Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  11. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  12. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  15. Der Teufel sitzt im Detail

Redefreiheit und Autoritarismus. Prozesse und Entwicklungen

27. Oktober 2017 in Aktuelles, 30 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Papst und Beschleunigungen. Ist die Zeit wirklich ‚mehr wert’ als der Raum und wenn ja: wie? Die Komik des ‚Neo-Ultramontanismus’. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Es besteht kein Zweifel: die Kirche, der Vatikan und Rom erleben eine Zeit der extremen Beschleunigung. Zeichneten sich die letzten beiden Jahre des Pontifikats Benedikts XVI. vor allem auch dadurch aus, dass sich viele die Frage stellten: „War es das jetzt? Kann noch etwas an Aufrüttelndem, Bewegendem und in der Substanz Erneuerndem kommen?“, so lautet die Frage heute: „Welche Überraschungen, welche unerwartete und an die Substanz rührenden Neuheiten werden uns jetzt erwarten?“. Und: diese Frage wird in zweifacher Hinsicht gestellt.

Diejenigen, die in einer unzulässigen Weise als „Konservative“ bezeichnet werden, erleben diese Frage mit einer gewissen Bange, im Sinne von: „Was wird jetzt wieder kommen? Was ist der nächste Punkt der Agenda? Was ist das nächste Ziel eines Willens zur Reform? Wäre es nicht besser, vorher bestehende Unklarheiten und Verwirrungen zu klären?“. Die Problematiken, die sich zum Beispiel in verschiedenster Weise aus dem Apostolischen Schreiben „Amoris laetitia“ ergeben haben, liegen nach wie vor auf dem Tisch. Vier Kardinäle hatten dem Papst ihre fünf „Dubia“ vorgelegt und weder eine Antwort noch eine Audienz bekommen, während derer diese „Zweifel“ besprochen hätten werden können. Hunderttausende hatten im Vorfeld der Synoden zur Familie der Jahre 2014 und 2015 eine „Kindliche Bittschrift“ verfasst und darum gebeten, eine in der Kirche wachsende Desorientierung und Verwirrung zu klären, die sich aus Befürchtungen hinsichtlich einer Aufgabe oder Aufweichung der kirchlichen Lehre zu Ehe und Eucharistie ergeben hatte. Diese Befürchtungen wurden dann durch die jeweiligen Umstände in den letzten Jahren mit steigender Schnelligkeit bestätigt.

Fast 900.000 Unterzeichner der „Bittschrift“ warten bis heute auf eine Reaktion: keine Antwort, Schweigen, keine Auseinandersetzung, wie dies dann auch den „Dubia“ widerfahren sollte. Dasselbe Schicksal wurde bis heute der „Treueerklärung zur unveränderlichen Lehre der Kirche zur Ehe und zur ununterbrochenen, von den Aposteln empfangenen Disziplin“ zuteil. Weitere 35.000 Gläubige, unter diesen drei Kardinäle und sechs Bischöfe, haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Rom, dass der Papst sie hört und ihr Anliegen ernst nimmt – haben sie doch nichts anderes als das getan, was Franziskus immer wieder einfordert: freimütig zu reden. „Parrhesia“ nennt der Papst dies oft mit einem griechischen Worte, Redefreiheit, die es gestattet, über alles sprechen. Denn er sei, wie er einmal in einem Interview erwähnte, „allergisch gegen Schmeichler“, allergisch gegen „Speichellecker“, da Schmeicheln nichts anderes sei als eine Person für ein Ziel auszunutzen, um etwas für sich selbst zu erreichen.

Die „anderen“, die sich voll Begeisterung und mit revolutionärem Elan dieselbe Frage stellen, sind jene, die gern eben diese „Revolution“ heraufbeschwören und herbeireden, egal ob es so ist oder nicht. Franziskus wurde bereits in der Vergangenheit zum „Superman“ hochstilisiert, zum „Mensch des Jahres 2013“ für das „Time Magazin“, zum Hoffnungsträger für die ach so diskriminierten Homosexuellen, zur Pop- Ikone für die Zeitschrift „Rolling Stones“. Der „Superpope“ hatte dann eines Tages im Januar 2014 seinen kräftigsten Ausdruck in einem Graffiti auf Papier gefunden, das an eine Wand vor den Toren des Vatikans geklebt worden war. „Superpope“ – für nicht wenige eine Comicfigur, die in ihrer Spontaneität die Kirche schützt und in die Zukunft hineinträgt, Symbol eines hypothetischen und völlig emotional gefassten „neuen Frühlings“, ohne den Ballast alter Vorurteile, als hätte die Kirche bis zum 13. März 2013 in einem Dauerwinter gelebt.


Wer meinte, dies sei in erster Linie als Medienrummel abzutun, wurde eines besseren belehrt. Gerade „Franziskus-Superman“ soll nun als T-Shirt verkauft werden, der „Superheld", der für christliche Werte eintritt. Mit diesem T-Shirt will der Vatikan für „karitative Initiativen des Papstes“ werben, so der Präfekt des Mediensekretariats Dario Edoardo Viganò, denn: der Papst sei eben „pop“. Aber vielleicht sollte man sich dabei auch an ein Wort des Papstes erinnern, der angesichts des Hype um seine Person einmal meinte: „in jeder Idealisierung steckt eine Aggression“. Und 40 Millionen „Follower“ des Papstes auf Twitter sagen nichts über die Kirche und ihr Ringen aus.

Tatsache ist: für nicht wenige soll das „Revolutionäre“ betont werden, es muss im Vordergrund stehen, um dann auf anderen Wegen zu anderen, weiteren und noch größeren „Revolutionen“ voranzuschreiten. Dazu gesellt sich, nicht zuletzt aufgrund des Schweigens aus dem Vatikan, eine fortschreitende und bisweilen irrationale Polarisierung zwischen dem, was zu „Lagern“ auszuarten droht, verbunden mit einer mangelhaften Gesprächskultur.

Es scheint zum Treppenwitz des Pontifikats geworden zu sein: auf der einen Seite der Aufruf zur „Parrhesia“, auf der anderen oft geifernde „Lager“, die sich besonders in den sozialen Medien, auf Blogs, Facebook und Twitter austoben. Dies alles hat einen präzisen Grund: an die Stelle inhaltlicher Auseinandersetzungen kirchlicher, theologischer oder philosophischer Natur ist das Aufeinanderprallen von Befindlichkeiten, „Likes“ und rhetorischen Orgien getreten. Sachliche Auseinadersetzungen werden dann im Lärm von „Tweets“ und „Postings“ weggespült.

In einer neuen Form von Kadavergehorsam gegenüber dem, den man als die absolute und identitäre Autorität anerkennt, kann es dann auch dazu kommen, dass Professoren und andere Mitarbeiter an gewissen Stellen der Kirche „entfernt“ werden, wie dies jüngst dem österreichischen Philosophen Seifert geschehen ist. Aber, wie Gerhard Kardinal Müller am 13. Oktober 2017 warnte: „Es hat sich eine Schere aufgetan zwischen heftigsten Kritikern und bissigsten Verteidigern. Den Streit kann man weder aussitzen noch durch einen versuchten K.-O.-Schlag lösen“. Es muss eine andere Lösung gefunden werden.

Das ist schwierig, denn der alles bedeckende Lärm, der von verschiedenster Seite genährt wird, ist groß und eine sprungbereite Aggressivität jenseits aller wahrhaft christlicher Auseinandersetzung erdrückend. Ein Klima der Angst und des versteckten Redens, des lauten Brüllens in der Öffentlichkeit und des feigen Intrigierens jenseits des Rampenlichts ist nicht dienlich, zerstört und führt zu schwerwiegenden Kollateralschäden für die Zukunft.

Zweifellos ist Franziskus der autoritärste Papst der jüngsten Zeit, was zur Folge hat, dass sich ein „Hofstaat“ um ihn gebildet hat, dessen erstes Anliegen es ist, vorzugeben, bedingungslos „dem Papst“ zu folgen. Diese merkwürdige Form eines „Neo-Ultramontanismus“ der sich gerade entdeckt habenden „Neo-Papisten“ jedoch hat weniger mit dem Papst, der Lehre, dem Wohl der Kirche zu tun als vielmehr mit eigenen Interessen und Zielsetzungen, die sich dann gern an ihrem „Erfolg“ und an ihrer „Beliebtheit“ in der Welt messen. Doch: hatte nicht einmal jemand gesagt: „Ihr seid zwar in der Welt, aber nicht von der Welt“? Und ist es nicht gerade Franziskus, der immer wieder vor der Strategie Satans warnt, sich langsam in das Leben einzuschleichen, freundlich und ganz höflich, was der Papst „salonhafte Besessenheit“, „Besessenheit in der Ruhe des Wohnzimmers“ nennt? Der Teufel will die Weltlichkeit, sie ist für ihn der Zauber, dessen sich der Vater der Verführung bedient. Gerade diesen Zauber gilt es zu entlarven und zu bekämpfen, wachsam und nüchtern, wie der Apostel Petrus in seinem ersten Brief schreibt: „Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann“ (1 Petr 5,8).

Dies umso mehr, wenn es um das Wesentliche geht: um die Lehre der Kirche. Am 11. Oktober nutzte der Papst den Anlass des 25. Jahrestages der Veröffentlichung des „Katechismus der Katholischen Kirche“, um eine Grundsatzrede zu halten. Franziskus stellte heraus, wie für ihn Fortentwicklung der Lehre und „Fortschritt der Lehre“ zu sehen ist. Dazu bedarf es zweierlei: „‚Bewahren’ und ‚den Weg fortsetzen’ ist, entsprechend ihrer Natur, der ureigene Auftrag der Kirche, damit die von Jesus in die Botschaft des Evangeliums eingeprägte Wahrheit sich in ihrer ganzen Fülle bis zum Ende der Zeiten entfalten kann“. Dabei ist Gott zu erkennen nicht in erster Linie die Frucht einer theoretischen Übung des menschlichen Verstandes, „sondern des unauslöschlichen Verlangens, das ins Herz jeder Person gelegt ist. Es ist ein Erkennen aus der Liebe heraus, denn wir sind dem Sohn Gottes auf unserem Lebensweg begegnet“.

In diesem Kontext machte der Papst auf das Problem der Todesstrafe aufmerksam, bei dem eine Änderung der bisherigen Lehre als Fortentwicklung notwendig sei, denn: „Gott ist ein Vater, der immer auf die Rückkehr des Sohnes wartet, der, um seinen Fehler wissend um Vergebung bittet und ein neues Leben beginnt. Niemandem darf daher nicht nur das Leben, sondern damit auch die Möglichkeit einer moralischen und existenziellen Umkehr verwehrt werden, damit er zum Wohle der Gemeinschaft umkehrt“.

Ein tieferes Verständnis des Evangeliums mache heute eine neue Notwendigkeit deutlich, die Würde des Menschen zu betonen. Man kann für den Papst die Lehre nicht bewahren, ohne ihre Entwicklung zuzulassen: „man kann sie auch nicht an eine enge und unveränderbare Auslegung binden, ohne den Heiligen Geist und sein Handeln zu demütigen“. Somit ist es notwendig zu betonen, „dass, egal wie schwer das begangene Verbrechen auch war, die Todesstrafe unzulässig ist, weil sie gegen die Unverletzbarkeit der Würde des Menschen verstößt“.

Daher geht es der Sichtweise des Papstes nicht einfach darum, etwas „zu ändern“ oder gar in die Schachtel des „depositum fidei“, des Glaubensguts zu greifen, um gegebenenfalls eine Entrümpelung zu erzielen (was nicht möglich ist, auch wenn dies der Wunschtraum einiger „Fortschrittler“ sein mag). Franziskus will Denkweisen umgestalten. Oder, wie er es in „Evangelii gaudium“ sagte: die Zeit ist mehr wert als der Raum, was bedeutet: Prozesse als solche sind wichtiger als das, worauf sie ausgerichtet sind, vor allem auch deshalb, weil man zu Beginn eines Prozesses nicht wissen kann, wohin dieser führen wird.

Was sich auch gut anhören kann: es schließt dies die „weltliche“ Gefahr der Relativierung und des Relativismus ein. Gleichzeitig führt diese Denk- und Handlungsweise zur Eröffnung verschiedenster Baustellen, seien diese nun eine (nach mehr als vier Jahren immer noch undeutliche) „Kurienreform“, die Einrichtung verschiedenster „Kommissionen“, Reform der vatikanischen Medien, Reformen in Liturgie und beim Umgang mit den liturgischen Büchern und vieles mehr. Baustellen jedoch hätten eigentlich das Ziel, zu einem Bau zu führen. Dieser ist aber in weiter Ferne, denn, wie es in der programmatischen Schrift „Evangelii gaudium“ weiter heißt: „Die ‚Zeit’, im weiteren Sinne, steht in Beziehung zur Fülle, und zwar als Ausdruck für den Horizont, der sich vor uns auftut. Der Zeit Vorrang zu geben bedeutet sich damit zu befassen, Prozesse in Gang zu setzen anstatt Räume zu besitzen“. Damit sind Kasuistiken der verschiedensten Ausprägungen Tür und Tor geöffnet.

Dem Autor auf Twitter folgen!

Archivfoto: Papst Franziskus



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Mass und Mitte 3. November 2017 
 

@Leibniz

Lieber Leibniz, lassen Sie uns gemeinsam dafür beten, dass es nicht bergab geht. Ich meine das ernst. Dieser Pessimismus ist nicht gut. So viele Menschen haben den Durst nach Wahrheit und Glaube. Ich glaube fest daran, dass der Katholizismus eine sehr grosse Zukunft hat. Es liegt aber an uns, an mir und Ihnen, diesen Glauben durch Nächstenliebe zu fördern. Lassen Sie uns daher nicht streiten, weil dazu kein Grund besteht. Wir haben beide das gleiche Ziel, auch wenn wir uns in theologischen Fragen vielleicht unterscheiden. Aber das gab es in 2000 Jahren Kirchengeschichte oft, dass sich Katholiken in theologischen Fragen unterschieden. Denken Sie nur schon an Paulus und Petrus! Daran geht die Kirche nicht zugrunde!


0
 
 leibniz 2. November 2017 
 

@Mass und Mitte,
schön, dass Sie Benedikt dankbar sind...Ich dachte, dies sei Personenkult?
Ich lasse Ihnen das letzte Wort, denn Sie werden weiter alles verdrehen, was andere sagen. Mit keinem Wort habe ich gesagt, dass Franziskus am Zustand der Kirche schuld ist. Es geht halt jetzt nur noch schneller als vorher bergab. So viel Zeit habe ich nicht, um sie weiterhin in sinnlosen Diskussion zu verschwenden. Finis!


0
 
 leibniz 31. Oktober 2017 
 

Fortsetzung

Die Verkündigung wird immer seichter, der Religionsunterricht hat immer weniger mit dem Evangelium zu tun. Der Ersatz für die Verkündigung des Evangeliums ist die Politik. Die Kirche politisiert sich zunehmend. Dabei wird von der Politik Unmögliches verlangt im Sinne rot-grüner Ideologie, während dort, wo man selbst engagiert ist, z.B.in der Altenpflege, nichts verbessert wird, sondern man im Sinne knallharten Unternehmertums möglichst viel Gewinn herauszuschlagen bemüht ist. Dabei sind wir nun beim Modewort "Barmherzigkeit" angekommen. Wo ist die Barmherzigkeit in der Kirche?
Es scheint vielmehr um ein anderes Wort mit "M" zu gehen.
Alles wird mir vergeben, sogar ohne Reue und Umkehr. Zahle ich aber nicht mehr, verweigere ich die Steuer für die Kirche, ist die Barmherzigkeit sofort an ihr abruptes Ende gelangt. Warum wendet sich Papst Franziskus nicht gegen diese Art von Heuchelei ? Er predigt doch ständig gegen die Heuchelei. Ich verstehe ihn nicht.


1
 
 Mass und Mitte 30. Oktober 2017 
 

Zustand der Kirche

Natürlich hat sich nicht alles von heute auf morgen verändert. Aber all die Missstände, welche hier angesprochen werden, sind schon länger vorhanden. Ich frage mich deswegen, weshalb man nur Papst Franziskus immer wieder kritisiert und nicht die Vorgänger-Päpste? Ich glaube, wir sind sehr mit Papst JP II und Papst Benedikt gesegnet gewesen, da es sich bei beiden um grosse Theologen und Menschen handelte. Papst Franziskus ist nun halt ein anderer Typ, aber deswegen nicht schlechter. Jeder Katholik und daher auch jeder Papst hat andere Charismen. Ich sehe die grosse Chance dieses Pontifikats darin, dass es wieder mit einfacher Sprache zu den Menschen spricht und für das Evangelium gewinnt. Aber klar, ob dies gelingen wird, kann nur die Zukunft zeigen.


1
 
 Federico R. 30. Oktober 2017 
 

Treffliche Zustandsbeschreibung

Von Unbehagen und Verunsicherung, die dieses Pontifikat mittlerweile verbreitet, sind vor allem Gläubige betroffen, die immer eng mit der Kirche verbunden waren und sind. Die sog. Progressiven und Kirchenerneuerer sind (eigenartigerweise) entweder Leute, die bei der Kirche ganz gut in Lohn stehen, oder Außenstehende, darunter auch viele Kirchenfeinde, die auch bei noch so vielen durchgezogenen Reformen nichts mit der Kirche am Hut hätten. Da müssten nämlich die reformierten Luther-Gemeinschaften einen enormen Zulauf haben. Haben sie aber nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich das ganze Jubiläums-„Theater“ um Luthers angeblichen Thesenanschlag für pure Zeitvergeudung, und für Katholiken - ums mal mit Erzbischof Dybas+ Worten zu sagen – so „unnütz wie ein Kropf im Nacken“. Für mich pers. gilt das sogar für das gesamte Ökumene(un)wesen, solange es keine Einheit in den eigenen Reihen gibt.


5
 
 lakota 28. Oktober 2017 
 

@Mass und Mitte

"Er hat durch seine einfachen Gesten und seine Verbundenheit zum Volk viele zurück zum Glauben gebracht". - Sorry, aber da merke ich bei uns hier im sonntäglichen Gottesdienst nichts. Ich war dieses Jahr auch in Rom und habe mich, im Gegensatz zu früheren Besuchen gewundert, wieviel freier Platz da beim Angelus war. Von den Vielen, die er Ihrer Meinung nach zum Glauben zurückbrachte, hat man auch hier nichts gemerkt. Schön wäre es ja!


9
 
 Gandalf 28. Oktober 2017 

Märchengeschichte Nr. 2 von Maas und Mitte

Zitat: "...welche die Ehen schliessen, erlaubt, wiederverheiratete Geschiedene nach intensivem Gespräch zur Kommunion zuzulassen..." Das ist die Märchengeschichte Nr. 2. In den deutschsprachigen Ländern fragt fast kein Pfarrer, ob jmd. geschieden oder wiederverheiratet ist. Die Hl. Eucharistie wir normalerweise verteilt, wie Freibier auf einem Jahrmarkt.. So ist die Realität. Also auch hier keine Märchen verbreiten, das war schon vor dem Schreiben AL die Realität, die deutsche Kirche hat sich schon vorher einen Dreck darum gekümmert, was aus Rom kommt, jetzt hat man halt irgendwo die Besättigung, um die deutsche Konkursverwaltung zu bestätigen. A propos: man kann auch gut aus der Kirche in D, Ö austreten, trotzdem kann man zur Hl. Eucharistie gehen, auch das interessiert keinen Priester....daher sollte man durchaus das System auch in diesem Sinne ausnützen bzw. ignorieren, machen auch immer mehr ;-)


19
 
 Gandalf 28. Oktober 2017 

@mass und miete: Bitte keine Märchengeschichten hier erzählen!

"...viele zurück zum Glauben gebracht.." Aja, darum treten ja in den deutschsprachigen Ländern kaum mehr Menschen aus der Kirche aus, die Hl. Messen werden am Sonntag gestürmt usw... Also bitte hier nicht solche Märchengeschichten erzählen, die glaubt kein Mensch. By the way: Unter Benedikt waren in Rom sogar mehr Menschen bei den Generalaudienzen, das nur nebenbei.


18
 
 Kroko 28. Oktober 2017 
 

Zu den sehr interessanten Leseempfehlungen

möchte ich auch noch einen ganz aktuelle und hoch wichtigen Artikel empfehlen
www.herder.de/cig/cig-ausgaben/archiv/2017/44-2017/wie-sich-der-christliche-glaube-erneuern-kann/

Kommt leider viele Jahre zu spät.


4
 
 HX7 28. Oktober 2017 
 

Zersetzung

Die aktuellen Vorgänge haben Parallelen zum Zerfall der evangelischen Kirche. Da begann man auch zunächst schwammig zu reden und ließ dann einfach den Irrtum zu. Dann historisch-kritischer Exegese haben wir nun ein Schlachtfeld der Ideologie, statt die Wahrheit aus der Schrift. Beängstigend ist da der jüngste Jubel deutscher Theologen und die Reaktion des Papstes.
Ich warne: Die evangelische Kirche hat 150 Jahre mehr hist. krit. Bibel Forschung hinter sich. Die Kirche ist auf keinem guten Kurs und Bedarf des Gebietes und mutiger Stimmen, welche die Wahrheit verkünden, auch wenn sie dann ihr Amt los sind.


15
 
 Mass und Mitte 28. Oktober 2017 
 

Philosophie 2

Papst Franziskus kann man vorwerfen, dass er kein grosser Theologe ist und sicherlich nicht theologisch an das Niveau des wohl grössten Theologen des 20. Jahrhunderts, Papst Benedikt, herankommt. Aber die Kritik am Heiligen Vater ist völlig überrissen. Er hat durch seine einfachen Gesten und seine Verbundenheit zum Volk viele zurück zum Glauben gebracht. Ich persönlich - ich weiss, da stosse ich auf Gegenwind hier - auch AL. Es ist richtig, dass man die Ortskirche in die Verantwortung nimmt und es den Bischöfen und Priestern vor Ort, welche die Ehen schliessen, erlaubt, wiederverheiratete Geschiedene nach intensivem Gespräch zur Kommunion zuzulassen. Es ist meines Erachtens auch einem mangelndem Denken geschuldet, wenn man die Reaktion des Papstes auf die 4 Kardinäle, welche die Dubia geschrieben haben, kritisiert. Der Papst hat in dieser Frage, zu recht, seine Macht delegiert. Ihm Machtbesessenheit vorzuwerfen ist deswegen unsinnig. Stehen wir daher zum Heiligen Vater!


12
 
 Mass und Mitte 28. Oktober 2017 
 

Philosophie

Wir dürfen nicht vergessen, dass die katholische Theologie sich immer auch mit der Philosophie und der Wissenschaft auseinandergesetzt hat. Im Gegensatz zu den reformierten Kirchen haben die Katholiken immer daran geglaubt, dass sich Vernunft und Religion ergänzen. DIe Vernunft wurde nicht als schlecht betrachtet. Die deutsche Philosophie gehört zum besten, was die Menschheit hervorgebracht hat. Auf Kant und Hegel beziehen sich so viele rechtsphilosophische Schulen, dass ein Katholik sich damit auseinandersetzen muss. Auch Nietzsche, einer meiner Lieblingsdenker, gehört gelesen. Ob er wirklich ein Atheist war, wage ich zu bezweifeln. Wenig hat mich mehr zum Glauben gebracht, als seine Werke. Tönt paradox auf den ersten Blick, ist aber so. Die Philosophie ist nicht der Gegner des Glaubens. Heute leben wir in einer Zeit, in welcher der Hauptgrund, dass der Glaube nicht mehr gelebt wird, das fehlende Denken ist. Wer denkt, kommt schlussendlich zum Glauben.


14
 
 siebenschlaefer 28. Oktober 2017 
 

Hat dieser Papst nicht gesagt, er wolle eine "zerbeulte Kirche"?

Nun, das hat er schon mal geschafft, wohl ganz im Sinne jenes Modewortes, welches ich aber für zutiefst nihilistisch halte: "Der Weg ist das Ziel".


15
 
 wedlerg 28. Oktober 2017 
 

Hegel und Luther

sind zwei große Probleme für die europäische Entwicklung. Luther hat die Vernunft und die Theologie politisiert, Hegel hat die Vernunft abgeschafft. Hegels Philosophie ist deshalb so magnetisch, weil sie kein vernünftiger Mensch versteht. Das hat Leute angezogen, die abstruse Ideenlehren entwickelten, die niemand überprüfen kann oder konnte. Spekulation im pseudowissenschaftlichen Gewand hat überall Einzug gehalten. In Naturwissenschaften zuerst, in den Geisteswissenschaft zuletzt. Mit Einstein und Planck bzw. Karl Popper war Hegel als Blender für die Naturwissenschaften enttarnt. Leider zu spät. Darwinismus und Geschichtsforschung waren da schon in die Biologie und Geisteswissenschaft implemtiert.Die dt. Theologie war hier vorne dabei.

Der Modernismus, die Dilektik und der Relativismus wären ohne den Unsinn Hegels nicht möglich gewesen. Es ist wichtig, dass Glaube gegen Bibel Fälscher und Vernunft gegen Hegel verteidigt werden. In einer oberflächlichen Zeit ist das nicht leicht.


12
 
 Montfort 28. Oktober 2017 

Herrlich, was man vom Autor ausgehend alles findet

Ein sehr lesenswerter Artikel von Sandro Magister über PF, Blaise Pascal und Kasuistik bzw. deren Kritik durch Pascal.

http://magister.blogautore.espresso.repubblica.it/2017/10/24/il-colmo-per-un-papa-gesuita-beatificare-pascal-larcinemico/?refresh_ce


3
 
 Kurti 27. Oktober 2017 
 

Wie @Aloe schreibt ist

"dieser wahrgenommene Zustand der Kirche nicht das Ergebnis des derzeitigen Pontifikates.Er ist Ergebnis eines langen Prozesses, so wie auch z.B. der eingetretene Priestermangel oder die familiären Veränderungen,die vielfach seichte Glaubensvermittlung auch im Unterricht usw."
Aber dieser Zustand wird durch die Handlungen, Reden und Unterlassungen des derzeitigen Papstes noch gewaltig verstärkt. Der Papst selber war ja erkennbar schon von Anfang seines Pontifikats widersprüchlich in seinen Aussagen, was wohl auch seinem Charakter entspricht, den er bezogen auf Ordentlichkeit schon selber als chaotisch beschrieben hat. Übrigens war er das schon als Bischof in Argentinien. Es ist erkennbar, daß er die Kirche so in der Richtung verändern will (hat er selber auch schon mal gesagt), daß das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.Damit ist oder sind seine Nachfolger gemeint.Der Papst sagt das eine, handelt aber selber nicht nach seinen eigenen Worten, das ist nun längst klar geworden.


15
 
 Hadrianus Antonius 27. Oktober 2017 
 

Eine objektive Beschreibung

Wirklich, wie der geehrte @kreuz sag:
"Schwere Kost".
Und dazu von dem unbescholtenen armin Schwibach geschrieben und von kath.net veröffentlicht: Respekt!
Zwei Punkte möchte ich kritisch anmerken:
1. Über die correctio filialis wird kein Wort gesagt; die ihr zugrundeliegende Worte, Ideen und Taten sollten jedoch tatsächlich angesprochen und thematisiert werden.
Das Amtwird sonst inhaltlich gefährdet.
2. Was die Todesstrafe betrifft: ob gerade hier die Zeit mehr ist als der Raum, wage ich zu bezweifeln.
Bei der Operation Condor und der Bekämpfung der Linken in Argentinien 1975-1980 "verschwanden" mehr als 30000 Menschen, faktisch mit dem Tode bestraft und fast immer ohne Prozess.
Viel Protest, und sicher kein laute, hat es dort damals nicht gegeben.


10
 
 Thomas-Karl 27. Oktober 2017 

@Fink

Und die allegorische Bibelerklärung war nicht zeitgeistig?


1
 
 jadwiga 27. Oktober 2017 

DieTitanic ist wegen der Hochmut untergegangen.

Ich sehe die Bemühungen von Franziskus eher positiver als alle anderen Kommentatoren hier. Das aktuelle Bild der kath.Kirche ist für mich als ein untergehendes Schiff zu deuten. Der Kapitän versucht alle aus dem Wasser zu ziehen,die ohne Rettungsweste ,die Gottlosen, im Wasser treiben. Durch diese barmherzige Geste, zieht er auf sich selbst den barmherzigen Blick Gottes.
Brüder, wir sind alle ohne die Barmherzigkeit Gottes schon längst verloren.
@jadwipkarpaten


5
 
 Fink 27. Oktober 2017 
 

Die glaubenszerstörende Wirkung der liberalen Bibelwissenschaft

@ wedlerg -Volle Übereinstimmung!
Das 2013 erschienene Buch "Die Bibelfälscher" von Klaus Berger hat mir einen ersten großen Schock versetzt.
Und jetzt "300 Jahre Gläubige & Ungläubige Theologie" von Georg May - ich lese es gerade- lässt mich fast verzweifeln. Ich habe nicht gewusst, in welchem Ausmaß die Evangelien/ das Neue Testament - seit der Zeit de Aufklärung - angezweifelt, widersprochen, uminterpretiert, zeitgeistig-weltlich zurechtgebogen wird ! Wer unter solchen Umständen Theologe studiert, hat es schwer, seinen Glauben zu bewahren!


23
 
 Smaragdos 27. Oktober 2017 
 

Sola deconstructione?

Manchmal bekommt man den Eindruck, der Papst sei mehr ein Nachfolger von Luther - wir feiern ja schließlich in wenigen Tagen 500 Jahre falscher Glaube, wie ein Humorist aus Köln sagte - als ein Nachfolger Petri, mit dem Motto: Hauptsache, die Kirche dekonstruieren!


18
 
 Zeitzeuge 27. Oktober 2017 
 

Ein offener Diskurs mit dezidiert Konservativen

ist derzeit in der Kirche Jesu Christi bei den Verantwortlichen offensichtlich unerwünscht!

Leider ist das genau so wie in der Gegenwartspolitik, den Leitmedien und dem größten Teil der Universitäts-Lehrstühle!

Wir aber reden vom Verbleiben in der Wahrheit Jesu Christi, des Hauptes der Kirche!

Dieses Verbleiben in der Wahrheit Jesu Christi ist wesensmäßig konservativ (conservare) vgl. Gal. 1,8!

Daher müssen alle Versuche scheitern,
die unfehlbare Lehre der Kirche mit der
"modernen" Philosophie wie z.B. Kant, Hegel oder dem "Idealismus" zu "versöhnen", wie es z.B. Hermes, Rahner und auch Kasper versucht haben!

Weiterführend:

Prof. Dr. Thomas H. Stark:

Das Problem der Historizität im Denken Walter Kaspers und der Einfluß des deutschen Idealismus (online abrufbar)!

Für die Moraltheologie und ihre Grundlagen unentbehrlich für die wissenschaftl. Auseinandersetzung:


Gustav Ermecke: Die natürlichen Seinsgrundlagen der christl. Ethik, 1986

Sein und Leben in Christus, 1985


18
 
 wedlerg 27. Oktober 2017 
 

Es würde genügen, die Bibelwissenschaft zu reformieren

Die Irrtümer und Ideologien der Neuzeit in Mitteleuropa seit dem Ende des 18.Jh. gehen einher mit der mitteleuropäischen Bibel"wissenschaft", einer Disziplin von Spekulationen und politischen Zielsetzungen, die vorgibt sich der Analyse zu bedienen.

Über zwei Jahrhunderte hinweg hat man die Datierung der Evangelium bis weit ins 2.Jh. betrieben. Ein markantes Ziel: anti-semitische Gesellschaftsmodelle zu etablieren. Ein weiteres: säkuar-politische Strömungen zu legitimieren. dann kam am Ende des 20.Jh die Archäologie und stellte fest: die Evangelium sind viel früher zu datieren - ein Befund der außerhalb des dt. Sprachraums nie umstritten war. Es gibt heute auch in D Autoren, die Joh. in die 30er Jahre datieren (den Prolog in die 60er), Matth. ebenso, Markus in die 40er und Lukas in die 50er.

Die meisten pol. Fehlentwicklungen in der Kirche fußen auf der dt. Bibelfälschung. Es wäre an der Zeit hier die Wahrheit zu erklären - das würde viele unsinnige Reformen unnötig machen.


25
 
 Aloe 27. Oktober 2017 

- 3 -

In der Liebe verherrlichen wir Gott, … sie deckt sogar viele Sünden zu! Es lohnt sich wohl im Bewusstsein der ernsten Bedrohungen des geistlichen Lebens, sich mit dieser Liebe „zu bekleiden“.
Jeder einzelne Christ ist mitverantwortlich, wie der Bau (die Baustelle) gebaut/vollendet wird.
Werden wir dazu Segen empfangen, wenn wir uns nicht an Gottes Wort orientieren und befolgen? Micha 6,8: „Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte lieben und achtsam mitgehen mit deinem Gott.“Recht tun: ja; Rechthaberei: nein. Güte ist auch, Beten für jene, mit denen wir uns schwer tun. Mit Gott gehen bedeutet für mich auch, seine Gebote zu befolgen.
Vermutlich bleiben wir immer hinter diesem Anspruch oft zurück. Aber Gottes Wort ist und bleibt der Wegweiser zum rechten Handeln.


10
 
 Aloe 27. Oktober 2017 

-2-

Zur Unsicherheit bzgl. klarer Aussagen: So unsicher sind wir doch alle nicht. Wir brauchen doch eigentlich gar keine Unterweisung. Wir wissen doch bei jeder Äußerung von P. Franziskus, was richtig ist/wäre. Wir wissen es doch! (Kleine Ironie).
Ernsthafter Vorschlag: Die Sorge um die Leitung der Kirche dürfen wir liebenden Herzens Gott anvertrauen. Das heißt auch, für Papst Franziskus beten, so wie er es unermüdlich erbittet.
1 Petrus 4,8: „Das Ende aller Dinge ist nahe. Seid also besonnen und nüchtern und betet! Vor allem haltet beharrlich fest an der Liebe zueinander; denn die Liebe deckt viele Sünden zu. … Wer redet, der rede mit Worten, die Gott ihm gibt; wer dient, der diene aus der Kraft, die Gott verleiht. So wird in allem Gott verherrlicht durch Jesus Christus. Sein ist die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen“


9
 
 Aloe 27. Oktober 2017 

@garmiscj

Jede ihrer Sorgen kann man/ich verstehen. Zu: „Sonst dauert es nicht mehr lange, dass Kirche und Glaube zu einem belanglosen Sammelsurium verschiedenster Meinungen und Ideologien werden.“ Dazu meine Sicht: Dieser wahrgenommene Zustand der Kirche ist nicht das Ergebnis des derzeitigen Pontifikates. Er ist Ergebnis eines langen Prozesses, so wie auch z. B. der eingetretene Priestermangel oder die familiären Veränderungen, die vielfach seichte Glaubensvermittlung auch im Unterricht usw. Beispiele kann man anführen, auch aus dem konkreten pfarrlichen Leben. Die Spaltungen – in je anderer Gewichtung - sind auch ein Ergebnis der mangelnden Christusbezogenheit im Kirchenvolk. Denn Christus ruft zur Einheit durch die Liebe. Manche Einheit scheint wie unmöglich aufgrund der unmöglichen Vereinbarkeit des je vertretenen Wahrheitsanspruches. Hier beginnt aber dringend die Notwendigkeit des Gebetes anstatt des Streites. (für d. Wahrheit)
- 2 -
Gerade lese ich @kreuz u.schließe mich an.


13
 
 kreuz 27. Oktober 2017 

danke @AS für die Zustandsbeschreibung

schwere Kost, zugegeben.
daher mit dieser schweren Kost oft ins Gebet gehen. der Himmel läßt es ja zu, daß es so ist wie es ist.
dorthin mögen unsere Gebete in diesen beschleunigten und zerrissenen Zeiten gelangen, denn ich glaube auch zunehmend, daß es nur den Betern gelingen kann +


28
 
 ThomasAquinas 27. Oktober 2017 

Die "Erneuerung" die die Kirche so sehr benötigt und von allen beschworen wird, kann nur aus der Tradition heraus kommen. Eben entgegen einer Pop-Kultur...


34
 
 garmiscj 27. Oktober 2017 

Bitte um klare Lehre

Ja, es ist vor allem das widersprüchliche Verhalten des heiligen Vaters, das mir Sorgen macht. Besonders natürlich einerseits die nachdrückliche Aufforderung zu offener Rede und die Verpönung von Schmeichelei und andererseits das teilweise barsche Ignorieren wichtiger Anfragen. Ich würde mir als kirchentreuer Katholik einfach ehrliche Klarheit wünschen. Sonst dauert es nicht mehr lange, dass Kirche und Glaube zu einem belanglosen Sammelsurium verschiedenster Meinungen und Ideologien werden. Ja, wie Herr Schwibach schreibt, sollten Baustellen eigentlich ein Ziel haben. Momentan scheint es als gelte "die Baustelle ist das Ziel".


38
 
 Magdalena77 27. Oktober 2017 

Papst voller Widersprüche...

Vielen Dank für die treffende Herausarbeitung der Widersprüche und bohrenden Zweifel dieses Pontifikats. Mir ist klar geworden, dass dieses "neue Denken", auf das der Papst hinaus will, auch eine "Neue Kirche" zur Folge haben wird, nicht etwa eine "erneuerte", und ich kann mich intellektuell nicht dazu durchringen, diesen Weg gut zu finden. In Anerkennung der Realitäten, vor allem in Westeuropa, sind sowohl größere Selbstständigkeit der einzelnen Bischofskonferenzen als auch die individuelle "Unterscheidung" im Falle z.B. sog. Wiederverheirateter verheerend für die Klarheit und Kraft der Katholischen Lehre und wird auch die Einheit der Kirche als solcher erheblich schwächen.Letzten Endes könnten beliebige "Kirchen" sich unter einer Pseudo-Katholischen Kirche zusammenfinden, die nur noch so heißt, und die in Wahrheit ein Hort der Beliebigkeit und des Relativismus geworden ist. Schmerzliche Zeiten!


42
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Kardinal Fernández – eine Fehlkalkulation von Papst Franziskus?
  2. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  3. Will Papst Franziskus Kardinal Burke Wohnung und Gehalt streichen?
  4. Papst will Angehörige der Hamas-Geiseln treffen
  5. Theologe Kwasniewski: Franziskus hat sich als ‚Diktator Papst’ gezeigt
  6. US-Pfarrer schreibt an Papst Franziskus: ‚Sie machen meinen Dienst schwierig’
  7. Keine Generalaudienz mit dem Papst in dieser Woche
  8. «Das ist eine der schlimmsten Plagen, die man je gesehen hat»
  9. Papst Franziskus verbringt die heißen Sommertage im Vatikan
  10. Begegnung mit Künstlern – Papst begrüßt umstrittenen Fotographen herzlich







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  6. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  7. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  8. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Der Teufel sitzt im Detail
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  14. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde
  15. ,Mach dir keine Sorgen, Mama – Gott wird mich heilen!‘

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz