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Wie das kirchliche Zeugnis für das Leben noch mehr verdunkelt wird

28. Jänner 2018 in Kommentar, 26 Lesermeinungen
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Hier handelt es sich um einen politisch motivierten Schlusstrich - Ein Kommentar von Peter Winnemöller zur Annäherung der Deutschen Bischofskonferenz an den Verein "Donum vitae"


Bonn (kath.net)
Der Konflikt ist über 20 Jahren alt. Der Heilige Papst Johannes Paul II. hatte den deutschen Bischöfen nach einem dramatischen Konflikt untersagt, am staatlichen Beratungssystem gemäß §219a StGB teilzunehmen. Die ausgestellten Beratungsscheine berechtigen zur straffreien Tötung eines ungeborenen Menschen. Durch die Mitwirkung an diesem System sah der Papst das Zeugnis der Kirche für das Leben verdunkelt.

Das Kirchenrecht ist zudem sehr klar darin, daß jeder, der an einer Abtreibung mitwirkt, sich die Exkommunikation als Tatstrafe zuzieht. Dies dürfte auch auf alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Donum vitae zutreffen, insofern sie katholisch sind und jemals einen Beratungsschein ausgestellt haben, der zur Tötung eines ungeborenen Menschen geführt hat.

Noch 2007 forderte der damalige Präfekt der Glaubenskongregation den Münchener Kardinal Wetter auf, dafür zu sorgen, daß die Gläubigen auf jegliche Form der Unterstützung von Donum vitae verzichten. Im selben Jahr stellte Bischof Algermissen klar, daß es sich bei Donum vitae nicht um einen katholischen Verein handele. Zu groß sind die Diffenenzen in Fragen der Moral, wie der Bischof feststellte. (http://www.kath.net/news/18046)


In einem Schreiben an den Präsidenten des ZdK würdigte Reinhard Kardinal Marx nun das Wirken ausgerechnet dieses Vereins Donum vitae und bescheinigte den Mitglieder wörtlich, „dass das Ziel von Donum Vitae ebenso wie das der bischöflich verantworteten Schwangerenberatung der Schutz des ungeborenen Menschen“ sei. Der Kardinal ließ im Unklaren, wie dies mit der für alle Katholiken verbotenen Ausstellung der Beratungsscheine in Einklang zu bringen ist.

Ferner bestätigte der Vorsitzende der DBK, daß künftig ehemalige Mitarbeiterinnen von Donum vitae in kirchlichen Beratungsstellen beschäftigt werden können. Mit diesem Schreiben hat der Vorsitzende der DBK eine radikale Kehrtwende vollzogen. Die Beurteilung von Donum vitae, die der Kardinal vornimmt unterscheidet sich fundamental vom bisherigen Urteil der Kirche. Versöhnung ist mmer gut. Heilung von schwärenden Wunden stellt einen Segen dar. Doch von beidem kann in diesem Falle nicht die Rede sein. Zur Versöhnung und Heilung gehört Klarheit und Wahrheit. Hier jedoch handelt es sich um einen politisch motivierten Schlußstrich.

Es ist grundsätzlich nicht auszuschließen, daß künftig in einer kirchlichen Beratungsstelle de facto exkommunizierte Mitarbeiter tätig sind, die in der Vergangenheit per Beratungsschein unmittelbar Abtreibungen mit verursacht haben. Damit tritt genau die Verdunkelung des Zeugnisses für das Leben ein, die Papst Johannes Paul II. seinerzeit zu verhindern suchte. Man muß sehr naiv sein, um anzunehmen, daß ein neuer Arbeitsvertrag bei einem neuen Dienstherrn schon gleich zu einem kompletten Gesinnungswandel führt. Es ist nicht sonderlich schwer sich das folgende Szenario vorzustellen.

Eine Frau in einem Schwangerschaftskonflikt sucht eine kirchliche Beratungsstelle auf. Nach der Beratung verlangt sie den Schein, den die Kirche jedoch nicht ausstellen kann. Die Mitarbeiterinnen müssen das ablehnen. Die ehemalige Donum vitae – Mitarbeiterin jedoch wechselt nur kurz das Namensschild an der Jacke, zieht ein Formular mit Briefkopf von Donum vitae aus der Tasche und stellt den Beratungsschein aus. Der kirchliche Träger leugnet jedes Wissen davon und wäscht seine Hände in Unschuld. Man mag bitte den Beweis führen, daß ein solches oder ähnliches Szenario absolut nicht denkbar ist oder mindestens zur sofortigen fristlosen Kündigung führen würde. Eine grausige Vorstellung ist es allemal.

Wer sich klarmacht, wie problematisch das Verhältnis der DBK zum BvL (Bundesverband Lebensrecht) und den darin vertretenen Organisationen ist, kann sich nach diesem Schreiben des DBK- Vorsitzenden nur fragen, ob sich die Kirche in Deutschland so langsam aber sicher von einem eindeutigen Zeugnis für das Leben verabschieden will. Während der BvL und alle darin zusammengeschlossenen Vereine und Verbände ein klares und völlig eindeutiges Zeugnis für das Leben geben, stellt Donum vitae die unseligen Scheine aus. Wer gibt ein Zeugnis für das Leben?

Die Unschärfe die der Vorsitzende der DBK hier durchschimmer läßt, spricht eine nur zu deutliche Sprache. Denn eigentlich ist ja nichts passiert. Alles nur reine Diplomatie. An der Lehre hat sich nichts geändert. Es gab ja nur einen freundlichen Briefwechsel. Die Zeit der Konfrontation ist vorbei. Der Konflikt ist fast beigelegt.

Und wer dagegen meckert kann ja nur eine Spaßbremse sein. Oder?


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