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ORF: „Katholische Hardlinerin“ ist nicht als Verunglimpfung intendiert

31. Jänner 2018 in Österreich, 11 Lesermeinungen
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ORF antwortet Katholiken, die sich über die Abwertung von Nationalrätin Gudrun Kugler beschwerten: Die Bezeichnung als Hardlinerin beschreibt eine Wertehaltung, gerade im christlichen Kontext - Antwort von ÖBK und Erzdiözese Wien. Von Petra Lorleberg


Wien (kath.net/pl) Der ORF hatte die Wiener ÖVP-Nationalrätin Gudrun Kugler (Foto) anlässlich ihrer Ernennung zur ÖVP-Menschenrechtssprecherin als „katholische Hardlinerin“ bezeichnet. Dies verärgerte Katholiken, einige davon wendeten sich Beschwerdemails an den (öffentlich-rechtlichen) ORF. Nach Angabe der Antwortschreiben habe sich die ORF-Redaktion inzwischen über den Begriff der „Hardlinerin“ ausgetauscht, „diese Debatte“ werde man auch noch fortsetzen. Im ORF.at bediene man sich, „wie auch anderen Medien, einer griffigen Sprache“, erläuterte die Redaktion und verwies darauf, dass ja „auch viele andere Medien, darunter auch ‚Die Presse‘, APA, ‚Der Standard‘, ‚Kurier‘ und die ‚Wiener Zeitung‘ Gudrun Kugler-Lang schon als Hardlinerin“ bezeichnet hätten. Doch sei diese Bezeichnung vom ORF „jedenfalls nicht als Verunglimpfung oder gar Beleidigung intendiert“ gewesen. „Vielmehr beschreibt sie eine Wertehaltung - gerade im christlichen Kontext. Auch in der Berichterstattung über die unterschiedlichen Strömungen in der katholischen Kirche und im Vatikan ist die Bezeichnung ‚Hardliner‘ in den meisten Medien gängig.“ Das Schreiben wurde an mehrere Empfänger versandt, jeweils ergänzt mit der persönlichen Anrede. Es war mit „ORF-Redaktion“ unterzeichnet, allerdings unterschrieb kein Redaktionsmitglied namentlich.


Der Pressesprecher der Österreichischen Bischofskonferenz, Paul Wuthe, erläuterte auf die Anfrage von kath.net, die Bischofskonferenz gebe „zu derartigen tagespolitischen Ereignissen keine Stellungnahme“ ab. Hier sei „vielmehr die Eigenverantwortung von Laienchristen gefragt, die sich im Sinne ihres Weltgestaltungsauftrages mit Kompetenz gesellschaftlich engagieren und in den öffentlichen Diskurs einbringen sollen. Dazu ermutigen die Bischöfe, zumal verantwortungsvolle Politik - um Papst Franziskus zu zitieren – eine Form von Nächstenliebe ist.“ Wuthe verwies darauf, „dass sich die Bischöfe zu gesellschaftlichen Grundsatzfragen selbst zu Wort melden und einbringen“, dies zeige „beispielsweise die Haltung der Bischofskonferenz zur Ehe und die diesbezügliche Erklärung im Rahmen ihrer letzten Vollversammlung (vgl.:http://www.bischofskonferenz.at/2017/presseerklaerungen-zur-herbstvollversammlung-2017)“.

Der Pressesprecher der Erzdiözese Wien, Michael Prüller, antwortete auf die Anfrage von kath.net, man gratuliere Gudrun Kugler herzlich zu ihrer Ernennung als Menschenrechtssprecherin. Kugler „ist der Gegenbeweis zur Besorgnis, dass man sich in Österreich als Christ künftig nicht mehr zu gesellschaftlich relevanten Themen äußern dürfte. Immerhin ist Gudrun Kugler als deklariert christliche Politikerin und mit ihren Positionen, die in Teilen der heutigen Gesellschaft, auch von manchen Katholiken, als provozierend empfunden werden, soeben zur Menschenrechts-Sprecherin der größten österreichischen Parlamentspartei gekürt worden.“ Man könne dabei aber „nicht verlangen, dass alle katholischen Positionen allen Journalisten sympathisch sind. Man muss schon aushalten können, dass etwa die Positionen Gudrun Kuglers mit dem Begriff ‚Hardlinerin‘ verbunden werden“. Auch sei Gudrun Kugler selbst „ein Mensch, der das aushält. Sonst wäre sie in der Politik fehl am Platz. Es geht in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung ja immer darum, Zustimmung oder Wertschätzung nicht einzufordern, sondern zu erarbeiten.“ Prüller erläuterte weiter: „Was wir als Erzdiözese Wien bzw. als katholische Kirche dazu beitragen können, dass katholische Positionen – und damit auch katholische Politikerinnen und Politiker – in den Medien verstanden und geachtet werden, versuchen wir zu tun: etwa durch Wortmeldungen (wie etwa der Bischofskonferenz und von Kardinal Schönborn vor und nach dem Verfassungsgerichtshof-Urteil zur Ehe für alle oder zu Migration udn Asyl), durch intensiven Austausch mit Medienmachern und Redakteuren und durch Mitarbeit in Gremien wie den Räten des ORF.“

Nationalrätin Dr. Gudrun Kugler stellt sich als ÖVP-Menschenrechts-Bereichssprecherin vor


Foto Nationalrätin Gudrun Kugler (c) photonews.at/Georges Schneider


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Lesermeinungen

 phillip 17. Februar 2018 
 

"ORF: „Katholische Hardlinerin“ ist nicht als Verunglimpfung intendiert"

Die Botschaft, grauslicher ORF, höre ich wohl,allein mir fehlt der Glaube!
Es stellt wohl auch keine Lüge dar, wenn Interviews und Beiträge des ORF so geschnitten werden, dass ein falscher Eindruck der Wahrheit entsteht und die Hörer- und Seherschaft in die Irre geführt werden.


0
 
 wedlerg 1. Februar 2018 
 

@SCHLEGL: sehr gut!

Ich hab spontan selten so sehr gelacht, wie bei diesem Beitrag von Ihnen bzw. Ihrerseits.


6
 
 girsberg74 1. Februar 2018 
 

@mphc an @girsberg74

Vielleicht hätte ich ebenso geantwortet wie Sie, doch an verschiedenen Stellen in meinem Leben habe ich die Erfahrung gemacht, dass manche (unfreundliche) Fremdbeurteilung auf lange Sicht eher nicht schadet, zumal in diesem speziellen Fall, wo der ORF sich nachträglich erklärt hat, wenn auch etwas gedruckst.


2
 
 mphc 1. Februar 2018 

@girsberg74

Ich habe dem ORF geantwortet,dass es sich um die Wertehaltung des ORF handelt und dass diese gesetzwidrig nicht ausgewogen ist.


4
 
 girsberg74 1. Februar 2018 
 

Nur ein Problem der Deutungshoheit!

Die bisherige Praxis in der Verwendung von „Hardliner“, nämlich jemanden herunterzusetzen, gelingt aber nur, wenn die betreffende Person von ihren eigenen „Freunden“ im Regen stehen gelassen wird.

Nachdem der ORF gesagt hat, wie es gemeint gewesen war, sollte alle Freunde von Frau Kugler sich die Deutung des ORF zu eigen machen und entsprechend nach außen vertreten. - Entweder man lässt sich von fremden Abstempelungen kränken oder man übernimmt die Begriffe für die eigene Weltsicht.

In einer Zeit, die stark von Wackelpuddingen (Feiglingen, Drückebergern) bestimmt wird, ist „Hardliner“ geradezu ein Lob. Die Gemeinde von kath.net darf stolz sein auf Frau Kugler.

Nur nicht verstecken!


5
 
 Chris2 31. Jänner 2018 
 

Witzbolde.

Mehr fällt mir dazu nicht mehr ein. Und "Fundamentalist" ist ein Lob für bibeltreue Christen, wa?


10
 
 SCHLEGL 31. Jänner 2018 
 

@SpatzInDerHand

Auch ich habe diesen Unsinn erhalten und unter "[email protected]" den Herrschaften eine 2. E-Mail gesendet, indem ich diese Leute mit Kindern in der Schule verglichen habe, die sich darauf herausreden, dass andere Schülerinnen und Schüler (die ORF Leute haben sich auf diverse Zeitungen berufen, die dasselbe Vokabular gebrauchen!) genau dasselbe täten.
Ich habe den Genossen mitgeteilt, dass ich mir eine Zeitung NICHT kaufen muss, aber (leider) die ORF Rechnung bezahlen MUSS!
Danach habe ich eine germanistische Kritik an den zahllosen Fehlern im Satzbau, in der Umgehung des Genitiv und des Gebrauchs falscher Relativpronomen,bei Sprecherinnen und Sprechern des ORF dazugesetzt.Msgr. Franz Schlegl


19
 
 christine.klara.mm 31. Jänner 2018 
 

Rechtgläubig Hardliner

Jemand der den rechten ChristenGlauben lebt und lehrt, lebt nach den Geboten Gottes und ist damit für mich ein "Rechtgläubiger Katholik".
Jemand der aber einen als nicht rechtgläubig lebenden und lehrenden mit Worten oder Taten t o t s c h l ä g t, d e r ist für mich ein "Hardliner".
Wobei ich nicht gegen Haftstrafen bin bei schwer andere schädigenden Straftaten. Dazu sind Gerichte da und nicht private Selbstjustiz in Form von Randale Hass, Gewalt, Feuerlegen und jegliches Zerstören fremden Eigentums.


4
 
 SpatzInDerHand 31. Jänner 2018 

Auch ich habe wortgenau diese Antwort vom ORF erhalten!


7
 
 Smaragdos 31. Jänner 2018 
 

Hardliner ist nicht jemand, der sich nicht für Rechte von Homosexuellen einsetzt, sondern jemand, der sich dafür einsetzt! Oder weshalb sollten ausgerechnet Menschen mit einer fehl geleiteten sexuellen Orientierung spezielle Rechte bekommen? Wer so etwas Krankes fordert, ist ein Hardliner!


7
 
 mphc 31. Jänner 2018 

Genau diese Antwort

habe ich vom ORF auch erhalten. Und bin damit nicht zufrieden und werde ihm auch entsprechend antworten.


9
 

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