Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Kampf um Aleppo: Papst fordert von Assad Achtung des Völkerrechts

13. Dezember 2016 in Aktuelles, 24 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Zenari überreichte dem Staatschef Schreiben des Papstes am Montagvormittag persönlich - Weihnachtlicher Friedensmarsch von Berlin nach Aleppo


Vatikanstadt-Aleppo (kath.net/KAP) Vor dem Hintergrund der Schreckensmeldungen aus Aleppo hat Papst Franziskus von Syriens Präsident Bashar Al-Assad die Achtung des humanitären Völkerrechts gefordert. In einem Brief an Assad mahnte er den Schutz von Zivilisten und Zugang zu humanitärer Hilfe an, wie das vatikanische Presseamt am Montagabend mitteilte. In dem Schreiben verurteilt Franziskus demnach "jegliche Form von Gewalt und Extremismus, von welcher Seite sie auch immer kommen mögen". Zudem ruft er Assad und die internationale Gemeinschaft erneut zu einer friedlichen Lösung des Konflikts auf.

Der Vatikanbotschafter in Syrien, Kardinal Mario Zenari, hatte Assad das Schreiben des Papstes am Montagvormittag persönlich überreicht. Papst Franziskus hatte am Sonntag erneut zu einem Waffenstillstand in Aleppo und im übrigen Syrien aufgerufen. "Ich appelliere an das Pflichtbewusstsein aller, eine Entscheidung zugunsten der Zivilisiertheit zu treffen", sagte er beim Angelus-Gebets auf dem Petersplatz. Leider habe man sich bereits an Krieg und Zerstörung in Syrien gewöhnt. Darüber dürfe man jedoch nicht vergessen, dass Syrien ein Land voller Geschichte, Glauben und Kultur sei. "Wir können nicht hinnehmen, das dies durch den Krieg, der eine Anhäufung von Machtmissbrauch und Falschheit ist, verneint wird."


Dutzende Zivilisten getötet

Nach Angaben der UNO töteten syrische Regierungstruppen und ihre Verbündeten in den vergangenen Tagen mindestens 82 Zivilisten im Ostteil Aleppos. Dazu zählen elf Frauen und 13 Kinder. Die gesundheitliche Situation in der Stadt sei katastrophal, berichtete auch das Internationale Komitee des Roten Kreuzes. Es gebe kaum noch Medikamente, viele Menschen hätten keine Nahrung und kein Wasser. Das UNO-Büro könne sich auf glaubwürdige Informationen von vor Ort berufen, die meisten Opfer seien "wahrscheinlich in den vergangenen 48 Stunden" getötet worden, so internationale Presseagenturen am Dienstag.

Der Sprecher des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte, Rupert Colville, zeichnete ein düsteres Bild der Lage in Aleppo. Es sehe dort nach einem "völligen Zusammenbruch der Menschlichkeit" aus. Für jene Menschen, die noch im "höllischen Viertel" der Stadt gefangen seien, habe man "düstere Vorahnungen".

Auch der scheidende UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon zeigte sich besorgt nach jüngsten Berichten über Gräueltaten gegen Zivilisten in Aleppo. Es gebe Berichte von Gräueltaten gegen Frauen und Kinder, sagte Ban in New York. Die Vereinten Nationen könnten diese Berichte nicht unabhängig nachprüfen, aber sie machten ihn sehr besorgt, sagte Ban weiter. Er habe den UNO-Sonderbeauftragten für den Konflikt in Syrien, Staffan de Mistura, gebeten, dringend mit allen Beteiligten darüber zu sprechen.

Die Türkei und Russland wollten indes über die Einrichtung eines Korridors zur Evakuierung von Kämpfern und Zivilisten aus der Rebellen-Enklave in Aleppo verhandeln. Vertreter der Türkei und Russlands würden sich deswegen am Mittwoch treffen, kündigte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Dienstag an. Der Fall der Rebellen-Enklave im Osten Aleppos steht nach syrischen Militärangaben unmittelbar bevor. Russland unterstützt die Armee bei dem umstrittenen Einsatz.

Ein Vertreter der Rebellengruppe Fastakim erklärte am Dienstag, es gebe keine internationalen Kontakte, um einen freien Abzug von Kämpfern und Zivilisten in die Wege zu leiten. Russland hatte bereits früher erklärt, den Aufständischen werde die Flucht aus Aleppo über einen sicheren Weg aus der Stadt angeboten. Allerdings hatten sich die Kriegsparteien in der Millionen-Metropole nicht auf die Modalitäten einigen können. Gestritten wurde unter anderem darüber, wohin der Korridor führen sollte.

Die syrische Armee hatte zusammen mit ihren Verbündeten am Montag zahlreiche von Rebellen kontrollierte Viertel im Osten Aleppos zurückerobert. Nach Angaben von Beobachtern stehen die Aufständischen kurz vor einer Niederlage in der Stadt.

Friedensmarsch von Berlin nach Aleppo

Vor rund einem Monat hatte die Armee die Offensive auf die Rebellenviertel begonnen. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Montag berichtete, kontrollierten die Rebellen nur noch etwa drei Prozent ihres bisherigen Einflussgebietes.

Laut der Londoner Website AlAraby wollen 3.000 Friedensaktivisten am Weihnachtstag einen Mahnmarsch von Berlin nach Aleppo starten. Initiatorin der 3.600 Kilometer langen interreligiösen Aktion ist die polnische Journalistin Anna Alboth. Die Teilnehmer wollen auf ihrem Marsch durch Tschechien, Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Griechenland und Türkei auf die dramatische Situation in Aleppo aufmerksam machen. "Mehr als 400.000 Zivilisten in der nordsyrischen Stadt waren Zeugen eines der grausamsten Gemetzel in dem mittlerweile sechsjährigen Krieg in Syrien", so Alboth.

Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Palüm 15. Dezember 2016 
 

@Steve Acker

Sie finden es gut, wenn die überwiegende Bevölkerungsmehrheit von den Fleischtöpfen ferngehalten wird? Sie finden es gut, wenn 75 Prozent der Bevölkerung seit Jahrzehnten von einer Herrscherclique unterjocht wird, die nichts anderes tut, als ihren eigenen Geldbeutel zu füllen?

Stellen Sie sich mal folgendes Szenario vor: Die Macht in Deutschland übernimmt ein Muslim, der ausschließlich seine Familie und seine Glaubensgenossen protegiert. Er schafft das Parlament ab und verbietet alle Parteien, außer der seinen. Sie haben keine Möglichkeit, ihre Meinung frei zu äußern, ihre berufliche Entfaltung ist eingeschränkt, ihr Sohn muss zum Militär, wird aber nie über die niederen Ränge hinauskommen. Der Bürgermeister ihrer Gemeinde ist ebenso Muslim wie alle seine Verwaltungskräfte. Wenn Sie kritisieren, werden Sie gefoltert. ABER: Sie dürfen zur Kirche. Solange Sie stillhalten.

Tut mir Leid, aber diese Assad'sche Religionsfreiheit findet auf einem Friedhof statt.


0
 
 Steve Acker 15. Dezember 2016 
 

Palüm. das ist auch gut so,

dass die Alawiten an der macht sind in Syrien. Dadurch ist weitgehend Religionsfreiheit möglich und ein islamistischer Gottesstaat verhindert.

Und was Israel betrifft : ob die es lieber hätten wenn in Damaskus IS und Al nusra regierten?


4
 
 Steve Acker 15. Dezember 2016 
 

auf NTV.de ist ein sehr interessantes Interview

mit der Journalistin Karin Leukefeld,die in diesem Jahr mehrmals in Aleppo war.
Zitat aus dem Interview von ihr:

"Ob man für oder gegen die Regierung ist, spielt für viele Menschen in Aleppo schon lange keine Rolle mehr. Sie wollen vor allem den Kämpfen entkommen. Insofern gibt es im Gebiet unter Kontrolle der Regierung durchaus Personen, die mit der Regierung nicht einverstanden sind, die aber noch viel weniger damit einverstanden sind, dass die Opposition sich von bewaffneten Gruppen unterstützen lässt. "


5
 
 Palüm 14. Dezember 2016 
 

@Metscan

Bei der Wahl im Juni 2014 wurden 21 von 24 Präsidentschaftsbewerber erst gar nicht zugelassen. Von den zugelassenen Bewerbern war einer ein abtrünniger Kommunist, der andere erklärte wenige Tage vor der Wahl, weshalb man Assad wählen solle. Assad erhielt knapp 89 Prozent der Stimmen.

Gewählt wurde nur in den von Assad kontrollierten Gebieten.
Mit diesem Wahlergebnis legitimiert Assad seine Macht.

Sie schreiben: "Ohne die Unterstützung von außen, hätten diese Oppositionellen nicht überleben können."
Ich sage: Ohne die Unterstützung Russlands und Iran hätte Assad nicht überlebt. Wo bitte ist denn die westliche Unterstützung für die Oppostition? Wo sind die die modernen radargestützten Flugabwehrraketen, mit denen man die russischen Kampfflugzeuge vom Himmel holen kann? Wo sind die modernen panzerbrechenden Waffen, die gegen die syrischen Panzer russischer Bauart bestehen könnten?

Wie also sieht die Unterstützung des Westens für die Rebellen aus? Die Antwort: Es gibt keine.


0
 
 Herbert Klupp 14. Dezember 2016 
 

Wichtige Beiträge

@MaxEmanuel - @Metscan - DANKE für diese aufschlußreichen Beiträge ! Um es nochmal SO zu sagen: wo bleibt in den Medien usw die Fragestellung, WER hier mit der Gewalt angefangen hat ? Doch wohl die "demokratische Opposition" ( die in Wahrheit fundamental-islamistisch durchsetzt ist ) DAS hat man aber von ARD und ZDF noch nie gehört.


10
 
 Ad Verbum Tuum 14. Dezember 2016 

Rolle des Westens

@Gloria Patri
.. und woher haben Sie Ihre Wahrheit über den Konflikt in Syrien? Ich z.B. hatte "Der Fluch der bösen Tat", das letzte Buch von Scholl-Latour, gelesen und war erschüttert über die aufgeführten Machenschaften des ach so hilfsbereiten Westens und die parallel dazu betriebene Desinformationspolitik.
Klar ist Assad ein Gewaltherrscher .. klar ist aber auch, dass unter ihm die Christen, z.B., ihre Religion behalten und ausüben konnten - und eine Alternative nicht wirklich in Sicht ist.
(an schlechten Beispielen im Norden Afrikas oder auch der Iran mangelt es ja nicht)
P.S. Nach Scholl-Latour trägt der Westen sehr wohl große Mitschuld, dass dieser Krieg begann.


9
 
 Max Emanuel 14. Dezember 2016 

Berichterstattung zu Syrien

Zweifellos war Syrien auch schon vor (!) dem Krieg keine Demokratie. Auch die Bezeichnung „Regime“ kann durchaus verwendet werden. Dann aber bitte für alle nordafrikanischen Staaten und die im Nahen und Mittleren Osten! Von allen diesen "Regimen" war Syrien aber mit das Moderateste. Es gab weitgehende Religionsfreiheit, ein gewähltes Parlament mit Opposition und unterschiedliche Meinungen in den Medien. Wenngleich letztere beide Punkte natürlich weit nicht unseren europäischen Maßstäben entsprechen. Sicher wird die Situation für die Menschen bei einem militärischen Sieg dieser Islamisten nicht besser. Siehe Afghanistan, Irak oder Lybien.
In Saudi Arabien gibt es kein Parlament, keine Frauenrechte, keine Religionsfreiheit, keine einzige Kirche bei über 2 Mio. katholischen Gastarbeitern etc…..
Daß unsere Medien und Politiker aber bei Syrien von einem Diktator und einem Regime reden und zugleich vom „saudischen Königshaus“ (wie beim belgischen“) ist plumpe und einseitige Stimmungsmache.


13
 
 Theodor69 14. Dezember 2016 
 

Alternative zu Assad?

Sicher ist der Assad ein Verbrecher, nur welche Alternativen gibt es. Saddam Huseein und Gaddafi waren auch Verbrecher und mussten weg - und dann. Das Elend wurde größer, mehr Leute auf der Flucht, was wir in Europa auch zu spüren bekommen und auch den Christen ging es schlechter. Seinen Weg sollte man auch immer zu Ende denken...


8
 
 Bernhard Joseph 14. Dezember 2016 
 

Ist das wirklich der richtige Weg?

Hätte Papst Benedikt XV. eine solche Diplomatie betrieben, sicher hätte er die Kriegshärten des Ersten Weltkrieges durch humanitäre Hilfe nicht so mindern können, wie er es getan hat. Auch Papst Pius XII. hat im Hintergrund sehr viel getan, um vom Naziregime verfolgten Menschen zu helfen.

Manchmal ist die Geheimdiplomatie der bessere Weg, um bedrängten Menschen humanitäre Hilfe zuteilwerden zu lassen. Hätte sich Pius XII. offen gegen Hitler gestellt, dann hätte das Regime jedes humanitäre Wirken der katholischen Kirche unterbunden.

Natürlich ist Assad ein Verbrecher, wie so viele andere Potentaten im Nahen Osten auch. Es ist ja gerade das Entsetzliche, dass in dieser Region eine Mörderbande der anderen folgt. Ist ein Regent gestürzt, wie weiland Saddam Hussein, ist gleich das ganze Land destabilisiert, weil die Menschen seit Jahrzehnten mit Gewalt regiert werden und sich ein unendlicher Hass untereinander aufgebaut hat, der sich dann im Bürgerkrieg entlädt.


5
 
 la gioia 14. Dezember 2016 
 

@Herbert Klupp
Ihr Beitrag nährt etwas meine Gedanken bzw. Zweifel darüber, ob die Berichterstattung wirklich (noch) realistisch ist. Die Bilder, die uns seit Monaten gezeigt werden, die Bilder von einer unglaublichen Zerstörung, von Menschen, die kein Dach mehr über dem Kopf, keine Lebensmittel, kein Wasser und keine Medikamente haben - sie lassen einen schier verzweifeln!
Aber seit Tagen bewegt mich eine Frage: wie überleben eben diese Menschen diese schon seit langer Zeit vorherrschenden Zustände - ohne Wasser, Nahrung etc.?
Vielleicht kann mir hier der eine oder andere Mitkommentator eine schlüssige Antwort auf meine Frage geben?


9
 
 Gandalf 14. Dezember 2016 

Assad ist ein Verbrecher!

Bitte hört doch hier auf, Hr. Assad reinzuwaschen. Das ist ein Verbrecherpräsident und sonst gar nichts. P. S. Ja, ich bin Kampfposter von der CIA ;-)


2
 
 Haifisch 14. Dezember 2016 

In einem Krieg

gibt es immer mehrere Seiten. Warum wendet sich der Papst nur an eine Seite, an Assad, der jetzt am siegen ist und der die Christen bisher immer schützte?
Der Krieg dauert nun schon ca. 5 Jahre.
Nie hörte ich einen Appell des Papstes an die Kriegsverursacher. Das ist sehr seltsam.


17
 
 Stefan Fleischer 14. Dezember 2016 

Es ist schon so

wie jüngst ein Aphoristiker schrieb:
"Wo die Demokratie zur Ideologie wird
versucht sie, die Völker zu unterjochen."


2
 
 Steve Acker 14. Dezember 2016 
 

Habe Bilder von Jubelnden Bewohnern von Aleppo

gesehen.
Können sich die ganzen Journalisten eigentlich vorstellen, dass die Menschen dort einfach nach 4 Jahren genug haben vom Krieg und sich freuen dass das nun endlich vorbei ist?
Aber nein, dass darf nicht sein: der böse Assad muss weg, weg weg.
Und Trauer ist angesagt, da die "Rebellen"(fanatische Islamisten) nun endlcih aufgegeben habehn.


10
 
 Steve Acker 13. Dezember 2016 
 

nachtrag

Krieg ist schrecklich, es paassieren furchtbare Dinge.
Nur manchmal ist es leider notwendig hart durchzugreifen um dem ganzen ein Ende
zu setzen.
Als die Alliierten Hitler-Deutschland besiegten geschah dass auch nicht ohne sehr viel Leid.


6
 
 martin fohl 13. Dezember 2016 
 

Ein Protestbrief an die französische Regierung

würde auch nicht schaden. In Frankreich sollen alle Internetseiten gesperrt werden, die sich gegen Abtreibung aussprechen.
Sich um das zerfallende Haus Europa zu kümmern, die Politiker auffordern den Lebensschutz zu waren und gegen Feministinnen, die sich in Italien anschicken Ministerposten zu übernehmen, Einspruch zu erheben, ist mindestens genauso wichtig.
Die Probleme vor der eigenen Haustüre benötigen auch der päpstlichen Fürsorge und harren auf eine Antwort.


12
 
 Metscan 13. Dezember 2016 
 

Kampf um Aleppo

Ich war vor dem Krieg in unterschiedlichen Zeitabständen in Syrien auch in Aleppo. Man konnte überall hingehen, in christliche, jüdische, muslimische Restaurants, Kirchen, Geschäfte, auf der Straße als Frau frei herumlaufen. Die meisten Frauen trugen westliche Kleidung. Assad ist säkular und damit den Religiösen ein Dorn im Auge. Er wurde demokratisch gewählt (wie auch immer - aber gewählt). Es gab sicherlich eine Opposition, die er nicht angehört hat - ein Fehler vieler Potentaten. Den Oppositionellen haben sich die religiöse Fanatiker angeschlossen, diese hatten ihre eigenen Ziele - einen religiösen Staat. Amerika und der Westen haben diese Gruppen mit Waffen etc. unterstützt, um den Machthaber zu stürzen, genau wie sie es in den anderen arabischen Ländern gemacht haben. Immer ist Chaos zurückgeblieben? Ohne die Unterstützung von außen, hätten diese Oppositionellen nicht überleben können. Der Krieg hat sich dann zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Rußland und USA entwickelt.


14
 
 Hadrianus Antonius 13. Dezember 2016 
 

Artikel ist nicht mehr aktuell

Am 13.12.2016 17:00 hatten die syrische Streitkräfte Aleppo zu 97% unter Kontrolle gebracht.
Über einen Korridor werden die Bürger weggebracht nach Idlib, mit Behalt von Handfeuerwaffen.(Sputniknews)

Mich wundert nur, gerade bei Erfahrungen mit Südamerika, warum hier nicht an die alte Erfahrung erinnert wird:
Wenn man putscht/in Aufstand kommt und gewinnt, ist man König und Herrscherr;
wenn man putscht und verliert, ist man am XX (ohne Rechte).
Die alte Römer sagten dazu : "Vae victis" (es waren ehrlicherweise die Gallier 390 v.C., gilt jedoch für alle niedergeschlagene Putsche bis diesem in jüngster Zeit)


4
 
 Gloria Patri 13. Dezember 2016 
 

@deepthought

Die angebliche Verantwortung der Vereinigten Staaten für das Geschehen im Syrischen Bürgerkrieg ist zwar eine durchaus beliebte Verschwörungtheorie, sie wird aber durch lautes Wiederkauen nicht zutreffender. Ursache war der Aufstand eines unterdrückten Volkes gegen einen verhassten Diktator. Anstatt den Wunsch vieler Syrer nach Freiheit und Demokratie zu unterstützen, reicht Ihnen offenbar die Feststellung, dass Assad die Christen im Land nicht schlechter behandet hat als den Rest.

Ich finde es immer wieder enttäuschend, wie leichtfertig Katholiken bereit sind, die schlimmsten Diktatoren wie Assad zu verteidigen, wenn diese nur die "rechte Ordnung" verteidigen - vollkommen unabhängig davon wie hoch sich die Leichenberge stapeln.

Die Zivilisten in Aleppo werden gerade von Assads und Putins Schergen zerbombt und nicht von den USA.

Und wann haben wir im Westen (wieder) angefangen, den Wert eines Menschenlebens an der Religionszugehörigkeit zu messen?


2
 
 Herbert Klupp 13. Dezember 2016 
 

Postfaktische TV-Berichte ?

Heute höre ich zum erstenmal ( im Radio swr1-bw nachmittags ) einen Reporter sagen, daß man in WESTALEPPO auf einem "ganz anderen Planeten" lebt als in Ostaleppo. Alle Lokale und Restaurants usw geöffnet. Freiheit. Und uns hat die ARD und das ZDF seit Monaten erzählt "Aleppo wird bombardiert". Ich ahne, daß die Wahrheit ganz anders aussieht, als das Bild, das uns die ÖR-Medien unisono gezeichnet haben.


14
 
 Johann Martin 13. Dezember 2016 
 

Was Syrien braucht

Syrien hat die Chance, unter Assad wieder zu einer Ordnung zurückzulehren, in der Christen, Aleviten Jesiden und Moslems friedlich miteinander leben können. Die Alternative wäre eine Herrschaft der Islamisten. Da fragt man sich doch, warum die USA die Aufstän-dischen unterstützen.

Und wenn Frau Merkel dem syrischen Volk wirklich helfen will, dann soll sie sich dafür einsetzen, dass der Handels-bojkott gegen Syrien aufgehoben wird, denn dieses Land braucht nicht nur Lebensmittel, sondern auch Arzneimittel und technische Ausrüstung.


10
 
 Christ777 13. Dezember 2016 
 

Schuldfrage

Genau kann ich auch nicht sagen was dort los ist. Nur unter Assad wurden und werden die Christen eher geschützt. Die Rebellen hingegen sind ein Gemisch aus unterschiedlich radikal islamistischen Gruppierungen. Und gerade diese Gruppen verüben an Christen und anderen Minderheiten die schrecklichsten Verbrechen. Ist es wirklich gut wie es in unseren Medien dargestellt wird, dass die Rebellen für das Gute kämpfen und Assad der Böse ist? Und wenn man Assad zum Einhalten der Menschenrechte ermahnt frage ich mich warum man das mit Saudiarabien, Katar etc. nicht tut. Besser man verkündigt nur das Evangelium und hält sich besser aus der Politik raus.


33
 
 topi 13. Dezember 2016 

Wo ist eigentlich die westliche Hilfe für Aleppo?

Kein Mensch da. Als der Ostteil noch von den Terroristen besetzt war standen die Laster kamerawirksam vor der Stadt um zu zeigen, dass man helfen will, aber leider daran gehindert wird. Wo ist die Hilfe jetzt? Es hindert sie keiner. Ach so, jetzt sind die Terroristen verschwunden. Jetzt weiß man nicht mehr wem man helfen soll.


4
 
 deepthought 13. Dezember 2016 
 

die böse Macht

ist in der Tat in Syrien aktiv - das hat der Papst richtig erkannt - doch wo bleibt das beim Namen nennen dessen, dass die USA mit ihrer Hegemonialpolitik diese Zerrüttungen erst eingeleitet haben?
Und wer bringt dort die Christen um, Assad?


28
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Syrien

  1. Neuer Bischof von Aleppo ernannt - 2014 von Milizen entführt
  2. Syrien: „Eine knappe Minute war schlimmer als 12 Jahre Krieg“
  3. Syrien: Bedrängte Weihnachten in der Islamisten-Hochburg Idlib
  4. Syrien: Erster christlicher Gottesdienst in Idlib seit 10 Jahren
  5. Libanon und Syrien: „Die Menschen versuchen, mit einem US-Dollar pro Tag zu überleben“
  6. Zehn Jahre Syrienkonflikt: „Kirche in Not“ fordert Erleichterungen für humanitäre Hilfen
  7. Syrien: Homs hat einen neuen syrisch-orthodoxen Erzbischof
  8. Syrien: Wiederaufgebaute maronitische Kathedrale von Aleppo eingeweiht
  9. Christen in Syrien verlangen Aufhebung der westlichen Sanktionen
  10. Syrien: Neun Jahre Krieg – und nun auch noch das Virus






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz