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500 Jahre Reformation 'feiern'?

29. September 2016 in Kommentar, 34 Lesermeinungen
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„Liebe protestantische Brüder und Schwestern, es tut doch uns allen nach wie vor weh, weh wie Scheidungswaisen, dass sich unsere Vorfahren getrennt haben!“ kath.net-Klartext von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) Ein Jubiläum soll es sein, nämlich 500 Jahre seit dem Beginn der lutherischen Reformation! Das tut weh und ist, wie wenn ein geschiedener Mann den Tag feierte, an dem er seine Frau verlassen hat. Liebe protestantische Brüder und Schwestern, es tut doch uns allen nach wie vor weh, weh wie Scheidungswaisen, dass sich unsere Vorfahren getrennt haben!

Ja, „damals“, als es passierte, beschimpfte man sich gegenseitig aufs Gröbste, so dass die „Notwendigkeit“ der Trennung gerechtfertigt zu sein schien. Denn wenn der je Andere wirklich ein Antichrist und Teufel ist – muss man sich nicht trennen? Man feiert ja auch mit Recht das Ende einer Diktatur oder Sklaverei.

Meine liebe lutherische Freunde, diese Zeiten sind doch wirklich längst vorbei. Als mein lutherisch getaufter Vater noch in die Schule ging, erklärte der Religionslehrer: „Katholisch werden ist das Dümmste, was man tun kann. Der Papst sitzt in Rom wie die Spinne. Wenn sich jemand in ihrem Netz verfängt, springt sie auf ihre Beute und saugt sie aus!“ Und zum Abschied von der Schule schenkte der Lehrer den jungen Leuten die geniale Erzählung Dostojewskis vom „Großinquisitor“. Auf katholischer Seite wurde vermutlich ähnlich diffamiert. Aber abgesehen von einigen Fanatikern, die es wohl irgendwo immer noch gibt, so reden wir nicht mehr miteinander!

Allerdings haben wir noch immer Defizite. Als ich einen meiner protestantischen Freunde fragte, was denn die Einheit verhindere, erklärte er mir: „Ihr betet Maria an!“ Meine verzweifelte Antwort: „Seit 500 Jahren sagen wir euch, dass wir das nicht tun – wann werdet ihr uns endlich glauben? Und ich sagte: Es klingt, als ob Du froh wärest, wenn es so wäre, damit Du einen guten Grund hättest, weiter zu protestieren!“


Im Gespräch mit evangelischen Christen höre und lese ich auch immer wieder von „versöhnter Verschiedenheit“! Aber nein, Jesus wollte und will die versöhnte Einheit in Seiner Kirche, nicht die Verschiedenheit!

Sich nicht mehr beschimpfen und nicht mehr den Kopf einschlagen ist ein wunderbarer Fortschritt, wenn man an die Religionskriege und frühere Beschimpfungen denkt, aber es ist, gemessen an dem Willen Gottes einfach zu wenig! Ich rede hier nicht als Professor der Ökumenischen Theologie, sondern nur mit katholischem Hausverstand, der unter der Trennung leidet!

Wenn ihr an einen Papst wie Benedikt XVI. denkt: War oder ist er zu wenig theologisch, zu wenig biblisch, zu wenig paulinisch, zu wenig gütig? Warum also immer noch der Protest? Liebe Protestanten, kehrt zurück, hört auf zu protestieren, wir werden uns bemühen, noch zu reformieren, was wir noch übersehen haben sollten, wir bereiten euch einen festlichen Empfang! Ihr fehlt uns! Lasst uns mit euch das Ende der 500 Jahre mit einem großen Fest feiern – ein Fest der Versöhnung!

Kehrt nicht zu uns Katholiken zurück, sondern gemeinsam, wir auch, zum Willen unseres gemeinsamen Herrn.

Streiten wir bitte nicht, wer der jüngere und wer der ältere Sohn des Vaters ist, sondern feiern wir, weil der Vater beide Söhne an den Festtisch geholt hat, und jetzt beide wieder am Tisch sitzen, als Brüder, die sich lieben und glücklich sind, weil der Alptraum der Spaltung ihrer Familie endlich vorbei ist. Dann ist das Ziel Eures „sola scriptura“ und „sola fides“ wirklich erreicht!

Ohne Zweifel wird der Teufel, listenreich wie immer schon, alles tun, um die Spaltung aufrecht zu erhalten, aber geeint im Glauben, geeint in der gegenseitigen Liebe (statt getrennt durch Protest und ungerechte Diffamierungen) und geeint in der Liebe zu Jesus Christus wird die so ersehnte Einheit nicht mehr aufzuhalten sein!

Ich weiß, dass mein kleiner Artikel die Spaltung nicht von heute auf morgen beenden wird, aber vielleicht sind diese schlichten Gedanken ein kleiner Schritt auf dem richtigen Weg! Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten, kleinen Schritt!

kath.net-Buchtipp
Klartext III - Dialog mit dem Zeitgeist
Von Andreas Laun
Taschenbuch, 104 Seiten
2014 Dip3 Bildungsservice Gmbh
ISBN 978-3-902686-59-6
Preis 8.90 EUR

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Bischof Andreas Laun: ´Ich weiß, wem ich geglaubt habe!´



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Lesermeinungen

 Rolando 4. Oktober 2016 
 

Gott ist...

... katholisch, allumfassend, er ist nicht protestantisch, gegen wen oder was protestieren die Protestanten? Papst, Marienverehrung, Hl.Meßopfer? was davon widerspricht der Lehre Jesu?


2
 
 Randkatholik 3. Oktober 2016 
 

Trennungsschmerz, Wo? Ökumene, falscher Ansatz: Unbibliche Christen kann man nur missionieren!

Wie ist die Schlagzeile gemeint? Die nächsten 500 Jahre Reformation feiern, und das täglich?
Warum feiern, wenn sich sogar Brüder der ev. Christusbruderschaft für dieses Jubiläum schämen?
@sartone hat recht!
Als katholischer Christ mit lutherischer Vergangenheit, mit fast 40 jährigem persönlichem Bemühen um ökumenischer Begegnung mit zig Wendungen u. unterschiedlichsten Erfahrungen kann mein Fazit nur lauten:Ökumene mit Orthodoxen, Armenieren, Chaldäern u. anderen alten Kirchen - ja unbedingt, Ökumene mit diversen zerstrittenen Protestanten: nein niemals, weil sinnlos! Wer nicht will, der hat schon. Der Vorbehalt - bisweilen der Hass - gegen alles Sakramentale sitzt bei den Protestanten massiv tief. Dort begegnet man auf Schritt u. Tritt Häresie – echte Verirrung!
Mir genügt wenn der Ökumene-Chef der deutschen Kirche der geschiedenen Bischöfin der EKM, Junkermann in den Annus kriecht, bisweilen bis zum Anschlag (gut für den Darmkrebs, schlecht für die Darmspiegelung..nix zu sehen)


3
 
 lakota 3. Oktober 2016 
 

@Elisabeth53

Bin ganz Ihrer Meinung! Feiern wir 100 Jahre Fatima, beten wir vermehrt den Rosenkranz und vielleicht haben wir sogar die Möglichkeit Fatima zu besuchen. Mögen die protestantischen Christen Luther feiern - ich glaube nicht, daß er ihren Glauben stärken und fördern kann. Verbinden wir uns mit der Muttergottes von Fatima, die kann das!


2
 
 Ulrich Motte 1. Oktober 2016 
 

Goegy- wieder einseitig

Morde an Andersgläubigen mit angeblichen politischen Verschwörungen der Ermordeten (es waren ja allenfalls einige) zu verbinden, ähnelt der Rechtfertigung des Judenmordes wegen scheinjüdischer Kommunisten. Und Verfolgte dürfen Hilfe im Ausland suchen. Der katholische Bischof von Limburg lobte evangelische Freikirchen, als erste Konfessionen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit gefordert zu haben. Hitler war fanatischer Gegner aller Konfessionen. Der Taufscheinchrist (wie viele ev. Nazis) bewunderte die katholische Kirche wegen ihrer Organisation und Macht. Österreichs evangelische Kirche zog viele Juden,Sozialdemokraten und Nazis an, war also gespalten. Österreichs katholische Partei war recht antisemitisch wie die Bayerns. Weltweit waren fast alle evangelischen Länder im 20. Jahrhundert Demokratien ohne starke faschistische bzw. kommunistische Parteien, anders im kath./orth. Bereich. Hitler besuchte Gottesdienst Ausgeschlossener! Bitte den Balken im eigenen Auge sehen!


0
 
 sartone 30. September 2016 
 

Der Protestantismus in sich ist doch völlig widersprüchlich, das weiß man seit 500 Jahren. Heute traut sich bloß niemand mehr, das offen zu bekennen. Außerdem ist er Produkt der reinsten Sophisterei. Allerdings beanspruchen die protestantischen Gemeinschaften ja auch gar nicht, göttliche Stiftungen zu sein (im Gegensatz zur wahren Kirche!). Diesen Status bekommen sie nur stets von "katholischen" Theologen zugeschrieben, um möglichst "ökumenisch" zu sein.
Luther hatte zweifelsohne recht mit vielen Punkten seiner Kritik, aber niemals hatte er das Recht, sich von der Kirche zu trennen. Dieses Jubiläum als "Scheidungsjubiläum" zu bezeichnen finde ich daher sehr passend.
Leider muss ich aber auch sagen, dass der Kampf wohl doch noch kein Ende gefunden hat, wenn ich höre, wie Protestanten uns "Römer" nennen, das heiligste Sakrament belächeln und uns Götzendienst an den Heiligen vorwerfen.


7
 
 Elisabeth53 30. September 2016 
 

2017 feiern wir in ganz Europa 100 Jahre Beginn von Fatima

auch Papst Franziskus fliegt nach Fatima

Eine erneute Spaltung, wie vorprogrammiert: auf diese, die ihre Marienzuwendung erneuern möchten und auf diese die Spaltung aus welchem Grund auch immer feiern möchten

Feiern und feiern lassen. Lassen wir also unseren protestantischen Brüdern ihre Abspaltung feiern und wir selbst in Einheit mit Papst Franziskus feiern wir 100 Jahre Beginn Fatima. Auch bei dieser Feier sind unsere protestantischen Brüder herzlich wilkommen


7
 
 Ulrich Motte 30. September 2016 
 

Pamir - danke für Antwort!

Man kann eben die römisch-katholische Kirche nicht mit evangelischen vergleichen, die sich an die Reformationsgrundsätze halten(es sei denn man vergliche eben Äpfel mit Birnen). Einen Grund nannte der römisch-katholische Priester und Us-Starjournalist Richard John Neuhaus: Katholiken seinen äußerlich einig, aber in praktisch allen wesentlichen Inhalten gespalten. Selbst Ihre Kardinäle sind sich ja noch nicht einmal in der wichtigsten Glaubensfrage nach der Erlösung (Das in den Himmel-Kommen)einig, alle oder doch nicht alle Menschen. Danke Ihnen, daß Sie mir viel Spaß wünschen für Gespräche mit den verschiedenen evangelischen Richtungen! Es ist mir das schon jetzt eine ganz und gar großartige Freude, ein wahres Glück. Behauptungen von Ihnen, was wahre Kirche sei, seien Ihnen gegönnt. Die oekumenische Frage ist aber gerade, welche Kirche nun warum wahre ist und aus welchen genauen Argumenten das hervorgeht.


1
 
 goegy 30. September 2016 
 

@Ulrich Motte
Sie haben wohl gleich unseriöse Geschichtsinterpretation von evangelischen Dozenten erlebt wie ich. Alljährlich wurde die Pariser Bartholomäus Nacht zelebriert mit viel Katholikenhass. Man sagte uns nicht, dass das furchtbare Ereignis wenig mit dem Glauben zu tun hatte, sondern mit der hugenottischen Konspiration mit dem englischen Erzfeind.

Sie, lieber Herr Motte, servieren die alte Platte von den angeblich vielen katholisch getauften Obernazis. Solches trifft wohl für Hitler selbst, Goebbels und Himmler zu. Entscheidend ist hier aber nicht der Taufschein, sondern das, was man gelesen hat, von wem man beeinflusst wurde.
Hitler war glühender Luther Verehrer und wurde nur noch in evangelischen Kirchen gesehen; so in der Potsdamer Garnisonskirche und im Berliner Kitsch Dom, umschwärmt von den Klerikern im schwarzen Talar.
Der österreichische Protestantismus war immer deutsch-national und anti-semitisch. Slogan: Gegen Habsburg, Juda, Rom bauen wir den deutschen Dom!


4
 
 Maxim 30. September 2016 
 

Ulrich Motte

Ich weiß nicht, welche Birnen ich mit Äpfel verglichen haben sollte, da ich nur von der Zahl der Denominationen schrieb, ihre charakt. Merkmale nicht erwähnte , da dies ja auch allein von der Zahl her nicht möglich wäre. Ich würde auch nicht die verschiedenen Motten mit z. B. Schmetterlingen vergleichen.
"Luther war nie bindende Autorität im Luthertum". Dazu werde ich mich als Katholik nicht äußern,außer:viel Spaß bei Gesprächen mit vielen ev. Richtungen!
Ansonsten: Es gibt nur"eine"(Jesus meine) kath. "Kirche" und das ist gut, denn deren kulturelle und gelebte Vielfalt z.B.der Orden und Familienkongregationen, ist ja das Phantastische der kath. Kirche, das wir Katholiken nicht vermissen wollen.
Notabene: Dass die "Reformation" oft nichts mehr mit Luther zu tun hatte , ist eigentlich nicht zu bestreiten, denn ab 1523 hat kaum jemand noch auf Luther gehört. Man spricht von politischen Entscheidungen.
Warum dann die "Großfeier"2017? Neuer Absetzungsakt? Hoffentlich kein "Komplex"!


5
 
 Ulrich Motte 30. September 2016 
 

Goegy-arg einseitig

Die antisemitischen "Lutheraner", die sie anführen, waren längst so ausgeschlossen wie Altkatholiken von "Rom". Luthers größte Gegner Erasmus und Eck waren eher antisemitischer als Luther. Frankreich und die Donaumonarchiebevölkerung waren ähnlich antisemitisch zur Bismarckzeit wie Deutschland. Die obersten Naziführer waren (anders die Wähler) weit überproportional katholisch getauft. Die Eliten waren während der Reformation gespalten, der Kaiser und andere Monarchen etwa dagegen, "die" Massen strömten ihr oft freiwillig zu. Konvertierende Juden wurden selbst im katholischen Kaiserreich Österreich überproportional evangelisch denn katholisch. Und eine Studie der katholischen Görresgesellschaft um 1890 sah nicht in Diskriminierung, sondern im damaligen (!) katholischen Bildungsdefizit die Ursache im geringeren Anteil katholischer Professoren, den es weltweit gab und der den Präsidenten der katholisch-kirchlichen Notre Dame Universität fragen ließ" wo bleiben unsre Einsteins".


0
 
 ThomasMoore 30. September 2016 

sola scriptura?

Dieser Grundsatz wird auch bei den Lutheranern nicht durchgängig eingehalten, insofern verwundert es mich wenn immer wieder darauf verwiesen wird. Und wo steht in der Hl. Schrift das sola scriptura? Wo steht, dass die apokryphen Schriften nicht Teil der Bibel sind?
Beispiel:
Auch von den Lutheranern und vielen anderen Protestanten wird das Große (Nicäno-Konstantinopolitanum) Glaubensbekenntnis anerkannt. Dort finden sich folgende Aussagen über den Hl. Geist:
"Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht..."
Man zeige mir die Bibelstelle, in der steht dass der Hl. Geist Herr ist und aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht.

Die Adventisten feiern den Sabbat als Tag des Herrn und nicht den Sonntag. Warum?
Weil nirgendswo im Neuen Testament steht dass der Sonntag den Sabbat ersetzen soll.
Warum also feiern Lutheraner den Sonntag als Tag des Herrn?


4
 
 Ulrich Motte 30. September 2016 
 

Pamir - Äpfel und Birnen vergleichen?

Luther war nie bindende Autorität im Luthertum, sondern "nur" die weitgehend von anderen verfassten lutherischen Bekenntnisschriften. Und nur rund 10 % aller Evangelischen sind überhaupt Lutheraner. Und die Zahl evangelischer Konfessionen verdeckt, daß an sola scriptura festhaltende Evangelische inhaltlich unendlich viel einiger sind als Katholiken. Zudem lehren sie weitgehend, daß Gott nur unabhängige Ortgemeinden fordert, keine "Kirchen". Wie viele katholische Konfessionen gäbe es, hätten Sie diese Lehre. Und oft trennt kaum etwas Konfessionen: Gemeinden Christi und Christliche Gemeinden/Gemeinden Christi (die als getrennte Konfessionen geführt werden) trennt nur die musikalische Praxis: Wie viele katholische Konfessionen gäbe es bei diesem Grundsatz?


0
 
 Ulrich Motte 30. September 2016 
 

Wollen Sie mich wirklich, Herr Bischof,

in Ihrer Kirche? Vergrößerte ich nicht die im Gegensatz zu meiner Konfession vorhandene große Uneinheit noch? Oder wollen Sie eine Einheitskirche ohne wesentlicher katholischer Grundsätze?
Ich lehne etwa wie alle Evangelischen, die an den Reformationsgrundsätzen festhalten, wichtige offizielle katholischen Lehre/Praxis)ab, daß nämlich Bibelkritik eine erlaubte Methode sei, Moslems den wahren Gott anbeteten, mündige Nichtchristen in den Himmel kommen könnten, Frauen außerhalb der Eucharisteifeier predigen dürften, Pfingstlerei zu dulden sei wie (in der katholischen Praxis) auch Allversöhner, (um nur ganz weniges zu nennen). Sie sagen zurecht, daß Katholiken Maria nicht anbeten (fairerweise hätten Sie auch antievangelische Vorurteile von Katholiken nennen können), sämtliche gut katholischen, aber nichtevangelischen Marienlehren lehne ich auch ab... (Beten zu Maria etwa ist zumindest mißverständlich)... Und hochrangige (geduldete) Katholiken forderten Maria als Miterlöserin...


0
 
 girsberg74 29. September 2016 
 

Auf Selbst-Etikettierungen alleine, ist wenig zu geben.

@frajo auf/an @Bonafide

Nicht jeder, der an die Organisation der Katholischen Kirche Kirchensteuer zahlt und vielleicht noch sonntags (gelegentlich) zum Gottesdienst geht, ist in vollem Sinne Katholik. – Für andere Bekenntnisse gilt Entsprechendes.

Das Problem bei denen, die deutlich aus der Bandbreite des Christlichen herausfallen, ist die Praxis, beziehungsweise es geht um die Rechtfertigung einer verkehrten Praxis durch eine „angepasste“ Lehre.

Schon bei Jesus im Abendmahlssaal gab es einen, bei dem Schein und Sein nicht übereinstimmten.


5
 
 Richelius 29. September 2016 
 

Also wenn ich mir anhöre, wie die Protestanten in meinem Umfelde über die kath. Kirche reden, dann bin ich mir nich sicher, ob die Konfessionskriege schon vorbei sind.


13
 
 hortensius 29. September 2016 
 

sola scriptura?

Wie kann die Evangelische Kirche mit ihrem angeblichen sola scriptura aus der Heiligen Schrift, insbesondere aus den Paulusbriefen, eine Rechtfertigung für ihr Gender-Institut herauslesen? Da will ich nicht mitfeiern! Ich wünsche mehr scriptura und mehr anatomische Kenntnisse!


14
 
 Bonafide 29. September 2016 
 

@ frajo

Das meine ich ja: Die Risse bestehen in allen Konfessionen selbst und gehen quer durch sie hindurch. Die Einheit ist ohnehin längst verloren, wenn es sie überhaupt jemals gab. Es braucht eine vom Innersten heraus völlig erneuerte geistige Kirche.


4
 
 Maxim 29. September 2016 
 

Tisserant

Zu Ihrer Feststellung der 300 Teilkirchen eine kleine Ergänzung:
Tatsächlich gibt es zur Zeit auf der ganzen Welt etwa 25000( Tausend!)ev. Denominationen(Sekten). Allein in Südafrika über 5000. Seit Luther gab es insgesamt über 100000 verschiedene Denominationen, dabei ist sicherlich nicht jede Garagensekte evangelischer Richtung z. B. in Brasilien mitgezählt.

"sola scriptura"-
sola von L. eingefügt!!Historisch unbestritten!
Man weiß genau und das ist von Historikern - übrigens auch von ev. nicht bestritten -, dass Luther sehr streng genommen über 2000 mal die Bibel verfälscht oder sinngemäß etwas ungenau übersetzt hat. Selbst wenn man oft nicht eine eigentliche Verfälschung beweisen kann, ist an der Tatsache, dass er oft ungenaue Deutungen wollte, nicht zu zweifeln.
Buch u.a. zu empfehlen:Das wahre Leben von Martin Luther. - Gustav-Siewert-Akademie


11
 
 frajo 29. September 2016 

@Bonafide

Wie sollte es "versöhnte Einheit bei den Katholiken, wenn ein mittlerweile beträchtlicher Teil davon kein Problem hat mit der offenen Unterstützung von Positionen, die direkt entgegengesetzt sind den Evangelien. Stichworte sind Abtreibung, Gender, Homosexualität, Fragen zu Ehe und Familie, etc.

Wir leben in einer Zeit der Entscheidung, Jesus spricht sehr eindeutig von dieser kommenden Situation.


9
 
 neri5 29. September 2016 
 

500 Jahre Martin Luther sind doch genug


9
 
 Bonafide 29. September 2016 
 

ich frage mich,

wie es denn mit der "versöhnten Einheit" innerhalb der katholischen Kirche steht, bzw. unter denen allen, die sich als Katholiken verstehen. Die Differenzen und Streitigkeiten zwischen manchen Katholiken und Katholiken scheinen mir oft grösser zu sein als die zwischen manchen Katholiken und Protestanten bzw. Evangelikalen.


1
 
 Genesis 29. September 2016 

@Tisserant

Ein ganz grosses Vergelt´s Gott!!!


13
 
 Konrad Georg 29. September 2016 
 

Vor ein paar Wochen diskutierte ich mit Zeugen Jehovas

Dieses Paar sind nette Leute und man kann mit ihnen über alles Mögliche reden. Plötzlich waren wir beim "sola scriptura". Plötzlich wurde mir bewußt, daß dieses protestantische Dogma ohne Fundament dasteht, weil es die Zeit zwischen der Predigt des Apostels Petrus an Pfingsten und der Niederschrift der Evangelien unterschlägt.

Die Überlieferung ist also eindeutig das Fundament der Schrift, oder zugespitzt, die Schrift ist auch nur Überlieferung.

Wie weit her ist es nun mit sola scriptura?

Ich verfälsche jetzt eine Stelle aus dem Magnifikat: ".., denn von nun an werden mich seligpreisen alle Geschlechter." Und Maria seufzt: "Bis auf die Protestanten."


11
 
 Tisserant 29. September 2016 

Keine Feier!
Mit wem denn bitte?
Den über 300 Teilkirchen innerhalb der ev Kirche?
Die sich selbst zum Teil spinnefeind sind?

Nein!

Wir sind und bleiben rk ohne wenn und aber!
Viel, allzu viel hat die rk Kirche schon in Europa von sich selbst aufgegeben und verwässert, das sieht man auch den Priesterzahlen die schon als skandalös zu bezeichnen sind!

Eine Kirche die alles und jeden zeitgeistigen Mumpitz mitmacht, die dem Islam hinterher hechelt und unseren Herrn verleugnet, die Bibel der heutigen Zeit anpasst und verwässert, die Gender betreibt, linke Politik hofiert, welche die Realpräsenz ablehnt, die Homoehe dufte findet, die Bibel als Geschichtsbuch ansieht, Maria als junge Mutter und unterdrückte Frau bezeichnet, die so Gutmensch ist, dass sie alles über Bord wirft um im hier und jetzt geliebt zu werden, zu solch einer "Kirche" sage ich als zölibatär lebender Odernsmann: Nein Danke!!

Besinnt euch auf die hl und apostolische rk Kirche, die von Jesus gegründet wurde!


24
 
 Makkabäer 29. September 2016 
 

sola scriptura

Wo, liebe protestantischen Geschwister, steht in der Bibel: "sola scriptura"?


13
 
 girsberg74 29. September 2016 
 

Nicht ganz gelungen

Zitat Laun:
„“Kehrt nicht zu uns Katholiken zurück, sondern gemeinsam, wir auch, zum Willen unseres gemeinsamen Herrn.

Das Eingeständnis, dass die Trennung seinerzeit auch eine Schuld der Katholischen Kirche (beziehungsweise ihrer Vertreter und Repräsentanten) war, ist in Ordnung.

Die Formulierung im Zitat aber könnte den Gedanken nähren, dass die Katholische Kirche (in ihren Fehlern) immer noch so ist wie damals – und dass man sich deswegen gar nicht um sie zu kümmern braucht, vor allem nicht lehrmäßig.

Ich meine, die Katholische Kirche, die nach Rom blickt, hat aktuell nichts zu verbergen, nichts zu entschuldigen.

Insofern halte ich das Zitat für nicht gelungen.


12
 
 Adamo 29. September 2016 
 

500 Jahre Reformation "feiern"?

Sehr verehrter, lieber Herr Bischof Laun, ich fühle die heutige (noch) Trennung der Christenheit genauso wie Sie. Mein Vater war Konvertit und ich wuchs in der Diaspora auf. In meiner Kinderzeit sagte einer meiner evangelischen Spielkameraden (Sohn eines Hugenotten)zu mir: "Ich könnte dir eine runterhauen, weil du katholisch bist. Gottseidank ist diese Zeit vorbei und es werden heute vielerorts ökumenische Gottesdienste gefeiert. Doch 500 Jahre Trennung der Christenheit zu feiern ist wirklich kein echter Feier-Grund. Diese 500 Jahre lange Trennung sollte eigendlich ein Grund für die Wiedervereinigung der viel zu lange getrennten Christenheit sein. (Gutes Beispiel: Feiertag der Wiedervereinigung Deutschlands zum Tag der Deutschen Einheit am 3.Oktober).


7
 
 Feuersgluten 29. September 2016 
 

Treffender Artikel zur Ökumene

Treffender als Bischof Laun kann man sich bezüglich "Ökumene" nicht ausdrücken.
Es gibt also keine Rechtfertigung mehr für das Separieren der evangelischen Mitchristen.


15
 
 nilpf 29. September 2016 

Scheidungsparty

Die jährliche Scheidungsparty am 31.10. verstehe ich schon lange nicht mehr, wenn man ach so ökumenisch gesinnt ist.

Aber, dass dies zugleich der Weltspartag ist und Halloween ist zumindest eine Ironie des Schicksals.


15
 
 Karlmaria 29. September 2016 

Es ist immer wieder erstaunlich

Es ist immer wieder erstaunlich welchen Unsinn intelligente Leute zu glauben bereit sind wenn es ihnen einen Vorteil bringt. Der persönliche Vorteil unter Luther und unter den katholischen Theologen die immer nur die Barmherzigkeit Gottes betonen ohne auch die gleichwertige Gerechtigkeit Gottes zu lehren ist dass man so besser seine Selbstsucht ausleben kann. Es geht wirklich um die Aszese. Zunächst die Keuschheit lernen und dann auf diesem Weg die Selbstsucht überwinden. Nur so kann man die Wahrheit erkennen. Jesus Christus ist die Wahrheit. Es geht letzten Endes immer und Überall um die Überwindung der Selbstsucht!


5
 
 Genesis 29. September 2016 

Vergelt´s Gott Weihbischof Laun

Ich sage immer: wir beten Maria nicht an, sondern wir BETTELN Maria an! ebenso betteln wir auch unsere Heiligen an. Ich kenne einige Protestanten die der Muttergottes nahe stehen. Einer Protestantin durfte ich mal das Philomenaöl geben, weil sie sehr grosse Sorgen hatte. Sie war überglücklich, und sie benutzte es auch. Meine Erfahrung: es gibt viele Protestanten, die im Herzen katholisch geblieben sind.


12
 
 Quirinusdecem 29. September 2016 
 

gerüttelt Maß

...für uns Katholiken ist dies sicherlich kein "Feiertag", sondern eher ein Trauertag. Die Trennung der Kirche zeigt uns was aus religiöser Dummheit, Hochmut und, ja, auch Unglaube entsteht. Wie viel Leid hat es auf diesem Weg gegeben, wie viel Ungerechtigkeit. Und, liebe Mitkatholiken, hier sind nicht nur unsere evangelischen Mitchristen angesprochen. Von unserer Seite wurde sicherlich ein gerüttelt Maß beigetragen. Hier hat Bischof Laun recht: Feiern können wir, wenn wir beide zur einen, heiligen katholischen Kirche geworden sind....


15
 
 chriseeb74 29. September 2016 
 

Lieber Weihbischof Laun...

Sie haben grundsätzlich recht, aber weh tut mir das nicht; genauso wenig, dass ich nicht mehr im Hl. Römischen Reich Deutscher Nation leben kann.
Dafür sind eben 500 Jahre eine so lange Zeitspanne, die mich nicht mehr emotional bewegen...


1
 
 gebsy 29. September 2016 

Kann das als KLEINSTER

GEMEINSAMER NENNER akzeptiert werden?
http://www.kathtube.com/player.php?id=38975


0
 

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