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Die Kirche ist keine politische Vorfeldorganisation der Regierung

27. Dezember 2016 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
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In der Bibel heißt es „Bereitet dem Herrn den Weg“. Dort steht nirgends geschrieben: „Ebnet der Regierung die Bahn“ - Ein kath.net-Kommentar von Martin Wind zu Reaktionen aus der katholischen Kirche auf den islamistischen Anschlag in Berlin


Linz (kath.net)
Die Kirche ist keine politische Vorfeldorganisation der Regierung. In der Bibel heißt es „Bereitet dem Herrn den Weg“. Dort steht nirgends geschrieben: „Ebnet der Regierung die Bahn“. Was im Nachgang zum 12fach tödlichen Terrorangriff eines radikalen Muslims auf einen Berliner Weihnachtsmarkt von einigen Bischöfen zu hören war, wirkt teilweise leider anders. Einige Verlautbarungen klingen weniger nach Trost und Vergewisserung, als vielmehr als Aufruf zur „Ruhe in der Gesellschaft“:

„Es sei aber wichtig, diese Angst wieder zu überwinden und sich nicht der Absicht der Täter, in unserer Gesellschaft Angst und Hass zu sähen (sic!), zu ergeben.“, ließ unter anderem beispielsweise der Ruhrbischof, Dr. Franz-Josef Overbeck, durch die Pressestelle seines Bistums im Internet verbreiten. Es ist erstaunlich, dass da Begriffe wie „Hass“ und „Spaltung“ bemüht werden. Leider entsteht der Eindruck, dazwischen finde sich kaum noch etwas. Es wirkt beinahe, als würde den mündigen Christen unterstellt, sie hätten sich zu eben diesen negativ belasteten Reaktionen hinreißen lassen. Und Overbeck adressiert das keineswegs an Terroristen.


Es gibt eine ganze Bandbreite an Gefühlsregungen, die bei Menschen angesichts des Terrors muslimischer Fanatiker aufkommen: Erschrecken, Entsetzen, Trauer, Niedergeschlagenheit, Resignation, Aktionismus. Schlicht die gesamte negative Varianz menschlicher Emotionen. Und diese Emotionen sind zulässig!

Solchen Emotionen wird man als Bischof der Kirche mit den Floskeln von Angst und Hass nicht gerecht. Sie sind zu holzschnittartig und sie rufen auch Widerstand hervor. Die Menschen müssen emotional reagieren dürfen – auch mit Ablehnung. Alles andere wäre widernatürlich. Wie sonst sollte man mit seinen Gefühlen umgehen. Katholiken kennen die Frohe Botschaft und sie kennen den hohen Anspruch an ihren Umgang mit Mitmenschen. Sie wissen in der Regel, dass sie das erste Aufwallen der Gefühle und Reaktionen im Lichte der christlichen Nächstenliebe in ein erträgliches Maß gießen sollen und dass Jesus die „Feindesliebe“ gelehrt hat.

Das muss in einer Stunde, in der man noch frisch unter dem Eindruck der brutalen Ereignisse steht, nicht in den Vordergrund der Verlautbarung gerückt werden. Schon gar nicht in einer floskelhaften Sprache, die wir eher aus der Politik kennen. Moralisierend den Zeigefinger zu erheben, kann sich in solchen Situationen, in denen die Menschen eher Trost und Orientierung suchen und von Amtsträgern erwarten, negativ auswirken und zur Entfremdung führen.

Auch der Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof des Erzbistums München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, kam nicht umhin, einen gesellschaftspolitischen Appell zu formulieren: „In dieser schweren Stunde für die Stadt Berlin und unser Land gilt es, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen und zusammenhalten.“, so ist auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zu lesen. Das wirkt bevormundend, das wirkt mehr staatstragend als seelsorglich. Man wird leider den Verdacht nicht los, die Bischöfen befürchteten, die Christen könnten angesichts des brutalen Terrors zu Überlegungen gelangen, die zu gesellschaftlichen Veränderungen führen könnten. Auch hier: „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht!“

Doch was wäre an Veränderungen falsch? Ist es moralisch verwerflich, aus einer konkreten Bedrohungssituation heraus, auch Verantwortlichkeiten aufzuzeigen und Fehlentwicklungen zu benennen? Wären das bereits „Hass“, „Spaltung“ und mangelnder „Zusammenhalt“. Katholisch zu sein, ist politisch – in seiner ganzen Bandbreite. Und so ist es gut, wenn Katholiken Stellung beziehen, das ist gutes demokratisches Recht. Dies mag für die verantwortlichen Regierenden politisch unbequem sein. Es ist aber legitim. Vorverurteilende Unterstellungen und Ermahnungen an das Christenvolk gehören da nicht von der Kanzel herab gepredigt. Eher sollten sich die Appelle der Amtsträger an die Verantwortlichen in der Politik richten: Deren Handeln und Unterlassen sind eher Auslöser für gesellschaftlichen Unfrieden, Spaltung, Hass und Angst. Dem Volk aber gilt die ernsthafte Seelsorge und die Verkündigung der Frohen Botschaft – gerade jetzt an Weihnachten, wo wir die Menschwerdung unseres Gottes, des wahren und einzigen Gottes der Liebe und des Friedens, feiern.


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Lesermeinungen

 Trierer 31. Dezember 2016 

@stillerbeobachter

Ob ich genug "Moralist" bin, ich fürchte, nein.
Katholiken sollen k e i n e Moralisten sein? Ja, was denn sonst? Wer soll denn unser Eintreten für ungeborenes Leben und die Werte der Familie dann noch ernst nehmen?
Hass aber ist moralisch immer verwerflich und verkommen, kann es da für einen Christen zwei Meinungen geben?
Hassen ist niemals christlich, schon gar nicht katholisch! Nie und nimmer. Und ein Hasskommentar bleibt ein Hasskommentar, egal ob von "Antifas" oder von "Rechtsaußen". Jemand, der glaubt mit Hass etwas verändern zu sollen, disqualifiziert seine Argumente, wenn er denn je welche hatte. Wer "vor Schmerzen schreit", aber gleichzeitig seinen Hass heraus brüllt, darf nicht ernsthaft darauf hoffen, dass ihm geholfen wird. Und daher können Hasstiraden auch keine "Schmerzensschreie" sein. Was wir tun müssen, ist deutliche Korrekturen an der jetzigen Politik einfordern, und es tut sich ja auch einiges, von Bayern ausgehend, es geht also auch ohne schäbigen Hass!


0
 
 M.Schn-Fl 27. Dezember 2016 
 

Plattitüden

„In dieser schweren Stunde für die Stadt Berlin und unser Land gilt es, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen und zusammenhalten.“ (Kardinal Marx)
Das kling vor allem nach dem Plattitüden-Katalog S.1 /13


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 lakota 27. Dezember 2016 
 

Völlig richtig

was Herr Martin Wind da schreibt. Ich habe es langsam satt, mir nicht nur von Politikern sondern auch Kirchenoberen so unterschwellig "Hass und Spaltung" vorwerfen zu lassen, nur weil ich islamischen Terror auch islamischen Terror nenne. Natürlich sollen wir uns nicht aus Trauer und Zorn zum Hass verführen lassen...das weiß auch jeder Christ selber...aber sollen wir wirklich den Mund halten? Ist unsereiner Schuld an der "Spaltung" der Gesellschaft, nur weil man sagt wie es ist? Wie wäre es, würden sich unsere Bischöfe auf ihren Auftrag besinnen, den Glauben zu verkünden, die 10 Gebote die kaum noch jemand kennt und dann vielleicht mal deutlich sagen, woher der Hass und die Gewalt kommen, wer weltweit Christen umbringt. Für die Verfolgten zu beten, für Papst und Bischöfe zu beten, um Frieden in der Welt zu beten...das ist doch selbstverständlich für einen Christen. Ich wünschte mir nur einen Aufruf unserer Bischöfe zu einem gemeinsamen Sturmgebet.


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  27. Dezember 2016 
 

... Ruhe und Besonnenheit!

Ruhe und Besonnenheit, das machen die Islamverbände. Von den Islamverbänden hört man zum Anschlag von Berlin nichts. Die halten still, wie von den Bischöfen gewünscht. --- und in ein paar Monaten kommen die Muslime wieder mit dem Geheule, daß sie, ach so benachteiligt werden, daß der Islam so friedlich ist etc. etc. Daß vielleicht mancher "Hasskommentar" ein Schmerzensschrei ist, - nein soweit denken unsere Moralisten nicht.


14
 
 Kurti 27. Dezember 2016 
 

Kein Wort der Bischöfe zu den Ursachen des Terrors!

Kein Wort dazu welchen Anteil auch unsere deutschen Politiker wie Merkel daran haben und was unsere Politiker dagegen machen sollten. Nur dummes Geschwätz kommt von diesen "geistlichen" Herren. Aber das sind wir ja in dieser Angelegenheit leider schon lange gewohnt. Man kann es nicht mehr hören! Eine Regierung hat auch die Aufgabe die Bevölkerung zu schützen und alles, aber auch alles zu tun, daß diese Verbrechen nicht vorkommen können. Ich will jetzt im Einzelnen dazu nichts schreiben, es sind längst genug Vorschläge gemacht wordenm auch von Leuten, die man nicht wie es oft geschieht in die rechte Ecke stellen kann. Die Kirche trägt zu Vorsorge in dem Bereich leider nichts bei. Es sins längst nicht alle Flüchtlinge, die man bei uns einreisen lässt, sondern auch Verbrecher dabei und auch reichlich solche, die kein Asylrecht haben.


16
 
 Gipsy 27. Dezember 2016 

Man wird

nicht mehr viel auf sie hören, unterscheiden sie sich doch fast nicht mehr von den Politikern.
Beten und auch freien Emotionen ihre Berechtigung zugestehen. Jeder Katholik und Christ ist sich bewusst( wie im Artikel beschrieben) was der Herr in einer solchen Situation von ihm erwartet , aber auch was ER ihm zugesteht.


13
 
 Christ777 27. Dezember 2016 
 

Ein gutes Beispiel

Genau das meine ich mit dem Aufruf zum Gebet. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird der Bischof seine Rede nicht korregieren. Sicher "grätscht der Kölner dazu noch links rein".
Eine Korrektur oder Mahnung vom Papst, mehr Christus zu verkünden ... nun ja ... das Warten darauf ist nervenzerreibend ... und ob wir es überhaupt erleben werden ungewiss.
Sich ausschließlich darüber zu ärgern ist der falsche Weg. Er macht wütend, hart und krank.
Also beten wir einfach auch für den Bischof. Wir sind nicht seine Richter, sondern Gott ist es. Als Bischof hat er die Aufgabe mutig und vorbildlich Christus zu verkündigen und Häresien sowie Zeitgeistliebhaberei entschieden zu bekämpfen. Tut er es???
Naja ... kommen wir unserer Aufgabe bezüglich des Gebetes nach? Auch wir werden vor dem Richter erscheinen.


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