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„Wie weit geht die Papsttreue des PAPSTTREUENBLOGs?“

30. Jänner 2018 in Kommentar, 14 Lesermeinungen
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„Trotzdem, auch eingedenk aller Schwierigkeiten eines Papsttreuen mit dem Papst, ist es doch auch möglich, dass dieses Pontifikat eines Tages wertvoll für die Kirchengeschichte gewesen sein wird.“ Gastbeitrag von Felix Honekamp


Berlin (kath.net/„Papsttreuer Blog“) Man kann als katholischer Blogger, der sich unter Papst Benedikt XVI. den Namen „Papsttreuer“ bewusst gegeben hat, natürlich einfach so tun, als sei nichts geschehen. Der Papst ist das Oberhaupt der Kirche und so lange man nicht davon ausgeht, dass der Antichrist auf dem Stuhl Petri Platz genommen hätte, gibt es daran nichts zu deuten. Dem Papst folgen, das kann man auch in kritischer Distanz, wobei dann die Frage, ob denn Treue nicht auch etwas mit Verbundenheit, ja Liebe zu tun haben müsste, unangenehm unter der Haut brennt.

Gerne der erste Ritter

Auch ohne diese eher spirituelle Sicht hat sich etwas geändert. Papst Benedikt XVI. stand dauerhaft unter Feuer: Durch die säkularen Medien sowieso, aber auch aus den Reihen liberaler Katholiken. Die Kritik an ihm war dabei oft von Unfairness geprägt: Aus dem Zusammenhang gerissene Zitate und unterstellte Interpretationen prägten das Bild, besonders zum Ausdruck gekommen im Nachgang zu seiner Regensburger Rede oder auch im Zuge der „Rehabilitation“ der Bischöfe der Pius-Bruderschaft. Diese Unfairness machte es einem „Papsttreuen“ umgekehrt aber auch leicht: Die Verteidigung des Glaubens an der Person des Papstes festzumachen setzt einen in einer solchen Situation ins Recht.

Wenn die Kritiker des Papstes mit unfairen Mitteln kämpfen, wieviel Wahrheit kann dann in deren Positionen stecken? In gewisser Weise konnte man den Papst auch als Opfer von Medien und Politik betrachten, womit man in der Verteidigung nicht nur den Glauben in den Blick nahm sondern sogar einen Akt der Barmherzigkeit tat: Einen Unschuldigen, der für seinen wahren Glauben angegriffen wird, verteidigen – das ist in sich richtig und christlich. Der Kirchenlehrer, von feinsinniger Zurückhaltung geprägt, nie aufbrausend und bis in seine Stimmlage durchaus auch Verletzlichkeit ausdrückend, wird angegriffen: Wer will da als überzeugter Katholik nicht als „erster Ritter“ zur Stelle sein?


Gedrehter Wind

Mit Papst Franziskus hat sich der Wind gedreht, und das gleich in unterschiedliche Richtungen und Stärken. Eine Vielzahl der liberalen bis linken Kritiker Benedikts XVI. stellt sich auf die Seite des neuen Papstes. Als Beobachter sieht man diese neue Gefolgschaft aber mit Skepsis, da sie den Papst einfach sehr frei einfach in ihrer Zielrichtungen interpretiert: Auf’s Tablett kommen alle alten Themen, von Frauenpriestertum über Zölibat bis zur Sexualmoral der Kirche. Papst Franziskus wird zum Kronzeugen gemacht, auch wenn er sich gar nicht in entsprechender Richtung geäußert hat. Im Zweifel läge das an der Kurie, die ihn nicht so machen ließe, wie er wolle, so klingt die Argumentation. Konservative dagegen wettern gegen einen neuen Modernismus, gegen die angebliche Anbiederung des Papstes an die Welt. Und auch hier geht es mitunter unfair zu. Der von Papst Benedikt XVI. beklagten „sprungbereiten Feindseligkeit“ sieht sich auch Franziskus gegenüber, freilich aus einem anderen Lager.

Allerdings haben auch positiv Gesinnte ihre Probleme mit Franziskus: Er mahnt Demut und Synodalität an, fordert aber von der Kurie Gehorsam. Er propagiert die Möglichkeit des Widerspruchs, spricht bei Kritikern aber von „Verrätern“. Er ermutigt, den Mund aufzumachen bei kritischen Entwicklungen, beantwortet aber besorgte Fragen zum Lehramt, wie die von einigen Kardinälen geäußerten Dubia zu „Amoris Laetitia“, auch nach langer Bedenkzeit nicht. Er geißelt Klatsch, Tratsch und Eitelkeit und geht keinem Mikrofon aus dem Weg, das ihm hingehalten wird. Dazu kommt, dass auch gutwillige Verteidiger bisweilen der Verdacht plagt, dass Äußerungen des Papstes eher auf die Außenwirkung abgestimmt sind denn auf die Suche nach der Wahrheit. Orientierung bietet seine Festlegung auf das Thema Barmherzigkeit (im Spannungsfeld zur Wahrheit) nur noch den Wenigsten, jeder kann sich aus dem, was der Papst sagt, das aussuchen, was seiner Interessenlage am ehesten entspricht.

Böser Wille oder Schwäche?

Und trotzdem, auch eingedenk aller Schwierigkeiten eines Papsttreuen mit dem Papst, ist es doch auch möglich, dass dieses Pontifikat eines Tages wertvoll für die Kirchengeschichte gewesen sein wird. Denn das Beschriebene kann man auch einfach als menschliche Schwäche, weit entfernt von bösem Willen interpretieren. Dann haben wir es mit einem Papst zu tun, der ganz anders ist als ihn viele erwarten und erhoffen. Mit einem Papst, der in seinen Schwächen vielleicht menschlicher ist als es uns lieb ist, die wir gerne zu einem Papst „aufschauen“ wollen.

Aber wo Johannes Paul II. mit seiner persönlichen Integrität und Benedikt XVI. mit seiner theologischen Virtuosität beeindruckte, da ist es vielleicht die undankbare Aufgabe des aktuellen Papstes, neben Überzeugungen auch den Eindruck menschlichen Mangels zu hinterlassen. Wir hätten den Papst gerne heilig, gerade wer sich gerne als „papsttreu“ bezeichnen möchte. Aber treu kann man – wie in einer Ehe – auch einem Menschen sein, der nicht perfekt ist. Treu kann man auch an der Seite eines Menschen stehen, dessen Positionen man mitunter nicht teilt.

Papsttreue als vornehme katholische Pflicht

Spaß macht eine solche Verteidigung des Papstes – im Gegensatz zu der seiner Vorgänger – allerdings nicht. Als Verteidiger und gleichzeitig Kritiker des Papstes fehlt einem jeder Anschein des „Ritters in weißer Rüstung“, weltliche Anerkennung wird es dafür absehbar weder von den Papstkritikern noch vom Papst selbst geben. Papsttreue ist also komplizierter geworden, was nicht bedeutet, dass sie nicht trotzdem richtig und zurecht gefordert ist. Die Art der Argumentation mag eine andere sein, aber hinter dem Papst zu stehen, ihn zu verteidigen und sich zu entscheiden ihn zu lieben, das kann man immer noch als eine vornehme katholische Pflicht ansehen, die man auch dann erfüllt, wenn es dafür keine Lorbeeren zu ernten gibt.

Papst Franziskus und Papst em. Benedikt XVI. bei der Eröffnung des Heiligen Jahres



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