Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  2. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  3. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  4. "Die Macht der Dummheit"
  5. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  6. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  7. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  8. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  9. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  10. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  11. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart
  12. CSU-geführtes Innenministerium finanziert NGOs, die gegen Merz demonstrieren
  13. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  14. Wird der Menschensohn den Glauben finden? Der Glaube, der bleibt. Die neuen Heiligen der Hoffnung
  15. Bischof von Gurk: Pfarren geistlich vertiefen, aber nicht strukturell zerstören!

Die satanische Suggestion der Freiheit

12. Jänner 2018 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Auch der Teufel schlägt dem Menschen eine „Wiedergeburt“ aus dem Willen des Menschen vor. Er arbeitet dabei mit der Suggestion der Freiheit, die uns am Ende nur mehr in seine Fänge bringt und damit unfrei macht. BeneDicta von Isabella von Kageneck


Linz (kath.net)
Die Sektgläser sind gefüllt. Alles starrt in froher Stimmung mit den Sektgläsern in der Hand auf den TV-Bildschirm, auf dem gerade der Countdown angezeigt wird. 4...3...2...1... „FROHES NEUES JAHR!“, rufen wir uns gegenseitig zu. Als erstes nimmt mein Mann mich in den Arm. Wir halten uns mehrere Minuten. 2017 war eines der schwersten und geistlich herausforderndsten Jahre meines Lebens. Menschen um mich herum haben es als „pure Katastrophe“, die einen „Scherbenhaufen“ hinterlassen habe, bezeichnet. Rein menschlich betrachtet haben sie sogar recht. Und dennoch spürte ich Dankbarkeit für das vergangene Jahr mit all dem Schlechten, was es mir auch gebracht hat, in meinem Herzen. Dankbarkeit deswegen, weil ich mir im vergangenen Jahr klarer über mich selbst geworden bin; auch wenn dies erst durch schwerste (geistliche) Verwüstungen möglich geworden war, die aber am Ende meinen Glauben geläutert haben.

Das Neue Testament spricht oft von einer „Wiedergeburt“ des Menschen, unterschiedlich beschrieben als Wiedergeburt „von oben“, „aus dem Heiligen Geist“, „aus dem Wort Gottes“. Der heilige Johannes beschreibt sie als eine Wiedergeburt „nicht aus dem Willen des Fleisches, nichts aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott“ (vgl. Joh 1,13). Doch auch der Feind bietet eine Wiedergeburt an, wenn Gott ihm gestattet, sich bestimmten Menschen zu nähern, um sie in Versuchung zu führen. Das entspricht ganz seiner Gewohnheit, die Werke Gottes nachzuahmen. Auch der Böse schlägt also dem Menschen eine Wiedergeburt vor, aber eine Wiedergeburt „aus dem Willen des Mannes“, d.h. aus sich selbst, nicht aus Gott. Eine solche Wiedergeburt besteht in der klaren Entscheidung, der eigenen Existenz einen neuen Anfang zu setzen, sich von jeder Form der Abhängigkeit frei zu machen und sich als absoluten Herren seiner selbst zu betrachten.


Man merkte dies oft an Gedanken wie „Bist du dir sicher, dass Gott das so will? Du kannst es doch auch ganz anders machen...! Was mühst du dich denn so ab; machen die Anderen doch auch nicht. Sieh mal, wieviel Spaß sie haben, auch ohne Gott. Folge nur deinen Gefühlen, die trügen ja nicht.“ Schleichend stellte ich bedeutende Lebensentscheidungen in Frage. Dinge, die mir vorher klar waren, zog ich in Zweifel. Der Feind geht dabei sehr geschickt und subtil vor. Sonst wäre er ja zu leicht zu durchschauen. Er passt dabei natürlich genau eine Zeit ab, in der man sich wirklich schweren Herausforderungen zu stellen hat. Vor allem aber benutzt er gerne den Verstand, der bekanntlich ein sehr guter Geschichtenerzähler sein kann. Und eh man sich versieht, gerät man in einen Wirbelsturm, der einen die komplette Orientierung verlieren lassen kann. Das Gute lässt er als böse erscheinen und das Böse als das Gute.

Der Geist des Menschen erlebt für einige Augenblicke und wie zur Probe den Rausch der satanischen Freiheit; er fühlt in sich einen ungeheuerlichen Hochmut und eine unermessliche Kraft, es scheint ihm, als befinde er sich in einem anderen Universum, dessen höchster Herrscher er selbst ist. Er hat das Gefühl, alles zu können. Er versteht nun, was jene Worte zum Ausdruck bringen wollen, die in den Evangelien gebraucht werden, um die Versuchung Jesu in der Wüste zu beschreiben: „Er führte ihn auch einen Berg hinauf“ (lk 4,5); der Mensch fühlt sich nämlich irgendwie über der Welt schwebend. Man hat das Gefühl, sich von angeblichen Zwängen und Begrenzungen „befreit“ zu haben. Tatsächlich aber, ist man in sein Netz der Versuchungen und Sünden gegangen, die einem beginnen die Kehle abzuschnüren. Der Mensch erlebt dann eine Art Ekstase, allerdings negativer Art: eine, die nicht zum Licht führt, sondern in die Finsternis und in den Abgrund. Sobald die Macht der satanischen Suggestion schwindet, fragt sich dieser Mensch: „Was ist passiert? Was war das?“ Auch ich habe Dank der Gnade Gottes in seinem Lichte den Betrug entdeckt. Ich habe begriffen, dass das Böse wieder einmal gelogen und sich auf meine Kosten ausgebreitet hat.

Die Bibel zeigt, dass wir mit dem Straucheln der ersten Schritte (also Lebensentscheidungen aus dem Glauben heraus) im Glauben nicht alleine sind: „Petrus erwiderte ihm und sagte: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme! Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und kam über das Wasser zu Jesus. Als er aber den heftigen Wind bemerkte, bekam er Angst. Und als er begann unterzugehen, schrie er: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“ (Mt 14, 28-3). So lange Petrus seinen Blick vertrauend und hoffend auf Jesus gerichtet hatte, konnte er tatsächlich auf dem Wasser gehen. Indem Moment aber, wo wir nach unten bzw. in unsere Vergangenheit blicken oder auf unsere aktuellen Bedrängnisse und Ängste, beginnen wir unterzugehen. Ein Glück, dass Christus damit rechnet und sofort seine rettende Hand nach uns ausstreckt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

BeneDicta

  1. Kirche zwischen Riss und Rückbindung
  2. Freu dich, Gott liebt dich
  3. 'Sommer ist, was in deinem Kopf passiert'
  4. Denn der Glaube ist kein Leistungssport
  5. Das Glück dieser Welt kauft man nicht mit Geld
  6. Herabsteigen in die „Tiefe unseres Seins“
  7. Lächle einen Menschen an, der dich nervt!
  8. Die mächtige Realität des himmlischen Shalom
  9. Ostern: Mit der Seele im Himmel
  10. Warum es gut ist, auch im Regen spazieren zu gehen






Top-15

meist-gelesen

  1. "Die Macht der Dummheit"
  2. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  3. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  4. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  5. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  6. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  7. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  8. Island-Reise - Sommer 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  9. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  10. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“
  11. Bea, versteck ihn nicht, das sind die schönsten Perlen der Welt!
  12. Leo XIV. segnete „Deutschland dankt Maria“-Madonna auf dem Petersplatz
  13. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  14. Die Entdeckung der Ewigkeit: Vom Leben auf Erden und dem Himmel darüber!
  15. „Man wird dir nie verzeihen, was du für die Kirche getan hast“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz