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ARD: 'Gelebte Barmherzigkeit - Kommunion auch für Wiederverheiratete'

2. Februar 2017 in Kommentar, 25 Lesermeinungen
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Welche Botschaft transportieren die Medien über das gestrige „Wort der Deutschen Bischöfe“ nach Amoris Laetitia? Der Blick in die Presse wirft Fragen auf. Von Petra Lorleberg


Berlin (kath.net/pl) Starke Medienbeachtung erhielt das Wort der Deutschen Bischöfe zu Amoris Laetitia, das gestern veröffentlicht wurde. Weit verbreitet hat sich in der bundesdeutschen Medienlandschaft der Titel der „Deutschen Presseagentur“ (dpa): „Bischöfe öffnen Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene“. (Beispiel: „Berliner Zeitung“).

Die ARD bringt in ihrem Titel alles auf folgenden Nenner: „Gelebte Barmherzigkeit – Kommunion auch für Wiederverheiratete“. Auch der Untertitel schränkte nicht ein: „Barmherzigkeit fordert Papst Franziskus - auch von seiner Kirche im Umgang mit Gläubigen. Die deutsche Bischofskonferenz hat jetzt reagiert und öffnet die Kommunion für Katholiken, die nach einer Scheidung erneut in einer Ehe leben.“ Erst im Text wird darüber informiert, dass dies nur „unter Umständen“ gelte und keine generelle Freigabe sei.

Der Bayrische Rundfunk berichtet unter folgenden Titel: „Deutsche Bischöfe bewegen sich – Weg zur Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene offen“. Auch der Untertitel bringt keine Differenzierung: „In einem lang erwarteten Papier der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz eröffnen die deutschen Bischöfe wiederverheirateten Geschiedenen Möglichkeiten, die Sakramente zu empfangen. Bislang sind Katholiken, die zum zweiten Mal heiraten, von der Kommunion ausgeschlossen.“ Der BR-Artikel beginnt dann im Einzelnen mit der Information: „Die am Mittag veröffentlichte Handreichung folgt im Wesentlichen dem Papst: Die deutschen Bischöfe überlassen es künftig der Gewissensentscheidung der Ehepartner, ob Betroffene nach einem Prozess der ‚Eingliederung‘ wieder die Sakramente empfangen können.“


Erfreulicherweise spürbar weniger platt ist allerdings die Darstellung des ZDF: „Katholische Kirche - Kommunion für Geschiedene in Einzelfällen“. Im Untertitel wird informiert: „Barmherzigkeit - das ist es, was Papst Franziskus von den Menschen verlangt. Auch von der eigenen Kirche im Umgang mit Gläubigen, die in ihrer Ehe gescheitert und neu verheiratet sind. Die deutschen Bischöfe haben lange gerungen und jetzt vorsichtige Konsequenzen gezogen.“

Der „Kölner Stadtanzeiger“ (KStA) bringt zwar einen differenzierten Titel: „Katholische Kirche - Geschiedene nach neuer Heirat bald zur Kommunion zugelassen?“. Doch direkt anschließend wird der Leser informiert: „Die katholische Deutsche Bischofskonferenz vollzieht im jahrzehntelangen Streit über den Umgang mit Geschiedenen eine Kehrtwende. Geschiedene Katholiken können künftig auch nach einer erneuten zivilen Heirat zur Kommunion gehen. Das geht aus einer Erklärung der Bischofskonferenz zum Papstschreiben ‚Amoris Laetitia‘ hervor über Ehe und Familie hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.“

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet unter dem Titel: „Katholische Kirche: Geschiedene können künftig Kommunion empfangen“. Hier wird im Text informiert: „Die katholischen Bischöfe in Deutschland geben einen der strengsten und umstrittensten Grundsätze ihrer Kirche auf.“ „Das entsprechende Dokument ist ohne Rücksprache mit dem Vatikan veröffentlicht worden und wird noch deutlicher als der Papst.“

Das offizielle Portal der Deutschen Bischofskonferenz, „katholisch.de“, titelt: „Wiederverheiratete dürfen im Einzelfall zur Kommunion“. Im Untertitel wird der Leser informiert: „Die deutschen Bischöfe positionieren sich zu ‚Amoris laetitia‘. Das Ergebnis: Wiederverheiratete Geschiedene dürfen Beichte und Eucharistie empfangen - allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.“

Auch der „Evangelische Pressedienst“ erweckt mit dem Titel „Bischöfe: Eucharistie für Geschiedene in Einzelfällen möglich“ dankenswerterweise nicht den Eindruck einer völligen Freigabe der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene.

„kath.ch“, das von der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz anboten wird, stellt in seinem Beitrag „Deutsche Bischöfe öffnen die Türen für Wiederverheiratete“ fest: „Im internationalen Vergleich liefern die deutschen Bischöfe damit eine relativ weit gefasste Auslegung des heftig diskutierten Papstschreibens. Allerdings betonen sie auch, dass es keinen «Automatismus in Richtung einer generellen Zulassung aller zivilrechtlich wiederverheiratet Geschiedenen zu den Sakramenten» gebe.“

Nun bleiben allerdings Fragen:

- Was entnehmen jene Katholiken, die einzig auf die nichtkirchlichen Medien vertrauen und bei denen oft genug nur Artikelüberschriften hängen bleiben, aus dieser Berichterstattung für ihre konkrete Lebensführung?

- Wollten alle Medien wirklich nur neutral die Positionen der deutschen Bischöfe darstellen oder verfolgten sie in ihrer Darstellung möglicherweise eigene Ziele, ohne eine subjektivere Sicht als „Kommentar“ zu kennzeichnen?

- Da die Medienreaktion à la „Bischöfe öffnen Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene“ (dpa) ja keineswegs unvorhersehbar gewesen war, stellt sich als nächste Frage: Welche – formulierten und nichtformulierten – Ziele verfolgen denn die deutschen Bischöfe im Einzelnen mit ihrem Bischofswort?

- Last, but not least: Es ist nicht anzunehmen, dass alle residierenden Ortsbischöfe mit diesem Bischofswort glücklich sind. Werden wir von ihnen noch entsprechend Stellungnahmen hören? Falls nein: Warum nicht?

Petra Lorleberg auf Twitter folgen.

Wort der deutschen Bischöfe zur erneuerten Ehe- und Familienpastoral im Licht von Amoris laetitia - Download via Extraklick



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Lesermeinungen

 mirjamvonabelin 6. Februar 2017 
 

Ich glaube nicht

das WvG nach voller Kenntnis der katholischen Lehre (die sie auch verstanden haben), es mit ihrem Gewissen vereinbaren können, zur Kommunion zu gehen.

Mein Eindruck ist, nach dem ständigem Geschrei nach Kommunion für WvG, werden sie sich selbst überlassen.
Ob sie so die ewige Glückseligkeit erlangen??? Gott sei Lob und Dank, das ich das nicht zu entscheiden habe.

Die Menschen glauben dass, wenn sie auf Erden glücklich sind, sie dann in den Himmel kommen.
Ist das nicht umgekehrt?
Ich habe das so verstanden. wenn wir jetzt Not leiden, verfolgt werden, verzichten....erlangen wir die ewige Glückseligkeit.

Aber vielleicht ist das in modernen Zeiten anders....


1
 
 scheinfrager 3. Februar 2017 
 

@Msgr.Westenfeld

"Der Priester muss ihnen in jedem Fall die Sakramentalität und die Bedeutung der Ehe erklären. Diese werden sie bejahen müssen."

Heißt also, wenn ein Paar nicht "die Sakramentalität und die Bedeutung der Ehe" bejaht, dann wird völlig unabhängig davon, was deren individuelles Gewissen sagt, die Kommunion verweigert?

Das ist so gemeint von der DBK?

Lässt sich das irgendwie aus dem Text belegen, dass bei unzureichender Zustimmung zur kirchlichen Lehre hinsichtlich Ehe WvG die Kommunion verweigert werden soll?

Ich habe im DBK Schreiben nämlich nur gefunden, dass wenn ein WvG eine Gewissensentscheidung trifft zur Kommunion zu gehen, dass dann das "zu repsktieren" ist, was wohl heißt, es wird nicht verweigert.

Und da man Gewissensentscheidungen auch treffen kann, ohne zur Ehelehre der RK ja zu sagen, scheint dies doch keine Bedingung zu sein.


1
 
 Steve Acker 3. Februar 2017 
 

Carl Eugen u. Aventin

zitat" Tatsache ist, in Deutschland gehen schon seit eh und je alle zur Kommunion und der Priester schaut eben willentlich zur Seite. Der Unterschied ist nur, ab jetzt machen sie es mit der Duldung der Kirche. De facto hat die Unauflöslichkeit der Ehe aufgehört zu existieren. Die steht jetzt nur noch auf dem Papier und wird als Ideal verkauft. "
Genau das ist ist. Es gehen bisher auch schon die meisten zur Kommunion, aber irgendwo ist da sicher noch der Hintergedanke, dass es nicht ganz richtig.
Künftig kann man sagen: Rom erlaubt es ja.Völlig andere Dimension.
Die Unauflöslichkeit der Ehe ist dann nur noch eine Hülse.
Und wenn es dann Schwierigkeiten in der Ehe gibt, dann wird auch für christen das verlockende Hintertürchen Trennung und Wiederheirat aufgehen.
Denn es verbreitet sich die Meinung:
Die Kirche akzeptiert es ja.


8
 
 Hadrianus Antonius 2. Februar 2017 
 

"Who am I to judge?"

Bei einer neugebauten wackeligen Brücke liegt die Verantwortung zuallererst bei dem Architekten/Bauaufsicht.
Das hieß bei den alten Römern deshalb auch "pontifex", und wohl als ehrenvoller Fachbegriff.
Wenn Kard. Gerhard Müller, Noch-chef de Kongreg. f.d. Glaubenslehre, sagt daß AL nur im Sinne der kirchlichen Lehre interpretiert werden kann und darf, und umgekehrt P.Franziskus die hierzubetreffende kontradizierende Interpretationen von modernistischen Bischöfen aus Argentinien und Österreich lobt, kommt man nicht herum, eine totale Verwirrung festzustellen.
Daß die weltliche Presse der Hl. Kath. Kirche feindlich gesinnt ist, ist klar und altbekannt.
Und daß viele Hirten vom Diabolos beeinflußt sind, ebenso- wußte schon der Hl. Johannes Chrysostomus.
In Te speravi; non confundar in aeternum.


5
 
 bernhard_k 2. Februar 2017 
 

Bischof Huonder!

Vergelt's Gott ein weiteres Mal für diesen mutigen Hirten, der seine Schafe wirklich schützt!

Ein Bergführer warnt seine ihm anvertrauten Schützlinge vor den gefährlichen Gletscherspalten im Hochgebirge - und Bischof Huonder warnt seine ihm Anvertrauten vor den Gletscherspalten der Seele!

Ein MANN GOTTES handelt genau so ...


8
 
 Laus Deo 2. Februar 2017 

Bischof Vitus redet Klartext!

https://www.kath.ch/newsd/bischof-huonder-zum-umgang-mit-wiederverheirateten-geschiedenen/


5
 
 Chris2 2. Februar 2017 
 

@Mr. Incredible

Sie haben es sehr "schön" auf den Punkt gebracht. Leider ist die Kirche eine göttliche Stiftung und kein Club. Und glauben Sie mir, ich wäre der Erste, der (weigehend) unschuldig verlassene Ehepartner, die eine neue Beziehung eingehen (vielleicht auch der Kinder zuliebe, um ihnen eine Familie zu bieten) wieder zu allen Sakramenten zulassen würde, wenn es denn ginge. Ich nenne den genannten Fall deswegen auch nicht Ehebruch, sondern eine "irreguläre Situation". Die im Übrigen nur deswegen so gravierend empfunden wird, weil heute praktisch jede(r) bei jedem Messbesuch auch den Leib des Herrn empfängt. Würdigkeit ist da schon lange kein Thema mehr...


9
 
 ctadna 2. Februar 2017 
 

"Teilwahrheitspresse"

Ich schlage vor, die betreffenden Medien als "Teilwahrheitspresse" zu bezeichnen. Zugleich schlage ich diesen Begriff als "Unwort des Jahres" vor. Und alternativ schlage ich "Unwort" als "Unwort des Jahres" vor.
- Ende der Durchsage -

...Moment! Was sagen sie? - Ach, sie schlagen "Wort Gottes" als "Unwort des Jahres" vor? - Als "Unwort aller Zeiten" sogar? - Ja, wenn sie meinen. Ist wenigstens konsequent und ehrlich!


6
 
 Kathole 2. Februar 2017 
 

@Msgr.Westenfeld: Bitte konsultieren Sie "Reconciliatio et paenitentia" 17. zu »optio fundamentalis«

Eine "hochsensible Umgangsweise eines Priesters mit den betroffenen Menschen" ist sicher nicht falsch, wenn man darunter nicht ein Schönreden der Situation des andauernden Ehebruchs oder eine Irreführung der Ehebrecher durch Verheimlichung oder Verdunkelung der geoffenbarten Wahrheit versteht, die immer, überall und in jedem Einzelfall gültig ist.

Vorbild für eine richtig verstandene Sensibilität könnte ein Hl. Pater Pio sein, der den stolzen anders begegnet ist als den reumütigen und geknickten Sündern oder den ängstlichen Skrupulanten, niemandem aber wissentlich die allein frei machende Wahrheit vorenthalten hat.

Falsch ist auf jeden Fall, die Zulassung zur Kommunion letztlich von der allgemeinen -wie auch immer verstandenen- Grundentscheidung des Ehebrechers für Gott und den Glauben abhängig zu machen (s. RP 17) und nicht vom Beenden der objektiven Situation des gewohnheitsmäßigen Lebens in schwerer Sünde, also des Lebens "more uxorio" außerhalb der kirchlich gültigen Ehe.


15
 
 Mr. Incredible 2. Februar 2017 
 

Dank an die Bischofssynode und Franziskus.

Toll gemacht. Klasse. 1A.
Völlig unerwartet trifft nun die Meinung und Interpretation der Welt ein.


9
 
 Chris2 2. Februar 2017 
 

"bestimmte Voraussetzungen"

Und die wären? Bislang weiß man nur, dass die Betroffenen letztlich selbst entscheiden dürfen, wann sie sich würdig genug fühlen, sich nicht nicht mehr das Gericht zu essen und zu trinken...


10
 
 lesa 2. Februar 2017 

Gewissensbildung

Danke für diesen Bericht! "Euer Ja sei ein Ja, euer nein ein Nein. Alles andere stammt vom bösen."
(Mt 5, 37) Noch nie war dieses Wort wohl dringender. Denn die Gewissensbildung erfolgt hauptsächlich über die Medien. Es ist einfach die blanke Illusion, zu denken, dass ehr viele Amoris Laetitia oder bischöfliche Briefe studieren. Jede Zweideutigkeit liefert das Gros der Menschen willkürlichen, plakativen Medieninterpretationen aus. Das war wohl mit ein Grund, warum die Stellvertreter Christi bis jetzt auch in den letzten Jahren entschieden auf Klarheit beharrten. Es war dies ein großer Dienst der Barmherzigkeit, der die Gewissen vor dem Verirren und die Kirche vor der Spaltung schützte.


14
 
 Magdalena77 2. Februar 2017 

Tragischer Irrtum

Laut AL ist es nicht mehr in jedem Fall eine Todsünde, im objektiven Ehebruch zu leben. Das heißt, unverheiratet Zusammenlebende, Menschen in homosexuellen Partnerschaften, Menschen in bigamen Partnerschaften, Menschen in allen nur möglichen sexuellen Konstellationen begehen nicht mehr unbedingt eine Todsünde und dürfen unter Umständen zur hl. Kommunion. Dies ist die Logik, die aus der neuen Handhabung folgt. Die Praxis hat hier ein verändertes Bewusstsein über die Lehre zur Folge, welches schlicht ein Irrtum ist, da die Lehre sich aufgrund des Göttlichen Gebotes gegen den Ehebruch (mehrmals und ohne Einschränkung in der Bibel ausgesagt) nicht ändern kann. Dieser Irrtum wird tragische Konsequenzen für die Seelen und die ganze Kirche haben.


19
 
 Kathole 2. Februar 2017 
 

@Aventin: Will sich ein Pfarrer fortan an geltendes (!) Kirchenrecht halten, erwartet ihn Mobbing

Um sich weder dem Zorn der -zurecht- schockierten Glaubenshüter ("Gesetzeslehrer", "Zollbeamten", "Steinewerfer" usw.) noch der Enttäuschung von evtl. bei der "Einzelfallprüfung" zunächst auf später vertrösteten Katholiken aussetzen zu müssen, schiebt die Hierarchie (Papst und DBK) den schwarzen Peter den Priestern vor Ort zu.

Der arglose und gläubige Priester, der die Einzelfallprüfung in Übereinstimmung mit dem geltendem Kirchenrecht (Can. 915) und der beständigen Lehre der Kirche durchführt, also höchstens diejenigen wvG's zur Kommunion zulässt, die sich mindestens verbindlich zu dauerhafter Enthaltsamkeit verpflichtet haben, und nur dort, wo sie damit kein Ärgernis geben, weil sie niemand kennt, wird zunächst den ganzen Unmut der nicht reumütigen Ehebrecher zu spüren bekommen. Sie werden ihn beschimpfen und ihm mit Beschwerden bei seinen Vorgesetzten und/oder der Presse drohen. Dekan, Ordinariat, Presse und wahrscheinlich auch PGR, werden ihm dann gemeinsam ordentlich einheizen.


18
 
 lesa 2. Februar 2017 

Msgr. Westenfeld

Da haben Sie völlig recht, sensibler Umgang ist unabdingbar. Aber die meisten, die "unbedingt im Katholischen Glauben leben wollen", anerkennen auch dessen notwendige Ordnung um des Ganzen willen und leben auch ohne Kommunionempfang ihren Glauben, soweit es ihnen möglich ist. Das Problem scheint mir zum Teil "hausgemacht" in dem Sinn, dass die Kirche nicht an einem Strang zieht. Wem wirklich am Glauben liegt, dem kann man die Sachlage mit gutem Willen und Feingefühl nämlich begreiflich machen.
Wer treu bleibt, leistet einen Verzicht. Wem dies nicht möglich ist, der findet sicher größeren Frieden, wenn er auf den Kommunionempfang verzichtet. Die Hl. Messe hat für jeden Gnadenwirkungen, der ihr mit innerer Anteilnahme beiwohnt, auch wenn er nicht kommuniziert.


11
 
 Kathole 2. Februar 2017 
 

Fall für Fall: das heißt alle! Wir Katholiken sollten gut und gläubig, nicht aber gutgläubig sein.

Medienkritik ist hier wirklich unangebracht. Inzwischen sollte jedem wachen Katholiken eigentlich klar sein, dass das ganze Einzelfall-Gedöns, sowohl bei Papst Franziskus' AL wie nun in der DBK-Erklärung dazu, lediglich zum Zwecke der Tarnung der allzu durchsichtigen Absicht vor der befürchteten scharfen Kritik bis hin zum Häresie-Verdacht seitens derer eingebaut wurde, die weiter an der offenbarten und von der Kirche gelehrten Wahrheit festhalten, auch wenn sich der von Menschenhand gemachte Wind in Rom gedreht hat.

Unter der treffenden Überschrift "Fall für Fall; das heißt alle" kommentierte José María Iraburu im, von ihm mitbegründeten, spanischen Informationsportal "infocatólica" vor 2 Wochen die Einzellfall-Taktik der oberrheinischen Bischöfe, die schließlich in die Abschnitte 298, 305 u. Fußnote 301 von AL Eingang gefunden hat, obwohl sie 1994 von der CDF unter Kardinal Ratzinger bereits ausdrücklich als mit der Lehre der Kirche unvereinbar verurteilt worden ist.


18
 
 Msgr.Westenfeld 2. Februar 2017 

Msgr.Westenfeld

Kein katholischer Christ wird die Eheauffassung der Kirche beseitigen dürfen. Dass sie besonders in unserer komplizierten Welt schwer nachvollziehbar ist, wo so viele andere Positionen dagegen stehen, ist ebenso klar. Dennoch: Pastoral im Umgang mit betroffenen Eheleuten ist dringend notwendig. Es bedarf einer hochsensiblen Umgangsweise eines Priesters mit den betroffenen Menschen. Der Priester muss ihnen in jedem Fall die Sakramentalität und die Bedeutung der Ehe erklären. Diese werden sie bejahen müssen. Das ist die sinnvolle Regel. Solchen Mitchristen, denen ihr Glaube wichtig ist, und sie unbedingt im katholischen Glauben leben wollen, sollte man unbedingt die "Türe " öffnen. Das ist die nicht "leichtfertige Barmherzigkeit" sondern Klarheit gepaart mit Güte. Das würde ich verantwortete Pastoral nennen. Und niemand darf die Vertreter der einen gegen die Vertreter der anderen Position ausspielen.


4
 
 carl eugen 2. Februar 2017 

Lieber @Aventin!

Sie stellen die richtigen Fragen.

Einzelfallentscheidung bedeutet nichts anderes als, tut was ihr wollt. Und so ist es von den Bischöfen und dem Papst auch gewollt.

Eine echte Einzelfallentscheidung ist überhaupt nicht möglich. Wie will ein Aussenstehender entscheiden, welcher Ehepartner unschuldig verlassen wurde und wer nicht? Ein jeder legt die Wahrheit doch so aus, das er selbst in einem besseren Licht dasteht. Deswegen wurde die Schuldfrage bei staatlichen Scheidungen schon vor Jahrzehnten abgeschafft, weil ein Beamter oder Richter nicht endgültig klären KANN, wer wirklich schuld ist.

Tatsache ist, in Deutschland gehen schon seit eh und je alle zur Kommunion und der Priester schaut eben willentlich zur Seite. Der Unterschied ist nur, ab jetzt machen sie es mit der Duldung der Kirche. De facto hat die Unauflöslichkeit der Ehe aufgehört zu existieren. Die steht jetzt nur noch auf dem Papier und wird als Ideal verkauft. So sieht es nämlich aus!


21
 
 Wiederkunft 2. Februar 2017 
 

Lieber Herr Kardinal Müller

Und was jetzt?


17
 
 Aventin 2. Februar 2017 
 

Frage an die Forumsteilnehmer:

Glaubt irgendjemand hier, dass das Bestehen einer sakramentalen Ehe als Hinderungsgrund für den Kommunionempfang sogenannter Wiederverheiratet Geschiedener in absehbarer Zeit noch irgendeine Rolle spielen wird? Welcher Priester oder Bischof wird vorher auf einem Gespräch beharren? Welcher Priester oder Bischof wird im Einzelfall den Kommunionempfang untersagen, wenn er ihn anderen schon erlaubt hat? Es kommt doch dann die Frage: "Warum der, aber nicht ich?" Welcher Bischof oder Priester wird sich die Mühe machen hierauf erklärende differenzierende Antworten zu geben, die dann ja (zurecht)doch nicht verstanden und abgelehnt werden mit der Konsequenz, dass man dem Bischof oder Priester Inkonsequenz und Willkür vorwerfen wird. So gesehen trifft die oberflächliche Presseberichterstattung im Grunde genau den Punkt. Es wird bald jeder zur Kommunion gehen, der will, "weil Papst Franziskus und die deutschen Bischöfe es doch jetzt offiziell erlaubt haben".


24
 
 Egon47 2. Februar 2017 
 

Barmherzigkeit!??

"Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit; Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die Mutter der Auflösung." (Thomas von Aquin)


24
 
 QuintusNSachs 2. Februar 2017 
 

Fake News

need I say more?


5
 
 kreuz 2. Februar 2017 

schuldig machen sich auch die

die um die Manipulation wissen und NICHT widersprechen, die die (Falsch-)Meinungsbildung also "laufen lassen".
noch etwas pessimistischer ausgedrückt kann es sogar sein, daß mit dem Werkzeug der "zurechtgebogenen" Meinung aktiv geplant wird, das heißt:
ich kann einen Text schreiben wie ein Engelchen, wohlwissend was zB die deutsche Presselandschaft daraus macht.
so erreiche ich was ich will und stehe trotzdem gut da.
traurig alles. Bahnhofskino eben.

www.kathtube.com/player.php?id=15030


16
 
 kreuz 2. Februar 2017 

die kirchenfernsten Medien

bringen die größten Verallgemeinerungen, wenn nicht Falschinformationen (SZ zB).
es wäre wirklich interessant, die "whistle-blower" zu kennen, also praktisch: die Meinungs-Macher.
die Meinungs-Macher geben die wohlgefälligen, zurechtgestutzten Beschlüsse an die "Leitmedien", und 2 Wochen später redet jeder Nachrichten-Leser und -Kucker so über AL, als ob es Ihm/Ihr selbst eingefallen wäre.
daß es diese mächtige Maschinerie gibt, wissen wir ja spät. seit der öffentlichen Hinrichtung von Bischof Mixa.
die Maschinerie sorgt auch gleichzeitig dafür, daß diejenigen die AL richtig interpretieren ("Ausnahme- und Einzelfälle") als unbarmherzig und ewiggestrig gebrandmarkt werden.
wenn ein "Anchorman" der Nachrichten bei bestimmten Texten eine Augenbraue hebt o.ä. emotion. Ausdrücke verwendet, dann weiß der dt. Michel was er zu denken und zu fühlen hat.
ich werde das Wort einer dt. Partei über die Presse nicht benutzen, finde es auch nicht gut.
aber manipuliert wird im großen Maßstab!


20
 
 DamianBLogos 2. Februar 2017 
 

Unterscheidung

Die Lehre Christi und der Kirche war immer klar und einfach.
Papst Franziskus hat die sogenannte „Unterscheidung“ eingeführt, welche im Einzelfall eine praktisch undurchführbare inquisitorische „Begleitung“ erfordert.
Maltesische (und deutsche) Bischöfe und deutsche Medien machen wieder alles klar und einfach - nur andersherum: Wie schon bei der Pille - jeder nach seinem Gusto, sorry, „Gewissen“.


29
 

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