshalb, weil er in seiner Person, in seiner in der Gestalt des Brotes sich zeigenden Hingabe, jene Gemeinschaft bewirken kann, nach der wir alle verlangen, und jenen Frieden, den wir uns im Grunde ersehnen.

Wir feiern Jesus Christus vor allem deshalb, weil wir in der Kommunion mit ihm in der Gestalt des Brotes schon jetzt an dieser Einheit und an diesem Frieden teilhaben und in der Kraft der eucharistischen Speise auch selbst zu ihrer vollen und endgültigen Verwirklichung beitragen dürfen.

Brot mit eingeritzem Kreuz



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Mariat 1. Juni 2018 

Unterschied zwischen Brot und dem Leib Christi

In Paulus an die Korinther 11, 17-34
…kann man über die Spaltung nachlesen, die durch unterschiedliche Auffassung über das „Herrenmahl“ und die gewöhnliche Speise „ das Brot“, geschrieben steht.

Es wird zuviel über gewöhnliches Brot gesprochen, über die Teilung mit anderen. So bekommt es den Anschein, dass Katholiken „ geizig“ sind, und deshalb einer Interkommunion nicht zustimmen.
Auch die Handkommunion ( eigentlich nur ein Indult), führte und führt dazu, dass dem „Allerheiligsten Altarsakrament“ nicht die Ehrfurcht entgegengebracht wird, die bezeugen würde, dass es dabei wahrhaft um „ Leib und Blut“, unseres Herrn, Jesus Christus geht, den wir anbetend empfangen sollten.


9
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Spiritualität

  1. Spiritualität verbessert Lebensqualität von Krebspatienten
  2. Gebetsgemeinschaft RSK hat aktuell 300.000 Mitglieder weltweit
  3. Gebetsnacht in Zürich
  4. Dank an und Ehre für die Muttergottes
  5. Kinder gestalteten Meditationen für Papst-Kreuzweg am Karfreitag
  6. Jeder soll sich fragen: Was will der Herr uns durch diese Zeichen sagen?
  7. Turnovszky: Pandemie-Geschehen ein moderner "Kreuzweg"
  8. "Den Weg Gottes finden"
  9. Er ist da – er, der König, der alles in seinen Händen hält.
  10. Theologe Tück für Wiedereinführung des Festes "Beschneidung des Herrn"






Top-15

meist-gelesen

  1. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  2. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  3. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  8. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  9. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  10. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  11. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  12. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  13. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  14. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  15. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz