Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  4. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Keine Abtreibungen: Kontroverse um christliche Klinik

14. November 2016 in Deutschland, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kirchenvertreter und Lebensrechtler verteidigen Gesundheitskonzern Agaplesion


Stadthagen (kath.net/idea) Kirchenvertreter und Lebensrechtsorganisationen haben die Haltung des christlichen Gesundheitskonzerns Agaplesion (Frankfurt am Main) beim Thema Abtreibung verteidigt. Das Unternehmen wird ab April 2017 das Krankenhaus in Stadthagen im niedersächsischen Landkreis Schaumburg betreiben. Dann wird es Schwangerschaftsabbrüche ohne medizinische Gründe nicht mehr geben. Deswegen geriet das Unternehmen in die Kritik von Politik und Medien. Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Gunter Feuerbach (Stadthagen), bezeichnete die Haltung von Agaplesion laut der „Schaumburger Zeitung“ als „unglücklich und wenig zeitgemäߓ. Die Reporterin Cornelia Kurth sprach in einem Kommentar in der Zeitung von einem „Skandal“. Der Konzern zwinge dem Landkreis seine Moral auf und setze sich „selbstherrlich“ über alle nicht medizinisch angebrachten Abtreibungsgründe hinweg.

Landesbischof Manzke: Das Krankenhaus wägt sorgfältig ab

Der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (Bückeburg) sagte gegenüber der „Schaumburger Zeitung“, die Haltung des Betreibers sei ethisch richtig. Es gebe ein Spannungsfeld zwischen dem Selbstbestimmungsrecht der Mutter und dem Schutz des ungeborenen Lebens. Da wäge das Klinikum sorgfältig ab: „Mir ist ein Krankenhaus lieber, dass diese Sorgfalt als Leitlinie hat und alles tut, um das Leben zu schützen, als ein Träger, der da gar kein Problem sieht.“

Aktion Lebensrecht für Alle: Abtreibung kann niemals ein Recht sein

Auch die Bundesvorsitzende der „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA), Alexandra Maria Linder (Weuspert/Sauerland), lobte, dass das Krankenhaus den Begriff „christlich“ ernst nehme. Es ernte dafür „Diffamierungen und bösartige Reaktionen“. Linder zufolge kann Abtreibung niemals ein Recht sein und ist keine Hilfe: „Denn bei jeder Abtreibung wird ein Kind getötet, eine Frau verletzt, eine Familie beschädigt.“ Über die Folgen würden Frauen in Beratungsstellen wie der Arbeiterwohlfahrt und Pro Familia gar nicht oder nur unzureichend aufgeklärt. Linder kritisierte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea den CDU-Politiker Feuerbach: „Wenn nicht einmal mehr Vertreter ,christlicher’ Parteien diese Klarheit zum Ausdruck bringen und ein solches Krankenhaus unterstützen, kann man all denjenigen Menschen, die ein eindeutiges Menschenwürde-Konzept haben, nicht vermitteln, warum man solche Politiker noch wählen sollte.“


Lebensrechtsinitiative KALEB begrüßt das „lebensbejahende Konzept“

Ebenso begrüßte die Leiterin der Lebensrechtsinitiative KALEB in Langenhagen bei Hannover, Birgit Karahamza, gegenüber idea das „lebensbejahende Konzept des Betreibers“. Dass ein Krankenhaus zu den fundamentalen Werten des christlichen Glaubens stehe, sei ein Fortschritt. Frauen die ihr Kind abgetrieben haben, litten oft ihr Leben lang unter den Folgen. Niemand müsse sich schuldig fühlen, wenn er kein Kind bekommen wolle: „Doch eine Schwangerschaft zu verhindern, müsste doch in der heutigen Zeit wohl kein Problem mehr sein. Wenn es dann zu einem Abbruch kommt, fühlt sich fast jede Frau schuldig. Ich kenne keine, die es nicht tut.“

CDL: Frauen fördern statt Abtreibungsangebote fördern!

Die Vorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), Mechthild Löhr (Glashütten/Taunus) erinnerte daran, dass in Deutschland jede Klinik für sich entscheiden kann, welche medizinische Leistung sie anbietet: „Weder Personen noch Kliniken können daher verpflichtet werden, Abtreibungen oder andere lebensgefährliche oder gar tödliche Aktionen durchzuführen, wenn sie sich aus guten Gründen dagegen entscheiden.“ Etwa 100.000 gemeldete Abtreibungen pro Jahr zeigten, „dass es dringend geboten ist, junge Frauen und Familien mehr Hilfe zum Leben mit dem Kind und nicht etwa noch mehr Abtreibungsangebote zu fördern“, so Löhr gegenüber idea.

Hebamme: Die Berichterstattung scheint einseitig gefärbt zu sein

Esther Tepper, Vorstandsmitglied im Vereins „Hoffnung“ in Uelzen, freut sich über die Haltung von Agaplesion: „Als Hebamme habe ich einen Riesenrespekt vor dem Leben.“ Nach dem Grundgesetz stehe das Recht auf Leben höher als das Recht auf Selbstverwirklichung. Die Berichterstattung erscheine ihr „einseitig gefärbt zu sein, beeinflusst von Lügen und veralteten Annahmen, der Mensch sei nicht Mensch von Anfang an. Es gehe hier nicht nur um Frauenbefindlichkeiten, sondern um ein Kind.

Pastor Gero Cochlovius: Ein mutiges Signal

Der in der hannoverschen Landeskirche tätige Pastor Gero Cochlovius (Hohnhorst bei Hannover) und seine Ehefrau Christiane sprachen in einem Leserbrief in der „Schaumburger Zeitung“ von einem mutigen und wertvollen Signal des neuen Betreibers. Schwangeren in einer Notlage müsse beigestanden werden: „Aber dabei muss nach anderen Wegen gesucht werden, als dass ein kleiner Mensch im Mutterleib sterben muss.“ Der Initiator des erfolgreichsten katholischen Buches der Welt, des Jugendkatechismus YOUCAT, Bernhard Meuser (Augsburg), kritisierte auf Facebook die Aussage des CDU-Abgeordneten Feuerbach. Damit entferne er sich von seinen christlichen Fundamenten: „Christen können nicht anders handeln, als es die mutigen Krankenhausbetreiber tun.“

Agaplesion: Wenn es medizinische Gründe gibt, werden Abtreibungen durchgeführt

Die gemeinnützige Aktiengesellschaft Agaplesion (aus dem Altgriechischen übersetzt „Liebe den Nächsten“) wies die Kritik in einer Stellungnahme zurück. Man führe die Diskussion sehr differenziert. Als christliches Unternehmen sei man aufgerufen, einerseits eine klare Position zu formulieren und andererseits Betroffene in ihren seelischen Nöten zu begleiten. Die Berichterstattung erwecke den Eindruck, dass das Krankenhaus Frauen ohne Hilfe und Gespräche wegschicken werde. Das werde man niemals tun, sondern kompetente Ansprechpartner und Einrichtungen in der Nähe nennen, die professionelle psychische Unterstützung anbieten. Wenn es medizinische Gründe gebe, werde man einen Schwangerschaftsabbruch durchführen. Im Selbstverständnis von Agaplesion heißt es: „Menschen sind im biblischen Sinne Ebenbild Gottes. Deshalb stehen für uns der unendliche Wert und die unantastbare Würde jedes Menschen im Mittelpunkt.“ Zu dem Unternehmen gehören über 100 Einrichtungen, darunter 26 Krankenhausstandorte, mit über 19.000 Mitarbeitern. Sie versorgen pro Jahr mehr als eine Million Patienten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Ebuber 16. November 2016 
 

Ein weiterer Puzzle-Stein

der darauf hinweisen könnte, dass sich in Sachen Lebensschutz langsam etwas bewegt. Stärken wir dem Krankenhaus den Rücken. Die Petition habe ich soeben unterschrieben. (s. girsberg74)


0
 
 Ebeviss 14. November 2016 
 

ich hoffe das alle Krankenhäuser nachziehen die sich irgendwas christliches auf die Fahne geschrieben haben. Ich bin bekennender ev. Christ.


3
 
 ThomasR 14. November 2016 
 

eine sehr erfreuliche Nachricht

trotzdem ein sehr wirksames Mittel gegen Abtreibungen vorwiegend durch jüngere und sozialschwache bedürftige Frauen ist die Einrichtung von kostenlosen Frauenhäusern, wo die Frauen, die ungewollt schwanger geworden sind, ihren Kindern das Leben schenken können, psychsoziale und spirituelle (ja spirituelle, damit sie sich als vollwertige gewollte Mitglieder der Kirche fühlen und z.B. bereits der Schwangerschaft Sinn der Taufe und der Mitgliedschaft an einer Kirche erfahren und sich z.B. manchmal auf eigene Taufe bzw Taufe des Kindes vorbereiten können)
Leider die Geldströme innerhalb der Kirche (in Miliardenhöhe) erreichen kaum schwangere Frauen die in Not.
Auf ein Platz in einem Frauenhaus warten die Frauen z.B. in München manchmal bis 1 Jahr
Es ist offensichtlich einfacher Kirchengelder für Erwerb von teuren Büroimmobilien, Gästehäusern in Rom und nicht unbedingt notwendige oft überteuerte Sanierungen auszugeben als z.B. selbst in aufgegebenen Klöster die Frauenhäuser einzurichten


2
 
 girsberg74 14. November 2016 
 

Mir der Bitte, Agaplesion den Rücken zu stärken

Aus der Meldung: „Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Gunter Feuerbach (Stadthagen), bezeichnete die Haltung von Agaplesion laut der ‚Schaumburger Zeitung’ als ‚unglücklich und wenig zeitgemäß’.“

Für mich ein Grund mehr, von früheren Wahlentscheidungen abzurücken.

Auf „CitzenGO“ gibt es dazu eine Petition mit dem Ziel, die Haltung von Agaplesion zu stärken.


6
 
 Chris2 14. November 2016 
 

Sehr erfreulich, dass auch Landesbischof

Karl-Hinrich Manzke Agaplesion beisteht. Ich hoffe, auch aus der katholischen Kirche wird öffentliche Unterstützung kommen. Im Übrigen müssen wir alle unterstützen, die aus Gewissensgründen nicht an Abtreibungen teilnehmen wollen, insbesondere Hebammen (vgl. Hebamenschule Zürich 1995; Lage heute und in D unbekannt).


4
 
 ora et labora 14. November 2016 
 

Dank sei Gott!

Es beginnt hoffentlich auch bei europäischen Politikern, sich wieder in eine Richtung für das Leben zu entwickeln!
Beten wir weiter darum, bis jeder ungeborene Mensch von allen gewünscht und geliebt wird.


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  2. Stiftung des Bekleidungsherstellers Levi Strauss unterstützt Pro-Abtreibungsorganisationen
  3. Präsident Bidens Budgetvorschlag sieht Finanzierung von Abtreibung aus Steuern vor
  4. Kultur des Todes: US-Apothekenketten verkaufen Abtreibungspillen - Pfizer sponsert Euthanasie-Gruppe
  5. „Sí a la Vida!“ - Große Prolife-Demonstration in Madrid: „Ja zum Leben!“- Von Freude geprägt
  6. Linksextreme greifen Gebetsmahnwache für Ungeborene an
  7. Bischof Strickland warnt vor Konzertkarten, mit denen Abtreibungen finanziert werden
  8. US-Präsident Biden ehrt Frau nach Abtreibung
  9. Proteste gegen Pro-Abtreibungsstatue auf dem Geländer der Universität Houston
  10. Biden macht falsche Angaben zum Embryo-Urteil von Alabama






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz