Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  3. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  4. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  5. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  6. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  7. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  8. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  9. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  10. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  11. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  12. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  13. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan
  14. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  15. Großbritanniens bekanntester Moderator bittet Tennisstar Novak Djokovic um Entschuldigung

Freue dich!

26. März 2017 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Gedanken zum Laetare-Sonntag.


Maria Vesperbild (kath.net)
DAS ERSTE WORT der Liturgie des heutigen vierten Fastensonntags lautet: „Freue dich!" In vielen Kirchen werden die Priester heute ein rosafarbenes Meßgewand tragen und so das dunkle Violett der Fastenzeit etwas aufhellen. Im mittelalterlichen Rom trug der Papst an diesem Sonntag in feierlicher Prozession eine goldene Rose zur Stationskirche des Tages, Santa Croce in Gerusalemme, und noch bis in das Pontifikat Pauls VI. haben sich Elemente dieser Tradition erhalten. So bekam in dieser Zeit die Gottesmutter von Guadalupe in Mexiko die goldene Rose.

Der heutige Tag ist also ein ganz besonderer Fastensonntag. Vor dem näherrückenden Passionsgeschehen leuchtet schon die Freude, die ja letztlich Osterfreude ist, auf. Vielleicht haben die Architekten der Liturgiereform und Kompositeure der Leseordnung sich gerade deswegen für die heutige Lesung aus dem Buche Josua entschieden. In der liturgischen Perspektive gewinnt nämlich auch unsere Lesung Konturen, zeigt sie doch Israel in einem ganz besonderen Moment seiner Geschichte: Soeben haben die Israeliten den Jordan durchschritten und sind jetzt in dem Land, das der Herr ihnen versprochen hat und damit in Freiheit. Sie sind nicht mehr Sklaven Ägyptens, die in der quälenden Heimatlosigkeit der Wüste umherziehen müssen. Dieses Los, diese Schande hat der Herr von ihnen genommen. Dafür sollen die zwölf Gedenksteine in Gilgal (vgl. Jos 4,9) ewiges Zeugnis ablegen.


Die Landnahme ist das eigentlich Thema des Buches Josua, dabei erhält diese Landnahme fast den Charakter einer großen feierlichen Prozession, und an deren Anfang steht nun das erste Pascha im gelobten Land, von dem unsere Lesung heute berichtet. Tage der Freude und des Gottesdienstes, und Gottesdienst, besonders das Paschafest hat immer eine doppelte Dimension, nämlich die der Erinnerung (Befreiung aus Ägypten, Durchzug durch das Rote Meer) und der Verheißung (das gelobte Land und seine Früchte). Von jetzt ab leben die Israeliten aus ihrem eigenen Land, die Ernährungsgewohnheiten können von Grund auf umgestellt werden: keine „Wüstendiät" mehr, sondern echtes, ungesäuertes Brot und geröstetes Korn. Wir hören diese Lesung der Eucharistiefeier und dürfen hier schon einen Hinweis auf die Eucharistie-feier im Neuen Bund sehen.

Befreiung von der Schmach der Heimatlosigkeit, neu anfangen mit Gott und dem Dienst an ihm, Aufbruch zur Freude, das alles schwingt in diesem Lesungstext mit, wenn wir ihn in der Perspektive des heutigen Sonntags Laetare lesen. Fangen wir an mit dem Abschied von der Wüstendiät, leisten wir uns das echte Brot des Lebens im heiligen Meßopfer, lernen wir, was es heißt, jeden Sonntag Ostern (Pascha) zu feiern! Der Gottesdienst am Sonntag ist die Feier der Auferstehung, in der wir zum ewigen Leben befreit sind.

Wie am Anfang der Landnahme das Paschafest steht, so steht die Feier der Eucharistie am Anfang einer jeden neuen Woche unseres Lebens. Jeden Sonntag Ostern feiern, heißt die Auferstehung, die Verheißung des ewigen Lebens in den Alltag unseres Lebens holen und so diesen Alltag zu überwinden. Die Verheißungen Gottes im heiligen Meßopfer erleben, aus der Kraft der Erinnerung an die Heilstaten Gottes die Gegenwart gestalten und die Zukunft im Himmel gewinnen. Der Sonntag der Freude kann uns zeigen, daß diese Zukunft schon begonnen hat, denn wir dürfen jetzt schon von den Früchten des Landes leben, das uns allen verheißen ist. Die goldene Rose wartet auch auf uns. Introitus der Messe zum 4. Fastensonntag: Freue dich, Stadt Jerusalem! Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart. Freut euch und trinkt euch satt an der Quelle göttlicher Tröstung (vgl. Jes 66,10-11)!

Foto: Prälat W. Inkamp © Maria Vesperbild


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Fastenzeit

  1. Ferdinand Habsburg: Fastenzeit verhilft zu größerer Freiheit
  2. Orthodoxe Fastenzeit beginnt am kommenden Montag
  3. Gebet zum ‚Vielfaltengott’ – Impuls der Diözese Graz-Seckau in der Fastenzeit
  4. Wieder Unmut über Fastentücher in Tirol und Wien
  5. Gestiegenes Interesse für Männer-Fastenprogramm "Exodus 90"
  6. Bischof Glettler kündigt umstrittene "Kunst-Bilder" für Innsbrucker Kirchen an
  7. Papst feiert traditionellen Gottesdienst zu Aschermittwoch
  8. Das Osterfest ist der FREEDOM DAY schlechthin!
  9. Erneut keine Fasten-Exerzitien mit Papst und Kurie in den Bergen
  10. Turnovszky: Pandemie-Geschehen ein moderner "Kreuzweg"






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  5. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  6. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  7. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  8. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  9. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  10. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  11. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  12. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  13. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  14. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  15. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz