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"Pontificia Academia Pro Vita" will Lebensschutz weiter fassen

3. Oktober 2017 in Weltkirche, 32 Lesermeinungen
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"Lebensakademie" kommt im Vatikan zu ihrer ersten Jahresversammlung nach organisatorischem und personellem Umbau durch Papst Franziskus zusammen=


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die Päpstliche Akademie für das Leben (Pontificia Academia Pro Vita"/PAV) will ihren klassischen Fokus auf Themen wie Abtreibung oder Sterbehilfe zugunsten eines breiteren Ansatzes aufgeben. Lebensschutz müsse eine Kultur fördern, "die dem Leben immer und überall hilft", sagte Akademiepräsident Erzbischof Vincenzo Paglia am Montag im Vatikan. Als Beispiele nannte er die Situation von Flüchtlingen in Afrika, aber auch die Debatte um Todesstrafe und Waffenhandel.

In dieser Woche kommt die Akademie im Vatikan zu ihrer ersten Jahresversammlung nach einem organisatorischen und personellen Umbau durch Papst Franziskus zusammen. Thema des Treffens von Donnerstag bis Samstag, das sich in einen öffentlichen Workshop und eine interne Sitzung aufteilt, ist die Begleitung der unterschiedlichen Lebensphasen im Technologiezeitalter.


Neben Fortpflanzung, Elternschaft und Lebensende geht es nach dem am Montag vorgestellten Programm auch um einen veränderten Lebensbegriff, Leistungsdenken und sozialethische Fragen.

Paglia kündigte an, die Akademie werde künftig über medizinisch-ethische Fragen hinaus einen weiteren Themenkreis abdecken und entsprechende Fachkompetenzen einbeziehen. Das Nachdenken über das menschliche Leben müsse der Rolle neuer Technologien und vielfältigen sozialen Faktoren Rechnung tragen. Papst Franziskus wünsche, dass die Akademie ein "Ort des Dialogs und der Auseinandersetzung" werde. Dazu wolle sie Partner aus allen Kulturen und Religionen einbinden, so Paglia.

Im November plant die Akademie gemeinsam mit der europäischen Sektion der "World Medical Association" eine Tagung zum Lebensende. Ende Februar steht ein Kongress über Palliativmedizin auf dem Programm, im Frühjahr eine Veranstaltung mit dem russisch-orthodoxen Patriarchat in Moskau. Genaue Termine nannte Paglia noch nicht.

Eine besondere Initiative 50 Jahre nach dem Erscheinen der Enzyklika "Humanae vitae" (1968), die vor allem durch Aussagen zur Empfängnisverhütung bekannt wurde, stehe seitens der Akademie nicht an, hieß es.

Franziskus hatte der Akademie für das Leben im vergangenen November ein neues Statut gegeben. Betätigungsfelder sind demnach nicht mehr nur "die Förderung und der Schutz des menschlichen Lebens", sondern auch Geschlechter- und Generationenforschung sowie individuelle Schutzrechte, eine "Humanökologie" und das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt.

Die PAV zählt 45 ordentliche Mitglieder, die vom Papst auf fünf Jahre ernannt wurden, sowie 87 korrespondierende Mitglieder, 13 Jungwissenschaftler und vier Ehrenmitglieder aus insgesamt 37 Ländern. Zu den ordentlichen Mitgliedern zählt der deutsche Arzt und Theologe Manfred Lütz.

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


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Lesermeinungen

 scheinfrager 9. Oktober 2017 
 

@M. Kolbe

Das Danke und die Blumen auch von mir zurück.

Meinem Eindruck nach kann es durchaus im Punkt "Töten in Notfällen" die kirchliche Lehre für Sonderfälle noch Unklarheiten aufweisen; einfach deshalb, weil Sonderfälle selten in alle letzten Verästelungen durchdacht und mit allen Verästelungen anderer Sonderfälle verglichen werden.

Deshalb weiß ich nicht, was da letztlich gilt.

Aber ich persönlich behalte mir eben vor, dem Töten von unschuldigen und wehrlosen Menschen noch skeptischer gegenüber zu stehen als dem Töten von bewaffneten Kriminellen.

Denn letztere haben es eigentlich selber in der Hand, was passiert; sie können die Waffen auch einfach fallen lassen; indem sie sich dagegen entscheiden, zwingen sie aus eigenem Entschluss allen anderen eine bestimmte Situation auf; und dann habe ich weniger Gewissenbisse, wenn sie dann die Konsequenzen der von ihnen bewusst herbeigeführten Situation erleiden


0
 
 mirjamvonabelin 6. Oktober 2017 
 

Dreht und wendet wie ihr es wollt,

der Schutz des "Ungeborenen Lebens" geht nur über die schwangeren Frauen.
Damit ist es ein Sonderstatus.

Aller andere Lebensschutz ist direkt,
somit ist Abtreibung nicht mit anderem Lebensschutz vermischbar.


6
 
 M. Kolbe 5. Oktober 2017 
 

@ Benedetto

Sie listen vllt. eine Reihe von Tatsachen auf, aber diese sind noch lange keine Beweise für Ihre Schlussfolgerungen, von deren Zwangsläufigkeit sie ohne weitere Beweise ausgehen. Das macht schlichtweg keinen Sinn, ist aber aufgrund Ihrer offensichtlichen Motivation (Misstrauen, etc.) nachvollziehbar.

Unverschämt ist maximal Ihre Wortwahl ("hinterfotzig").


1
 
 M. Kolbe 5. Oktober 2017 
 

@scheinfrager:

Das Kind stirbt bei einer Chemo doch nicht durch Nebenwirkungen, sondern eben durch die intentionale Wirkung der Medikamente, nämlich der giftigen. Damit geschieht dasselbe wie bei einer Absaugung...

Sie haben Recht, die Formulierung "in jedem Fall" bzgl. des Snipers war falsch. Jeder, der an einer Tötung beteiligt war, sollte mit einem Priester abklären, ob er exkommuniziert ist oder nicht.

Ähm, nein, ich werde nie sagen, dass der Zweck die Mittel heiligt. Wo habe ich das getan? Der von ihnen zitierte Fall ist aufgrund der Formulierung des Bischof fragwürdig: "The end does not justify the means." Genau das ließe sich auch auf den tötenden Polizisten anwenden.

Auf jeden Fall werde ich den Sachverhalt noch einmal mit meinem Priester diskutieren. Ihre Argumente sind nicht, wie @bendetto05 meint, altklug, sondern schlichtweg klug.

Danke für die Diskussion.


0
 
 lesa 5. Oktober 2017 

Breitreden und Ausfranseln

@Gandalf: Ihre "Prognose" scheint nicht unbegründet. Der Aufweichung und Relativierung des Lebensschutzes (in sämtlichen Aspekten)ist Tür und Tor geöffnet durch das Breitreden und Zerreden. "Fürchte Gott und halte seine Gebote. Das allein hat jeder Mensch nötig. Denn Gott wird jedes Tun vor Gericht bringen, es sei gut oder böse." (Koh 12, 13)


6
 
 scheinfrager 5. Oktober 2017 
 

@benedetto05

Was soll ich groß zu Ihren Argumenten sagen?

Natürlich sehe ich auch ein deutliches Muster.

Würde es sich z.b. um eine politische Partei handeln, würde ich sofort davon ausgehen, dass in der Partei "RKK" ein Machtkampf im Gange ist, in dem "Liberale" versuchen "konservative Positionen" und "Personen" abzuräumen ohne dass dies unmittelbar ersichtlich ist (also mit Nebelkerzen, Täuschung, Lüge, etc.); und die "Liberalen" wären momentan am gewinnen, weil die "Konservativen" immer noch naiv glauben, die "Liberalen" würden einen Penny auf das zuletzt einstimmig beschlossene Grundsatzprogramm geben.

Wenn die "Liberalen" den Parteimachtkampf endgültig gewinnen, würden sie die "Konservativen" natürlich gründlich aus der Partei rausekeln, um dann die "liberalen" Positionen zu den neuen Grundsätzen der Partei zu erheben (so rum macht man das;erst gewinnen, dann sich zu den siegreichen Grundsätzen bekennen)

Nur geht es hier nicht um eine Partei und deshalb ziehe ich diesen Schluss (noch)nicht


1
 
 scheinfrager 5. Oktober 2017 
 

@benedetto05 M.Kolbe

Wieso sehen sie Verschwörungstheorien als grundsätzlich ablehnenswert an?

Klar, die üblichen sind natürlich quatsch;

Aber ziemlich sicher laufen gerade Verschwörungen mit folgenden Zielen:

- benedetto05 dazu verleiten zu glauben, viele Hirten der Kirche seien tatsächlich Diener einer anderen Macht als Gott

- M.Kolbe dazu verleiten zur Ablehnung der kichlichen Lehre hinsichtlich "Zweck-Mittel-Korrelation" zu verleiten

- carn dazu verleiten mit pedantischen Diskussionen seinem eigenen Ego zu frönen und seine Mitmenschen zu verletzen

- die Hirten der Kirche tatsächlich dazu verleiten, einem anderen als Gott zu dienen

- die kirchliche Lehre tatsächlich hin zu Zweck heiligt die Mittel zu verwässern

Und dazu noch ein ganzer Haufen Verschwörungen, die mir sowieso nie einfallen würden.

Denn womit sollte sich der Teufel sonst die Zeit vertreiben?


2
 
 scheinfrager 5. Oktober 2017 
 

@M. Kolbe3

Ferner geben Sie selber zu, dass die Fälle unterschiedlich sind:

"Der Arzt in Ihrem Vergleich wird Pius XII. zufolge also nicht zwangsläufig exkommuniziert."

"Ihr Sniper hingegen handelt auf jeden Fall in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche,"

Einmal sagen sie "auf jeden Fall in Übereinstimmung" ist was gänzlich anderes als "nicht zwangsläufig exkommuniziert".

"auf jeden Fall in Übereinstimmung" heißt, der betreffenden kann unmittelbar danach in die Messe gehen und die Kommunion empfangen; wer hingegen "nicht zwangsläufig exkommuniziert" ist, ist hingegen vorher verpflichtet zur Beichte/Priester zu gehen, um abzuklären, ob oder ob er nicht exkommuniziert ist.

Aus Ihren eigenen Worten ergibt sich also, dass es für das Töten von Menschen nicht irrelevant ist, ob diese jetzt unschuldig und wehrlos oder schwerbewaffnet und kriminell sind.

Dies sind somit für die Bewertung einer Tötung relevante Eigenschaften, unabhängig davon, obs im Einzelfall für Exkommunikation langt.


3
 
 scheinfrager 5. Oktober 2017 
 

@M. Kolbe2

Wie in dem Fall nachzulesen ist, erfolgte die Exkommunikation der indirekt beteiligten Ordensschwester obwohl nach Ansicht der Ärzte die Abtreibung zwecks besseren Überlebenschancen für die Schwangere notwendig gewesen sein soll.

Und da das entsprechende KH auch zukünftig Abtreibungen bei Lebensgefahr vornehmen will, hat sich der Bischof dann auch von dem KH distanziert.

Wie der Bischof sagte, der Zweck heiligt nicht das Mittel bzw. das Mittel ist auch für sich zu betrachten.

Und da ist eben das gezielte Töten eines unschuldigen und wehrlosen Menschen wie z.b. ein ungeborenes Kind und das gezielte Töten eines bewaffneten und gerade eine schwere Straftat gegen das Leben begehenden Menschen
VERSCHIEDENE
Mittel.

Womit beide Vorgänge ethisch nicht einfach gleich bewertet werden können.

Es sei denn natürlich, man geht davon aus, dass der Zweck die Mittel heiligt.


2
 
 M. Kolbe 5. Oktober 2017 
 

@lakota

Nicht für ihn, aber für sein Leben. Ergibt sich logischerweise aus der Annahme, dass jedes menschliche Leben u jeder Zeitpunkt seiner Existenz für Christen zu schützen ist.

Die katholische Kirche ist im Gegensatz zu den regionalen evangelischen Kirche eine internationale Kirche mit universellem Anspruch über künstliche, sich im Laufe der Geschichte sowieso verändernde und für den Glauben - und auch anderweitig - irrelevante Ländergrenzen hinweg, daher ist Ihre Beschränkung auf Deutschland zumindest im katholischen Kontext völlig egal.


1
 
 lakota 4. Oktober 2017 
 

@M.Kolbe

Ich weiß der Papst spricht für die Gesamtkirche. Aber wo gibt's in Deutschland "Feminists for Life, Atheists against Abortion"? Und wo steht, daß ich mich als Christ für einen verurteilten Massenmörder einsetzten muß? Ich kann für seine Seele beten, aber soll ich auf der Straße für ihn demonstrieren?


3
 
 M. Kolbe 4. Oktober 2017 
 

@scheinfrager II

Der Arzt in Ihrem Vergleich wird Pius XII. zufolge also nicht zwangsläufig exkommuniziert. Ihr Vergleich ist damit hinfällig und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen irrelevant.

Ihr Sniper hingegen handelt auf jeden Fall in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche, solange er nicht den einen Töten, sondern nur den andern retten will, im Prinzip also genau das, was Ihr Arzt auch tut.


1
 
 M. Kolbe 4. Oktober 2017 
 

@scheinfrager I

„Wenn z.B. die Rettung des Lebens der zukünftigen Mutter, unabhängig von ihrem Zustand der Schwangerschaft, dringend einen chirurgischen Eingriff oder eine andere therapeutische Behandlung erfordern würde, die als keineswegs gewollte oder beabsichtigte, aber unvermeidliche Nebenfolge den Tod des keimenden Lebens zur Folge hätte, könnte man einen solchen Eingriff nicht als einen direkten Angriff auf schuldloses Leben bezeichnen. Unter solchen Bedingungen kann die Operation erlaubt sein wie andere vergleichbare ärztliche Eingriffe, immer vorausgesetzt, dass ein hohes Gut, wie es das Leben ist, auf dem Spiele steht, dass der Eingriff nicht bis nach der Geburt des Kindes verschoben werden kann und kein anderer wirksamer Ausweg gangbar ist“

(Pius XII., Ansprache an die Teilnehmer des Kongresses der „Front der Familie“ und des Verbandes der kinderreichen Familien, 27. November 1951).


3
 
 M. Kolbe 4. Oktober 2017 
 

...

@mirjam: Ihre Verwendung der Worte primär und sekundär ist völlig unsinning. Primär, sekundär etc. sind Ordnungszahlwörter mit dem einzigen Zweck, eine Rangfolge festzulegen, eine Wertung zu geben. Innerhalb des Lebensschutzes gibt es aber, wie Sie selbst feststellen, keine Unterscheidung aufgrund des Stadiums, in dem sich ein Leben befindet. Ein Leben ist immer gleich viel wert, egal ob im 3. Monat, mit 45 oder am Ende.

@benedetto05: Ihre gesamte Argumentation beruht auf Misstrauen und unbewiesenen Unterstellungen ("Lippenbekenntnisse", "Clique"), allein deswegen ist sie schon als irrelevant zu betrachten, auch, da aufgrund Ihrer bisherigen Posts davon auszugehen ist, dass Sie sämtliche Äußerungen des Papstes, die für ihn sprechen, aufgrund ihres "verstockten Herzens" und Ihrer offensichtlichen Neigung zu Verschwörungstheorien weiterhin als Lippenbekenntnisse abtun würden. Ich kann den Anderen immer (!) verleumden, wenn ich unbewiesen behaupte, er würde es nicht so meinen.


3
 
 mirjamvonabelin 4. Oktober 2017 
 

Selbsverständlich @M. Kolbe gibt es den primären - ersten -

Lebensschutz.
Zuerst muss einer geboren werden um ihn weiter (sekundär) schützen zu können.

Das ist keine Wertung des menschlichen Lebens in irgendeinem Stadium.
Das ist ganz einfach der Werdegang des menschlichen Lebens.

Darum spricht man nicht von "natürlicher Verhütung" sondern von "natürlicher Empfängnisregelung".
Weil schon die Verhütung gegen das Leben ist.
Aber den meisten Menschen geht das nicht in den Kopf darum soll der "primäre" Lebensschutz nicht mit dem "sekundärem" vermischt werden.
Der "sekundäre" Lebensschutz ist allen Menschen klar, dazu müssen sie nicht unbedingt Christen sein.

Nochmals, das ist KEINE Wertung.
Und jeder Christ schützt das Leben wo er kann und gerade steht.


6
 
 M. Kolbe 4. Oktober 2017 
 

@mirjam

Vollkommen falsch. Es gibt keinen primären Lebensschutz, würde es ihn geben, bedeutet das, dass man jeweils individuellem menschlichem Leben unterschiedlichen Wert zuordnet - und genau das widerspricht fundamental der Heiligkeit allen menschlichen Lebens zu jedem Zeitpunkt seiner Existenz.

@Scheinfrager: Ganz einfach, wie bei meiner Replik zu mirjam: Die Handlungen sind deswegen irrelevant, weil das menschliche Leben zu jedem Zeitpunkt heilig ist. Die einzige Ausnahme ist die konkrete Gefahrensituation; ansonsten muss sich jeder Christ für jedes menschliche Leben einsetzen, egal ob Kind oder verurteilter Massenmörder. Genau darin besteht ja die Herausforderung des Glaubens.


2
 
 mirjamvonabelin 4. Oktober 2017 
 

Schließe mich ganz @Gandalf an

Damit der erweiterter Lebensschutz überhaupt möglich ist, muss zuerst jemand geboren werden.

So ist es ganz logisch, der primäre Schutz gilt den Ungeborenen.

Und solang die Ungeborenen zu Abtreibung freigegeben sind, hat der Lebensschutz an Ungeborenen den Vorrang und sollte nicht mit anderem "Lebensschutz" vermischt werden.
Für Christen eine Selbstverständlichkeit.


6
 
 scheinfrager 4. Oktober 2017 
 

Allgemein ist übrigens die ganz praktische Gefahr

einer Verbreiterung eine Angleichung der Denkansätze bei eigentlich zu differenzierenden Dingen.

Z.b. gibt es Tötungen durch die Staatsgewalt sei es als Hinrichtungen oder durch Waffeneinsatz der Polizei.

Dabei ist vollkommen offensichtlich und unstrittig, dass wenigstens letzteres nicht eine völlige Entwaffnung der Polizei rechtfertigt; man glangt also automatisch zur Position "Ok, für das allgemein Wohl ist also gelegentlich ein von der Polizei erschossener hinzunehmen, auch wenn man alles tun muss, damit das selten passiert".

Somit gleangt man unmittelbar dazu, dass in gewissem Ausmaß die Tötungen in ORDNUNG sind (man kann ja schlecht Polizisten, die zu Recht mitgeführte Waffen rechtskonform einsetzen irgendeinen Vorwurf machen).

Schmeißt man nun Polizeigewalt undifferenziert mit Abtreibung unter ein Label, dann wird bei vielen der Gedanken aufkommen, dass eben Abtreibungen auch in gewissem Maße notwendig sind und an den entsprechenden Abtreibungen ethisch nichts falsch ist.


6
 
 scheinfrager 4. Oktober 2017 
 

@M. Kolbe:

Wie kommen sie auf die Idee, dass die Handlungen eines Menschen, der ggf. getötet werden soll, für Christen bei Beurteilung der möglichen Tötung irrelevant sein sollten?

Wenn mich irgendwer fragt:
"Soll ich jetzt gleich den Menschen da töten?" und zeigt dann mit dem Finger auf den Menschen und ich sehe:

a) dass es eine Schwangere ist, die auf ihren eigenen Bauch zeigt, dann sage ich
Nein
(in irgendeiner Variation; z.b. nachfragen, was sie denn für Schwierigkeiten hat, etc.)

b) dass es ein auf dem Dach liegender Polizeischarfschütze ist, der gerade auf einen markierten zeigt, der wiederrum irgendwelche unerfüllbaren Forderungen brüllt und mit einer Waffe gefährlich nah am Kopf einer offensichtlich unbewaffneten und verängstigten Person rumfuchtelt, dann sage ich
Was wuatscht du Idiot mich mit so einer solch völlig überflüssigen Frage an, statt durch dein Zielfernrohr zu schauen, um nicht die Gelegenheit zu verpassen, dem sein Kleinhirn zu treffen?

Ist das unchristlich meinerseits?


2
 
 scheinfrager 4. Oktober 2017 
 

An den Erklärungen von Erzbischof Paglia

fällt vor allem auf, dass er scheinbar wenig bis gar nichts von der Denkweise der Lebensschutzbewegung weiß.

Denn in seinen hier zitierten Äußerungen und auch in anderen z.b. hier https://cruxnow.com/interviews/2017/09/23/paglia-pope-not-backing-pro-life-cause-hes-doubling/

sind einfach so viele kleine und größere Dinge drin, die aus Perspektive Lebensschützer sozusagen ein Tritt ins Fettnäpfchen sind; wenn jemand bewusst aus der Motivation "Ha, jetzt würge ich es den Lebensschützern mal so richtig an allen Ekcen und Enden rein, dass die total Kirre werden, aber so indirekt, dass ich es nachher leugnen kann" heraus Aussagen machen würde, würden die sich nur sehr wenig von den Aussagen von Erzbischof Paglia unterscheiden.

Er scheint schlicht keine Ahnung zu haben, wie Lebensschützer denken.

(Anmerkung: Das Denken von Lebensschützern mag ja durchaus falsch sein; aber dass Erzbischof Paglia deren Denken nicht zu kennen scheint, ist ein Problem)


2
 
 Henry_Cavendish 4. Oktober 2017 
 

@Ehrmann: Ja und nein. Die Knochen des Bismarckschen Grenadiers

An Ihrer Sichtweise ist sicher etwas dran, keine Frage. In der Ausbildung als Heeresoffizier haben wir - passend zu Ihrer Sicht - gelernt: "Luftwaffe kann keine Räume (ein)nehmen".

Doch die Existenz und Zweck der KZ war den Entscheidern in London und Washington bekannt. Man hätte sehr wohl mit Luftschlägen die Bahn und Straßenverbindungen dorthin kappen können.
Ebenso hätte die Rote Armee beim Aufstand in Warschau '44 helfend eingreifen können.

Beide Fälle hätten in der Konsequenz bedeutet, das Leben von Soldaten zu opfern und dabei ein humanitäres aber nicht militärisches Ziel zu erreichen.

Eine, wie ich finde, auch heute noch sehr relevante Frage: Welche Opfer und Mittel sind vertretbar in Kriegen, um Leben zu retten? Unter welchen Bedingen kann man befehlen (und Gefolgschaft erwarten), Leben einzusetzen, um abstrakte Prinzipien wie Freiheit oder Demokratie zu verteidigen, rückzuerobern oder zu erzwingen?


5
 
 Ehrmann 3. Oktober 2017 

Wer aber hindert Priester, Wissenschaftler und andere Laien , eine eigene Organisation zu gründen?

Prifilierte namhafte Persönlichkeiten der "alten" Akademie stünden sicher zur Verfügung und würden Richtung und Qualität sichern.


5
 
 Ehrmann 3. Oktober 2017 

Eine arge Inflation des Begriffes Lebensschutz???

z. B. - ich denke, daß z.B.die USA und Rußland seinerzeit keine KZs und deren Insassen hätten befreien können.Ihre Waffen haben damals wahrscheinlich mehr Leben gerettet als bedroht, wer immer sie erzeugt und daran verdient haben mag.


6
 
 M. Kolbe 3. Oktober 2017 
 

@Gandalf II

Eltern behinderter Kinder müssen sich immer mehr die Frage gefallen lassen, warum sie das Kind bekommen haben, erwachsene behinderte Menschen kommen mehr und mehr in einen Rechtfertigungszwang für die Kosten ihrer Pflege, die sie ja oftmals nicht selbst erwirtschaften können – genau wie Menschen, die chronisch krank werden etc. Bei all diesen Fragen spielt der Lebensschutz eine besonders wichtige Rolle.

Für den Lebensschutz ist ein Thema dann relevant, wenn durch dieses Thema ein Menschenleben bedroht wird, das ergibt sich aus der Logik des Wortes selbst. Da Sie das offensichtlich nicht so sehen, würde ich gerne nachfragen, wie Sie Ihre Sichtweise konkret und nachvollziehbar begründen? Die reine Höhe der verlorenen menschlichen Leben kann ja aus logischen Gründen dafür keine Rolle spielen, das würde nämlich bedeuten, dass das konkrete einzelne menschliche Leben erst mit anderen Relevanz gewinnt - klar ein Widerspruch zum christlichen Menschenbild, nicht?


5
 
 M. Kolbe 3. Oktober 2017 
 

@Gandalf I

Die Gefahr vor einer Verzettelung sehe ich in keiner Form, da eben all diese Themen logischerweise und aus dem Wort selbst heraus zum Lebensschutz gehören und es für mich eine Themenverfehlung wäre, diese nicht zu behandeln. Und da ja jedes menschliche Leben gleich viel Wert ist vor Gott, spielt die Höhe der verlorenen Menschenleben keine Rolle – selbst wenn durch Abtreibung z.B. „nur“ ein Leben im Jahr vernichtet würde, wäre dies m.E. immer noch nicht „vernachlässigbar“. Dies gilt dann im Umkehrschluss natürlich auch für andere Themen. Ich sehe vielmehr die Gefahr, dass sich die Menschen dann auf Anfang und Ende fokussieren und sagen, dazwischen, das spielt für mich keine Rolle, darum muss ich mich als Christ nicht kümmern. Stichwort „Leistungsdenken“:


3
 
 Gandalf 3. Oktober 2017 

@M.Kolbe

Ne, ich halte das für eine Verzettelung, man nimmt immer mehr Themen rein, um die wirklich wichtigen Themen dann zu relativieren und zu verwässern. "Abtreibung ist die größte Zerstörerin des Friedens“, sagte die Hl. Mutter Teresa. Und angesichts von 50 Millionen Abtreibungen weltweit pro Jahr möge man mir bitte nicht mit der Todesstrafe kommen. Die Todesstrafe an den ungeborenen Kindern wird seit vielen Jahren in so eine großen Fülle vollzogen, dass es zum Himmel schreit. Hier z. B. das Thema Flüchtlinge miteinzubeziehen ist absurd, in der Schule würde man dies Themenverfehlung nennen.


16
 
 M. Kolbe 3. Oktober 2017 
 

@Gandalf

Christen haben sich für alles menschliche Leben einzusetzen, egal ob schuldig oder unschuldig. Dieses Urteil steht nur Gott zu. Daher dient der Hinweis auf schuldig und unschuldig nur allzu menschlicher Erregung, sollte beim Lebensschutz für Christen aber absolut keine Rolle spielen.

Die Erweiterung ist keine Verwässerung, sondern eine logische Ergänzung, die schon viel früher hätte durchgeführt werden sollen. @ SCHLEGL hat mehr als Recht, wenn er das DAZWISCHEN betont: Vom natürlichen Beginn bis(!) zum natürlichen Ende. Alles andere ist inkonsequent und unlogisch.


6
 
 Gandalf 3. Oktober 2017 

Leider eine klare Fehlentwicklung

Das Verbrechen des Jahrhunderts ist die Abtreibung. Wenn 50 Millionen Menschen jedes Jahr vor der Geburt umgebracht werden, dann hat dies eine ganz andere Dimension als "Todesstrafe und Waffenhandel" Und beim Todesstrafe (ich bin auch dagegen) geht es trotzdem darum, dass hier meist Schuldige getötet werden. Beim Thema "Abtreibung" werden immer (!) unschuldige Menschen ermordet. Tragisch, dass die Akademie für das Leben, die vom Heiligen Johannes Paul II. genau wegen dem Thema errichtet wurde, jetzt durch die Erweiterung leider so verwässert wird.


16
 
 SCHLEGL 3. Oktober 2017 
 

@ Uwe Lay

Also da würde ich an Ihrer Stelle ein bisschen vorsichtiger sein! Auch in Ihrem blogspot (ich habe Sie darauf hingewiesen), werden Positionen angeführt, die mehr als fragwürdig sind! Gerade als Priester der ukrainisch griechisch katholischen Kirche habe ich Ihnen das gesagt.
Das menschliche Leben ist am ANFANG und am ENDE besonders zu schützen, völlig klar! Aber auch DAZWISCHEN! Ausbeutung, Verkauf von Kindern, Zerstörung von Lebensräumen der indigenen Völker, Vorenthaltung einfachster medizinischer Versorgung, Genozid, Zwangsemigration durch politische Gewalt usw. "Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!" Das gilt nicht nur für Ungeborene, oder Sterbende, sondern für jeden Menschen.Msgr. Franz Schlegl


9
 
 Uwe Lay 3. Oktober 2017 
 

Was tun?

Wenn es eine Orgnisation gibt, die für X zuständig ist und mir das nicht gefällt,dann kann ich, habe ich die Macht und das Recht dazu, anzuordnen, daß sie X nicht mehr machen soll. Taktisch klüger ist es aber, ihr zusätzlich noch die Aufgaben A, B, C
usw zu geben, so daß sie kaum noch X, das Ursprüngliche machen kann. So einfach wird einem Unamgenehmes abgewickelt: Ja, die Organisation macht doch das, wozu sie ursprünglich gegründet wurde- nur eben nur noch am Rande! Papst Franziskus weiß eben, wie er ihm Lästiges und Uzeitgemäßes abwickelt.
Uwe C. Lay Pro Theol Blogspot


11
 
 Herbstlicht 3. Oktober 2017 
 

neue Richtung?

Ob die thematische Erweiterung grundsätzlich positiv zu sehen ist, darüber wage ich zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage.
Allerdings hat es für mich den Anschein, als sei die Politik im Vatikan auf dem Vormarsch.
Papst Franziskus und seine Umgebung ist, so habe ich den Eindruck, fast mehr an Politik denn an geistlicher Führung interessiert.
Ich hoffe sehr, dass ich einer Fehleinschätzung unterliege.


16
 
 Christophorus. 3. Oktober 2017 

breiterer Ansatz ?

Ich würde mir wünschen daß die Zielrichtung weiterhin der Schutz des ungeborenen Lebens bleibt und der Kampf gegen Sterbehilfe. Die "Verbreiterung" würde ich mir dahingehend wünschen daß ganz konkret Hilfen und Unterstützung für werdende Eltern angeboten werden bis hin zur Adoptionsförderung für Mütter die Ihr Kind keinesfalls behalten wollen - aber umgestimmt werden können es wenigstens auszutragen um es anderen Eltern zu überlassen.
Im Prinzip genau das was Mutter Teresa gemacht hat - Adoption im Kampf gegen Abtreibung - es geht um Menschleben in jedem einzelnen Fall nicht um Ideologien. Inzwischen sollen es angeblich 40 Millionen Abtreibungen weltweit und jährlich sein das ist eine monströse, himmelschreiende Zahl da brauchts keine Verbreiterung mehr - sorry.


22
 

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