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Ein Lied für Nagasaki - mit Leseprobe

7. Dezember 2016 in Buchtipp, keine Lesermeinung
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Über das Leben von Takashi Nagai, Überlebender des Atombombenabwurfes. Ein Buch von P. Paul Glynn, mit 1. Leseprobe.


Linz (kath.net)
Während er durch das Universitätskrankenhaus ging, atmete er die karbolhaltige Luft ein wie ein Kapitän auf See, der den Geruch des Meeres liebt. Ja, er fühlte sich tatsächlich wie ein Kapitän in Ausbildung. Er hatte sein zweites Studienjahr beendet und in zwei weiteren Jahren würde er Dr. Nagai sein, der mit einem Stethoskop um den Hals durch diese Korridore ging und vor dem sich die Schwestern und Patienten verbeugten.

Er würde das Leben dieser Menschen in seinen Händen halten: Seine Entscheidungen und sein Fachwissen würden tatsächlich ihr Leben retten! Die Lebenserwartung in Japan lag damals immer noch deutlich unter derjenigen der westlichen Länder. Die japanischen Ärzte wollten dies nun ändern und bald würde er einer der ihren sein. Er ging in den Tuberkulose-Flügel, um ein Buch über Tuberkulose zurückzubringen, eine Krankheit, die in Japan weitverbreitet war. Seine Kommilitonen machten sich üblicherweise darüber lustig, wie viele Bücher er las, doch er versuchte, so viel wie möglich zu lesen und zu studieren.

Das Semester hatte noch nicht lange begonnen, als ein beunruhigendes Telegramm seines Vaters eintraf. Darin stand kurz und unverblümt: „Komm nach Hause.“ Ein beklommenes Gefühl beschlich ihn und er packte eilig seine Sachen und warf auch zwangsläufig seine Bücher in die Tasche. Als er im Zug nach Norden saß und aus dem Fenster sah, dachte er besorgt an seine Mutter. In den vergangenen Ferien hatte er eine gewisse Verlangsamung bei ihr bemerkt und versucht, mehr Informationen von ihr zu erhalten. Sie hatte gelacht und ihn geneckt, dass er wohl einen Patienten suchen würde, an dem er üben könnte, und dann hatte sie das Thema gewechselt. Seine Besorgnis nahm zu bei dem Gedanken, was mit dieser Frau, die ihm so viel bedeutete, wohl geschehen war.


Er begegnete seinem Vater im Genkan, dem Eingangsbereich des Hauses. Takashi war fassungslos, als er erfuhr, dass seine Mutter einen Schlaganfall erlitten hatte und nicht mehr sprechen konnte. Sie war bei Bewusstsein, aber sehr erschöpft. Ihren Sohn Nummer eins erkannte sie und folgte ihm mit den Augen auf rührende Weise, als er zu ihr herankam. Sie lag auf einem Futon bzw. einer Decke, auf Tatami-Matten, den dicken Strohmatten, die in den meisten japanischen Häusern den Fußboden vollständig bedecken. Er setzte sich barfuß neben sie und nahm ihre Hand. Sie konnte nicht sprechen, doch er konnte ihre Emotionen deutlich wahrnehmen, weil sie sich in den dunklen, mandelförmigen Augen widerspiegelten, die in seine blickten. Er hatte den Eindruck, dass sie die letzten verheerenden Auswirkungen der Hirnblutung aufgehalten hatte, bis sie sich von ihm verabschieden konnte. Sie starb nur Minuten später.

Diese Erfahrung sollte sein Leben verändern und später schrieb er: „Ich eilte an ihr Krankenbett. Sie atmete noch. Sie schaute mir tief in die Augen und dann kam das Ende. Mit diesem letzten durchdringenden Blick durchbrach meine Mutter das ideologische Konstrukt, das ich mir aufgebaut hatte. Diese Frau, die mich auf die Welt gebracht und aufgezogen hatte, diese Frau, deren Liebe für mich nie aufgehört hatte … in diesen letzten Augenblicken ihres Lebens sprach sie deutlich zu mir! Ihre Augen sprachen zu meinen und sagten mit Entschiedenheit: ‚Deine Mutter verabschiedet sich nun in den Tod, doch ihr lebendiger Geist wird an der Seite ihres kleinen Lieblings sein, Takashi.‘ Ich, der so sicher war, dass es so etwas wie einen Geist nicht gab, wurde nun eines Besseren belehrt; und ich konnte nichts anderes tun als zu glauben! Die Augen meiner Mutter hatten mir mitgeteilt, dass der menschliche Geist nach dem Tod weiterlebt. All dies geschah durch eine Intuition, eine Intuition, die zur Überzeugung führte.“

kath.net Buchtipp
Ein Lied für Nagasaki
Von P. Paul Glynn
Geb., 320 Seiten
2016, Media Maria
Preis: Euro 19,50
ISBN 978-3-9454012-9-3

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