Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Skandal in München
  4. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  5. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  6. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  7. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  8. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  9. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  10. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  11. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  12. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  13. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  14. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  15. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche

'Habt Ihr das vorher nicht gewusst?'

21. März 2017 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nur 10% der Kinder mit Down Syndrom werden geboren. Gastkommentar zum Welt-Down-Syndrom-Tag. Von Gudrun Kugler, Landtagsabgeordnete in Wien


Wien (kath.net) Der 21. März ist der Welt-Down-Syndrom-Tag. Die vorgeburtliche Diagnostik hat die gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Down-Syndrom nicht gefördert. „Habt Ihr das vorher nicht gewusst?“, müssen Eltern dann hören. Es ist so: Nur 10% der Kinder mit Down Syndrom werden überhaupt geboren. Die meisten davon nur deshalb, weil man die Trisomie21 nicht erkannt hat. Doch die Maschen des Planquadrats werden immer enger. Die Leistungskataloge der gesetzlichen Krankenkassen Europas sehen vermehrt pränataldiagnostische Bluttests vor – um „rechtzeitig reagieren zu können“.

Kinder mit Down-Syndrom passen nicht in unsere anscheinend perfekte Welt. Dabei entwickeln sie auch vor dem Hintergrund ihrer beeinträchtigten motorischen und geistigen Fähigkeiten große Lebensfreude und beachtliche umfassende Eigenständigkeiten in der Bewältigung ihres Alltags; sie sind für Menschen, die sie umsorgen und mit ihnen leben und arbeiten eine große Bereicherung.


Am 2. März stellte ich im Wiener Gemeinderat einen Antrag zur Unterstützung von Menschen mit Down Syndrom und ihrer Familien. Dieser wurde von der rot-grünen Stadtregierung ohne Diskussion und ohne mit der Wimper zu zucken abgelehnt. Die Unterstützung von NEOS und FPÖ genügte für eine Annahme leider nicht. Ein Unterstützer leitete mir den Rechtfertigungsversuch der Grünen weiter. Ohne persönlichen Absender erklärt ein „Dialogbüro“, man könne nicht zustimmen, da es sich bei meinem Antrag um den Versuch gehandelt hätte „die Entscheidung der Mütter für oder gegen einen Abbruch ins Spiel zu bringen und damit Druck auf sie auszuüben.“ Diesen Eindruck leitete man daraus ab, dass mein Antrag das Wort zum Kind „ermutigen“ enthielt.

Es stimmt, die Debatte um das Down Syndrom hat mit der Frage nach der Abtreibung zu tun. Die Mutter eines betroffenen Kindes sagte: „Wir haben uns für das Kind entschieden, weil es ein Wunschkind war und wir uns gedacht haben, man kann es nicht wie eine Kaufhausbestellung zurückschicken und ein anderes dafür bekommen.“ In Österreich dürfen Babies mit einer „erheblichen“ Behinderung bis zur Geburt abgetrieben werden. Behindertenanwalt Erwin Buchinger (SPÖ) sagte darüber: „Österreich befindet sich diesbezüglich im Mittelalter – behinderte Kinder können bis zur natürlichen Geburt getötet werden. Das ist menschenrechts- und konventionswidrig.“

Dennoch dürfen uns der ideologische Gegenwind und die Mühsal dieser Debatte nicht davon abhalten, schon heute alles Notwendige zu tun, um Menschen mit Down Syndrom und ihre Familien zu unterstützen. Die Diagnose Down Syndrom darf kein Todesurteil sein! Dazu braucht es Information und Ermutigung: „Wenn ich gewusst hätte, dass es so ist, wie es heute ist, hätte ich mir viele Sorgen erspart,“ sagte eine betroffene Mutter. Es ist inakzeptabel, dass in ganz Österreich Down-Syndrom Infoboxen auf Neugeborenenstationen verteilt werden – außer in den Krankenhäusern der Stadt Wien.

Dieser Welt-Down-Syndrom-Tag ist ein wichtiger Anlass, über unsere Gesellschaft und den Wert und die Würde jedes einzelnen nachzudenken. Und ja: in unserer Gesellschaft haben wir hier noch Spielraum. Luft nach oben. Wir alle sollten an diesem Thema „dranbleiben“.

DEAR FUTURE MOM - Menschen mit Down-Syndrom erzählen einer Schwangeren, wie ihr Kind mit Down-Syndrom leben wird (engl. Untertitel) - BEWEGEND!


Dr. Gudrun Kugler, Wiener Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin (ÖVP)



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Britische Lebensschützerin wurde verurteilt, weil sie vor Abtreibungsklinik Gespräche angeboten hat
  2. Polnischer Präsidentschaftskandidat gegen Abtreibung auch bei Vergewaltigung
  3. US-Regierung gegen Abtreibungs-Agenda der Vereinten Nationen
  4. Planned Parenthood schließt sein Vorzeige-Abtreibungszentrum in Manhattan
  5. Zahl der Abtreibungen in Texas fast auf null gesunken
  6. Kalifornien stellt Ermittlungen gegen Lebensschützerin Sandra Merritt ein
  7. Neun wichtige Lebensschutzmaßnahmen von Präsident Trump in der ersten Woche seiner Amtszeit
  8. Argentiniens Präsident Milei kritisiert auf dem WEF die ‚mörderische Abtreibungsagenda‘
  9. US-Bischöfe haben Novene für Ende der Abtreibung begonnen
  10. Abtreibungspillen ohne Arzt: Pilotprojekt im US-Bundesstaat Washington







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  6. Skandal in München
  7. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  8. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  9. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  10. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  11. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  12. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  13. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  14. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  15. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz