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'Ich bitte, das Gespräch mit den Bischöfen vor Ort zu suchen'

15. Juni 2016 in Deutschland, 6 Lesermeinungen
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Erklärung von Weihbischof Heinrich Timmerevers zum Dokument „Iuvenescit Ecclesia“ der Kongregation für die Glaubenslehre.


Bonn (kath.net/DBK) Am 14.6.2016 ist im Vatikan durch den Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, Kardinal Gerhard Müller, das Dokument „Iuvenescit Ecclesia – Über die Beziehung zwischen hierarchischen und charismatischen Gaben im Leben der Kirche“ vorgestellt worden. Das Schreiben behandelt die Beziehungen der kirchlichen Bewegungen und neuen geistlichen Gemeinschaften zum Amt in der Kirche. Dazu erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz für die kirchlichen Bewegungen und neuen geistlichen Gemeinschaften, Weihbischof Heinrich Timmerevers (ernannter Bischof von Dresden-Meißen):

Wir haben uns in den letzten Jahren intensiv mit den Entwicklungen der kirchlichen Bewegungen und neuen geistlichen Gemeinschaften befasst. Sie gehören heute zum Leben und Wirken der Kirche auch in Deutschland dazu. Ich bin dankbar, dass sich das Gesprächsklima zwischen den Bewegungen und uns Bischöfen deutlich verbessert hat. Eine offene und nicht immer konfliktfreie Frage gilt der Zusammenarbeit der Bewegungen mit den Verantwortlichen in den Pfarreien vor Ort.

Das Schreiben der Kongregation für die Glaubenslehre mit dem programmatischen Titel ‚Die Kirche verjüngt sich‘ (Iuvenescit Ecclesia, IE) beginnt mit einer großen Wertschätzung für die vielfältigen charismatischen Bewegungen und geistlichen Gemeinschaften in der Kirche. Sie bilden „eine große Ressource der Erneuerung für die Kirche und die dringende ‚pastorale und missionarische Neuausrichtung‘ des ganzen kirchlichen Lebens“ (Nr. 2). Die Kirche wachse durch Anziehung, wie es Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium schreibt. Die Begeisterung für Jesus Christus, ein intensives Glaubensleben und die geschwisterliche Gemeinschaft von Priestern und Laien in den kirchlichen Bewegungen und neuen geistlichen Gemeinschaften üben eine solche Anziehungskraft aus.


Im Zentrum von IE steht eine theologische Reflexion über die Charismen in der Kirche. Sie sind, wie es im Neuen Testament entfaltet wird, Zeichen der „vielfältigen Gnade Gottes“ (1 Petr 4,10). Gott selbst stattet seine Kirche durch die Charismen mit all dem aus, was sie heute braucht. „Es handelt sich also nicht bloß um menschliche Fähigkeiten“, betont das Dokument (Nr. 4). Ob ein Charisma vom Heiligen Geist stammt, muss sich nach Paulus darin erweisen, dass es in der Liebe wirksam wird und mehr den anderen als einem selbst nützt: „Alles geschehe so, dass es aufbaut“ (1 Kor 14,26).

Im Schreiben der deutschen Bischöfe, „Gemeinsam Kirche sein“, das im vergangenen Jahr veröffentlicht worden ist, heißt es: „Die vielen Charismen sind der Reichtum der Kirche.“ Natürlich kann es zwischen den vielen verschiedenen Charismen bzw. zwischen den konkreten Menschen, die mit diesen Charismen beschenkt wurden, zu Konflikten kommen. Dennoch gilt, so der Grundtenor von IE, „dass es in den Schrifttexten keinen Gegensatz zwischen den verschiedenen Charismen gibt, sondern vielmehr eine harmonische Verbundenheit und Komplementarität“ (Nr. 7).

Aus dem gemeinsamen göttlichen Ursprung aller Charismen folgt, dass die oft leichthin gebrauchte Gegenüberstellung von Kirche als Institution und charismatischer Kirche kein Fundament im Neuen Testament hat. Auch die hierarchischen Gaben, die mit dem Weihesakrament verliehen werden, stammen vom Heiligen Geist. Der gemeinsame Ursprung im dreifaltigen Gott und die gemeinsame Ausrichtung auf den Aufbau der Kirche lassen es nicht zu, dass man einen Gegensatz oder Widerspruch zwischen den verschiedenen Charismen in der Kirche konstruiert. IE spricht von einer „Gleichwesentlichkeit der Charismen“ in der Kirche (Nr. 10). „Die hierarchischen und charismatischen Gaben sind also in ihrer Ausrichtung auf die innere Beziehung zwischen Jesus Christus und dem Heiligen Geist miteinander verbunden“ (Nr. 12).

Aufgabe der Bischöfe und Priester in der Kirche ist es, „über die rechte Ausübung der anderen Charismen zu wachen, so dass alles dem Wohl der Kirche und der Sendung zur Evangelisierung dient, darum wissend, dass der Heilige Geist die charismatischen Gaben jedem zuteilt, wie er will“ (Nr. 8). Dem Dokument geht es dabei nicht um eine Regulierung aller Charismen in der Kirche. „Unter den charismatischen Gaben, die vom Geist frei verliehen werden, gibt es sehr viele, die von einem Mitglied der christlichen Gemeinschaft angenommen und gelebt werden, ohne dass es dafür eine besondere Regelung braucht“ (Nr. 17). Die kirchliche Autorität ist allerdings dort gefragt, wo es um die Anerkennung der Echtheit eines Ursprungs- oder Gründercharismas geht. Erstmals gibt ein lehramtliches Schreiben den Bischöfen hier Kriterien an die Hand, was das konkret für die Begleitung der kirchlichen Bewegungen und neuen geistlichen Gemeinschaften bedeutet. Solche Kriterien sind unter anderem der Einsatz für die missionarische Ausbreitung des Evangeliums, die Wertschätzung und Anerkennung der anderen Charismen in der Kirche und die Zusammenarbeit mit ihnen sowie die soziale Dimension der Evangelisierung (vgl. Nr. 18).

Wir werden uns in der zuständigen Arbeitsgruppe ausführlich mit diesem Schreiben befassen und empfehlen es der Lektüre in den Bewegungen und Gemeinschaften. Und ich bitte darum, das Gespräch zu diesen grundlegenden Themen mit den Bischöfen vor Ort zu suchen.

Link zum Dokument "Iuvenescit ecclesia" in voller Länge.

kirchensite-TV - Großer Respekt vor christlichen Glaubenszeugen in bedrängten Zeiten, auch heute - Heinrich Timmerevers Bischof design. Dresden-Meißen


Foto Weihbischof Timmervers (c) Bistum Münster


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Lesermeinungen

 gebekrev 16. Juni 2016 
 

Gut gemeint!

Ein Gespräch mit dem Bischof wäre wünschenswert, aber nahezu unmöglich. Selbst romtreue und seeleneifrige Priester
werden versetzt, abgeschoben und haben keine Chance ein
klärendes Wort mit dem Diozösanbischof zu
führen. Vielleicht sind sie zu katholisch? Die Katholische Kirche ist
dabei sich selbst abzuschaffen. Es sieht
bald schon so aus, dass man um katholisch sein zu können, aus der Kirche
austreten muss. Herr bewahre uns vor solchen Schritten!!!


1
 
 Rolando 16. Juni 2016 
 

queenbix

Wie Sie schreiben, so ist es, ohne charismatische Erneuerung in Einheit mit dem Lehramt, gibt es keine Neuevangelisation. Auch unser Bistum Bamberg hat mit den von ihren Heimatbischöfen geprüften und empfohlenen Charismatikern Probleme, doch wie soll die Kirche neu erblühen, wenn der Hl. Geist nicht eingeladen wird??


2
 
 queenbix 16. Juni 2016 

Charismen annehmen ...

Ja, das wäre schön, wenn man die Gaben des Hl Geistes annehmen würde!

In den letzten 15 Jahren musste ich immer wieder feststellen, dass Vertreter der dt. Kirche die Neu-Evangelisation und Charismen ablehnen. Da heißt es dann so schön: "... entspricht nicht dem Pastoralkonzept der Diözese ..."

Dabei ging/geht es um Menschen, die charismatische Gaben haben, die von dem zuständigen Heimatbischof geprüft und aufgrund guter Früchte empfohlen worden sind! Irgendwie hab ich mir gedacht, dass man hierzulande vermutlich mehr an die Macht irgendwelcher Pastoralpläne und Management-Lösungen glaubt als an das Wirken des Hl Geistes - und meint, nur die eigenen Konzepte würden die mehr als 200.000 Leute, die jährlich aus der Kirche in Deutschland austreten, wieder zurückholen.

In Polen hingegen werden die Evangelisation sowie Charismatiker (die vom Heimatbischof empfohlen werden), mit offenen Armen aufgenommen. Ich bete darum, dass unsere Ordinariate den Hl Geist noch mehr wirken lassen ...


2
 
  15. Juni 2016 
 

Und ieser Punkt des Schreibens dürfen nicht irgendwie verlorengehen:

"d) Zeugnis einer wirklichen Gemeinschaft mit der Kirche. Dies beinhaltet eine „kindliche Abhängigkeit vom Papst, dem bleibenden und sichtbaren Prinzip der Einheit der Universalkirche, und vom Bischof, dem sichtbaren Prinzip und Fundament der Einheit in der Teilkirche“73. Dazu gehören auch die „aufrichtige Bereitschaft, ihr Lehramt und ihre pastoralen Richtlinien anzunehmen“74, sowie die „Bereitschaft, sich in die Programme und Initiativen der Kirche auf Ortsebene, auf nationaler und internationaler Ebene einzubringen“, der „Einsatz in der Katechese und die pädagogische Fähigkeit, Christen zu formen“75."


0
 
  15. Juni 2016 
 

Das bringt das obige Schreiben auf den Punkt!!!!!

Hoffentlich wird dieser Punkt nicht überlesen
"c) Bekenntnis des katholischen Glaubens. Jedes Charisma muss Ort der Erziehung zum Glauben in seiner Fülle sein und „die Wahrheit über Christus, die Kirche und den Menschen im Gehorsam zum Lehramt, das sie authentisch interpretiert“71, annehmen und verkünden. Deshalb muss vermieden werden, „sich jenseits (proagon) der Lehre und der kirchlichen Gemeinschaft zu bewegen“; denn wenn man „nicht darin bleibt, ist man nicht mit dem Gott Jesu Christi verbunden (vgl. 2 Joh 9)“72."


1
 
 Rolando 15. Juni 2016 
 

Gott schaut nicht auf die Person

Er schenkt Charismen wem er will, doch dann ist vom Charismatiker gehorsam zum Lehramt der kath. Kirche gefordert. Der Hl. Geist widerspricht sich nicht, wenn die Muttergottes und das Papstamt abgelehnt werden ist Vorsicht geboten. Wenn ein Charismatiker meint besser als der andere zu sein, und eine eigene Gemeinde gründet, (oft so bei protestantischen Charismatikern), dann wird mehr dem eigenen Vogel gefolgt statt dem Hl. Geist.


5
 

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