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Ordensfrau und Pianistin gleichermaßen

3. Mai 2016 in Kultur, keine Lesermeinung
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Sie ist vielfach ausgezeichnete Konzertpianistin und zugleich Ordensschwester: Die Koreanerin Joanna Jimin Lee hat ihre Leidenschaft für das Piano mit dem christlichen Glauben kombiniert. Einfach war der Weg nicht. Von Jennifer Mostögl (KNA)


Wien (kath.net/KNA) Ist sie mehr Ordensfrau oder Konzertpianistin? Joanna Jimin Lee muss nicht nachdenken: «Beides», antwortet die zierliche Koreanerin prompt und lacht. Seit 2013 lebt Schwester Joanna als «Missionarin Christi» in Wien. Ihr Talent fürs Klavierspielen führte die Musikprofessorin von Korea über Sankt Petersburg nach Wien. Ihr Herz pendelte zwischen der Leidenschaft für das Piano und ihrem christlichen Glauben.

Heute ergänzen sich beide Berufungen: «So wird eine Pianistin Ordensfrau und bleibt Pianistin», sagt die 39-Jährige, die an diesem Freitag in Innsbruck bei den Feierlichkeiten zum 50-Jahr-Jubiläum der Vereinigung der Frauenorden auftritt.

Ein erstes Versprechen gegenüber Gott legte Joanna als Kind ab, im Stillen bei ihrer Erstkommunion in Pohang, im Süden Koreas. Damals habe ein Jesuit sie gefragt, ob sie nicht vielleicht einmal Ordensschwester werden wolle, erinnert sie sich. Die Familie der Konzertpianistin gehörte zur katholischen Minderheit. Die Hausarztpraxis des Vaters lag neben dem Pfarrhaus.

Die Wechselbeziehung zwischen Musik und Glauben bestimmte bereits die Kindheit der Koreanerin. Beide Töchter sollten nach dem Willen der Mutter so gut Klavier spielen, «dass wir eine Messe passabel begleiten können». Daraus wurde eine Berufung. Die Mutter erkannte das Talent der Tochter und förderte sie entsprechend.

Dass Joanna Jimin Lee heute Konzertpianistin ist, verdankt sie aber einem Auftritt mit dem Seoul Symphony Orchestra. Sie war damals 14, auf dem Konzertprogramm stand ein Mendelssohn-Konzert. Den Auftritt beschreibt sie als «besonderes Gefühl, mit dem Publikum eins zu sein».


Doch Wettbewerbe und Konkurrenzdruck ließen die eigentliche Motivation der damals 14-Jährigen in den Hintergrund treten. Die Folge: «Ich war unzufrieden und fragte mich, wieso mache ich das eigentlich?» Für Ruhm, Ehre und Reichtum wollte sie nie spielen.

Doch die musikalischen Erfolge waren zahlreich. Auf ihrem Weg zur Konzertpianistin zog sie mit 15 Jahren nach Sankt Petersburg, getrennt von ihrer Familie, nur ihre Mutter lebte zeitweise bei ihr in Russland. Als 16-Jährige hatte sie ihren ersten internationalen Erfolg beim Chopin-Wettbewerb in Darmstadt. In der folgenden Studienzeit in Wien und Salzburg war sie immer wieder Preisträgerin bei international angesehenen Wettbewerben.

In Wien gewann sie im Jahr 2000 den Bösendorfer-Wettbewerb. 2007 nahm sie eine Professur an der Ewha Womans University in Seoul an. In der Musikwelt hatte es die Koreanerin geschafft. Glücklich machte sie das aber nicht.

Ihren Glauben hatte die junge Pianisten bis zu diesem Zeitpunkt nie ganz verloren. Das weltweit in allen Sonntagsmessen verlesene Evangelium gab ihr das Gefühl, mit ihrer Familie verbunden zu sein. Doch der tiefe Glaube, der ihr Leben heute kennzeichnet, reifte erst nach einer Krise. «Ich habe plötzlich nicht mehr alles geglaubt, ohne es zu hinterfragen. Wer ist dieser Jesus eigentlich, wie kann er Gott und Mensch zugleich sein und wie ist eine jungfräuliche Geburt möglich?», erinnert sie sich.

In dieser Zeit besuchte sie theologische Kurse und freundete sich mit Schwester Ruth Pucher an, einer «Missionarin Christi». Im zweiten Jahr der Professur in Seoul dachte sie plötzlich an ihr Gelübde als Kind zurück.

Der weitere Weg der Professorin war gesäumt mit Gesprächen, Gebeten und Exerzitien. Dann, 2009, entschloss sie sich zum Ordenseintritt: «Ich hab' einfach gespürt, das passt jetzt.» Sie kannte die «Missionarinnen Christi», war zuversichtlich, dass sie sich dort nicht würde verbiegen müssen.

Jetzt, 2016, hat Schwester Joanna ihr zeitliches Gelübde zum zweiten Mal für drei Jahre verlängert. «Ich kann es mir aber auch längerfristig vorstellen», sagt sie. Der Universität ist sie treu geblieben. Die Musikerin arbeitet als Seelsorgerin für Musikstudierende - im Auftrag der Erzdiözese Wien.

Die Pianistin und koreanisch-österreichische Ordensfrau Joanna Jimin Lee spielt Mozart, Klavierkonzert KV 414, 1st Mov. (ab Min. 2)


kath.net-Buchtipp
Glaubenswege: Mein Weg ins Ordensleben
Herausgeber: Petra Lorleberg
Vorwort von Abt Maximilian Heim OCist
154 Seiten; Paperback
Dip3 Bildungsservice Gmbh 2013
ISBN 978-3-902686-85-5
Preis 9.80 EUR

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(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto oben: Sr. Joanna Jimin Lee © Missionarinnen Christi


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