Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  5. Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“
  6. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  7. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  8. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  9. Cantare amantis est. Der Chor: Ikone der Kirche. Die Freilegung des Glaubensgeheimnisses im Gesang
  10. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  11. R.I.P. Martin Lohmann
  12. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  13. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  14. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  15. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark

ARD: 'Gelebte Barmherzigkeit - Kommunion auch für Wiederverheiratete'

2. Februar 2017 in Kommentar, 25 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Welche Botschaft transportieren die Medien über das gestrige „Wort der Deutschen Bischöfe“ nach Amoris Laetitia? Der Blick in die Presse wirft Fragen auf. Von Petra Lorleberg


Berlin (kath.net/pl) Starke Medienbeachtung erhielt das Wort der Deutschen Bischöfe zu Amoris Laetitia, das gestern veröffentlicht wurde. Weit verbreitet hat sich in der bundesdeutschen Medienlandschaft der Titel der „Deutschen Presseagentur“ (dpa): „Bischöfe öffnen Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene“. (Beispiel: „Berliner Zeitung“).

Die ARD bringt in ihrem Titel alles auf folgenden Nenner: „Gelebte Barmherzigkeit – Kommunion auch für Wiederverheiratete“. Auch der Untertitel schränkte nicht ein: „Barmherzigkeit fordert Papst Franziskus - auch von seiner Kirche im Umgang mit Gläubigen. Die deutsche Bischofskonferenz hat jetzt reagiert und öffnet die Kommunion für Katholiken, die nach einer Scheidung erneut in einer Ehe leben.“ Erst im Text wird darüber informiert, dass dies nur „unter Umständen“ gelte und keine generelle Freigabe sei.

Der Bayrische Rundfunk berichtet unter folgenden Titel: „Deutsche Bischöfe bewegen sich – Weg zur Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene offen“. Auch der Untertitel bringt keine Differenzierung: „In einem lang erwarteten Papier der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz eröffnen die deutschen Bischöfe wiederverheirateten Geschiedenen Möglichkeiten, die Sakramente zu empfangen. Bislang sind Katholiken, die zum zweiten Mal heiraten, von der Kommunion ausgeschlossen.“ Der BR-Artikel beginnt dann im Einzelnen mit der Information: „Die am Mittag veröffentlichte Handreichung folgt im Wesentlichen dem Papst: Die deutschen Bischöfe überlassen es künftig der Gewissensentscheidung der Ehepartner, ob Betroffene nach einem Prozess der ‚Eingliederung‘ wieder die Sakramente empfangen können.“


Erfreulicherweise spürbar weniger platt ist allerdings die Darstellung des ZDF: „Katholische Kirche - Kommunion für Geschiedene in Einzelfällen“. Im Untertitel wird informiert: „Barmherzigkeit - das ist es, was Papst Franziskus von den Menschen verlangt. Auch von der eigenen Kirche im Umgang mit Gläubigen, die in ihrer Ehe gescheitert und neu verheiratet sind. Die deutschen Bischöfe haben lange gerungen und jetzt vorsichtige Konsequenzen gezogen.“

Der „Kölner Stadtanzeiger“ (KStA) bringt zwar einen differenzierten Titel: „Katholische Kirche - Geschiedene nach neuer Heirat bald zur Kommunion zugelassen?“. Doch direkt anschließend wird der Leser informiert: „Die katholische Deutsche Bischofskonferenz vollzieht im jahrzehntelangen Streit über den Umgang mit Geschiedenen eine Kehrtwende. Geschiedene Katholiken können künftig auch nach einer erneuten zivilen Heirat zur Kommunion gehen. Das geht aus einer Erklärung der Bischofskonferenz zum Papstschreiben ‚Amoris Laetitia‘ hervor über Ehe und Familie hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.“

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet unter dem Titel: „Katholische Kirche: Geschiedene können künftig Kommunion empfangen“. Hier wird im Text informiert: „Die katholischen Bischöfe in Deutschland geben einen der strengsten und umstrittensten Grundsätze ihrer Kirche auf.“ „Das entsprechende Dokument ist ohne Rücksprache mit dem Vatikan veröffentlicht worden und wird noch deutlicher als der Papst.“

Das offizielle Portal der Deutschen Bischofskonferenz, „katholisch.de“, titelt: „Wiederverheiratete dürfen im Einzelfall zur Kommunion“. Im Untertitel wird der Leser informiert: „Die deutschen Bischöfe positionieren sich zu ‚Amoris laetitia‘. Das Ergebnis: Wiederverheiratete Geschiedene dürfen Beichte und Eucharistie empfangen - allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.“

Auch der „Evangelische Pressedienst“ erweckt mit dem Titel „Bischöfe: Eucharistie für Geschiedene in Einzelfällen möglich“ dankenswerterweise nicht den Eindruck einer völligen Freigabe der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene.

„kath.ch“, das von der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz anboten wird, stellt in seinem Beitrag „Deutsche Bischöfe öffnen die Türen für Wiederverheiratete“ fest: „Im internationalen Vergleich liefern die deutschen Bischöfe damit eine relativ weit gefasste Auslegung des heftig diskutierten Papstschreibens. Allerdings betonen sie auch, dass es keinen «Automatismus in Richtung einer generellen Zulassung aller zivilrechtlich wiederverheiratet Geschiedenen zu den Sakramenten» gebe.“

Nun bleiben allerdings Fragen:

- Was entnehmen jene Katholiken, die einzig auf die nichtkirchlichen Medien vertrauen und bei denen oft genug nur Artikelüberschriften hängen bleiben, aus dieser Berichterstattung für ihre konkrete Lebensführung?

- Wollten alle Medien wirklich nur neutral die Positionen der deutschen Bischöfe darstellen oder verfolgten sie in ihrer Darstellung möglicherweise eigene Ziele, ohne eine subjektivere Sicht als „Kommentar“ zu kennzeichnen?

- Da die Medienreaktion à la „Bischöfe öffnen Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene“ (dpa) ja keineswegs unvorhersehbar gewesen war, stellt sich als nächste Frage: Welche – formulierten und nichtformulierten – Ziele verfolgen denn die deutschen Bischöfe im Einzelnen mit ihrem Bischofswort?

- Last, but not least: Es ist nicht anzunehmen, dass alle residierenden Ortsbischöfe mit diesem Bischofswort glücklich sind. Werden wir von ihnen noch entsprechend Stellungnahmen hören? Falls nein: Warum nicht?

Petra Lorleberg auf Twitter folgen.

Wort der deutschen Bischöfe zur erneuerten Ehe- und Familienpastoral im Licht von Amoris laetitia - Download via Extraklick



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ehe

  1. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  2. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  3. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit
  4. „Menschliches Leben ist Geschenk und muss mit Respekt, Fürsorge und Dankbarkeit angenommen werden“
  5. Papst Leo XIV.: „Von den Berufungen ist die Ehe eine der edelsten und höchsten“
  6. ‚Mädelsabend in der Moschee‘: Seminarreihe für Mädchen und Frauen ab 13 zur Vorbereitung auf die Ehe
  7. Die drei schlechtesten Gründe um zu heiraten
  8. Moderator über seine Ehe mit einer gläubigen Frau: ‚Das beste Gefühl der Welt’
  9. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  10. Lebenslänglich für zwei Menschen






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Martin Lohmann
  2. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  3. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  4. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  5. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  8. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  9. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  10. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  11. Fairer Streiter für die Wahrheit – Ein Nachruf auf Dr. h.c. Martin Lohmann (14.3.1957-24.11.2025)
  12. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  13. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  14. Bischof Varden: „Ich denke, wir dürfen sagen, dass bei uns die Säkularisierung jetzt zu Ende ist“
  15. Großbritanniens bekanntester Moderator bittet Tennisstar Novak Djokovic um Entschuldigung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz