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„Ohne die Kirche wären wir schon tot“

30. Jänner 2018 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
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Erzbischöfe aus Syrien und Nigeria schildern die Lage der Christen in ihren Heimatländern


Köln (kath.net/KIN) Auf die dramatische und aktuelle Situation der Christen in Nigeria und Syrien haben Erzbischöfe aus diesen beiden Ländern bei einer Pressekonferenz des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ am Freitag in Köln hingewiesen. Erzbischof Matthew Man-Oso Ndagoso aus dem nordnigerianischen Kaduna und der maronitische Erzbischof von Aleppo/Syrien, Joseph Tobji, warnten angesichts der anhaltenden Bedrohungen und Gewalt sowie der vielen geflüchteten Einwohner sogar vor einer Auslöschung des Christentums in ihren Heimatregionen.

Auch wenn der „Islamische Staat“ in Syrien beinahe am Ende sei, existierten viele ähnliche aktive Gruppen, so Erzbischof Tobji. Er betonte zwar, dass in Syrien und Aleppo langsam das Leben erwachen würde und die Menschen wieder lebensmutiger wären, jedoch seien die Folgen des Krieges immer noch zu spüren.

„Das ganze syrische Volk hat verloren“, so der Erzbischof. „Überall herrschen Armut, Arbeitslosigkeit, unvorstellbare Zerstörung der Häuser, des gesellschaftlichen und moralischen Zusammenlebens, Mutlosigkeit und Misstrauen gegenüber der Zukunft.“ Hier sei besonders die Unterstützung der Kirche wichtig. Besonders dankte er dem Engagement und der Großherzigkeit von „Kirche in Not“. „Viele Menschen in Syrien geben offen zu: Ohne Kirche wären wir schon tot“, gestand Erzbischof Tobji.

Er kritisierte die Rolle der internationalen Gemeinschaft: „Es ist jedem vollkommen klar, dass die Gründe für ein solches Kriegs-Desaster, das wir jetzt seit sieben Jahren durchmachen, nichts mit der Forderung nach Demokratie oder Freiheit zu tun haben. Es geht vielmehr um ein schmutziges Spielchen der Weltwirtschaft.“ Faktoren seien vor allem der Waffenhandel, Ressourcen wie Erdöl und Gas, die günstige wirtschaftsgeografische Stellung des Landes und Gegensätze in der politischen Welt. Syrien sei für die Weltmächte wie eine Torte, von der jeder das größte Stück haben möchte.


Vor allem junge und gut ausgebildete Menschen seien wegen des Krieges und der mangelnden Zukunftsperspektiven in Syrien geflohen. Die Folgen der Abwanderung seien dramatisch: Die Zahl der Christen habe sich in Syrien auf ein Drittel reduziert. Binnenflüchtlinge kehrten zwar langsam in die Heimat zurück, jedoch seien die ins Ausland gezogenen Menschen dortgeblieben.

Auch im Norden Nigerias sind Tausende Menschen vor Krieg, Bedrohung und Unterdrückung geflüchtet. Die Christen seien dort nicht nur Angriffen durch die islamistische Terrorgruppe Boko Haram ausgesetzt, sondern auch einer systematischen Diskriminierung und Benachteiligung von staatlicher Seite, so Erzbischof Matthew Mano-Oso Ndagoso aus Kaduna.

Nigeria sei das einzige Land der Welt, in dem der Bevölkerungsanteil von Christen und Muslimen mehr oder weniger gleich sei, wobei im Süden mehr Christen lebten und im Norden vor allem Muslime. Vor allem seine Bischofsstadt Kaduna sei ein wichtiges Zentrum des Islam in Nigeria, so der Erzbischof.

In einigen Bundesstaaten im Norden Nigerias sei auch die islamische Gesetzgebung der Scharia eingeführt worden. Ebenfalls sei der christliche Religionsunterricht in einigen nordnigerianischen Provinzen nicht erlaubt; islamischer Religionsunterricht dagegen schon. Muslimische Religionslehrer seien beim Staat angestellt und würden aus öffentlichen Mitteln bezahlt. Auch Moscheen würden mit öffentlichen Geldern gebaut, während man den Christen Grundstücke verweigere, auf denen sie Kirchen bauen könnten.

Daher forderte Ndagoso insbesondere für die christliche Minderheit im Norden „eine gerechte Behandlung, basierend auf Gerechtigkeit und ehrlichem Umgang miteinander, unabhängig von religiösem Bekenntnis, Stammeszugehörigkeit, politischer Zugehörigkeit und sozialem Status. Die Christen Nigerias wollen, dass ihre grundlegenden Menschenrechte und ihre Freiheit überall im Land gewahrt und respektiert werden.“

Ausdrücklich lobte der Erzbischof die Unterstützung und Solidarität durch das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“, „das in Zeiten der Not immer für unser Volk da gewesen ist.“ Selbst einige Bischöfe hätten sich aufgrund der unsicheren Lage nicht in den Norden Nigerias getraut. „Kirche in Not“ sei ein „Sprachrohr“, das die Befürchtungen, Ängste, Sorgen und Nöte der verfolgten christlichen Minderheit international lautstark an die Öffentlichkeit bringe.

Auf die dringende Notwendigkeit der Solidarität mit den verfolgten Christen weltweit verwies auch der Menschenrechtsexperte des Hilfswerks „Kirche in Not“, Berthold Pelster, in seinen Ausführungen auf der Pressekonferenz. „Einen Vormarsch intoleranter religiöser Ideologien beobachten wir seit etwa dreißig, vierzig Jahren vor allem in Teilen der islamischen Welt. Durch die Umbrüche im arabischen Raum seit 2011 kam es zu extremen Auswüchsen. Radikal-islamisches Gedankengut breitet sich inzwischen verstärkt auch auf dem afrikanischen Kontinent aus.“

Daher sei es entscheidend, dass in der Weltöffentlichkeit immer wieder auf die Verletzungen des Grundrechts auf Religionsfreiheit hingewiesen werde. Die verfolgten und bedrängten Christen schöpften besonders Kraft in ihrem Glauben durch das Wissen, in ihrer Not von der Weltkirche nicht alleingelassen zu werden.

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Foto: Blick auf das Podium der Pressekonferenz (von links): Karin Maria Fenbert, Geschäftsführerin von „Kirche in Not“ Deutschland, Dolmetscherin Ina Breuing, Erzbischof Joseph Tobji, Erzbischof Mattew Man-Oso Ndagoso, Dolmetscherin Ann Pasternack, Berthold Pelster, Menschenrechts-Experte von „Kirche in Not“ (c) Kirche in Not


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Lesermeinungen

 Chris2 30. Jänner 2018 
 

Danke für den Hintergrundbericht.

Und gut zu wissen, wem man Spenden kann. Nur: Wer wird uns und unseren Kindern helfen, wenn es bei uns soweit sein wird? Da die Anreize zur Zuwanderung v.a. fûr Kriminelle und Islamisten (oder gar Daesh-/IS-Schlächter) geradezu perfekt sind, ist es nicht verwunderlich, entsprechende Enteicklumgen auf unseren Straßen zu sehen.


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