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Wo bleibt die Solidarität mit Christen?

19. Mai 2016 in Weltkirche, 10 Lesermeinungen
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Aktuell findet die größte Christenverfolgung der Geschichte statt. Doch warum treten Christen nicht für Christen ein? idea-Kommentar von Steffen Reiche


Berlin (kath.net/idea) Früher haben wir gelernt: Die schlimmste Christenverfolgung aller Zeiten hat in den ersten 300 Jahren nach Pfingsten – dem Geburtstag der Kirche – stattgefunden. Heute muss es leider heißen: Die schlimmste Christenverfolgung findet gegenwärtig statt, wo die Christen mit 2,3 Milliarden Gläubigen die größte Religionsgemeinschaft der Erde sind.

Warum schweigen so viele?

In über 50 Staaten werden mehr als 100 Millionen Christen verfolgt, obwohl auf dem Eintrittsbillet für die UNO die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte steht, nach der alle Menschen das Recht haben, ihre Religion frei zu wählen und auszuüben. Warum nur fällt es unseren Kirchen, unseren Parlamenten, unseren Regierungen so schwer, darüber zu reden und Solidarität mit den verfolgten Christen zu zeigen? Warum erscheint es vielen als zu schwierig, Partei für die zu ergreifen, die unseren gemeinsamen Glauben nicht so leben können wie wir?

Muslime treten für Muslime ein. Warum treten Christen nicht für Christen ein?


Weil sie Angst haben, man könnte denken, dass sie nur für sich selber Partei ergreifen?! Also Christen für Christen. Aber jede Familie kümmert sich um ihre Angehörigen, jeder Staat um seine Bürger! Juden treten für Juden ein! Schwule für Schwule! Und Moslems in der ganzen Welt stehen in Solidarität auf, wenn in den USA ein verrückter Christ einen Koran verbrennt, wenn ein Däne Mohammed-Karikaturen malt oder wenn in Mölln ein Haus mit Muslimen aus der Türkei brennt.

Einzelfälle? Ja, aber eben Tausende!

Wir zitieren Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) voller Andacht: „Nur wer für die Juden schreit, darf gregorianisch singen!“ Heute würde er sagen: „Nur wer gegen die Christenverfolgung schreit, darf Kyrie eleison singen.“ Nur unter „Vermischtes“ wird sozusagen auf Seite 9 in den Zeitungen berichtet, dass muslimische Flüchtlinge christliche Flüchtlinge im Mittelmeer aus dem Schleuserboot in den Tod geworfen haben. Nur hinter vorgehaltener Hand oder lieber gar nicht wird erzählt, dass ein Vater mit seiner 5-köpfigen Familie wieder zurück nach Damaskus gegangen ist, weil er die Christenverfolgung im Asylbewerberheim in Berlin-Karlshorst schlimmer empfand, als das, was er in Syrien erlebte. Einzelfälle? Ja, aber eben Tausende, Millionen von Einzelfällen in der muslimischen Welt oder in Heimen hier in Deutschland.

Das Schweigekartell aufbrechen

Die, die schweigen, treiben die Wähler in die Arme der AfD. Die Kirchen aber sollten gerade nicht schweigen! Warum haben nur die Pietisten, die Frommen im Lande, den nötigen Schneid über das zu reden, was sie sehen? Und die anderen, die doch sonst über alles offen zu reden in der Lage sind? Beim Thema Christenmobbing durch Muslime schweigen sie beschämt!

Respekt für die CDU, die das Schweigekartell in dieser Frage auch im Parlament bricht. Bitte weiter so! Und noch klarer! Denn wir dürfen erst aufhören, wenn Christen hier und dort so geachtet werden, wie wir hier die Muslime achten. Denn sie gehören zu Deutschland! Und ihre Würde ist unantastbar – wie die der weltweit verfolgten Christen.

Der Autor, Steffen Reiche (SPD), ist Pfarrer der Gemeinde Nikolassee in Berlin. Er gehört zu den Mitbegründern der Sozialdemokratischen Partei in der DDR Anfang Oktober 1989. Von 1994 bis 2004 war er -Minister in Brandenburg.

Die sehenswerte Arte Doku „Christen in der arabischen Welt“ in voller Länge:


ARD-Tagesthemen: die bedrängten Christen in Flüchtlingsunterkünften (Februar 2016)



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