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„Herrgott noch einmal!“ – Weder heiß noch kalt

16. Februar 2018 in Spirituelles, 6 Lesermeinungen
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„Ist Ihnen auch schon aufgefallen wie oft Gott heute sogar beim Fluchen vergessen wird?“ Kolumne „Gedanken eines Nichttheologen“. Von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net/sf) Ist Ihnen auch schon aufgefallen wie oft Gott heute sogar beim Fluchen vergessen wird? Letzthin begegnete mir wieder einmal das Kraftwort: „Herrgott noch einmal!“. Ich hatte es schon lange nicht mehr gehört, sodass ich richtig stutzig wurde. Schimpfen und fluchen die Menschen heute weniger als früher? Ich glaube kaum. Aber Gott kommt dabei viel weniger vor.

„Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.“ wurde uns im Religionsunterricht meiner Jugend noch beigebracht. Damals kamen im Grossteil aller Kraftwörter Begriffe wie Himmel, Herrgott, Sakrament etc. vor. Sind die Menschen inzwischen besser geworden? Auch das würde ich bezweifeln. Was aber auffällt ist, dass Gott ganz allgemein weniger vorkommt. Gott spielt heute viel weniger eine Rolle im Leben des Menschen als früher, weder eine positive, noch eine negative. Gott ist irgendwie gleichgültig geworden, etwas, das man benutzt, wenn es irgendwie nützlich sein könnte, und das man beiseiteschiebt, wenn man auch ohne auskommt oder auszukommen meint. Und manchmal habe ich den Eindruck, diese Haltung sei auch schon bis weit in die Kirche hinein vorgedrungen.


„Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien.“ (Offb 3,16) Wenn vom Herrgott die Rede ist, ist es schwer weder heiß noch kalt zu sein. Gott ist der Herr. Entweder ich akzeptiere seine Herrschaft, oder ich lehne sie ab. Einfach „nice to have“ gibt es beim Herrgott nicht. Also lässt man diesen Begriff lieber beiseite. Nur von Gott zu reden ist viel bequemer. Da kann man all seine guten Eigenschaften herauspicken und seine weniger guten und fordernden einfach „vergessen“. Noch einfacher ist es nur noch von Jesus zu reden und zu „übersehen“, dass die Schrift gerade von ihm als dem Herrn spricht und damit seine Gottheit bekennt. So kann man leicht nur den „Superstar“ sehen, so kann man einfach „Fan“ sein - solange die Begeisterung anhält. Wenn dann aber dieser Jesus mit dem Kreuz auf der Schulter kommt und sagt: „Folge mir nach.“, dann ist schnell einmal „fertig lustig“.

Natürlich wurde und wird auch heute noch der Begriff Herrgott hin und wieder als „Drohbotschaft“ verwendet oder empfunden. Es ist nicht immer leicht den richtigen Tonfall zu treffen, wenn man den ganzen Ernst unserer Gottesbeziehung erklären will. Da lob ich mir die Rede vom lieben Gott. Bei dieser bleibt Gott immer noch Gott. Aber da kommt auch seine Liebe zu uns ins Spiel. Wenn dann „Vater unser im Himmel“ gebetet wird, so ergibt sich daraus ein wunderschönes Bild dieses lieben Gottes. Dann leuchten auch die beiden nächsten Bitten ein: „„Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme.“ Dann wird uns je länger je mehr klar, dass diese Liebe und diese Barmherzigkeit unseres Gottes umso grösser und wichtiger wird, je mehr wir diesen Vater als unseren Herr, als wahrhaft Gott sehen und an ihn glauben.

Die Gefahr des Paradigmenwechsels von heute liegt meines Erachtens darin, dass für immer mehr Menschen Gott nicht mehr wahrhaft Gott ist, dass sie glauben, Gott gegenüber „weder heiß noch kalt“ sein zu dürfen. Da ist man versucht zu sagen: „Herrgott noch einmal!“

kath.net-Buchtipp
Heiligkeit für Anfänger
Ein Wegbegleiter
Von Stefan Fleischer
Taschenbuch, 156 Seiten
2011 BoD
ISBN 978-3-8448-0949-7
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Foto Stefan Fleischer



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Lesermeinungen

 sindbad 16. Februar 2018 
 

@Einsiedlerin: Wenn in den Schulen den Schülern vom Lehrpersonal gesagt wird - Gott grüsst man nicht - Was soll man dann erwarten. (so geschehen in Wien)


4
 
 Einsiedlerin 16. Februar 2018 
 

Verschwunden

Gott ist nicht nur aus dem "Fluchen" verschwunden, sondern auch beim Grüßen! Heutzutage hört man auch in Österreich hauptsächlich "Hallo" oder "Guten Tag" (vor allem in den Städten) statt "Grüß Gott"!


6
 
 Diadochus 16. Februar 2018 
 

Ja,

das ist mir auch schon aufgefallen. Die Gleichgültigkeit ist ein großes Übel. Gott ist weitgehend aus dem öffentlichen Leben verschwunden. Außer in meiner Familie wird über religiöse Themen nicht gesprochen. Gott wird auf ganzer Linie ignoriert. Er stört nur beim Vergnügen. Er ist nicht einmal mehr das Fluchen wert. Die moderne Zeit ist eine gottlose Zeit.


6
 
 Stefan Fleischer 16. Februar 2018 

@ Hubert_2

„Und vom Lauen ins Heiße ist weniger weit als vom Kalten her.“ Das stimmt aus naturwissenschaftlicher, mathematischer Sicht absolut. Doch warum heisst es dann in der Schrift: „Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien“? Ich glaube, wir müssen das aus einer anderen Erfahrung heraus verstehen. Es ist doch jedermann klar, dass das, was lau ist, die Tendenz hat, immer kälter zu werden und nicht wärmer oder gar heiss. Das ist übrigens auch eine persönliche Erfahrung von mir. In den Phasen der Lauheit meines Lebens ging es mit meinem Glaubensleben, mit meiner Gottesbeziehung immer bergab. Und manchmal war es dann die Erfahrung jener Kälte, welche die Gottferne mit sich bringt, sei es bei mir, sei es bei anderen, um mich wieder aufzuraffen und umzukehren und mich der „Hitze Gottes“ auszusetzen, welche dann die Tendenz umzukehren vermochte. Ist es vielleicht genau diese Umkehr, welche die Fastenzeit von uns fordert?


7
 
 Magdalena77 16. Februar 2018 

Was hier beschrieben wird, ist die Quintessenz dessen, woran die Kirche und der Glauben in Deutschland und anderswo kranken. Wir machen uns einen Gott, "widde widde wie er uns gefällt". Doch dieser "Gott" ist eindimensional, nicht anziehend, er bringt unser Herz nicht zum Brennen, er ist kein Opfer wert. Er ist nämlich gar kein Gott, sondern nur ein verwaschenes Trugbild, das wir uns von Ihm gemacht haben. Viele fragen sich, ob es sich für so einen "Gott" lohnt, auch nur die eine Stunde am Sonntagmorgen zu opfern. Und das lohnt sich tatsächlich nicht. Wenn Gott nicht unser Herr ist, Herr unseres Lebens, dann brauchen wir ihn nicht. Eine falsche Verkündigung hat leider entscheidend dazu beigetragen, dass viele meinen, den Herrgott nicht zu brauchen...


7
 
 Hubert_2 16. Februar 2018 
 

Ich finde es gut,

dass im Deutschen wenig mit heiligen Namen geflucht wird. Was da in anderen Sprachen zum Teil gemacht wird ist wirklich schauerlich, besser man versteht es gar nicht. Und vom Lauen ins Heiße ist weniger weit als vom Kalten her.


2
 

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