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„Meine Mutter wurde von einem Terroristen getötet, als sie ihm half“

17. Mai 2018 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Ägypten: Bewegendes Zeugnis eines 13-jährigen Mädchens, das bei einem Anschlag auf eine Kirche ihre Mutter verloren hat


Kairo (kath.net/KIN) Am 29. Dezember 2017 schossen bewaffnete Männer auf Gläubige, als diese einen Gottesdienst in einer koptisch-orthodoxen Kirche in Kairo verließen. Das Attentat, zu dem sich der „Islamische Staat” bekannte, erfolgte etwa zehn Minuten nach dem Gottesdienst in der Sankt-Menas-Kirche. Ihm fielen neun Menschen zum Opfer.

Eines davon war die junge Mutter Nermeen Sadiq. Ihre 13-jährige Tochter Nesma Wael (Foto) stand neben ihr, als sie zum ersten Mal getroffen wurde. Nesma erzählt die tragischen Ereignisse in einem Gespräch mit „Kirche in Not“:

„Als die Messe zu Ende war, verließen meine Cousine, meine Mutter und ich die Kirche. Meine Mutter trug ein Kruzifix am Hals. Keine von uns war verschleiert. In den Armenvierteln tragen die muslimischen Frauen oft einen Schleier, um sich von den christlichen Frauen zu unterscheiden.

Wir sind in eine Querstraße abgebogen. Dort sahen wir einen Mann, der sich der Kirche auf einem Motorrad näherte. Als er über ein Schlagloch fuhr, fiel er hin. Meine Mutter ging hin, um ihm zu helfen. Sie fragte ihn: ,Im Namen Jesu Christi, geht es Ihnen gut?‘ Der Mann stand schnell auf und eröffnete im Handumdrehen mit einer automatischen Waffe, die er unter der Weste trug und herausholte, das Feuer gegen uns.


Als meine Cousine und ich die Waffe sahen, versteckten wir uns hinter meiner Mutter. Sie rief, wir sollten losrennen. Als sie uns noch zu beschützen versuchte, schoss ihr der Terrorist in den Arm. Wir liefen los, aber meine Mutter stolperte, und konnte nicht laufen.

Als der Terrorist die Maschinenpistole herausholte, standen wir lediglich gut einen Meter von ihm entfernt. Meine Cousine und ich liefen zu einem Supermarkt. Dort versteckte uns die Verkäuferin hinter einem Kühlschrank.

Von dort aus konnten wir sehen, wie der Terrorist uns mit seinem Blick suchte. Da er uns aber nicht sehen konnte, drehte er sich in Richtung meiner Mutter um, und er schoss mehrfach. Dies geschah innerhalb weniger Minuten. Der Terrorist ging weg, und wir liefen zu meiner Mutter. Es kamen auch viele Leute, aber keiner half ihr, obwohl sie noch am Leben war. Ich versuchte, meinen Vater anzurufen, aber vergebens. Ich konnte meinen Onkel erreichen, der sofort kam.

Dann kam auch ein Krankenwagen. Die Rettungssanitäter weigerten sich jedoch, meine Mutter im Krankenwagen mitzunehmen, ehe die Sicherheitskräfte ihre Erlaubnis erteilten. Diese aber suchten die Straßen nach dem Terroristen und nach dem anderen Schützen ab, der auf die Menschen gegenüber der Kirche geschossen hatte. Es begann ein Schusswechsel, und die Menschen liefen davon. Meine Cousine, mein Onkel und ich blieben bei meiner Mutter. Sie schaute mich an, und sagte: ‚Hab keine Angst! Ich bin bei dir. Gehorche deinem Vater und hilf deiner Schwester!‘

Als der Schusswechsel vorbei war, ging ich wieder in die Kirche, um meine jüngere Schwester Karen zu suchen. Sie ist acht Jahre alt und war noch da, weil der Kindergottesdienst noch nicht zu Ende war. Ich sah drei Bekannte, die in einer Blutlache lagen – sie waren gegenüber der Kirche getötet worden. Als meine Mutter endlich in den Krankenwagen gebracht wurde, war sie schon tot.

Heute gehe ich nicht mehr allein auf die Straße. Mein Vater begleitet mich immer. Trotz des Schmerzes, den ich in meinem Herzen spüre, weil ich meine Mutter sehr vermisse, bin ich glücklich, dass ich beim Angriff bei ihr war und weil ich nicht einmal verletzt wurde. Gott wählte sie aus, damit sie in den Himmel kommt.

Ich möchte mein Land nicht verlassen, aber ich möchte einen Weg finden, um zu studieren und etwas besser zu leben, denn unsere finanzielle Lage ist nicht gerade gut. Mein 35-jähriger Vater ist Fahrer, hat aber keine feste Stelle. Meine Mutter verdiente das meiste Geld bei uns – sie war Krankenschwester in einer Klinik für Nephrologie (Nierenheilkunde) in Kairo. Ich möchte Fachärztin für Nephrologie werden, denn dies war der Traum meiner Mutter für mich.

Meine Botschaft an alle Menschen, die überall auf der Welt verfolgt werden: Habt keine Angst! Unser Leben liegt in Gottes Hand. Wir sollen unserem Glauben treu bleiben.“

Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ unterstützt die christliche Minderheit Ägyptens seit vielen Jahren. Um weiter helfen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden:

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Foto: Nesma (links) und ihre Schwester Karen (c) Kirche in Not


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Lesermeinungen

 Dottrina 17. Mai 2018 
 

Kopten sind tiefgläubig

Ich empfehle allen die Lektüre "Die 21" von Martin Mosebach. Durch dieses Buch lernt man viel über die Kopten und ihren tief verwurzelten Glauben und ihre Bereitschaft zum Martyrium. Möge Gott diese tapfere Familie beschützen!


8
 
 lenitas 17. Mai 2018 
 

Gottvertrauen

Wie gefangen vom Bösen muss ein Mensch sein, um soetwas zu tun. Das ist kaum zu fassen.
Und wie großartig, dass die Mutter selbst im Sterben noch tröstend auf die Kinder einwirkt und diese kleinen Hände, in die Hand Gottes legt, bevor ihr eigenes irdisches Leben in der Hand Gottes erlischt.
Berührend, dass die Kinder mutig und auf Gott vertrauend eigene Pläne für ihr Leben ins Auge fassen und anderen Menschen, verfolgten Menschen, Mut, Trost und den Hinweis auf Gott geben.
Wunderbar - trotz aller Tragik. Leben und Sterben, ganz im Vertrauen auf Gott.
Dieser Familie wünsche ich viel Schutz und Gottes Segen. Danke für dieses Zeugnis.


11
 
 topi 17. Mai 2018 

Woher hat dieses Mädchen den Glauben?

Offensichtlich haben die Eltern des Mädchens ihm ihren Glauben übergeben. Die Eltern haben also Glauben. Aber warum haben in unserem Land die Menschen keinen Glauben mehr? Da kommt einem der Kinderkram auf dem Katholikentag, mit dem ganzen "bunten Treiben", Schals und Multimedia-Shows, als absurdes Theater vor. Es muss wieder Christus verkündet und zur Umkehr gerufen werden. Der Glaube kann nur durch Zeugen desselben erweckt werden. Wir barauchen chritliche Familien durch Neuevangelisation; keine soziologischen und politischen Debatten.
Jeder Pfarrer muss sich fragen, ob er wirklich verkündigt, nicht in der Predigt, sondern "auf der Straße", bei den Menschen, die darauf warten.


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