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'Habt Ihr das vorher nicht gewusst?'

21. März 2017 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
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Nur 10% der Kinder mit Down Syndrom werden geboren. Gastkommentar zum Welt-Down-Syndrom-Tag. Von Gudrun Kugler, Landtagsabgeordnete in Wien


Wien (kath.net) Der 21. März ist der Welt-Down-Syndrom-Tag. Die vorgeburtliche Diagnostik hat die gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Down-Syndrom nicht gefördert. „Habt Ihr das vorher nicht gewusst?“, müssen Eltern dann hören. Es ist so: Nur 10% der Kinder mit Down Syndrom werden überhaupt geboren. Die meisten davon nur deshalb, weil man die Trisomie21 nicht erkannt hat. Doch die Maschen des Planquadrats werden immer enger. Die Leistungskataloge der gesetzlichen Krankenkassen Europas sehen vermehrt pränataldiagnostische Bluttests vor – um „rechtzeitig reagieren zu können“.

Kinder mit Down-Syndrom passen nicht in unsere anscheinend perfekte Welt. Dabei entwickeln sie auch vor dem Hintergrund ihrer beeinträchtigten motorischen und geistigen Fähigkeiten große Lebensfreude und beachtliche umfassende Eigenständigkeiten in der Bewältigung ihres Alltags; sie sind für Menschen, die sie umsorgen und mit ihnen leben und arbeiten eine große Bereicherung.


Am 2. März stellte ich im Wiener Gemeinderat einen Antrag zur Unterstützung von Menschen mit Down Syndrom und ihrer Familien. Dieser wurde von der rot-grünen Stadtregierung ohne Diskussion und ohne mit der Wimper zu zucken abgelehnt. Die Unterstützung von NEOS und FPÖ genügte für eine Annahme leider nicht. Ein Unterstützer leitete mir den Rechtfertigungsversuch der Grünen weiter. Ohne persönlichen Absender erklärt ein „Dialogbüro“, man könne nicht zustimmen, da es sich bei meinem Antrag um den Versuch gehandelt hätte „die Entscheidung der Mütter für oder gegen einen Abbruch ins Spiel zu bringen und damit Druck auf sie auszuüben.“ Diesen Eindruck leitete man daraus ab, dass mein Antrag das Wort zum Kind „ermutigen“ enthielt.

Es stimmt, die Debatte um das Down Syndrom hat mit der Frage nach der Abtreibung zu tun. Die Mutter eines betroffenen Kindes sagte: „Wir haben uns für das Kind entschieden, weil es ein Wunschkind war und wir uns gedacht haben, man kann es nicht wie eine Kaufhausbestellung zurückschicken und ein anderes dafür bekommen.“ In Österreich dürfen Babies mit einer „erheblichen“ Behinderung bis zur Geburt abgetrieben werden. Behindertenanwalt Erwin Buchinger (SPÖ) sagte darüber: „Österreich befindet sich diesbezüglich im Mittelalter – behinderte Kinder können bis zur natürlichen Geburt getötet werden. Das ist menschenrechts- und konventionswidrig.“

Dennoch dürfen uns der ideologische Gegenwind und die Mühsal dieser Debatte nicht davon abhalten, schon heute alles Notwendige zu tun, um Menschen mit Down Syndrom und ihre Familien zu unterstützen. Die Diagnose Down Syndrom darf kein Todesurteil sein! Dazu braucht es Information und Ermutigung: „Wenn ich gewusst hätte, dass es so ist, wie es heute ist, hätte ich mir viele Sorgen erspart,“ sagte eine betroffene Mutter. Es ist inakzeptabel, dass in ganz Österreich Down-Syndrom Infoboxen auf Neugeborenenstationen verteilt werden – außer in den Krankenhäusern der Stadt Wien.

Dieser Welt-Down-Syndrom-Tag ist ein wichtiger Anlass, über unsere Gesellschaft und den Wert und die Würde jedes einzelnen nachzudenken. Und ja: in unserer Gesellschaft haben wir hier noch Spielraum. Luft nach oben. Wir alle sollten an diesem Thema „dranbleiben“.

DEAR FUTURE MOM - Menschen mit Down-Syndrom erzählen einer Schwangeren, wie ihr Kind mit Down-Syndrom leben wird (engl. Untertitel) - BEWEGEND!


Dr. Gudrun Kugler, Wiener Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin (ÖVP)



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