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Papst: Kinder sind die Lieblinge Jesu

10. September 2017 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
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Franziskus in Kinderheim für misshandelte Kinder und Waisen: Nicht hinnehmen, dass man Kindern das Recht auf eine unbeschwerte und fröhliche Kindheit verwehrt - Die Ansprache im Wortlaut


Medellin (kath.net/KAP) Bei seiner Kolumbienreise hat Papst Franziskus am Samstagnachmittag (Ortszeit) in Medellin ein Kinderheim für misshandelte Kinder und Waisen besucht. Ein 13-jähriges Mädchen dort, Claudia Yesenia Garcia, schilderte ihm beispielhaft ihr Schicksal: Im Alter von zwei Jahren verlor sie bei einem Massaker der Guerilla ihre Familie; zehn andere Kinder und ihre Tante überlebten. Schwer verletzt wurde sie in ein Krankenhaus eingeliefert. Später wurde sie im Heim "San Jose" aufgenommen, wo man ihr half, ihre Verletzungen und ihr Trauma zu überwinden. Heute, so Garcia, sei sie "ein neuer Mensch und voller Hoffnung".

Franziskus hörte dem Bericht der jungen Frau Mädchens konzentriert zu und bedankte sich für ihr "wirklich mutiges Zeugnis". Kinder leiden zu sehen, tue in der Seele weh, sagte der Papst, weil sie die Lieblinge Jesu seien. "Wir dürfen nicht hinnehmen, dass sie misshandelt werden, dass man ihnen das Recht auf eine unbeschwerte und fröhliche Kindheit verwehrt, dass man ihnen eine hoffnungsvolle Zukunft verweigert", betonte Franziskus. Der Papst dankte dem Personal des Heimes; es sei "ein Beweis der Liebe Jesu" zu den Kindern. Das Heim "San Jose" ist in Trägerschaft der Erzdiözese Medellin. In den 1940er-Jahren hatten spanische Jesuiten eine entsprechende Stiftung gegründet, die heute in ganz Lateinamerika ähnliche Häuser betreibt.

Den Frauen und Männern, die in diesen Einrichtungen arbeiten, erinnerte Franziskus an "zwei Tatsachen, die zur christlichen Identität gehörten": "Die Liebe, die erkennt, dass Jesus in den Kleinsten und Schwächsten gegenwärtig ist, sowie die heilige Pflicht, die Kinder zu Jesus zu bringen." Denn diese Kleinen seien die Zukunft der kolumbianischen Gesellschaft, der Welt und der Kirche. Zum Abschied schenkte der Papst dem Heim eine Skulptur der Heiligen Familie, die in Gottes Hand geborgen ist.


kath.net veröffentlicht die Ansprache von Papst Franziskus an die Kinder und ihre Betreuer im Heim „San José“ in Medellín:

Liebe Brüder und Schwestern,

liebe Jungen und Mädchen,

es freut mich, bei euch im „Heim San José“ zu sein. Danke für den Empfang, den ihr mir bereitet habt. Ich danke auch für die Worte des Leiters Prälat Armando Santamaría.

Mein Dank gilt dir, Claudia Yesenia, für dein mutiges Zeugnis. Als ich all die Schwierigkeiten hörte, die du durchgemacht hast, erinnerte ich mich im Herzen an das ungerechte Leiden so vieler Jungen und Mädchen in der ganzen Welt, die zu unschuldigen Opfern der Bosheit einiger Menschen wurden und immer noch werden.

Auch das Jesuskind war Opfer von Hass und Verfolgung; auch es musste mit seiner Familie sein Land und sein Zuhause verlassen, um dem Tod zu entfliehen. Kinder leiden zu sehen tut in der Seele weh, weil die Kinder die Lieblinge Jesu sind. Wir dürfen nicht hinnehmen, dass sie misshandelt werden, dass man ihnen das Recht auf eine unbeschwerte und fröhliche Kindheit verwehrt, dass man ihnen eine Zukunft der Hoffnung verweigert.

Aber Jesus verlässt keinen, der leidet, und noch weniger euch Jungen und Mädchen, die ihr seine Lieblinge seid. Claudia Yesenia, neben all den schrecklichen Geschehnissen hat dir Gott eine Tante geschenkt, die für dich gesorgt hat, ein Krankenhaus, das dich behandelt hat, und schließlich eine Gemeinschaft, die dich aufgenommen hat. Dieses „Heim“ ist ein Beweis der Liebe Jesu zu euch und seines Wunsches, ganz nah bei euch zu sein. Er tut es durch die liebevolle Sorge all der guten Menschen, die euch begleiten, die euch liebhaben und erziehen. Ich denke an die Verantwortlichen dieses Hauses, an die Schwestern, an das Personal und an so viele andere Leute, die schon Teil eurer Familie sind. Denn genau das ist es, was diesen Ort zu einem „Heim“ macht: die Wärme einer Familie, in der wir uns geliebt, beschützt, angenommen, umsorgt und begleitet fühlen.

Und es gefällt mir sehr, dass dieses Heim den Namen „Hl. Josef“ trägt und die anderen „Jesus, der Arbeiter“ oder „Bethlehem“ heißen. Das bedeutet, dass ihr guten Händen seid. Erinnert ihr euch, was der heilige Matthäus in seinem Evangelium schreibt, wenn er erzählt, dass Herodes in seinem Wahnsinn beschlossen hat, den neugeborenen Jesus zu töten? Wie Gott durch einen Engel im Traum zum heiligen Josef sprach und seiner Obhut und seinem Schutz seine wertvollsten Schätze, Jesus und Maria, anvertraute? Matthäus sagt, dass Josef, kaum nachdem der Engel zu ihm gesprochen hatte, sofort gehorchte und tat, was Gott ihm befohlen hatte: »Da stand Josef auf und floh in der Nacht mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten« (Mt 2,14). Ich bin sicher, dass der heilige Josef, so wie er die Heilige Familie vor den Gefahren beschützte und verteidigte, ebenso euch verteidigt, behütet und begleitet. Und mit ihm auch Jesus und Maria, weil der heilige Josef nicht ohne Jesus und ohne Maria sein kann.

Brüder und Schwestern, Ordensleute und Laien, die ihr hier und in den anderen Heimen diese Kinder, die von klein auf das Leiden und den Schmerz erfahren mussten, liebevoll aufnehmt und für sie sorgt, euch möchte ich zwei Tatsachen in Erinnerung rufen, die nicht fehlen dürfen, weil sie Teil der christlichen Identität sind: die Liebe, die in den Kleinsten und Schwächsten Jesus gegenwärtig erkennt, und die heilige Pflicht, die Kinder zu Jesus zu bringen. In dieser Aufgabe mit ihren Freuden und Mühen empfehle ich auch euch dem Schutz des heiligen Josef an. Lernt von ihm: Sein Beispiel möge euch in der liebevollen Sorge für diese Kleinen – sie sind die Zukunft der kolumbianischen Gesellschaft, der Welt und der Kirche – leiten und helfen, damit sie so wie Jesus selbst heranwachsen und an Weisheit und Gnade vor Gott und den Menschen zunehmen können (vgl. Lk 2,52). Mögen Jesus und Maria zusammen mit dem heiligen Josef euch begleiten und beschützen und euch mit ihrer Zärtlichkeit, ihrer Freude und Kraft erfüllen.

Ich verspreche euch, für euch zu beten, damit ihr in diesem Umfeld familiärer Zuneigung in Liebe, Frieden und Freude wachsen könnt und so allmählich die Wunden des Leibes und des Herzens heilen mögen. Gott verlässt euch nicht, er beschützt und hilft euch. Und der Papst trägt euch im Herzen; hört nicht auf, für mich zu beten.


Video des Kinderheimsbesuches des Papstes


Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 10. September 2017 

zwei Tatsachen

"zwei Tatsachen, die zur christlichen Identität gehörten": "Die Liebe, die erkennt, dass Jesus in den Kleinsten und Schwächsten gegenwärtig ist, sowie die heilige Pflicht, die Kinder zu Jesus zu bringen."
Vergessen wir also nie, dass es nicht genügt, den Kleinsten und Schwächsten, den Armen und Ausgebeuteten zu helfen, so wichtig dies auch sein mag. Wir haben auch die heilige Pflicht, alle Menschen zu Christus, unserem Herrn und Gott zu bringen.


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