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'Warum gibt es keinen Aufschrei in der westlichen Welt?'

12. Jänner 2017 in Weltkirche, 7 Lesermeinungen
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„Es könnte sein, dass unsere Kinder und Enkel später fragen: ‚Warum hat niemand geholfen? Warum hat die Welt zugeschaut, als das orientalische Christentum ausgelöscht wurde?‘“ Wort zum Jahreswechsel des evangelischen Bischofs Hans-Jürgen Abromeit


Greifswald (kath.net/Evangelische Kirche in Mecklenburg-Vorpommern) Natürlich haben wir genügend eigene Probleme, nämlich zwei Millionen Flüchtlinge, die in den letzten zwei Jahren nach Deutschland gekommen sind, und ein islamistischer Terror, der jetzt auch Deutschland erreicht hat. Dazu kommt eine unsichere Weltlage, bei der niemand weiß, wie es mit einem Präsidenten Trump in den USA und vielen Erfolgen der Populisten in Europa weitergehen wird. 2017 könnte uns allerdings mit einem Thema von solcher Tragweite konfrontieren, dass uns unsere Kinder und Enkel später einmal fragen: „Warum hat niemand geholfen? Warum hat die Welt zugeschaut, als das orientalische Christentum ausgelöscht wurde?“

Der Nahe Osten ist die Wiege des Christentums: Seit Jesus von Nazareth, seit 2000 Jahren leben dort Christen und war das Christentum dort ein bedeutender Faktor. Seit dem Aufkommen des Islam im 7. Jahrhundert haben es die Christen, die Gemeinden und Kirchen nicht leicht gehabt, aber sie hatten den Status einer geduldeten Minderheit. Damit sind die Christen gemeinsam mit anderen religiösen Minderheiten wie den Jesiden, den Mandäern und den Baha‘i die letzte Bastion gewesen, die den ganzen Nahen Osten vor einer monolithisch islamisch geprägten Kultur bewahrte.

Beispiel Ägypten: Von den 89 Millionen Ägyptern sind etwa zehn Prozent Christen. Seit Jahren werden diese Kopten immer wieder durch Islamisten bedrängt, ja sogar ermordet. Zuletzt wurden durch einen Brandanschlag auf die zentrale Kirche des koptischen Papstes in Kairo vor zwei Wochen 24 Menschen getötet. Viele Christen versuchen, das Land zu verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Beispiel Syrien: Seit 2010 haben ein Viertel der vormals zwei Millionen Christen Syrien verlassen, aus Angst vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“, die mit unvorstellbarer Gewalt Christen ermordet, verschleppt und foltert. Fast alle Kirchen und Klöster wurden zerstört.

Ebenfalls schlimm hat es den Irak getroffen. Innerhalb von 15 Jahren hat sich die Zahl von 1,2 Millionen Christen auf heute noch 250.000 verringert. Eine Nagelprobe auf die Zukunft der Christen im Irak wird die Situation in Mossul sein. Gerade ist die irakische Armee dabei, die Stadt vom „Islamischen Staat“ zurück zu erobern. Daran, ob vertriebenen Christen eine Möglichkeit eingeräumt wird zurückzukehren oder nicht, wird sich entscheiden, ob die im Irak verbliebenen Christen im Lande bleiben oder in den Westen auswandern. „Warum lasst ihr uns im Stich?“, fragten mich Bischöfe aus dem Irak bei einer Begegnung im Oktober 2015.

Warum gibt es keinen Aufschrei in der westlichen Welt? Warum tun wir nicht alles dafür, unseren ins Abseits gedrängten, diskriminierten und verfolgten Schwestern und Brüdern im Orient zu helfen? Müssten sich nicht alle, Regierungen, Menschenrechtsorganisationen und Kirchen mit moderaten Muslimen und jüdischen Organisationen zusammentun, um diesem Christozid im Orient Einhalt zu gebieten? Ich habe nicht den Eindruck, dass hier das Menschenmögliche getan wird. Eine Religion wird vertrieben, eine Kultur vernichtet und Menschen ihre Existenz entzogen. Vor unseren Augen.

Vielleicht ist der Mensch, so wie er ist, nicht in der Lage, von sich abzusehen und sich in die Situation der Christen im Nahen Osten zu versetzen. Vielleicht müssten wir dazu das „neue Herz“ und „den neuen Geist“ erhalten, von dem die Jahreslosung 2017 spricht: „Gott spricht, Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ (Hes. 36,26) Wir brauchen 2017 auch in anderen Fragen Mitgefühl, Erbarmen und den Mut, uns mit scheinbar Unveränderbaren nicht abzufinden.

Für 2017 wünsche ich uns allen, der Schicksalsfrage der orientalischen Christen nicht auszuweichen und das uns Mögliche zu tun. Ich wünsche allen ein gesegnetes 2017!


Dr. Hans-Jürgen Abromeit ist evangelischer Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern (Greifswald)


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Lesermeinungen

 Paddel 12. Jänner 2017 

Aufschrei!

Wo bleibt er? Er fehlt hier, er fehlt auch bei der Auslöschung unzähliger Ungeborener im Mutterleib. Ein Vergleich kann und darf man nicht stellen, aber einen Zusammenhang sehen. Denn was macht die "weltweit größte Todesursache" mit dem Gewissen der Menschheit.


2
 
 Christa.marga 12. Jänner 2017 
 

Unsere Oberhirten könnten endlich Zeichen setzen,

aber die halten sich lieber an "political correctness". Mir fällt da spontan deren Verhalten am Tempelberg ein. Als die UNESCO den Tempelberg den Muslimen zusprach, hörte man da einen Aufschrei in den Medien??? - NEIN!
Unsere christlichen Kirchenfürsten sehen tatenlos zu, wie das Land Israel (dort wurde Jesus geboren) und auch das jüdisch/christlich geprägte Abendland und somit deren und unsere Kultur, ausradiert werden soll.
Wegschauen ist halt einfacher als Hinschauen, hatten wir so etwas nicht schon mal?


4
 
 theWinner 12. Jänner 2017 
 

Christenverfolgung

Es gibt einen Aufschrei, jedoch ist er weder massiv noch laut noch stetig genug. Jene Kehlen, die aufschreien, sind dabei heiser und vielleicht auch müde und damit weniger zu werden.
Die Nichtanteilnahme hat u.a. die Wurzeln Gleichgültigkeit und Naivität. Beides wird weichen, wenn die Christenverfolgung die Nichtanteilnehmenden erreichen wird. Es kommt und es kommt deswegen, weil wir nicht entschieden und massiv genug dagegen aufstehen und ankämpfen. Jenen Raum (geographisch, religiös, spirituell, ideologisch bereinigt, den die Christen nicht selbst aktiv einnehmen bzw. aufrecht erhalten, nehmen sich die Nichtchristen.
Wir Christen in Europa scheinen derzeit für den Islam und die Islamisten & Co ein Hindernis in der Größe von Kieselsteinen zu sein, bestenfalls. Also kein Hindernis, den Kieselstein schafft jeder Besen weg. Die politischen Besen kehren gut, man schaue auf aktuelle Nachrichten in D und quer durch Europa. Die nächste Stufe ist das Ausrollen des rote Teppichs für Feinde.


5
 
 ottokar 12. Jänner 2017 
 

Asad einmal anders:

Weshalb sind "nur" ein Viertel der syrischen Christen geflohen? Warum haben syrische Bischöfe immer wieder ein Wort für Asad eingelegt und die Mächtigen gebeten ihn gegen die Rebellen zu unterstützen? Weil Asad-bei all seinen angeblichen Greueltaten immer die Christen im Lande beschützt und unterstützt hat.Darüber hat kathnet mehrfach und authentisch berichtet.Aber solche Informationen entsprachen damals und heute nicht der herrschenden "political correctness".


5
 
 wedlerg 12. Jänner 2017 
 

Der Aufschrei fehlt

Weil viele säkulare Kräfte (leider auch in den Kirchen) eine seltsame Gerechtigkeit postulieren: Christenverfolgung darf nicht benannt werden, weil ja auch andere verfolgt werden. Der Islam darf nicht als Täter genannt werden, weil ja auch Mörder rumlaufen, die nicht Muslime sind. Dahinter steckt die Nivellierung einer bunten Welt, die nichts mehr fürchtet, als das Aufleben des gläubigen Christentums.


7
 
 Ginsterbusch 12. Jänner 2017 

Vielleicht, weil wir nicht mehr genug beten

Es gibt auch nur sehr wenige Aufrufe, von höchster Stelle gar keine. Die Welt, einschließlich der Vatikan, ist mit anderen Dingen und Schuldzuweisungen beschäftigt.
Ich nehme mich davon nicht aus und schäme mich dafür.
Haben wir in dieser Verwirrung unser Gottvertrauen verloren?


4
 
 Michmas 12. Jänner 2017 
 

Die so "wichtigen" Personen

die den Aufschrei hätten verbreiten können, haben am Tempelberg den orientalische Christen den RÜCKEN gekehrt.


10
 

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