Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

Scheuer: "Political Correctness" blendet Christenverfolgung aus

25. Jänner 2018 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Weltgebetswoche für die Einheit der Christen: Vertreter der neun christlichen Kirchen in Oberösterreich feierten Gottesdienst in koptisch-orthodoxer St. Georg-Kirche in Linz


Linz (kath.net/KAP) Ein in Europa beobachtbarer neuer, aggressiver Atheismus verbindet Religion mit Unfreiheit und Unterdrückung - das führt laut dem Linzer Bischof Manfred Scheuer zu einer sehr selektiven Beachtung der Menschenrechte. Die dort verankerte Religionsfreiheit gelte wenig. "Wann immer von der Verfolgung von Christen weltweit die Rede sei, wird dies durch den Rückblick auf vergangene Schandtaten des Christentums zugedeckt", kritisierte Scheuer. Und weiter wörtlich: "Von einer gegenwärtigen Verfolgung oder Unterdrückung des Christentums will die 'Political Correctness' nichts wissen. Die Verfolgung von Christen stößt auf eine fast unheimliche Nichtbeachtung."

Der Bischof äußerte sich in einer Predigt in der koptisch-orthodoxen St. Georg-Kirche in Linz, wo Vertreter der neun christlichen Kirchen in Oberösterreich anlässlich der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen einen ökumenischen Gottesdienst feierten. Scheuer erinnerte dabei daran, dass die koptisch-orthodoxe Kirche eine "Kirche des christlichen Bekenntnisses und des Zeugnisses" in einem vom Islam dominierten Umfeld sei. Für ihre Standhaftigkeit im Glauben gebühre den Kopten Dank. So wie die Christen der ersten Jahrhunderte ihren Glauben vor dem Forum der Öffentlichkeit darlegten, so bräuchten auch heute die Christen den öffentlichen Disput, das Forum der intellektuellen Auseinandersetzung und der Kultur nicht zu scheuen, betonte der Linzer Bischof.


Widerspruch sei etwa angesichts der verbreiteten Gleichgültigkeit über religiöse Verfolgung angezeigt: Etwa jeder zehnte Christ wird weltweit wegen seines Glaubens diskriminiert oder verfolgt, mehr als 200 Millionen Menschen in 60 Staaten, wies Scheuer hin: "Was kümmert das Europa!?"

"Ökumene heißt voneinander lernen"

In seiner Predigt blickte Scheuer auf seinen Besuch in der koptisch-orthodoxen Kirche vor 15 Jahren zurück: "Damals wurde mir bewusst, wie viel die Kirche theologisch und spirituell Ägypten bzw. Christen aus Ägypten verdankt." Ökumene stehe zuerst für das "Bewusstsein, was wir einander verdanken, was wir voneinander lernen können". Das werde auch auf weltkirchlicher Ebene erkannt: Mit der "Wiener Christologischen Formel" von 1971 anerkannten römisch-katholische wie orientalisch-orthodoxe Kirchenvertreter die Übereinstimmung ihres Christus-Glaubens; mit der Konsens-Erklärung von 1973 wurden dann - wie Scheuer erinnerte - die gegenseitigen Verurteilungen als Häretiker beendet. Und am 28. April 2017 unterzeichneten Papst Franziskus und der koptisch-orthodoxe Papst Tawadros II. eine gemeinsame Erklärung über die gegenseitige Taufanerkennung in Kairo.

Der Linzer Diözesanbischof, der in der Österreichischen Bischofskonferenz auch zuständiger Referatsbischof für Ökumene ist, betonte, dass Ökumene gemeinsames Zeugnis sei, wie bereits im Ökumenismus-Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzils zu lesen sei. Der Glaube dürfe wichtige Lebensbereiche wie Leid, Schuld, Krankheit und Tod nicht tabuisieren oder ausklammern. Das letzte entscheidende Forum für die Verantwortung des Glaubens sei "die Verantwortung vor den Armen und Leidenden", so Scheuer.

100 Vertreter der Ökumene feierten mit

Die römisch-katholische Kirche vertraten bei dem Gottesdienst auch Dompfarrer Maximilian Strasser und die Linzer Ökumene-Referentin Gudrun Becker; weitere Teilnehmende waren u.a. der evangelische Superintendent Gerold Lehner, Vertreter der altkatholischen, der reformierten und evangelisch-methodistischen Kirche, der rumänisch-orthodoxen und der serbisch-orthodoxen Kirche sowie der Baptisten. Für die gastgebende koptisch-orthodoxe St. Georg-Kirche in der Wiener Straße in Linz feierten in Vertretung des koptisch-orthodoxen Bischofs Anba Gabriel der aus Wien angereiste P. Lukas Daniel sowie "Hausherr" P. Johannes Abousif mit. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Kinderchor und vom Jugendchor der koptischen Gemeinde.

Superintendent Lehner begrüßte die etwa 100 Mitfeiernden im Namen des Forums der christlichen Kirchen in Oberösterreich: "Wir alle, die wir hier stehen, sind Teil der einen Kirche, die Jesus Christus berufen hat." Allen Unterschieden in Sprache, Kultur, Liturgie, Theologie und Spiritualität zum Trotz gelte es diesen gemeinsamen "einen Kern" zu sehen.

Die Kollekte des Gottesdienstes kommt koptischen Christen in Ägypten zugute, die immer wieder Gewalt und Übergriffen ausgesetzt sind.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Bischof Scheuer (c) Diözese Linz/Hermann Wakolbinger


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Selene 25. Jänner 2018 
 

Atheisten bedienen sich des Islams

um das Christentum mitten in Europa zunehmend zu unterdrücken und zu diskriminieren. Und das Schlimmste ist, dass die beiden großen Amtskirchen mehrheitlich ebenfalls kein Interesse an der Christenverfolgung haben. Nicht an der in muslimischen Ländern und nicht an der im eigenen Land. Mit diesem Thema beißt man mitten in der Kirche auf Granit. Teilweise wird die Christenverfolgung sogar geleugnet.


11
 
 Adamo 25. Jänner 2018 
 

Christenverfolgung ausgeblendet

Der gesunde Menschenverstand gebietet doch unseren verfolgten Glaubensbrüdern beizstehen! Was hat das mit Political Correctness zu tun? Überhaupt nichts!


10
 
 Chris2 25. Jänner 2018 
 

"Ein in Europa beobachtbarer neuer, aggressiver Atheismus verbindet Religion mit Unfreiheit und Unterdrückung." Stimmt, aber nur gegenüber dem Christentum. Der Islam ist dagegen immer friedlich und darf weder hinterfragt noch gar kritisiert werden. Warum? Gute Frage.


12
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Christenverfolgung

  1. Christen werden in 160 Ländern der Welt schikaniert
  2. Tragisches Schicksal der verfolgten Christen
  3. Pakistan: Mehr Blasphemievorwürfe gegen Christen
  4. Indien: Junge Ordensfrau nach Konversionsvorwürfen in Haft
  5. Vatikan-Vertreter bei der UNO: Jeder siebte Christ wird verfolgt
  6. Nicaraguas Diktator Ortega verbietet öffentliche Kreuzwegprozessionen
  7. Indien: Kritik an Behörden wegen anhaltender Gewalt gegen Christen
  8. "Wenn die Demokraten die Macht haben, schauen sie bei der Ermordung der Christen in Nigeria weg"
  9. Iran: Für eine Verhaftung reicht es ein Christ zu sein
  10. "Kirche in Not": Mord an Priestern auch in "katholischen Ländern"







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  10. Taylor sei mit Euch
  11. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz