Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  7. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Fällt die CDU erneut um?
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Expertin: Europa schränkt Rechte von Christen immer mehr ein

29. November 2016 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Juristin und VP-Mandatarin Kugler: Fehlendes Entgegenkommen und "problematische Gesetze" erschweren Zusammenleben - Politiker sollten Christenverfolgung in anderen Ländern mehr ansprechen


Wien (kath.net/KAP) Eine ständige Zunahme der Intoleranz gegenüber Christen und rechtlicher Einschränkung der freien Religionsausübung in Europa beobachtet Gudrun Kugler, die Gründerin der "Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa". Besonders die Gewissensfreiheit, Elternrechte, die Versammlungs- und Vereinsfreiheit sowie die Vertragsfreiheit seien davon betroffen, so die Juristin und Wiener VP-Landtagsabgeordnete im Interview mit "Kathpress". "Man denkt: Ihr Christen wart ohnehin über Jahrhunderte so vorherrschend und habt alle anderen unterdrückt, deshalb wollen wir euch nicht entgegenkommen." Bleibe es bei diesem Stand, werde dadurch das Zusammenleben schwierig, warnte die Expertin.

In 15 EU-Ländern gibt es "problematische Gesetze" hinsichtlich der Diskriminierung von Christen, geht aus einer aktuellen Studie der Beobachtungsstelle hervor. Die OSZE habe diese Ergebnisse aufgegriffen und an die betreffenden Staaten appelliert, ihre Gesetzgebung nochmals zu überprüfen und Verbesserungen vorzunehmen, sagte Kugler. In etlichen christlichen Gruppen sei das Bewusstsein dafür hingegen noch nicht ausgeprägt. Probleme sollten jedoch erkannt und der Dialog darüber aufrecht erhalten werden, weshalb "Denk- und Aufklärungsarbeit" nötig sei.


Als Ziel schwebt Kugler ein von "reifem Säkularismus" geprägtes Rechtsprinzip vor, "bei dem jeder so leben darf, wie er möchte, und in dem jeder Platz hat - auch Christen". Eine "positive Entwicklung" sei immerhin in Gange. "Vor zehn Jahren hätte man viele der Themen gar nicht ansprechen können. Heute sind sie ständig in den parlamentarischen Versammlungen des Europarates und der OSZE präsent", so die Aktivistin. Selbst etliche nicht-christliche Politiker hätten verstanden, worum es geht. "Sie sagen: Es ist nicht richtig, wenn wir den Christen das Leben schwer machen und sie ausschließen."

Um der Christenverfolgung in anderen Kontinenten entgegenzuwirken, sollten Politiker in Europa ihren Einfluss erkennen und danach handeln, drängte die VP-Mandatarin. Schon heute würden etwa vereinzelte Politiker aus Europa bei Reisen in Länder, in denen Christen ungerechtfertigt im Gefängnis sind, diese dort besuchen. "Das ist ein wichtiges politisches Statement", so Kugler. Auch Briefe an zuständige Politiker oder Präsidenten, in denen die Sorge über die Situation einzelner Gefangener ausgedrückt wird, seien ein derartiges Signal.

Besondere Aufmerksamkeit sei für den Völkermord notwendig, der in Syrien und dem Irak vom islamistischen Gruppen an den Christen betrieben werde, sagte die Juristin. Europa habe bei den Genoziden der Geschichte "immer zu lange zugesehen" und müsse nun alles Mögliche tun, damit der Nahost-Konflikt und der damit verbundene Völkermord beendet werden. Kugler: "Auch bei den Handelsbeziehungen und in der Entwicklungszusammenarbeit sollten wir stärker durchgreifen und sagen: Wir arbeiten gerne mit euch, knüpfen das aber an bestimmte Konditionen. Das geschieht in Europa derzeit viel zu wenig."

Am ehesten könne der Völkermord an Christen beendet werden, wenn der UN-Sicherheitsrat ihn als solchen anerkenne und damit auch die internationale Strafgerichtsbarkeit tätig werden könne, legte Kugler dar. Dafür sei jedoch noch mehr politischer Druck erforderlich. Die VP-Mandatarin führte hier auch die auf ihre Initiative geschehene Aufnahme der Völkermord-Resolution des EU-Parlaments durch den Wiener Landtag im Juni an; eine ähnliche Erklärung sei im österreichischen Parlament in Vorbereitung. Kugler: "Je mehr Parlamente dies tun, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch der UN-Sicherheitsrat durchringt."

Kugler organisierte am Wochenende eine hochrangige Tagung in Wien über Religionsfreiheit und Christenverfolgung. Redner der Veranstaltung im Erzbischöflichen Palais waren u.a. der EU-Sonderbeauftragte für Religionsfreiheit, Jan Figel, der EU-Parlamentarier Lars Adaktusson, Ungarns Staatssekretär für die Unterstützung verfolgter Christen, Tamas Török, und der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky.

Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Europa

  1. P. Wallner: Weltmission Schlüssel für Aufbruch der Kirche in Europa
  2. US-Vizepräsident Vance: ‚Europa läuft Gefahr, zivilisatorischen Selbstmord zu begehen‘
  3. Franziskus wünscht sich lebendige und kreative Kirche in Europa
  4. Lipowicz: Demokratisches Europa braucht konkrete Vorbilder
  5. Altabt Henckel-Donnersmarck: "Kirche in Europa ist erschlafft"
  6. Busek: Mit Johannes Paul II. Barrieren in Mitteleuropa überwinden
  7. Kardinal Hollerich: Corona-Pandemie hat Säkularisierung Europas beschleunigt
  8. Kritik nach Aus für EU-Sondergesandten zu Religionsfreiheit
  9. Wieso Europa christliche Werte braucht
  10. Wiener Diözesansprecher: "Viri probati" für Europa keine Hilfe






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  9. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  10. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Allgemeine Ratlosigkeit
  13. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Fällt die CDU erneut um?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz