Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  6. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  7. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  8. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  9. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  10. Fällt die CDU erneut um?
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  13. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  14. Großbritannien - Priester kündigt an, er wird Pro-Sterbehilfe-Politiker die Kommunion verweigern
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

Missbrauchs-Experte Zollner: Sind dem Internet nicht ausgeliefert

10. November 2017 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Organisator der internationalen Kinderschutztagung an Päpstlicher Universität: "Hatte zum ersten Mal den Eindruck, dass wir dem Internet nicht wehrlos gegenüberstehen" - Religionsgemeinschaften sollen aufklären über Risiken im Internet


Salzburg (kath.net/KAP) Der Kongress an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom zum Thema "Die Würde der Minderjährigen in der digitalen Welt" war laut seinem Organisator Jesuitenpater Hans Zollner ein bemerkenswerter Schritt hin zu mehr Kinderschutz im Netz: "Ich hatte zum ersten Mal den Eindruck, dass wir dem Internet nicht einfach wehrlos gegenüberstehen und es uns überrollt, so wie das die letzten 20, 30 Jahre passierte, weil es zu groß, zu schnell und zu komplex ist", erklärte Zollner in einem aktuellen Interview für die Kooperationsredaktion österreichischer Kirchenzeitungen.

Die rund 140 Kongress-Referenten - darunter Fachleute von UNICEF, Interpol, aus Wissenschaft und Religionsgemeinschaften, aber auch von Internet - und Social-Media-Providern hätten sich gegenseitig bestärkt und spürbar werden lassen: "Wir können etwas tun und Kinder besser schützen, wenn wir es wollen, aber wir können das nur, wenn wir zusammenarbeiten."

Zollner kündigte für Herbst 2018 Nachfolgekonferenzen zur römischen in mindestens vier Kontinenten an. Er zeigte sich optimistisch, "dass auf Regierungsebene übernationale Gesetzgebungen und Regelungen geschaffen werden, die es multinationalen Unternehmen wie Google schwierig machen, Daten zu splitten, die sie über ihre Nutzer haben".


Papst Franziskus habe beim Kongress die Internetkonzerne wie Facebook, Microsoft, Twitter, Snapchat, YouTube und Google in die Pflicht genommen, erinnerte der deutsche Jesuit und Psychologe. Diese müssten von ihren hohen Profiten in den Schutz von Kindern investieren. Zwei hochrangige Vertreterinnen von Facebook und Microsoft hätten beim Kongress zugesichert, "dass sie etwas tun. Doch es braucht die Bereitschaft, wirklich ans Eingemachte zu gehen", betonte Zollner.

Kinderpornografie großes Problem

Denn das Problem dürfe nicht unterschätzt werden: 2016 seien allein in Europa 57.000 Internet-Webseiten mit pädopornografischen Inhalten indiziert worden. Laut einer EU-Kampagne sei im Durchschnitt eines von fünf Kindern in Europa von sexuellem Missbrauch betroffen. Zollner verwies auf das Phänomen der Kinderpornografie, d.h. sexuelle Bilder oder Videos, die von Kindern oder Jugendlichen aufgenommen und ins Internet gestellt werden. "Der Missbrauch dieses Materials ist unbegrenzt und man hat nie die Garantie, dass die Inhalte ganz gelöscht sind", warnte der Jesuit.

Auch Religionsgemeinschaften hätten hier als Träger von Bildungseinrichtungen sowie als Einflussnehmende auf den Alltag der Gläubigen einen "wichtigen Vermittlungsauftrag, nämlich Eltern, Lehrer, alle, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, aufzuklären über die Risiken, die das Internet bietet und darauf hinzuweisen, dass Kinder sehr leicht missbraucht werden können".

Eltern sind oft überfordert

Dies käme auch den oft überforderten Erziehungsberechtigten zugute. Der hohe, unkontrollierte Internetkonsum von Kindern beunruhige "alle Eltern, die ich treffe, sehr", berichtete Zollner. Sie wüssten nicht, wie sie einen angemessenen Konsum des Internets für ihre Kinder steuern können - seien es Videospiele, Plattformen oder aber aggressive bzw. sexuelle Inhalten. "Kinder sind ja schon in sehr jungen Jahren viel schlauer als die Erwachsenen, die das auch zugeben." Auch die Filtermöglichkeiten scheinen begrenzt zu sein, so der Experte. Zollner kenne Studien, wonach 50 Prozent der Eltern, die solche Filter kaufen, diese nie einschalten. "Und wenn sie eingeschaltet sind, finden Kinder relativ bald raus, wie wie um diese Filter rumkommen können."

Es wäre eine Illusion zu glauben, dass man eine ganz sichere Welt jemals schaffen wird, räumte der Jesuit ein. "Aber man kann mit allem, was uns zur Verfügung steht, dafür arbeiten, dass Kinder und Jugendliche so leben, wie es ihr Recht ist." Zollner erinnerte an Jesu alles andere als sanften Worte gegen jene, die Kindern etwas antun: "Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde."

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Internet

  1. USA: Keine Visa für Verantwortliche von Internet-Zensur
  2. Katholischer Podcast auf Platz 1 bei Apple Podcasts
  3. ‚Trusted Flagger’ – Meldestelle für fragwürdige Inhalte oder Zensur im Internet?
  4. Britische Behörden gehen rigoros gegen ‚Hassverbrechen’ in sozialen Medien vor
  5. Gesetz gegen ‚Hassrede’ in Irland könnte weltweite Internetzensur zur Folge haben
  6. 63 Prozent der Suchergebnisse auf Google News sind linkslastig
  7. Benutzerfreundliche Version der ‚Summa Theologiae’ im Internet verfügbar
  8. BREAKING NEWS - Facebook sperrt kath.net-Co-Herausgeber Christof Zellenberg nach Urlaubsvideo
  9. Abtreibungsverbot in Texas: Internetseite für Meldung von Verstößen gesperrt
  10. Softwareunternehmen Mozilla: ‚Trump sperren wird nicht reichen’






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  6. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  7. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  8. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  9. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  10. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  11. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  12. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  13. Allgemeine Ratlosigkeit
  14. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  15. In das Herz des Erlösers getaucht - dem Herzen des Hirten folgen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz