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Benedikt XVI. in aktuellem Interview: Rücktritt erschien mir «Pflicht»

24. August 2016 in Chronik, 12 Lesermeinungen
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Emeritierter Papst: Es habe Verpflichtungen gegeben, die zu Ende zu bringen er sich nicht in der Lage gesehen habe - UPDATE: «Von Anfang meines Pontifikates an war ich mir meiner Grenzen bewusst und habe sie angenommen»


Rom (kath.nett/KNA) Der emeritierte Papst Benedikt XVI. bezeichnet seinen freiwilligen Amtsverzicht im Jahr 2013 als eine «Pflicht». Es habe damals viele Verpflichtungen gegeben, die zu Ende zu bringen er sich nicht in der Lage gesehen habe, heißt es in einem Interview des emeritierten Papstes (2005-2013), das die italienische Tageszeitung «Repubblica» (Mittwoch) veröffentlichte und das laut der Zeitung zuvor autorisiert wurde.

Er habe sich etwa nach den Erfahrungen seiner Mexiko- und Kuba-Reise im Frühjahr 2012 nicht in der Lage gefühlt, eine weitere so anstrengende Reise zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro 2013 machen zu können, erklärte er. Ein Weltjugendtag ohne die «physische Präsenz des Papstes» sei aber undenkbar, so Benedikt XVI. «Dies war ein weiterer Umstand, weshalb ich den Rücktritt als meine Pflicht gesehen habe.» Er habe einsehen müssen, dass er allein alles, was es noch zu tun gab, unmöglich hätte bewältigen können. «Deswegen war ich in gewisserweise dazu gezwungen, mich in die Hände Gottes zu begeben, mich Jesus anzuvertrauen».


Während seiner Lateinamerika-Reise 2012 habe er sehr stark die physischen Grenzen seines Körpers gespürt, so Benedikt XVI. weiter. Gespräche mit seinem Arzt bestätigten, dass eine Teilnahme am Weltjugendtag in Rio unmöglich war. «Von da an musste ich in relativ kurzer Zeit über das Datum meines Rücktritts entscheiden.»

«Von Anfang meines Pontifikates an war ich mir meiner Grenzen bewusst und habe sie angenommen», erinnert sich Benedikt XVI. Er habe während seiner Zeit als Papst und auch bis heute viel Unterstützung erfahren, in Gebeten oder durch Briefe aus der ganzen Welt. «Daher hatte ich auch in schwierigen Momenten die Zuversicht und die Überzeugung, dass die Kirche vom Herrn geleitet wird.» Daher sei es ihm leicht gefallen, seine am Tag der Papstwahl erhaltene Aufgabe in die Hände des Herrn zurückzulegen.

Die Gehorsamkeit gegenüber seinem Nachfolger habe nie zur Diskussion gestanden, so Benedikt XVI. Für Franziskus empfinde er «ein Gefühl tiefer Gemeinschaft und Freundschaft». Seit dem Tag der Wahl von Franziskus verbinde beide eine «wunderbar väterlich-brüderliche» Beziehung.

Dass er sich nach seinem Rücktritt einem zurückgezogenen und dem Gebet verschriebenen Leben im früheren Kloster «Mater Ecclesiae» widmen wolle, sei ihm schnell klar gewesen, so Benedikt XVI. Er habe das Kloster öfter besucht. «Da öffnete sich mir fast natürlich die Gewissheit, dass dies der Ort sein würde, an den ich mich zurückziehen konnte, um auf meine Weise den Gebetsdienst, zu dem Papst Johannes Paul II. dieses Haus bestimmt hatte, fortzusetzen».

Mit dem Abdruck des Interviews informiert die Zeitung auch über eine neue Biografie über Benedikt XVI., das am 30. August in die italienischen Buchhandlungen kommen soll und auch einen Interview-Teil hat. Verfasser des Buches ist der italienische Theologe Elio Guerriero. Er ist auch Autor des am Mittwoch abgedruckten Interviews; es liegt nahe, dass es sich um eine Vorabveröffentlichung handelt.

Am 11. Februar 2013 hatte Benedikt XVI. vor den versammelten Kardinälen überraschend seinen Amtsverzicht angekündigt. Es war der erste freiwillige Rücktritt eines Papstes seit dem Mittelalter. Seither lebt der Emeritus zurückgezogen in dem früheren Kloster in den vatikanischen Gärten. Interviews gibt er nur selten.

Papst em. Benedikt XVI. - Seine Worte bei der Feierlichkeit im Vatikan anlässlich seines 65. Priesterjubiläums


(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 VaticanoII 25. August 2016 
 

Dass ein Papst aus freiem Willen abdankt

sollten wir ihm alle zugestehen.
Meiner Meinung nach war er zu schwach und konnte den Machtstrukturen und Intrigen in der Kurie nichts mehr entrgegenhalten.


5
 
 myschkin 25. August 2016 
 

@Dottrina

Genauso habe ich es auch wahrgenommen. Ich hatte mir angesehen, wie er das letzte Mal der Karfreitagsliturgie im Petersdom vorstand und war erschüttert über seine körperliche Hinfälligkeit.

Deshalb nötigte mir seine Entscheidung zum Rücktritt großen Respekt ab, gleichwohl war mein Bedauern groß.

Eine Spekulation will ich mir dennoch erlauben: Vielleicht fürchtete Papst Benedikt, dass er bei noch größerer Gebrechlichkeit sogar die geistige Kontrolle verlieren könnte? Seien wir froh, dass es so nicht gekommen ist. Freilich kann ich mir vorstellen, dass gerade ein Mensch, der wie der Papa emeritus mit einem scharfen Verstand, intellektueller Überzeugungskraft und einem Höchstmaß an Bildung ausgestattet und gesegnet ist, ein Abhandenkommen der geistigen Kräfte für einen kategorischen Ausschließungsgrund zur Führung des Papstamtes hält.


5
 
 Dottrina 25. August 2016 
 

Wie ich mir das schon dachte!

Papst Benedikt hat mit seinen Worten nur das bestätigt, was ich mir seit langem schon gedacht habe. Dass er einfach nicht mehr die physische Kraft besäße, die langen Interkontinental-Flüge zu überstehen. Wie ich schon mehrfach schrieb, hätte man ihn sich 2012/13 nur aus der Nähe ansehen müssen, um zu sehen, dass er sehr, sehr schlecht aussah. Und, lieber Mt16/16: Warum sollte dieser grundehrliche, gütige und tiefgläubige Mensch (fehlt mir täglich!!!) die Unwahrheit sagen? Es ist sein Körper, seine Gebrechlichkeit, die ihm wohl besser bekannt ist als uns allen. Man darf auch eines nicht vergessen: JPII ist mit 58 Jahren Papst geworden, Benedikt erst mit 78. In diesem vorgerückten Alter sind andere längst seit Jahren im verdienten Ruhestand. Und das Papstamt ist ein "Knochenjob" - auch bei Franziskus hat dieses Amt schon Spuren hinterlassen.


7
 
 SCHLEGL 25. August 2016 
 

@ Mt16,16

Bitte keine Verschwörungstheorien! Sie bezichtigen indirekt Papst Benedikt XVI im obigen Artikel die UNWAHRHEIT gesagt zu haben! Ist Ihnen das überhaupt bewusst?
Haben Sie nicht mitgekriegt, dass Papst Benedikt XVI ganz bewusst das Grab von Papst Coelestin V, abgedankt 1294, gestorben 1296 besucht und dort lange gebetet hat? Warum wohl? Wir sollten dem emeritierten Papst glauben und nicht dunklen Verschwörungstheorien!Msgr. Franz Schlegl


9
 
 Mt16,16 25. August 2016 
 

Papstrücktritt

Die Wahrheit über die Gründe des Papstrücktritts werden wir wohl nie erfahren! Sehr verdächtig ist für mich das Rücktrittsdatum; 28.Februar - ein völlig bedeutungsloser Tag! Deshalb stelle ich mir die Frage: mußte die Sedisvakanz noch vor dem 5. März 2013 beginnen, um einem bestimmten Kardinal die Teilnahme am Konklave zu ermöglichen??? BXVI hätte ja auch z.B. am Jahrtag seiner Papstwahl bzw. am Jahrtag seiner Inthronisierung zurücktreten können. Und nicht zu vergessen, hätte Papst BXVI trotzdem das Jahr des Glaubens für 2013 ausgerufen, wenn er im Sinn hatte zurückzutreten???


1
 
 SCHLEGL 25. August 2016 
 

@anjali

Nein, das war kein burn out! Dieses hat andere Symptome. Es war das Eingeständnis der körperlichen Grenzen! (Haben Sie gewusst, dass Kardinal Ratzinger bereits als Präfekt mit einem Kreislaufkollaps medizinisch behandelt werden musste?)
Wahrscheinlich hat auch Chapelet weiter unten recht, wenn er sagt, dass das Miterleben des körperlichen Verfalls von JP II, wohl Papst Benedikt zu seinem Rücktritt veranlasst haben könnte.
In einem solchen Zustand kann man die Kirche nicht mehr regieren, man vergleiche die jahrelange altersbedingte Abwesenheit des 95 jährigen serbischen Patriarchen Pawle, den seine Synode NICHT zurücktreten ließ! Und das in der Zeit, in der Milosevic, Karadzic und Mladic ihre mörderische Politik betrieben haben und sich teilweise der orthodoxen Kirche bemächtigten und in einigen Hierarchen willfährige Helfer ihre Politik gefunden haben.
Die katholische Weltkirche kann sich ein Vakuum nicht leisten!Msgr. Franz Schlegl


7
 
 chiarajohanna 24. August 2016 
 

Ich mochte Kardinal Ratzinger nie so richtig - aber als Papst ...

Nach dem Tod von Johannes Paul II,
den großen MENSCHEN-FISCHER,
man denke nur an die Menschenmenge,
die bei Hitze + Durst + Übermüdung
in der Schlange anstanden,
um JPII ein letztes Mal zu sehen.
4 Millionen waren es, glaube ich.
Was hat dieser MENSCHEN-FISCHER
für ein Erbe hinterlassen?

Das konnte nur von seinem Begleiter
Kardinal Ratzinger angetreten werden.
Papst Benedikt hat die Gabe / Gnade
schwierige und trockene Theologie
in lebendigen + einfachen Worten wiedergeben zu können!

Was mir in guter Erinnerung bleibt,
ist auch diese zarte angedeutete Liebenswürdigkeit, die mir bei den Interviews im Fernsehn immer auffiel.
Seine Bücher waren mir immer kostbar.

Das er zurückgetreten ist,
hat mich auch tagelang mitgenommen.


Nun haben wir einen neuen Papst,
mit neuen Gaben / Gnaden.
Er führt das Erbe von B. XVI fort:
Die Ent-Weltlichung der Kirche,
sowie der Verzicht auf Privilegien.

Franziskus lebt es ALS PAPST VOR !


4
 
 anjali 24. August 2016 
 

Papst Benedikt

So etwas nennt man ein Burn-out. Aber er fehlt mir schrecklich!


11
 
 Bessi 24. August 2016 
 

Muss ein Papst

immer um die Welt Reisen, nur weil JP2 die Weltreisen gemacht hat. Ich denke es ginge auch ohne das er so weit Reisen müste Er fehlt mir als Papst


11
 
 agnese 24. August 2016 
 

Papst Benedikt XVI. Hat sicherlich die Wahrheit gesagt, wie oben erwähnt. Viel andere Gründe waren vielleicht mitbestimmen.


5
 
 Chapelet 24. August 2016 
 

JP2 - B16

Hat vielleicht Papst Benedikt gerade deshalb so entschieden, weil er die letzten Jahre von Papst Johannes Paul II. aus nächster Nähe mitbekommen hat?


9
 
 Herbstlicht 24. August 2016 
 

Papst Johannes Paul II. war sehr krank und zeigte sich trotzdem den Menschen in seiner Gebrechlichkeit. Und genau deshalb zog er die Menschen an, er rührte damit ihr Herz an. Er vermittelte allen, dass Alter und Krankheit zum Leben gehören und nichts ist, dessen man sich schämen muss.
Papst Benedikt XVI. hat anders entschieden und ich bedaure das, doch muss ich es als seine Entscheidung hinnehmen.


14
 

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