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Kann Beten helfen?

8. März 2018 in Spirituelles, 8 Lesermeinungen
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"Es gibt viele Erfahrungsberichte, die von unverhoffter Hilfe nach einem Gebet sprechen." Von Claudia Sperlich


Berlin (kath.net/Blog "Katholisch? Logisch!"/cs) Es gibt viele Erfahrungsberichte, die von unverhoffter Hilfe nach einem Gebet sprechen. Dabei geht es um so verschiedene Dinge wie Lebensgefahr, schwere Krankheit, Unsicherheit bei einer anstehenden Entscheidung, Lebensangst, verbummelte Dinge und vieles mehr. Die guten Erfahrungen mit dem Gebet zu Gott sind so zahlreich, daß es schwierig wird, sie hinwegzupsychologisieren oder rundheraus als fromme Märchen darzustellen. Man muß nicht die bisher 65 in Lourdes geschehenen, medizinisch nicht erklärbaren anerkannten Wunderheilungen bemühen, um an die Kraft des Gebetes zu glauben – es genügt, die alltägliche Erfahrung von Trost, Ruhe, Geborgenheit und praktischer Hilfe durch das Gebet unzähliger Christen hinzunehmen.

Daß man im Gebet – also im Stillehalten und der Konzentration auf etwas anderes als sich selbst und die umgebenden Dinge – zur Ruhe kommt und dadurch zur Klärung der Gedanken, mag noch als natürliche Erklärung hingehen. Aber besonders gut ist diese Erklärung nicht mehr, wenn man – wie ich – schon mal im Zentrum eines schweren alpinen Unwetters in über 3000 Meter Höhe um Bewahrung gebetet hat und dabei ganz und gar nicht ruhig und gelassen wurde, sondern nur einfach unversehrt herunterkam. Oder wenn man – wie ich – schon mal in großer Nervosität gebetet hat: „Heiliger Antonius, ich habe keine Ahnung, ob das mit deiner Hilfe bei verlorenen Sachen stimmt, aber wenn ja, bitte hilf mir jetzt“ – und im nächsten Augenblick ein seit Stunden verbummeltes Schlüsselbund sah. Auch die Wirkung von fürbittendem Gebet für mich durfte ich schon erleben; in einer schlimmen seelischen Situation habe ich einen Freund um Fürbitte gebeten und Heilung wirklich pronto, am nächsten Tag, erfahren. Ich halte mich nicht für so besonders, daß ich mit solchen Erfahrungen allein dastehe; tatsächlich gibt es zahlreiche nicht anders als durch Gebet und Wunder erklärbare Heilungen furchtbarer Krankheiten und noch viel mehr Erfahrung von Trost, Schutz und Hilfe durch Gebet.


Jedoch ist das Gebet keine Wunscherfüllungsmaschine. Wir können Gott um alles bitten, aber Er ist nicht unser dienstbarer Geist. Oft ist es unverständlich, warum ein Gebet erhört wird und ein anderes, ebenso aufrichtiges, ebenso dringliches nicht. Aber unverständlich ist etwas Anderes als unsinnig; ich vertraue darauf, daß Gott keine Fehler macht (allerdings eine Menge Fehler zulässt, was mit unserer Freiheit zu tun hat). Wenn ich also um etwas bitte, was mir sehr sinnvoll und sogar meinem Heil dienlich scheint, z.B. einen schärferen Verstand oder größeren Einfluss im Guten auf meine Umwelt, und ich merke gar keinen Erfolg, dann kann das drei Gründe haben:

– Es ist aus einem mir unbekannten Grund nicht sinnvoll, daß diese Wünsche in Erfüllung gehen, oder
– es ist noch nicht an der Zeit, und Gott wird mir zu dem Erbetenen später verhelfen, oder
– Er hat mich schon erhört, ich habe es nur einfach nicht gemerkt.

(Bezüglich des letzten Falles lohnt es sich, auf das eigene Leben der letzten fünf oder zehn Jahre zu schauen. Was mich angeht, kann ich sagen, so doof wie vor zehn Jahren bin ich heute tatsächlich nicht mehr.)

Gott hört den Beter immer. Er erhört ihn dann, wenn es gut ist, auf eine Weise, die meist unvermutet gut ist. Aber mit diesem Satz löse ich nicht die Theodizeefrage. Ich weiß nicht, warum Er so schrecklichen und ungerechten Tod zuläßt, und die menschliche Freiheit (auch die, sich und anderen zu schaden) beantwortet die Theodizeefrage nur unbefriedigend. Damit muss ich leben.

Wäre der gute Effekt des Gebets vollständig in mathematischem Sinne beweisbar, so wäre er mir suspekt. Wenn wieder einmal nachgewiesen wird, daß beim Rosenkranzgebet der Herzrhythmus sich stabilisiert und beruhigt, dann argwöhne ich sofort, daß das auch bei einem Adagio des Lieblingskomponisten oder bei therapeutischen Atemübungen geschieht und also nicht notwendig mit dem Glauben zu tun hat. Aber unzählige Christen haben Gebetserhörungen erlebt in ganz und gar nicht ruhigen und beschaulichen Situationen. Die messbare körperliche Beruhigung bei meditativen Gebeten ist nicht die Hauptsache, sondern eine angenehme Nebensache, die nicht allein vom Glauben abhängt. Aber Heilung von Zwangsvorstellungen, von destruktiven Gedanken und von Krankheiten, Lösung kleiner und großer Probleme, Auffinden verlorener Dinge und Wege in Situationen, wo „nur noch Beten hilft“, sind zu gut dokumentiert, um sie zu ignorieren.


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