Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  2. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  3. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Nach Verhaftung wegen transkritischer Beiträge - Debatte um Meinungsfreiheit in Großbritannien
  8. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  9. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung
  12. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  13. Eine faszinierende Gebetsoase in den österreichischen Bergen
  14. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche
  15. Brötchentüten für die Demokratie

Union kritisiert Aufweichung des Embryonenschutzes

30. Oktober 2003 in Deutschland, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Heftige Kritik gibt es an Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, die vom unbedingten Schutz künstlich erzeugter Embryonen abrücken will.


Berlin (www.kath.net / idea) Eine mögliche Aufweichung des Embryonenschutzes durch die Bundesregierung ist auf scharfe Kritik aus der Union gestoßen. Wie aus dem Manuskript einer Rede von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hervorgeht, die sie am 29. Oktober an der Berliner Humboldt-Universität hielt, will sie vom auf der Verfassung gründenden Prinzip abrücken, dass ein künstlich gezeugter Embryo schon von der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle an die volle Menschenwürde besitzt. Die befruchtete Eizelle in der Petrischale habe lediglich das “Potential”, sich als Mensch zu entwickeln, so die SPD-Politikerin. Um seine Menschenwürde zu verwirklichen, sei er auf eine austragungsbereite Frau angewiesen. Dazu könne der Staat aber niemanden verpflichten.

Diese Konstellation bestehe zudem nicht nur beim “in vitro” erzeugten Embryo, sondern auch beispielsweise bei der Anwendung der Spirale zu Schwangerschaftsverhinderung. Mit dieser Methode werde die befruchtete Eizelle daran gehindert, sich einzunisten und sich zu entwickeln. Frau Zypries: “Wir müssen also aufpassen, dass wir den Grundrechtsschutz nicht auf etwas richten, was wir realistischerweise nicht erfüllen können.” Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, würde die von Frau Zypries vorgetragene neue Rechtsauffassung dem Staat einen neuen “Spielraum” eröffnen. Er erlaube, den Lebensschutz von Embryonen etwa gegen Interessen von Eltern bei der Reproduktionsmedizin oder von Wissenschaftlern und Patienten bei der Stammzellforschung abzuwägen.

Ministerin entfernt sich von Auffassungen der Kirchen und ihrer Vorgängerin

Die Ministerin würde sich damit von der Auffassung der Kirchen wie auch ihrer Amtsvorgängerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) entfernen. Der Wandel in der Rechtsauffassung entziehe allen fundamentalen Positionen gegen die Präimplantationsdiagnostik (PID) und die Embryonenforschung die verfassungsrechtliche Argumentationsgrundlage. Die Ministerin wolle zwar nicht alle Möglichkeiten freigeben, aber den Weg öffnen, Chancen und Risiken der Biomedizin jeweils gesondert abzuwägen. Diese Auffassung teile auch Bundeskanzler Gerhard Schröder. Die Ministerin lehnt die PID zwar ab – aber nicht wegen des grundsätzlichen Lebensschutzes, sondern weil es unmöglich sei festzulegen, welches Leben für “aussonderungswürdig” erklärt werde. PID soll es Eltern mit genetischen Risiken auf dem Wege der künstlichen Befruchtung ermöglichen, Embryonen ohne Krankheitsmerkmale auszuwählen und andere zu verwerfen. Frau Zypries lehnt auch das therapeutische Klonen ab, weil bei der Stammzellzucht Embryonen speziell zur Tötung erzeugt würden. Offener bewertet sie den Umgang mit embryonalen Stammzellen, die mit “überzähligen Embryonen” aus Kliniken für künstliche Befruchtung gewonnen werden.

EAK: “Wir stehen am Rubikon einer verheerenden Biopolitik”

Der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel, warf der Bundesregierung vor, sie untergrabe aus wirtschaftlichen Gründen den umfassenden Schutz der Menschenwürde. Rachel: “Deutschland steht hier am Rubikon einer verheerenden Biopolitik.” An die Stelle der unbedingten Achtung menschlichen Lebens trete ein Denken der “Verzwecklichung”, so Rachel. Dem sei vom Standpunkt des christlichen Glaubens aus “vehement” zu widersprechen. Der EAK wisse sich hier einig mit den Kirchen.

Hüppe: Ministerin leistet “bioethischen Offenbarungseid”

Nach Ansicht des CDU-Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe – stellvertretender Vorsitzender der Enquete-Kommission “Ethik und Recht der modernen Medizin” - leistet die Ministerin “den bioethischen Offenbarungseid”. Hüppe befürchtet, dass es bei den noch von Frau Zypries aufrechterhaltenen Vorbehalten beim Klonen und der PID nicht bleiben wird: “Wer den Beginn menschlichen Lebens vom Menschenwürdeschutz ausnimmt, kann auf Dauer keine derartigen Schranken aufrechterhalten.” Die Bundesregierung stelle sich gegen die große fraktionsübergreifende Mehrheit des Bundestags. Hüppe ist auch stellvertretender Bundesvorsitzender der “Christdemokraten für das Leben” (CDL).

Deren Bundesvorsitzende, Mechthild Löhr (Meschede), verwies darauf, dass nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts dimap mehr als zwei Drittel der deutschen Bevölkerung davon überzeugt seien, dass der Mensch im Augenblick der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle entstehe. Auch das Bundesverfassungsgericht habe dem Embryo von Anfang an den vollen staatlichen Schutz zugesprochen. Das Embryonenschutzgesetz bestätige diese Rechtslage ausdrücklich. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik maße sich eine Regierung an, den Geltungsbereich der Menschenwürde einzuschränken. Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) fordert den Rücktritt der Bundesjustizministerin, “um ihr Amt nicht weiter mit einer solchen dem Grundgesetz widersprechen Haltung zu belasten”.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Embryonen

  1. Gerichtshof: Italien darf Embryonenspende an Forschung verbieten
  2. US-Forscher klonten erstmals Menschen
  3. Mit Erzbistum Freiburg unterstützen nun 23 Bistümer 'One of us'
  4. Europapetition 'Einer von uns' ist im Aufwind
  5. Europapetition 'Einer von uns' ist im Aufwind
  6. Europapetition 'Einer von uns' ist im Aufwind
  7. DBK: Kein Aufruf zur Unterstützung von 'Einer von uns'
  8. An Unterschriftenaktion für Embryonenschutz beteiligen
  9. US-Bischöfe verurteilen Klon-Versuch mit menschlichen Embryonen
  10. Ärzte und Greenpeace gegen kommerzielle Nutzung von Embryonen






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  7. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  8. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  9. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  10. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  11. US-Präsident ehrt am 8. September erneut die Muttergottes
  12. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  13. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  14. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  15. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz