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Kein 'Rant' ohne Polarisierung

16. Jänner 2017 in Kommentar, 24 Lesermeinungen
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„Von Bischöfen wird zuweilen gewarnt, nicht die Spaltung herbei zu reden. Sie ist längst da. Man muss sie gar nicht herbeireden. Unter einer hauchdünnen Firnisschicht verborgen prägt sie den Alltag der Kirche.“ Kommentar von Peter Winnemöller


Geseke (kath.net/Blog „katholon“) Es war durchaus eine größere Zahl an Rückmeldungen, die mich zu meinem Rant auf theGermanZ erreichte. Fundamental oder doch fundamentalistisch? So fragte ein User auf Facebook unter einer der zahlreichen Verlinkungen des Artikels. Weder – noch, müsste man ehrlicherweise sagen. Es war ein Vulkanausbruch an Zorn, aus dem sich mein Artikel speiste. Doch der Zorn ist nicht ungefiltert auf den Leser herab geprasselt, sondern er ging durch einen Filter. Wer schreibt, komponiert auch immer. Man folgt einer Linie, zieht Nebenlinien aus und führt sie am Ende zusammen oder lässt offene Enden baumeln, um den Leser zum Denken zu bewegen. Der Zorn floss also gelenkt in den Artikel. Dem Schreiber erlaubt dies, beim Verfassen eines Rant eben gerade nicht mit Schaum vor dem Mund zu arbeiten und sich womöglich in einen ungelenkten Zorn hinein zu steigern. Man könnte idealerweise sogar von einer professionellen Distanz zur Sache reden. Denn auch bei meinungsstarken Artikeln gilt, dass man sich nicht mit der Sache gemein machen soll.

Gerade letzteres ist etwas speziell, wenn es nicht nur das eigene Fachgebiet betrifft (hier die Theologie) sondern auch an eine existenzielle Sache rührt (hier der Glaube der Kirche). Die Absicht, die Kirche umzubauen, zu demokratisieren und zu protestantisieren, ist mir erstmals aufgefallen, als die „Kölner Erklärung“ von sich reden machte. Naiv wie ich damals noch war, fragte ich mich, warum man den Unterzeichnern nicht einfach sofort die Lehrstühle wegnimmt. Völlig schockiert nahm ich nämlich zur Kenntnis, dass das ja die Leute waren, die mich später im Theologiestudium ausbilden sollten. Das Theologiestudium kann man überleben ohne den Glauben zu verlieren. Das verlangt allerdings geistliche Arbeit und eine gewisse Meisterschaft der Camouflage. Man lernt, was die Professoren in den Prüfungen hören wollen und plappert es herunter, um die Noten zu bekommen. Den Rest bringt man sich selber aus guten Büchern bei.

FunFact: Man kennt auf diesem Wege unter Umständen sogar die Namen der Häresien, die von den eigenen Professoren vertreten werden. Es ist ja nicht so, als würden die Pseudo-, Krypo- oder Semihäretiker unserer Tage ihre Irrtümer immer neu erfinden. Die denken zwar, sie hätten da etwas ganz Neues herausgefunden, aber ein guter Kirchengeschichtedozent rückt diese Ansicht schnell wieder gerade.

Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Alles war schon mal da. Darum war das Schreiben der pensionierten Pfarrer aus dem Erzbistum Köln keine so große Novität. Nicht einmal die Inhalte waren besonders originell. Auch das Ansprechen der emotionalen Seite ist keine Neuigkeit. Mit welch einer emotionalen Verve sich Theologieprofessoren seinerzeit über die Ernennung von Kardinal Meisner zum Erzbischof von Köln echauffierten, kann man nachlesen. Fast gewinnt man den Eindruck, es sei eine tiefe persönliche Kränkung der Verfasser gewesen. Die Methode gehorcht demselben Prinzip, dem auch mein Rant gehorcht. Emotionen kann man nicht so leicht anfechten. Und darum richtete sich auch die erste Kritik an meinem Rant gegen die – zugegeben scharfe – Polemik gegen die gefühlte Einsamkeit der Verfasser. Emotionen haben zu gelten! Obwohl mir in der Sache dann Recht gegeben wurde, hatten die Emotionen trotzdem gefälligst zu gelten. Ein interessanter Aspekt, den zu untersuchen hier den Rahmen sprengen würde.


Inhaltlich ist es, wie bei derartigen Erklärungen der letzten rund 40 Jahre immer, fast deckungsgleich mit den jeweiligen Vorgängerschreiben.

Immer wieder beruft man sich auf das II. Vatikanische Konzil, welches man damit arg überstrapaziert. Die Texte dieses letzten Konzils werden auch höchstens fragmentarisch genutzt. So hat man bei „Gaudium et spes“ durchaus den Eindruck, als habe niemand von dem Text selbst mehr gelesen als den ersten Satz. Wertvolle Gedanken aus GS, die man in die Diskussion werfen möchte, werden wie viele andere Belegstellen aus den Konzilsdokumenten mit dem „Geist des Konzils“ abgebügelt. Es hält sich unausrottbar das Gerücht, die Konzilsväter hätten mit ihren Reformen viel weiter (wohin eigentlich?) gehen wollen, doch finstere erzkonservative Kräfte im Vatikan hätten dies verhindert. Grandios! Damit kann ich jede noch so krude Forderung auf das letzte Konzil stützen.

Diese These ist der Kerngedanke, will man den Memoranden- und Erklärungswahn der Nachkonzilsgeneration verstehen. Konzilsromantiker werden nicht müde uns zu erklären, wie die Kirche eigentlich aussehen müsste, wenn man DAS KONZIL nur gelassen hätte. Unter dieser Prämisse muss man nicht nur den Brief der pensionierten Pfarrer lesen. Man kann eine große Anzahl von Texten unter diesen Vorzeichen erst richtig verstehen. Verstehen heißt aber hier nicht, sie auch billigen zu können. Jene Pfarrer haben sich offensichtlich in einem geistlichen Leichtsinn auf einen Weg gemacht, der sie nun in diese Situation geführt hat, die sie so bitter beklagen. Alte, frustrierte, einsame und gescheiterte Männer am Ende ihres Berufsweges sind sie nun und sehen, dass sich keines ihrer Ziele hat verwirklichen lassen. Wo ist die Berufung in die Nachfolge des Herrn geblieben?

Die Einsamkeit beklagen sie wortreich. Wie viele von ihnen haben denn damals wohl einem jungen Mädchen Hoffnungen gemacht? Man glaubte wohl wirklich, das Zölibat werde bald fallen und dann ist das Mädchen Frau Pfarrer im katholischen Pfarrhaus. Man kann da natürlich nur spekulieren. Doch das Schreiben selbst lässt ja den Schluss durchaus zu. Es war wohl diese frühe Nachkonzilsgeneration von Priestern, die das Gerücht, alle Pfarrer hätten „was“ mit ihrer Haushälterin, noch mal so richtig beflügelt hat.

Viele ältere Pfarrer sind – entgegen der Behauptung im Brief – überhaupt gar nicht einsam. Sie verbringen einen frohen und erfüllten Lebensabend, denn sie können aus einem reichen Schatz an geistlicher Erfahrung schöpfen und diesen an viele Menschen weiter geben. Wie viele Priester werden im Alter erst so richtig geistlicher Vater und Beichtvater für Suchende und Glaubende. Denn dann endlich haben sie Zeit dafür. Dazu muss man allerdings mit der eigenen Priesterbiografie wirklich versöhnt sein. Das verlangt gerade in den mittleren Jahren viel Arbeit an sich selbst. Auch als Laie muss man an sich arbeiten, wenn der Lack mit 40+ beginnt zu blättern und mit 50+ die ersten echten Zipperlein die juvenile Kraft ultimativ terminieren. Auch in einer Ehe kann es Alterseinsamkeit geben. Die Herren Pfarrer romantisieren in ihrem Schreiben ganz schön herum, wenn sie ihre Einsamkeit bejammern.

Wenn die juvenile Kraft versiegt, dann gilt es, gleich ob Zölibatär oder Ehemann, die Kraft des Alters zu erwerben. Altersmilde oder Alterszorn das ist letztlich eine Geschmacksfrage, Hauptsache es gelingt, sich mehr und mehr mit der eigenen Biografie, vor allem mit ihren Brüchen, Macken und Schrammen zu versöhnen. Daraus wächst die Kraft, die einen im Alter nicht zum pensionierten Jammerlappen macht.

So nämlich kommen sie rüber: Jammerlappen! Alles, was sie in ihren Phantasien erträumten, ist gescheitert. Und nun sitzen sie da und schreiben Jammerlappenbriefe. Das stößt ab. Das stößt alle die ab, die nicht Claqueure der ewiggleichen, ewiggestrigen Kirchenreformprotagonisten sind. Das stößt aber auch jene ab, die in der Jugend vielleicht die gleichen Träume hatten und irgendwann erkannten, dass die Träume nicht realisierbar sind. Die Kirche ist eben kein Verein wie jeder andere. Die Kirche gehört auch nicht ins Dorf. Der Dorfmief macht sie nur spießig und altbacken. In der Dorfkirche sitzen auch nur noch die Alten, die den Untergang bejammern. Die Kirche ist die Kirche Gottes und sie ist universal. Wer das akzeptiert, gewinnt erst wirklich eine gedankliche Weite. In der Weltkirche sind junge und alt gemeinsam auf dem Weg, dem wiederkommenden Christus entgegen zu gehen.

Die Kirche Gottes wird geführt vom Heiligen Geist. Das verhindert Vereinsmeierei, Spießigkeit und Kungeln mit dem Zeitgeist. Alles dies sind alte Versuchungen. So können sich die pensionierten geistlichen Herren zumindest rühmen in einer unrühmlichen Tradition zu stehen. Sie hätten ihre Thesen auch an eine Kirchentür nageln können. Alles schon mal da gewesen.

Von Bischöfen wird zuweilen gewarnt, nicht die Spaltung herbei zu reden. Sie ist längst da. Man muss sie gar nicht herbeireden. Unter einer hauchdünnen Firnisschicht verborgen prägt sie den Alltag der Kirche. Und an dieser inneren Zerrissenheit, das müssen sich auch die Briefschreiber vorwerfen lassen, haben sie Zeit ihres Priesterlebens mitgearbeitet oder sie zumindest nicht konsequent genug bekämpft.

Windelweich gespülte Verkündigung, Abschaffung der Sünde, Allerlösungslehre und vieles andere mehr haben die Kirche in unserem Land unterspült und den Glauben der Menschen ausgehöhlt. Niemand mache sich Illusionen, man müsse jetzt nur wieder die Alte Messe feiern und knackig predigen, dann werde schon wieder alles. Das ist nicht der Fall. Eine zerbrochene Vase kann man nicht reparieren, indem man ein paar hübsche Blumen hinein stellt.

Ein Novum trat dann doch noch zu Tage. Sie beklagten die sogenannten pastoralen Prozesse, die dazu führten, dass große unüberschaubare Räume entstehen, die Priester – so sei es hier mal interpretiert – zu Managern und Zelebrationsmaschinen machen. Recht haben sie. Doch Alternativvorschläge machen sie auch nicht. Man kommt auch nicht umhin festzustellen, dass sie es waren, die fleißig daran mitgewirkt haben, genau die Situation herbei zu führen, die jetzt die pastoralen Prozesse auslöst.

Auch jenseits der Wut über die alten Männer (ganz knackig bin ich ja auch nicht mehr!), bleibt eine massive Enttäuschung über die Uneinsichtigkeit. Würden sie doch endlich eingestehen, dass sie mitgewirkt haben, den gruseligen Zustand der Kirche in Deutschland mit verursacht zu haben. Man könnte sich dann wenigstens offensiv mit dieser Konzilsromatikergeneration versöhnen. So bleiben nur Wut und Trauer angesichts des ruinierten Glaubens im Land. Und dann schreibt man auch schon mal einen Rant …

(…ist ja nicht so, als würde das nicht auch Spaß machen, so zu schreiben…)

Foto Peter Winnemöller


Foto (c) kath.net/Michael Hesemann


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Lesermeinungen

 chiarajohanna 18. Jänner 2017 
 

@Helena_WW - Nein, ich kenne die 68er Theologen / Kirche nicht

Leider kann ich mir darunter nichts vorstellen.

Die einzige Verbindung mit 1968,
die mir bekannt ist sind die Hippis
und das chaotische Einbrechen
in die gesellschaftlich geordneten Verhältnisse.


0
 
 Helena_WW 18. Jänner 2017 
 

@chiarajohanna : Kurze Antwort mit Anfrage

@chiarajohanna : Kennen sie Kirche Westdeutschland im 68'er Mainstream, wie mit politischen Kampfbegriffen Kirche schlecht gemacht wurde, auch aus eigenen Reihen, während der von mir bewusst erlebten Pontifikate von den Päpsten Johannes Paul II mit Kardinal und Präfekt der Glaubenkongration Joseph Ratzinger und dem späteren Papst Benedikt XVI. Wie Glaubensinhalte, Lehrschreiben garnicht an die Gläubigen vermittelt wurden, aber mediales schlechtmachen mit verdrehten Aussagen dieser zumindest ohne Richtigstellung geduldet wurde. Glaubensverdunklung.
Das mal kurz, da ich noch beschäftigt bin, aber ihre Anfrage grade gelesen habe und ihnen eine kurze Anwort geben wollte verbunden mit der Anfrage, ob der Zeitabschnitt und die Situation auf die ich mich beziehe ihnen überhaupt bekannt sind. Je nach dem kann ich ihre Frage auch ausführlicher beantworten.
ggf. später mehr @chiarajohanna.


2
 
 chiarajohanna 18. Jänner 2017 
 

@Helena_ WW - Bitte um Aufklärung Ihrerseits - DANKE

Guten Morgen Helena!

Für mich war ein gottgeweihter Priester immer auch Stellvertreter Gottes!

Das bedeutet, das ein kritisches Denken bei dieser Sichtweise gar nicht aufkommen oder entstehen kann.

Insofern weiß ich nicht,
was mit einer 68er Pfarrer-Generation
gemeint sein könne.

Auch Ihr Wort
vom KAMPFBEGRIFF Bunkermentalität
kann ich nicht nachvollziehen.
Wieso ist Bunkermentalität ein KB?

Über aufklärende Worte würde ich mich sehr freuen, danke !


1
 
 Helena_WW 18. Jänner 2017 
 

@chiarajohanna : "bunkermentalität" Vorwurf oder ehr Glaubensverdunklungsmentaltät ihrerseits

Diese 67'er verwendeten Kampfbegriff "Bunkermentalität" gegenüber dem heiligen Papst Johannes Paul II und Papat Benedikt XVI, damit brauchen die mir nicht zu kommen, ich habe das Wirken dieser Päpste selbst miterlebt und auch selbst deren Schriften gelesen. Aber diesen mit dem Kampfbegriff Bunkermentalität, die ja von mit Jahre langer Stimmungsmache gegen die eigene Kirche und ihre Glaubenslehre attestiere ich aus meiner persönlichen Wahrnehmung eine Glaubensverdunklungsmentalität. Aber das läuft halt spätestens seit Internet - Zeiten so nicht mehr. Wir können die Schriften und Enzykliken, die damit verbundenen Darlegungen, Erläuterungen der christlichen Glaubenlehre der Päpste Johannes Paul II und Benedikt XVI selber lesen und zwar in jedem Dorf und selbst mit einem gebildeten Glaubensgewissen mündige überzeugte Christen sein und nicht von 67'/68'er ihrem IdeologieGeistlein sich über andere hermachend bevormuned.Nein,wir sind ohne sie 67'er/68'er mündige Christen,dank unserer Eltern.


3
 
 chiarajohanna 18. Jänner 2017 
 

Der Text der 11 Priester = DOMRADIO

https://www.domradio.de/themen/erzbistum-koeln/2017-01-10/der-brief-der-priester-des-weihejahrgangs-1967-im-wortlaut

***

Ich kann keinen Anstoß nehmen.
Sie schreiben offen + ehrlich,
als Menschen + als Priester.

Diese Offenheit, die UNS
Einblick in IHR LEBEN gewährt, verdient zu allererst Wertschätzung!


4
 
 Savanorola 17. Jänner 2017 

Haben die Priester Unrecht mit ihrem Brief?

Die Priester haben sehr richtig geschrieben, dass der Zölibat, wenn man ihn in einer klösterlichen Gemeinschaft lebt, sehr viel mehr Kraft entfalten kann und dass das im Modell "einsamer Mann" aus ihrer Sicht nicht funktioniert. Das ist bedenkenswert. Da muss man sehen, wie sehr sich das Leben des Priesters, auch des Weltpriesters, verändert hat. Früher hatte man die Pfarrhausgemeinschaft mit dem Priester, der Haushälterin und noch ein, zwei Kaplänen, die miteinander unter dem gleichen Dach gewohnt haben. Das ist etwas völlig anderes als das, wie die meisten Priester heute leben in den Großpfarreien. Die These, dass das Modell Zölibat mit dem Lebensmodell alleinstehender Mann nicht gut zusammengeht, das teile ich.
Man tut den Priestern unrecht, wenn man das, was sie da mitgeteilt haben, nur auf klassische Reizthemen herunterbricht.Die Mehrheit der Priekann mit dem modernen Managerpriestertum nichts anfangen. Die möchten vielmehr Seelsorger werden und Liturge sein.


2
 
 theophila 17. Jänner 2017 

Abkühlung nach dem Rant - Teil 3

5)(hab ich richtig gezählt?: fruchtlose Vereinsamung und/oder hilflose Arbeitshetze: ein weitläufig bekanntes Problem! Es ist m.E. unsäglich, daß die Priester von Messe u Messe, von Veranstaltung zu Veranstaltung sprinten müssen. "eine spirituelle Quelle" wird dadurch wirklich nicht freigesetzt. Wichtiger wäre m.E. den Wert der jeweiligen Facette des Glaubens (Gebetsapostolat, caritatives Apostolat, Katechese oder Clerus und Laien zueinander, bzw. verschiedene Glaubensinghalte zueinander: z.B. Dreifaltigkeit, Christus, Mariologie, Sakramente usw.) in Bezug zu einander zu setzen und auf das Ganze des Glaubens einzuordnen.
Einen bedenkenswerten Ansatz für die Zusammenarbeit von Priester und Laien in der Gemeinde bietet Father James Mallon in seinem Buch "Divine Renovation-bringing your parish from mainenance to mission".


2
 
 theophila 17. Jänner 2017 

Abkühlung nach dem Rant -Teil 2

noch zu 1) Erstkommunion-Saison: damit ist man eigentlich Kinder-Zentriert, statt Familienzentriert ion der Verkündigung. Ist es verwunderlich, daß der Glaube nur noch als etwas Nettes für Kinder u alte leute gesehen wird? 3) die "Geistesgaben von Männeren und Frauen" einbringen: - auch dazu- ja! Aber nicht durch die Einführung des Frauenpriestertums, sondern dadurch, daß Auftrag u Sendung des Laien (Männer und Frauen) in Kirche u Welt deutlich gemacht wird. Keine Klerikalisierung des Laien, aber Hilfestellungen für den Laien, daß er/sie seinen ureigenen Auftrag erfüllen kann. 4)Erfahrungsgemeinschaften des Glaubens: ja! es ist schwierig den Glauben allein zu leben, egal ob jung oder alt. Wieviele junge Erwachsene brechen, veillecht sogar nach einer engagierten Ministrantenzeit weg, weil sie keine Gleichaltrigen in der Kirche finden? Förderung von Gemeinschaft ist wichtig, aber auch, daß der Einzelne Verantwortung für seinen Glauben übernimmt.


2
 
 theophila 17. Jänner 2017 

Abkühlung nach dem Rant - Teil 1

Wenn man dem ersten Ärger in einem Rant Luft gemacht hat, ist es Zeit auf berechtigt benannten Punkte im Priesterbrief einzugehen. Auch wenn nicht mit allem einverstanden (wir fühlten uns als Avant-Garde, Forderung des Frauenpriestertums) ist anderes berechtigt: 1) Kinder u Familien nur zur Erstkommunion-Saison: ein allgemein bekanntes Problem. Die Kinder sollen eine schöne Feier erleben, eine schöne Erinnerung haben. Taufe, Beerdigung, Erstkommunion u.Firmung werden als Dienstlistungen der Kirche angesehen. Wie können wir deutlich machen daß der Glaube für das ganze Leben relevant ist? 2) die Frage nach Gott ist bei vielen Menschen kein Thema mehr- ja! Bei vielen tauchen nur die stereotypen Meinungen in Bezug auf Glaube/Kirche auf, z.B. Hexenverbrennung, Galilei etc. etc. Ich empfehle die 5-Punkte-Liste von Bischof Robert Barron, um zumindest anfänglich wieder eine Apologetik zu bringen (https://www.youtube.com/watch?v=tlps1Svr2Fo; Vortrag genannt "Evangelizing the Culture").


3
 
 lakota 17. Jänner 2017 
 

@Theodor69

Nun, soviel ich weiß, hält sich die Piusbruderschaft an die Gebote Gottes und an die Worte Jesu, was man seit AL bei uns nicht mehr unbedingt sagen kann. Und was den Glauben der Piusbrüder angeht: genau das wurde mir in den ersten 10 Jahren meines Lebens in der RKK beigebracht und ich kann da bis heute nichts falsches dran finden.


6
 
 Michmas 17. Jänner 2017 
 

Theodor69

Wegen der Piusbruderschaft: Aber AL darf die Kirche spalten und Kardinal Marx will es noch erleben die Einheit mit der EV Gemeinschaft aber vielleicht ist ja Al dazu da dieses Sakrament und danach anderen aufzulösen, dann sind die kirchen voll und die Kreuze in den Schubladen


7
 
 Helena_WW 17. Jänner 2017 
 

Kirche mal im Dorf lassen

"Die Kirche gehört auch nicht ins Dorf. Der Dorfmief macht sie nur spießig und altbacken. In der Dorfkirche sitzen auch nur noch die Alten, die den Untergang bejammern."
Dorfbewohner-Basching um sie ja groß Kleingeistig abgrenzen zu können, kenne ich ja schon, die im Kostüm Frankfurter Schule so drüber herfallen wollten, sich in ihrer Kleingeistigkeit für größer hielten aber das ist auch zeitgeistig jeglich ander Köstimierung zu belächeln.
Zur Information in der Dorfkirche waren weder zu 68'erFrankfurter Schulzeiten noch heute nur noch die Alten, die den Untergang bejammern.
Zum einen jammern die Alten nicht, zum anderen sind sie gegenüber jungen aufgeschlossen, freuen sich über jeden der auch in die Kirche kommt und es sind eben immer Menschen verschiedenen Alters in der Kirche, hinzukommen die jungen Asylanten. Und im Dorf/Stadteil spricht man eben auch direkt miteinander und führt zusammen.


6
 
 Cicero 17. Jänner 2017 

Kein Prof.!

Damit sich hier keine falschen Informationen verfestigen:
Ich bin kein Professor!

Ich bin ein einfacher Journalist, der das an der Uni und im Leben Gelernte sowie seinen Verstand dazu gebraucht, die Dinge zu beobachten, zu analysieren und die Ergebnisse nieder zu schreiben.

Es bauchpinselt natürlich, daß man mir eine Professur zutraut, doch um der Redlichkeit willen wollte ich das klarstellen.


4
 
 Bernhard Joseph 17. Jänner 2017 
 

@ottokar - Frohbotschaft oder Drohbotschaft?

Beides ist wohl in seiner einseitigen Ausschließlichkeit falsch, wie man schon an unzähligen Aussagen Jesu selbst sehen kann.

Jesus droht nicht, sondern er macht uns bewusst, dass wir auf dem falschen Weg sind, wenn wir uns von Gott abkehren (Mt 7,13-23). Er nimmt uns die falsche Sicherheit und verweist uns auf das Vertrauen auf Gott (Mt 7,24).

Droht ein Arzt, wenn er dem Patienten deutlich macht, dass er sterben wird, wenn er sein Leben nicht ändert?

Die Kirche hat sicher in früheren Zeiten zu sehr Einsicht durch Zwang zu erreichen gesucht, was nie funktioniert. Umgekehrt wird aber die Botschaft sinnentleert und ihr der tiefe Ernst genommen, wenn mit ihr kein Schicksal verbunden wäre (Mt 7,19). Das Leben in der Oberflächlichkeit einer selbstgenügsamen Barmherzigkeit, die mehr Schein als Sein ist, bringt keine genießbaren Früchte hervor, sondern verkehrt Sinn durch den Schein ins Sinnlose. Darum die Mahnung Jesu: An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen (Mt 7,20).


7
 
 Kurti 16. Jänner 2017 
 

Dieser Generation der Laien und vor allem auch Priester

fehlt im Wesentlichen die Gottesfurcht. Statt deren wird alles mit sog. Barmherzigkeit zugedeckt. Das aber wird dermaleinst ein böses Erwachen geben. Wer nur noch Gottes Liebe und Barmherzigkeit lehrt wie es zumeist auch der jetzige Papst tut, der schadet den Seelen. Es gibt nämlich auch ein Gericht Gottes und vor dem haben selbst Heilige gezittert, obwohl sie wussten, daß Gott ihnen vergeben und sie das ewige Heil erlangt hatten. Die Dinge sind nicht so einfach, Gottes Wort ist auch da ernst zu nehmen, wo es Umkehr und Reue verlangt. Dieses Jahr ist das 100-jährige Jubiläum der Gottesmuttererscheinungen in Fatima. Was hat Maria dort gelehrt und was die Kinder von Fatima, vor allem Jacinta?


7
 
 Theodor69 16. Jänner 2017 
 

@carolus romanus

Die schismatische Piusbruderschaft deren Gründer exkommuniziert gestorben ist in einer Reihe mit Heiligenkreuz zu nennen ist ein starkes Stück!


5
 
 ottokar 16. Jänner 2017 
 

A propos Konzil

Nachtrag: Vor dem Konzil (Drohbotschaftszeit)waren die Kirchen gefüllt, nach dem Konzil (Frohbotschaftszeit) wurden sie immer leerer.Lässt sich daraus nicht etwas ablesen? Der Mensch muss von seiner Kirche gefordert werden, übrigens das Einzige,was wir vom Islam lernen sollten


29
 
 carolus romanus 16. Jänner 2017 

Erneuerung!

Längst gibt es viel Licht und Hoffnung! Neue wachsende Gemeinschaften mit viel Glauben - sie sind jung und haben Zuwachs, auch geistlichen. Dank www kann man es jeder sehen: Heiligenkreuz, Nightfever, Gebetshaus, LC, FSSPX, FSSP,.... (Das ist keine Frage der beiden möglichen Mess-Riten). Noch unterdrückt, ausgegrenzt und diffamiert vom alten 68er-Kirchenestablishment. Doch dieses löst sich ohnehin bald selbst auf.
Bis dahin: im Glauben treu bleiben und diesen in seiner jeweiligen Umgebung vertreten, verbreiten und vermehren, die Früchte werden reifen.
Und: "Lasst euch nicht aus der Fassung bringen!" (Hl. Papst Johannes Paul II).


22
 
 lakota 16. Jänner 2017 
 

Ganz genau!

Auch mit diesem Beitrag hat Prof.Winnemöller vollkommen recht. Wer war es denn, der "Frohbotschaft statt Drohbotschaft" verkündet hat und dann alles eliminiert hat, womit man die Leute hätte erschrecken können? Und wo wurde im II. Vat.Konzil verlangt, daß man statt kniender Mundkommunion stehende Handkommunion einführt? Meiner Meinung nach hat das auch zu der heute fehlenden Ehrfurcht vor dem Altarsakrament geführt. Prof. Winnemöller sagt ganz richtig: die Spaltung fing schon nach dem Konzil an und die 68er-Pfarrer-Generation ist mitverantwortlich dafür.


31
 
 carolus romanus 16. Jänner 2017 

Die Gescheiterten

Diese Generation hat komplett versagt: Glaubenssubstanz vorsätzlich aufgelöst und zerstört ("Befreiung" von Ballast) durch bewusstes Abschaffen der Weitergabe des Glaubens (bloß keine Katechese), fehlende Nachwuchsbildung. Stattdessen purer Narzissmus, Rechthaberei, Intoleranz gegenüber anderen Meinungen ("Ewiggestrige"). Die Bilanz ist nicht mehr weg zu lügen: Kirchen leer, rasante Auflösungserscheinungen (Schließung diözesaner Priesterseminare, Abwicklung der Pfarreien). Am Tropf der noch Kist-Zwangsabgabe.
Wer auf Selbstkritik oder Veränderungen hofft: damit ist bei diesen Leuten definitiv nicht zu rechnen. Mich erinnert diese Post-Vat II-Generation an die senilen DDR-Apparatschnicks, die kurz vor dem Systemzusammenbruch noch starr und unbelehrbar blieben: "den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf". Hier muss es wohl heißen: den "68er-Aufbruchs-Katholizismus".


27
 
 Theodor69 16. Jänner 2017 
 

Mich erinnert es ein wenig an meine Kinder

Wenn irgendwo etwas leicht kaputt ist (z.Bsp. ein kleines Loch) dann wird genüsslich in diesem gebohrt. Auf die Ermahnung: „Lass das bitte“ kommt die Antwort „das war schon kaputt“. Danach ist es meist irreparabel…
Wie bei der Diskussion um den Zölibat reden die (und treten sogar aus der Kirche aus), die es gar nicht betrifft.


16
 
 EinfacherGeist 16. Jänner 2017 
 

Warum so hart(herzig)?

Ich habe den Brief der geistlichen Herren gelesen und, wie ich meine, auch verstanden.
Sie haben sich an die Öffentlichkeit gewandt und ihre Gefühle und Einschätzungen ins Wort gehoben. Nichts daran war häretisch, narzisstisch oder
abträglich. Warum muss man so geharnischt dagegen angehen, kann man das nicht einfach stehen lassen?


9
 
 girsberg74 16. Jänner 2017 
 

Ganz nett, so'n Rant

Hätte das aber auf Deutsch gleich besser verstanden; immerhin weiß ich nun, warum manche meiner Stellungnahmen von Zeitungen nicht angenommen werden.

Solche schneiden einem gerne etwas ab, weil von ihnen nicht beherrschbar. Verlangt wird "gutes" Benehmen, das ist dann wie alkoholfreies Bier.


4
 
 wedlerg 16. Jänner 2017 
 

Volle Zustimmung

Ich brauche keine Entschuldigung oder Erläuterung von Prof Winnemöller. Beide Beiträge zur 68er Pfarrer-Generation waren zutreffend. Die Theologen der Zeit haben ihre ganze Macht an den Unis ausgelebt, haben das Evangelium nicht ernst genommen und sehen sich jetzt als Jammerlappen gescheitert. Das Konzil war dafür ihr Alibi.

Es ist Zeit, jetzt einen Neuanfang zu wagen ohne den Einfluss dieser Fraktion auf Lehre und Glaubensinhalte. Wer umkehren kann, sei herzlich eingeladen.


27
 

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