Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. Skandal in München
  3. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  4. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  5. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  6. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  7. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  8. „Wie retten wir die Welt?“
  9. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  10. Irischer Priester vergibt Mann, der ihn erstechen wollte
  11. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  12. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  13. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  14. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  15. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!

Renommierter Theologe kritisiert Papst, kündigt nach Aufforderung

2. November 2017 in Weltkirche, 57 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Pater Weinandy verliert Stelle als theologischer Berater der US-Bischofskonferenz – Bischöfe seien still geworden, weil sie befürchten, dass sie andernfalls „an den Rand gedrängt würden oder noch Schlimmeres“


Vatikan (kath.net) Das Pontifikat von Papst Franziskus habe jenen, „die schädliche theologische und pastorale Standpunkte vertreten, die Lizenz und das Vertrauen gegeben, ins Licht zu treten und ihre bisher verborgene Dunkelheit zu entblößen“, die eines Tages korrigiert werden müsse. Dies schreibt der Theologe und Kapuzinerpater Thomas Weinandy an den Papst. Weinandy ist Professor an der Gregoriana in Rom und war ein hochrangiger Mitarbeiter der US-amerikanischen Bischofskonferenz. Papst Franziskus hatte den international bekannten Gelehrten mit dem Orden „Pro Pontifice et Ecclesiae“ ausgezeichnet und ihn 2014 zum Mitglied der Internationalen Theologenkommission ernannt. Nach Bekanntwerden des Schreibens hat die US-amerikanische Bischofskonferenz am 1. November den Gelehrten als ihren theologischen Berater gebeten, seine Stelle aufzugeben, Weinandy entsprach dieser Bitte, wie dem „Catholic Report“ zu entnehmen ist. Die weitere Entwicklung bleibt noch abzuwarten.

Weinandy drückt in dem Schreiben seine Treue zu Papst Franziskus als dem „Stellvertreter Christi auf Erden“ und dem „Hirten seiner Herde“ aus. Trotzdem kritisiert er am Papst in respektvollem Ton:


- dass er „chronische Verwirrung“ fördere
- die Wichtigkeit der Lehre schwäche
- dass er Bischöfe ernenne, welche die Gläubigen mit dubiosen Lehren und zweifelhafter pastoraler Praxis schockierten
- dass er Geistlichen, die widersprechen, den Eindruck vermittle, dass sie an den Rand gedrängt würden „oder Schlimmeres“, wenn sie ihre Meinung offen äußerten
- dass er treue Katholiken dazu bringe, ihr Vertrauen in ihren obersten Hirten zu verlieren

„Heiliger Vater“, so schreibt Weinandy beispielsweise, „Sie haben, besonders während der beiden vergangenen Synoden, alle Menschen, besonders Bischöfe, dazu ermutigt, frei herauszusprechen und keine Angst davor zu haben, was der Papst denken könnte. Doch haben Sie wahrgenommen, dass die Mehrheit der Bischöfe in der ganzen Welt auffallend still geworden sind? Warum dies? Bischöfe lernen schnell, und was viele von ihnen in Ihrem Pontifikat gelernt haben, ist nicht, dass Sie offen für Kritik sind, sondern dass Sie Kritik übelnehmen. Viele Bischöfe sind still, weil sie Ihnen treu sein wollen, deshalb sprechen sie nicht offen (zumindest öffentlich, im Privaten ist das eine andere Sache) über die Sorgen, die Ihr Pontifikat in ihnen auslöst. Viele befürchten, dass wenn sie frei sprächen, dass sie dann an den Rand gedrängt werden würden oder sogar Schlimmeres.“

Die Lehre von Papst Franziskus wirke „absichtlich zweideutig“, etwa in Amoris laetitia, erläutert Weinandy. Außerdem kritisierte er, dass Papst Franziskus Lehre und Doktrin „sehr häufig“ als toten Buchstabenglauben charakterisiere, was von den alltäglichen pastoralen Sorgen sehr weit entfernt sei. Aber sei es nicht im Gegenteil genau die christliche Doktrin einschließlich ihrer feinen Unterscheidungen, die die Menschen von weltlichen Ideologien befreie und die sicherstelle, dass das authentische, lebensspendende Evangeliums verkündet werde.

Das Schreiben des Gelehrten datiert auf den 31. Juli (Fest des Gründers der Jesuiten, Ignatius von Loyola), ist aber erst jetzt bekannt geworden. Mitte Oktober hatte Weinandy eine kurze Antwort des italienischen Erzbischofs Angelo Becciu erhalten, der „Nummer zwei“ im Staatsekretariat, dass der Papst das Schreiben gesehen habe. Eine Antwort von Papst Franziskus kam offenbar nicht. Daraufhin gab Weinandy das Schreiben an „crux“ und andere Medien.

Link zum Brief Weinandys in voller Länge in „Crux“: “Your Holiness, I write this letter with love for the Church and sincere respect for your office”.

Archivfoto: Papst Franziskus



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Papst Franziskus möchte an Ostermesse teilnehmen
  2. Genesung in kleinen Schritten: Papst geht es etwas besser
  3. Vatikan kündigt nach fünf Wochen ersten Auftritt des Papstes an
  4. Papst will Aschermittwochs-Bußprozession selbst leiten
  5. Vom Argentinier zum Römer: Franziskus über seinen Start als Papst
  6. Fußballbegeisterter Papst mit zwei linken Füßen
  7. Papst will keine Ordensfrauen mit "Essiggesicht"
  8. Papst besucht an Allerseelen Gräber ungeborener Kinder
  9. Dilexit nos
  10. Belgien: Nach Papstaussagen zu Abtreibung und Frauen wollen sich nun 520 Personen ‚enttaufen’ lassen







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  5. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  6. Skandal in München
  7. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  8. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  9. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  10. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  11. Kardinal Parolin leitet die Papstwahl
  12. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  13. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  14. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  15. „Wie retten wir die Welt?“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz