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Die satanische Suggestion der Freiheit

12. Jänner 2018 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
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Auch der Teufel schlägt dem Menschen eine „Wiedergeburt“ aus dem Willen des Menschen vor. Er arbeitet dabei mit der Suggestion der Freiheit, die uns am Ende nur mehr in seine Fänge bringt und damit unfrei macht. BeneDicta von Isabella von Kageneck


Linz (kath.net)
Die Sektgläser sind gefüllt. Alles starrt in froher Stimmung mit den Sektgläsern in der Hand auf den TV-Bildschirm, auf dem gerade der Countdown angezeigt wird. 4...3...2...1... „FROHES NEUES JAHR!“, rufen wir uns gegenseitig zu. Als erstes nimmt mein Mann mich in den Arm. Wir halten uns mehrere Minuten. 2017 war eines der schwersten und geistlich herausforderndsten Jahre meines Lebens. Menschen um mich herum haben es als „pure Katastrophe“, die einen „Scherbenhaufen“ hinterlassen habe, bezeichnet. Rein menschlich betrachtet haben sie sogar recht. Und dennoch spürte ich Dankbarkeit für das vergangene Jahr mit all dem Schlechten, was es mir auch gebracht hat, in meinem Herzen. Dankbarkeit deswegen, weil ich mir im vergangenen Jahr klarer über mich selbst geworden bin; auch wenn dies erst durch schwerste (geistliche) Verwüstungen möglich geworden war, die aber am Ende meinen Glauben geläutert haben.

Das Neue Testament spricht oft von einer „Wiedergeburt“ des Menschen, unterschiedlich beschrieben als Wiedergeburt „von oben“, „aus dem Heiligen Geist“, „aus dem Wort Gottes“. Der heilige Johannes beschreibt sie als eine Wiedergeburt „nicht aus dem Willen des Fleisches, nichts aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott“ (vgl. Joh 1,13). Doch auch der Feind bietet eine Wiedergeburt an, wenn Gott ihm gestattet, sich bestimmten Menschen zu nähern, um sie in Versuchung zu führen. Das entspricht ganz seiner Gewohnheit, die Werke Gottes nachzuahmen. Auch der Böse schlägt also dem Menschen eine Wiedergeburt vor, aber eine Wiedergeburt „aus dem Willen des Mannes“, d.h. aus sich selbst, nicht aus Gott. Eine solche Wiedergeburt besteht in der klaren Entscheidung, der eigenen Existenz einen neuen Anfang zu setzen, sich von jeder Form der Abhängigkeit frei zu machen und sich als absoluten Herren seiner selbst zu betrachten.


Man merkte dies oft an Gedanken wie „Bist du dir sicher, dass Gott das so will? Du kannst es doch auch ganz anders machen...! Was mühst du dich denn so ab; machen die Anderen doch auch nicht. Sieh mal, wieviel Spaß sie haben, auch ohne Gott. Folge nur deinen Gefühlen, die trügen ja nicht.“ Schleichend stellte ich bedeutende Lebensentscheidungen in Frage. Dinge, die mir vorher klar waren, zog ich in Zweifel. Der Feind geht dabei sehr geschickt und subtil vor. Sonst wäre er ja zu leicht zu durchschauen. Er passt dabei natürlich genau eine Zeit ab, in der man sich wirklich schweren Herausforderungen zu stellen hat. Vor allem aber benutzt er gerne den Verstand, der bekanntlich ein sehr guter Geschichtenerzähler sein kann. Und eh man sich versieht, gerät man in einen Wirbelsturm, der einen die komplette Orientierung verlieren lassen kann. Das Gute lässt er als böse erscheinen und das Böse als das Gute.

Der Geist des Menschen erlebt für einige Augenblicke und wie zur Probe den Rausch der satanischen Freiheit; er fühlt in sich einen ungeheuerlichen Hochmut und eine unermessliche Kraft, es scheint ihm, als befinde er sich in einem anderen Universum, dessen höchster Herrscher er selbst ist. Er hat das Gefühl, alles zu können. Er versteht nun, was jene Worte zum Ausdruck bringen wollen, die in den Evangelien gebraucht werden, um die Versuchung Jesu in der Wüste zu beschreiben: „Er führte ihn auch einen Berg hinauf“ (lk 4,5); der Mensch fühlt sich nämlich irgendwie über der Welt schwebend. Man hat das Gefühl, sich von angeblichen Zwängen und Begrenzungen „befreit“ zu haben. Tatsächlich aber, ist man in sein Netz der Versuchungen und Sünden gegangen, die einem beginnen die Kehle abzuschnüren. Der Mensch erlebt dann eine Art Ekstase, allerdings negativer Art: eine, die nicht zum Licht führt, sondern in die Finsternis und in den Abgrund. Sobald die Macht der satanischen Suggestion schwindet, fragt sich dieser Mensch: „Was ist passiert? Was war das?“ Auch ich habe Dank der Gnade Gottes in seinem Lichte den Betrug entdeckt. Ich habe begriffen, dass das Böse wieder einmal gelogen und sich auf meine Kosten ausgebreitet hat.

Die Bibel zeigt, dass wir mit dem Straucheln der ersten Schritte (also Lebensentscheidungen aus dem Glauben heraus) im Glauben nicht alleine sind: „Petrus erwiderte ihm und sagte: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme! Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und kam über das Wasser zu Jesus. Als er aber den heftigen Wind bemerkte, bekam er Angst. Und als er begann unterzugehen, schrie er: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“ (Mt 14, 28-3). So lange Petrus seinen Blick vertrauend und hoffend auf Jesus gerichtet hatte, konnte er tatsächlich auf dem Wasser gehen. Indem Moment aber, wo wir nach unten bzw. in unsere Vergangenheit blicken oder auf unsere aktuellen Bedrängnisse und Ängste, beginnen wir unterzugehen. Ein Glück, dass Christus damit rechnet und sofort seine rettende Hand nach uns ausstreckt.


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Lesermeinungen

 lesa 13. Jänner 2018 

Vertrauen und Wachsmkeit statt Angst

@C.M.Benedicta: Die Autorin d. Artikels hat m.E. eine konkrete Anleitung gegeben: Nach Gott rufen wie Petrus. Es gibt nicht für jeden Fall ein Rezept, aber der Gute Hirte rettet, führt und leitet jeden. "Der Herr stützt alle, die fallen und richtet alle Gebeugten auf. Nahe ist der Herr allen, die ihn anrufen, die ihn aufrichtig anrufen. (aus Ps 145) Der Hl. Paulus versichert, dass Gott keine Versuchung (oder Prüfung) zulässt, die die Kräfte übersteigt. Das wichtigste ist das Vertrauen auf Gott, und der Vorsatz, Seinen Willen zu tun, wie er uns aus dem klaren Wort der Schrift bekannt ist ohne auf krumme Wege abzuweichen. Die Kraft gibt ER! Teresa v. Avila schreibt, dass sie sich erst bessern konnte, als sie realisierte, dass sie es aus eigener Kraft gar nicht vermochte. SO kann der Christ wie Odysseus den Sirenen widerstehen. Wer regelmäßig betet, hat von vornherein mehr Schutz durch die Verbindung mit Gott im Hl. Geist. Vater unser, Gegrüßet seist du Maria, Schutzengel, Sonntagsmesse


3
 
 Donnash 13. Jänner 2018 

Was aber ist mit den Menschen...

... die man während seiner Zeit auf den dunklen Pfaden mit ins Unglück gerissen hat? Wenn ich selbst erkenne, dass ich irrte, mich bessere, beichte und wieder zurück zu Gott finde, ist das Unheil dieser Menschen nicht weniger groß. Mit diesem Punkt tue ich mich noch etwas schwer, lasse mich aber gerne belehren. Herzlichst!


5
 
 Crescentia Michaela Benedicta 12. Jänner 2018 
 

Keine klaren Ratschläge zur Unterscheidung; Verstand ist von Gott

Ich will die persönlichen Erfahrungen der Autorin nicht anzweifeln oder attackieren; aber der Artikel gibt keine klaren Konzepte zur geistlichen Unterscheidung für andere vor. Mal heißt es, der Teufel benutze gerne den Verstand. (Der Verstand ist doch von Gott!) Dann heißt es wieder, er sage einem, man solle auf seine Gefühle vertrauen. (Die sind weniger verlässlich, aber auch manchmal ein hilfreiches Zeichen.)

Und die Frage "Bist du dir sicher, dass Gott das so will?" ist eben an sich keine Versuchung, sondern kann der Anreiz sein, klar zu durchdenken, welche von mehreren guten, erlaubten Optionen die geeignetste für einen persönlich ist. Gott will uns da auch Freiheit lassen!

Außerdem ist die schwierigste, anstrengendste Option nicht automatisch die beste. Ein paar Stellen hier zeigen eine Art quasi-jansenistischen Rigorismus.

Die Autorin hat ja vollkommen Recht, wenn sie davor warnt, das Ich absolut zu setzen! Aber sie wird so wenig konkret in ihren Ratschlägen.


3
 
 Ottov.Freising 12. Jänner 2018 

Der Teufel ist ein Blender - Teil II

Christus ist die Liebe – wie halten die Einflüsse, die einen umgeben es mit christlicher Nächstenliebe, Feindesliebe und Vergebung? Oder sind für diese Einflüsse eher Rache und das säen von Zwietracht, teilweise durch ganze Familien bis hin zur Missachtung des vierten Gebots, charakeristisch? In besonders schwierigen Lebenslagen haben wir Katholiken – Gott sei Dank – die Kirche, die uns Orientierung gibt und Rat erteilt. Christus bietet uns immer einen Weg, auch einen Ausweg, wo zunächst keiner zu sein scheint. Doch wir gläubigen Katholiken müssen stets auf der Hut sein. Der Teufel ist gerissen. Er begegnet uns im Zweifel nicht im - auf den ersten Blick abstoßend erscheinenden - verschmutzten Straßendieb, der dann doch nur vor lauter Hunger stahl, sondern als nach außen frommer Anzugsträger. Und verfolgt uns dann bis in unsere Träume. Doch wie wir wissen, wird er am Ende verlieren.


5
 
 Ottov.Freising 12. Jänner 2018 

Der Teufel ist ein Blender - Teil I

Es ist richtig, auch für den praktizierenden, gläubigen Katholiken kann es an bestimmtem, entscheidenden Punkten im Leben sehr sehr schwierig sein, Gut von Böse zu scheiden. Der Böse, der ist eben der Große Verwirrer. Hüten sollte man sich auch vor diesem Hintergrund auch vor einem allzu vereinfachenden schwarz-weiß-Denken – auch manch ein dogmatisch zu verengter Priester kann davon betroffen sein und zu einem falschen Urteil gelangen. Christus und die Heilige Schrift geben uns indes Indizien an die Hand, der Herr ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wie hält man es, und die Einflüsse die einen umgeben, mit dem Leben? Dem eigenen und dem uns von Gott geschenkten, anvertrauten? Das ist eine Gretchenfrage. Wie hält man es mit Christus` Wahrheitsprinzip? Oder neigen die Einflüsse, denen man ausgesetzt ist doch eher zur Lüge und Manipulation?


5
 
 Ebuber 12. Jänner 2018 
 

Eine Lehrstunde in Punkto: Unterscheidung

Danke für diese Ausführungen. Jeder hat sicherlich ähnliche Versuchungen in seinem Leben gehabt und wird sie auch wieder haben. Die Verwirrung besteht ja nicht nur im Privaten, auch innerhalb der Kirche wird sie wachsen. Ja - der Durcheinanderwerfer ist mächtig am Werk.


5
 
 lesa 12. Jänner 2018 

Was für ein spitze Artikel! Wer umkehrt, kann die Erfahrung der „felix culpa“ machen.
Und der Saulus, der vom Ross stürzte und sich musste führen lassen wie ein Kind, weil er einige Zeit nichts mehr sah, wurde der glühendste Jesusfreund nach seiner Bekehrung.


8
 

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