Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  11. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  12. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  15. Der Teufel sitzt im Detail

Patriarch Kyrill verurteilt Attentat auf Kirchgänger in Dagestan

20. Februar 2018 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Mann erschoss nach Gottesdienst fünf Frauen - Moskauer Patriarch befürchtet Provokation, um Konfrontation zwischen Orthodoxen und Muslimen herbeizuführen


Moskau (kath.net/KAP) In der russischen Kaukasusrepublik Dagestan sind am Montag in allen orthodoxen Kirchen Gedächtnisgottesdienste für die Opfer eines Schussattentats auf Kirchgängerinnen abgehalten worden. Bei der Tat in der Stadt Kisljar hatte ein 22-jähriger Mann am Sonntag fünf Frauen getötet, die nach einem Vespergottesdienst gerade die orthodoxe Georgskirche verlassen hatten. Im anschließenden Feuergefecht erschossen Polizisten den Attentäter. Die Terrormiliz IS hat sich zu der Tat bekannt, ohne Belege dafür zu veröffentlichen. Zeitungen zitierten einen Priester, der gehört haben will, wie der Angreifer "Allahu Akbar" rief.

Der russisch-orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill verurteilte in einer Reaktion das dramatische Geschehen in der Stadt an der Grenze zu Tschetschenien scharf. Das "monströse Attentat" zum Beginn der orthodoxen Fastenzeit könne als Provokation gesehen werden, um eine Konfrontation zwischen Orthodoxen und Muslimen herbeizuführen, die "seit Jahrhunderten im Frieden miteinander im Kaukasus leben", stellte er fest.


In seinem Beileidsschreiben an die Familienangehörigen der Opfer sprach Kyrill von einem "schrecklichen und zynischen Verbrechen", das durch nichts gerechtfertigt werden könne. Die russisch-orthodoxe Kirche sei zutiefst besorgt über die Bluttat und erwarte eine "minutiöse Untersuchung des Verbrechens und seiner Hintergründe", fügte der Pressesprecher des Patriarchen, der Priester Aleksandr Wolkow, hinzu.

Der Erzbischof von Makhatschkala, Warlaam (Ponomarjow), betonte, es werde niemandem gelingen, "Frieden und Eintracht" in der multinationalen und multikonfessionellen Republik Dagestan zu zerstören: "Trotz allem waren und sind wir Orthodoxen und unsere Brüder, die sich zum Islam bekennen, gute Nachbarn und Kinder des einen Vaters - und wir werden das immer sein".

Der Sekretär der Eparchie Makhatschkala, Mönch Ioann Anisimow, bezeichnete die Opfer im Gespräch mit der Agentur TASS als "leuchtende Vorbilder". Unter den Getöteten befindet sich eine pensionierte Lehrerin, die in den vergangenen Jahren Pilgerfahrten zu den großen russischen Wallfahrtsorten organisiert hatte und eine arme ältere Frau, die nach den Gottesdiensten an der Kirchenpforte um Spenden zu bitten pflegte.

Anisimow verwies darauf, dass die Kirchen trotz der schwierigen Sicherheitslage in Dagestan bisher nicht bewacht waren, "weil niemand auf die Idee gekommen wäre, dass es ein Attentat auf Kirchgänger oder Kleriker geben könnte". Jetzt schare sich die ganze Eparchie um die Gemeinde der Georgskirche.

Der tschetschenische Präsident Ramzan Kadyrow erklärte am Montag, er sei zutiefst schockiert über das grausame Verbrechen, für das es keinerlei Entschuldigung geben könne. Der Täter habe keine Religion gehabt. Jetzt gehe es darum, die Hintermänner ausfindig zu machen und exemplarisch zu bestrafen. Er sei aber "sicher", dass diese Hintermänner, wenn es sie gäbe, keine direkte oder indirekte Verbindung mit dem Islam hätten. Im nördlichen Kaukasus habe es immer "enge Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis" zwischen Muslimen und Christen gegeben, meinte Kadyrow wörtlich.

Dagestan ist ein Mosaik großer und kleiner Ethnien, die teils orthodox, teils islamisch geprägt sind. In der Kleinstadt Kisljar rund 50.000 Einwohnern sind laut dem Pressedienst der Wiener Stiftung "Pro Oriente" 50 Prozent der Bewohner ethnische Russen, die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe sind die Avaren, ein ursprünglich christliches, aber im 16. Jahrhundert islamisiertes kaukasisches Volk.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Russland

  1. Putins 'P.R.-Auge' blickt auf Österreich-Ungarn
  2. Von Russen verschleppt - Papst erhielt Gebetbuch von vermissten ukrainischen Ordensleuten
  3. Wladimir Putin ist KEIN 'Geschenk Gottes'
  4. Ukraine: "An der Front gibt es keinen Atheisten"
  5. Russischer Diktator Putin "im Bann" von Schamanen
  6. Weihe Russlands und der Ukraine: Vatikanischer Mariologe sieht keinen Bezug zu Fatima
  7. Weihbischof Schneider: Freude über die Einladung des Papstes an Bischöfe zur Weihe Russlands
  8. Ökumenischer Patriarch Bartholomaios: ‚Stoppt diesen Horror! Stoppt diesen Krieg jetzt!’
  9. „Es gibt nur für den keinen Gott, der ihn nicht sucht“ (Leo Tolstoi)
  10. Wie christlich ist Russland wirklich?







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  6. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  7. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  8. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Der Teufel sitzt im Detail
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  14. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde
  15. ,Mach dir keine Sorgen, Mama – Gott wird mich heilen!‘

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz