Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  2. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  3. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Nach Verhaftung wegen transkritischer Beiträge - Debatte um Meinungsfreiheit in Großbritannien
  8. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  9. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung
  12. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  13. Eine faszinierende Gebetsoase in den österreichischen Bergen
  14. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche
  15. Brötchentüten für die Demokratie

Sieben Seiten mit spontanen Papst-Antworten

12. Februar 2017 in Chronik, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Korruption, Missbrauchsfälle, Verweltlichung: Papst Franziskus scheute im dreistündigen Gespräch mit Ordensoberen keine Frage zu heißen Eisen - "Kathpress"-Korrespondentenbericht von Stefanie Stahlhofen.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Papst Franziskus setzt vermehrt auf freie Gespräche hinter verschlossenen Türen. Das ist die neue Praxis bei den sogenannten "Ad-limina" Besuchen, bei denen Bischöfe über die Situation der Kirche in ihrem Land berichten. Aber auch bei anderen Begegnungen gibt es häufig zwanglose Fragestunden mit dem Kirchenoberhaupt. So auch am 25. November 2016, als Franziskus Teilnehmer der 88. Generalversammlung der Vereinigung der Generaloberen im Vatikan empfing.

Die Ordensoberen befragten den Papst zu Missbrauchsfällen oder Korruption in der katholischen Kirche. Was er antwortete, ist nun auch nachzulesen: Der Jesuit Antonio Spadaro transkribierte die dreistündige Unterredung für die 4.000. Ausgabe der Jesuitenzeitschrift "Civilta Cattolica", die am Samstag erscheint. Journalisten erhielten die Druckfahne - davon sind sieben Seiten zur Fragestunde - bereits am Donnerstag.

Zum Thema Kindesmissbrauch sagte Franziskus demnach: "Wenn wir nicht davon überzeugt sind, dass er eine Krankheit ist, werden wir das Problem nicht gut lösen können." Er mahnte zu Vorsicht bei der Aufnahme in Orden. Es müsse immer die "affektive Reife" der Kandidaten sichergestellt sein. Bei Abweisungen andernorts sollten ausführliche Informationen über die Gründe eingeholt werden. Sexueller Missbrauch habe häufig eine Vorgeschichte, oft seien spätere Täter früher selbst Opfer sexueller Gewalt geworden. "So wird der Missbrauch der Zukunft gesät, das ist verheerend."


Probleme im Vatikan sprach er ebenfalls an. "Es gibt Korruption im Vatikan", sagte er, ohne genauer darauf einzugehen. An anderer Stelle erklärte er, viele Probleme hingen mit Finanzen zusammen. "Die Probleme kommen, wenn man in die Tasche greift." Er denke dabei etwa an die Entfremdung von Geldern. Armut sei jedoch das "Knochenmark" im Leben der Kirche.

Wer Gelder der Kirche verwalte, dürfe nicht "persönlich am Geld kleben", so der Papst. Es müsse zudem bei Banken geprüft werden, die diese Gelder investierten: Niemals dürften Kirchengelder so angelegt werden, dass sie in Waffenhandel fließen.

Der Papst sprach auch über innerkirchliche Verweltlichung. In einigen "Strukturen der Kirche" gebe es ein "weltliches und hoheitliches Klima". "Man muss gar nicht Kardinal werden, um sich als Fürst zu fühlen - es reicht schon, klerikal zu sein. Das gehört zum Schlimmsten, was es in der Organisation der Kirche gibt." Ordensleute könnten dazu beitragen, dieses "unheilvolle Klima" der Verweltlichung aufzulösen.

Franziskus äußerte sich ebenso zur Bischofssynode im Oktober 2018, bei der es um Jugend, Glaube und "die Berufungsunterscheidung" geht. Er betonte, die Kirche müsse bei der "Ausbildung junger Leute für das Leben" und besonders der Priesteramtskandidaten das Kriterium der "Unterscheidung" stärker beachten. Dies sei aktuell eines der größten Probleme in der Priesterausbildung.

"Wir sind in diesem Bereich an Formeln gewöhnt, an Schwarz und Weiß, aber nicht an die Grautöne des Lebens. Aber das, was zählt, ist das Leben, nicht die Formeln." Daher sei es wichtig, "in der Unterscheidung zu wachsen", so der Papst. "Schwarzweißlogik" führe nur zu "Abstraktion"; Unterscheidung bestehe hingegen darin, "im Grau des Lebens nach dem Willen Gottes vorzugehen". Besser als Versammlungen mit jungen Leuten seien genaues Zuhören und eine aktive Einbeziehung, etwa bei Sozialprojekten. "Jugendliche finden den Herrn im Handeln."

Franziskus nannte den Nachwuchsmangel vieler katholischer Orden im Westen besorgniserregend. Manchmal gebe die Berufungspastoral "keine Antworten auf die Erwartungen der jungen Leute". Er dämpfte die Hoffnung, neue geistliche Gemeinschaften könnten hier helfen. Nicht immer stecke dahinter wirklich der Heilige Geist. "Wenn ich höre, dass es in einer Kongregation besonders viele Berufungen gibt, mache ich mir Gedanken". Er riet dazu, das Evangelium "ohne Beruhigungsmittel" zu bezeugen.

Die traditionsreiche Jesuitenzeitschrift "Civilta Cattolica", die das Gespräch in ihrer 4.000 Ausgabe veröffentlicht, lobte der Papst, der selbst dem Jesuitenorden angehört, am Donnerstag im Vatikan als "immer weltoffener". Künftig soll die Zeitschrift auch auf Englisch, Französisch, Spanisch und Koreanisch erscheinen.

Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Papst Franziskus möchte an Ostermesse teilnehmen
  2. Genesung in kleinen Schritten: Papst geht es etwas besser
  3. Vatikan kündigt nach fünf Wochen ersten Auftritt des Papstes an
  4. Papst will Aschermittwochs-Bußprozession selbst leiten
  5. Vom Argentinier zum Römer: Franziskus über seinen Start als Papst
  6. Fußballbegeisterter Papst mit zwei linken Füßen
  7. Papst will keine Ordensfrauen mit "Essiggesicht"
  8. Papst besucht an Allerseelen Gräber ungeborener Kinder
  9. Dilexit nos
  10. Belgien: Nach Papstaussagen zu Abtreibung und Frauen wollen sich nun 520 Personen ‚enttaufen’ lassen






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  7. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  8. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  9. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  10. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  11. US-Präsident ehrt am 8. September erneut die Muttergottes
  12. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  13. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  14. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  15. Papst Leo XIV. würdigt die Heilige Helena

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz