Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  4. Skandal in München
  5. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  6. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  7. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  8. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  9. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  10. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  11. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  12. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  13. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  14. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  15. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!

Deutsche Bischöfe sehen nur Finsternis in den USA

31. Jänner 2017 in Kommentar, 26 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Man kann über den neuen US-Präsidenten Trump geteilter Meinung sein. Doch dass sein Signal gegen Abtreibung von deutschen Bischöfen mit Schweigen überdeckt wurde, stimmt bedenklich. kath.net-Kommentar von Peter Winnemöller


Bonn (kath.net/pw) Der Hype um den neuen US- Präsidenten verschont auch deutsche Bischöfe nicht. In unserer Medienwelt ist zwar schon alles zum neuen Mann in Washington gesagt, aber noch nicht von jedem. So muss auch unser deutsches Episkopat ran.

Besonders an "Make America great again!" störte sich der Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki. „America first“ stieß hingegen Bischof Trelle, Hildesheim, übel auf. Etwas differenzierter trat Bischof Schick an die Öffentlichkeit: In einem – leider nur in kommentierter Form vorliegenden – Interview mit Radio Vatikan forderte der Weltkirchenbeauftragte der DBK, man dürfe Trump das Christliche nicht absprechen. Kritisch setzte er sich mit den Äußerungen des US-Präsidenten zur Folter und zum Bau einer Mauer auseinander. Er sagte allerdings auch, man müsse als Katholik differenzieren. Es gelte jeden einzelnen Punkt anzusehen und zu sagen, ob die Kirche da mitgehen könne oder nicht.

Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der DBK machte seine speziellen Vorbehalte (wir erinnern uns an seinen Ausspruch: „Verbloggung führt manchmal zu Verblödung“) gegen die Nutzung der neuen Medien durch Präsident Trump deutlich. Im Interview mit nordbayern.de (Nürnberger Nachrichten) sagte er, mit Kurznachrichten auf Twitter große Politik zu machen, sei für ihn nicht der öffentliche Diskurs, der weiterführe. So stelle er sich die Öffentlichkeit der Zukunft nicht vor.


Alles in allem sind die öffentlichen Stellungnahmen der deutschen Oberhirten zum US- Präsidenten dann doch eher dürftig. Anderes zu erwarten wäre unredlich. Kein deutscher Bischof ist ein Experte für US- Politik.

Meinung geht vor Kenntnis. Dies ist leider ein Merkmal unserer von Schnelligkeit statt Nachhaltigkeit geprägten Medienwelt, Jeder soll zu allem etwas sagen. Jetzt! Als Gegensatz zur Erwartungshaltung von Medienvertretern könnten sich gerade Bischöfe auf die Themen beschränken, die sie qualifiziert kommentieren können und an anderer Stellte einmal sagen, dass sie lieber auf Fachleute verweisen. Immerhin ist Politik Weltdienst der Laien und nicht Kernkompetenz von Bischöfen.

Als Bürger eines Landes kann ich von gewählten Politikern ein Mindestmaß an professionellem Patriotismus erwarten. Aussagen des US-Präsidenten, die in diese Richtung gehen, derart massiv zu kritisieren, wie dies zwei deutsche Bischöfe glaubten tun zu müssen, ist eher ein Ausdruck von Sprachlosigkeit als von Sachkenntnis. Das wird unter Umständen schnell mal peinlich.

Mehr als nur peinlich ist es geradezu, einen gewählten Staatsmann für direkte Kommunikation mit seinen Wählern – auch nach der Wahl – über die neuen Medien zu kritisieren. Nicht für jeden (Politiker) ist dieses Internet „Neuland“. Angebracht wäre es viel eher, sich einzelne Tweets genauer anzusehen und Aussage sowie Resonanz, d.h. Retweets, Antworten und weitere Interaktionen mit selbigem zu analysieren. Dass dies nicht Aufgabe eines Bischofs ist, sollte auch klar sein. Si tacuisses …

Es gäbe viel zum neuen US- Präsidenten zu sagen. Donald Trump entspricht nun wahrlich nicht dem, was wir aus der Politik gewohnt sind. In manchen Bereichen wirkt er regelrecht erfrischend im Gegensatz zu einer von Spießigkeit geprägten eher linken europäischen Politlandschaft. Die Erfrischung gefriert natürlich zu einem Schauer des Entsetzens, wenn er Folter befürwortet. Der Poltergeist der US- Politik wird zeigen müssen, wohin der Weg seiner Regierung führt. Angst oder Vorverurteilungen sind nicht angebracht. Das gilt für jeden, der sich im öffentlichen Raum mit seiner Meinung bewegt.

Umso erstaunlicher ist es allerdings, dass ein Punkt, der der Kirche ein großes Anliegen ist, von deutschen Bischöfen mit Schweigen überdeckt wurde. Als eine seiner ersten Amtshandlungen hat Präsident Trump ein deutliches Signal gegen Abtreibung gesetzt. Internationale Organisationen bekommen nur dann Entwicklungshilfe von den USA, wenn sie keine Abtreibungsberatung anbieten oder Abtreibungsempfehlungen aussprechen. Der Prolife-Fachmann der US-amerikanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von New York, Timothy Kardinal Dolan, lobte dieses Dekret in einer Stellungnahme. (kath.net hat berichtet)

Von deutschen Bischöfen war dazu nichts zu hören. Das konterkariert jegliche Bemühungen, die man den Hirten gerne zugestehen möchte, sich qualifiziert zu einem Präsidenten Trump zu äußern. Es gilt, wie Erzbischof Schick zu Recht betonte, genau zu differenzieren. Das wäre der richtige Anspruch. Auch in Deutschland sollte die Kirche angesichts der hohen Abtreibungszahlen eine deutliche Sprache sprechen. Dass dies nicht geschieht, hat seine Ursache ungesunden Verflechtungen mit der weltlichen Macht. Sie zeigt sich leider in letzter Zeit wieder sehr deutlich, wenn die Bischöfe einseitig die deutsche Regierungspolitik loben. Wo zu kritisieren wäre schweigt man hier leider. Umgekehrt verhält es sich mit der neuen US- Politik. Wo zu reden wäre, schweigt man hier leider.

Und ließe sich auch sonst nichts Gutes an der Politik des neuen US-Präsidenten finden als dies eine Dekret, wäre es dennoch unredlich, diesen Aspekt zu verschweigen.

Foto Peter Winnemöller


Foto Peter Winnemöller (c) kath.net/Michael Hesemann


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bischöfe

  1. Paderborn: Der neue Erzbischof Udo Markus Bentz hat seinen Platz eingenommen
  2. Kardinal Müller kritisiert ‚kindisches Verhalten’ von Bischöfen, welche die Alte Messe unterdrücken
  3. US-Bischofskonferenz: Kampf gegen die Abtreibung ist wichtigstes politisches Ziel
  4. Papst ernennt vier neue Weihbischöfe für Los Angeles
  5. Theologe Kwasniewski: Papst kann Bischof nicht willkürlich abberufen
  6. Lepanto Institute führt Umfrage über Rechtgläubigkeit der US-Bischöfe durch
  7. ‚Betet und vertraut’ – von Papst Franziskus abgesetzter Bischof dankt Unterstützern
  8. Mel Gibson: ‚Ich bin ein Sünder, aber ich kenne den Unterschied zwischen Hirten und Mietling’
  9. Australische Katholiken klagen Bischof in Rom an
  10. Unerschütterlich im Glauben







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  5. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  6. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  7. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  8. Skandal in München
  9. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  10. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  11. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  12. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  13. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  14. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  15. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz