Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  6. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  7. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  8. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  9. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  10. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  11. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  12. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  13. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  14. 115-jährige Nonne: Gebet ist Erfolgsrezept für langes Leben
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Kurienkardinal Müller gegen ‚staatlich gelenktes Mainstreaming‘

27. Februar 2016 in Weltkirche, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Abzulehnen ist der Staat im Dienste einer Ideologie, en Mehrheitswille, der die Grundrechte beschneidet.


Köln (kath.net/ KNA)
Kurienkardinal Gerhard Müller wendet sich gegen ein «staatlich und ideologisch gelenktes Mainstreaming». Der Präfekt der Glaubenskongregation kritisierte am Samstag in Köln gesellschaftliche Gruppen, die sich des Staates bemächtigen, «um durch die Möglichkeiten der schulischen Erziehung, der universitären Bildung und der medialen Information und Meinungsbildung eine dominante Ideologie zu begünstigen». Eine solche Gleichschaltung verrate «obrigkeitsstaatliches und totalitäres Denken».

Menschen widersetzten sich «mit vollem Recht» einer «augenblicklich dominanten Ideologie» in Medien, Parlamenten und Rechtsprechung, sagte der Kardinal. Als Beispiele für solche Ideologien nannte er Strömungen, die Abtreibung als Menschenrecht betrachteten oder die Ehe als beliebige Sexualgemeinschaft umdefinierten.


Nach den Worten von Müller setzt Freiheit die Möglichkeit voraus, gemäß dem eigenen Gewissen zu leben und sich unsittlichen Befehlen oder Zumutungen zu widersetzen. Die freiheitliche Demokratie beruhe auf der unbedingten Anerkennung von Menschenwürde und Menschenrechten, die dem Mehrheitswillen ein für alle Mal entzogen seien. Demokratie heiße nie einfach, dass die Mehrheit auch über Moral und Gewissen entscheide. Demokratie heiße vielmehr, dass parlamentarische Mehrheit und Minderheit gemeinsam die Unverfügbarkeit der Würde und der natürlichen Rechte und Pflichten des Menschen respektierten.

Der Kardinal warnte vor einem falschen Verständnis von Freiheit. Sie werde verfehlt, «wenn sie nur als Berechtigung aufgefasst wird, alles zu tun, was uns als Individuum oder Gesellschaft gefällt, nützt und Spaß macht oder der rücksichtslosen Selbstverwirklichung dient». In diesem Sinn unfrei und Sklaven ihres vernunftwidrigen Tuns seien «Kriegstreiber, Menschenhändler, Drogendealer, Terroristen, Kinderschänder, Vergewaltiger, Diebe, Lügner, Ehebrecher, die Zyniker und Frivolen, die Tagediebe und Ausbeuter und alle, die gegen den Dekalog handeln».

Müller forderte auch die Anerkennung der Religionsfreiheit, die niemals nur individuell ausgelegt werden dürfe und eine soziale Komponente habe. Zu den unveräußerlichen Menschenrechten gehöre auch die Freiheit, sich mit einem gemeinsamen Bekenntnis zu einer Gemeinschaft zusammenzufügen und einen öffentlichen Kult zu pflegen. Den religiösen oder weltanschaulichen Gemeinschaften dürfe die gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben nicht verwehrt werden. Müller äußerte sich beim «Rhein-Meeting», einer dreitägigen Tagung der Gemeinschaft «Comunione e Liberazione» zu gesellschaftspolitischen und religiösen Themen.

(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

  1. März 2016 
 

Nein, Demokratie ist nicht nur dann, wenn der Katechismus Gesetzescharakter hat! (T2)

Die kniffligste Frage ist sicher die Abtreibung. Aber das Problem ist "unbedingten Anerkennung von Menschenwürde " ... denn die Menschenwürde (zu der auch Leben, Gesundheit der Mutter gehören) erschöpft sich nicht mit der des werdenden Lebens. Somit ist sie bedingt, denn selbst die katholische Lehre sagt nicht, dass Mütter sich selbst opfern müssen. Sowenig wie die Kirche das Recht auf Selbstverteidiung (auch und gerade im Sinne einer militärischen) bestreitet.

Ebenso weiß dieser Mann sicherlich, dass "natürlichen Rechte und Pflichten des Menschen " in der philosophischen und ethischen Debatte nicht nur als "göttliches Recht" aufgefasst wird. Es gibt auch ein Naturrecht ohne Gott.

"gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben " Realistisch betrachtet sind die ernsthaften Christen (ich nehme dazu mal die Zahl der regelmäßigen Kirchgänger) schlicht eine ziemliche Minderheit.
Sollten die moralische und ethische Fragen letztverbindlich demokratisch definieren dürfen?


0
 
  1. März 2016 
 

Nein, Demokratie ist nicht nur dann, wenn der Katechismus Gesetzescharakter hat! (T1)

Ich möchte mal hiermit beginnen:
«um durch die Möglichkeiten der schulischen Erziehung, [...] eine dominante Ideologie zu begünstigen»
Entschuldigung, aber ich bin (ländliche Region) in den 80ern/90ern zur Schule gegangen - und wenn eine Ideologie strukturell (Religionsunterricht!) begünstigt wurde, dann das Christentum.
Weiter mit "und alle, die gegen den Dekalog handeln" ... damit werden dann alle Agnostiker, Anhänger nicht abrahamitischer Religionen und Atheisten demokratisch marginalisiert. Mithin: Wir schaffen die Religionsfreiheit ab und erheben eine der christlichen, jüdischen oder islamischen Konfessionen zur Staatsreligion.
"die dem Mehrheitswillen ein für alle Mal entzogen seien." Zu Simplizistisch. Ja, unsere Verfassungen entziehen der einfachen parlamentarischen Mehrheit Änderungsmöglichkeiten. Aber letztlich (siehe Assad, Ben Ali, Jaruselski, etc.) kann man keinen Staat gegen die überwältigende Mehrheit der Menschen aufrecht erhalten.


0
 
 Kant 29. Februar 2016 

Kath. Soziallehre – Feind der offenen Gesellschaft?

Inhaltlich volle Zustimmung, aber rechtsphilosophisch noch „up to date“? Muß die katholische Soziallehre da nachrüsten? Mir scheint, daß Kard. Müller mit seiner Meinung, „Demokratie heiße nie einfach, dass die Mehrheit auch über Moral und Gewissen entscheide“, die von Popper in den Diskurs eingeführte Unterscheidung zwischen offener und geschlossener Gesellschaft nicht berücksichtigt. Es gibt nichts, was ein für alle Mal festgelegt ist, sonst wird die offene zur geschlossenen Gesellschaft. Aber ... die Menschenrechte? Niemand bestreitet, daß die Menschenrechte „unantastbar“ sind, aber man streitet dann eben darüber, was ein Menschenrecht ist. Aber ... die Grundlagen der freiheitlichen Demokratie? Niemand bestreitet, daß diese Grundlagen „unantastbar“ sind, aber man streitet doch darüber, was zu diesen Grundlagen gehört. Und auch dieser Streit (Menschenrechte, Grundlagen) kann letztlich nur wieder nur demokratisch, d.h. durch Mehrheitsentscheidung aufgelöst werden.


0
 
 deepthought 29. Februar 2016 
 

wohltuhend

dass noch jemand unserer "Hirten" die Wahrheit sagt. Da braucht man immer mehr Mut, schließlich sind die "Guten" in den eigenen Reihen.. Ich stehe immer wieder kurz vor dem Austritt aus der KK, weil wir hier nur noch Selbstglobalisierung, "Vielfalt", Integrations-Versklavung, Islamloghudelei und Anpassung an den Zeitgeisthedonismus erleben und unsereiner das auch noch finanzieren soll.


2
 
 FNO 29. Februar 2016 

katholisch.de

bzw. KNA hatten den Veranstalter falsch bezeichnet: 'Müller äußerte sich beim "Rhein-Meeting", einer dreitägigen Tagung der Gemeinschaft "Communio e Liberazione" zu gesellschaftspolitischen und religiösen Themen.' Peinlich.


3
 
 Helena_WW 29. Februar 2016 
 

EthikLebensschutz rk Kirche vs. Leihmutter soll Drilling abtreiben

Ich habe am Wochenende folgenden Artikel in der Welt online gelesen, der mich sehr irritiert, erschüttert und traurig macht.

http://www.welt.de/vermischtes/article152710683/Leihmutter-soll-einen-Drilling-abtreiben.html

bitte den ganzen Artikel lesen, um den teuflichen Irrsinn und Geschäftsmodelle dieser Fertilitätszentren, Reproduktionsmediziner zu schauen. In welcher Frankenstein-Welt leben wir?


3
 
 kreuz 27. Februar 2016 

danke Kardinal Müller

wünsche Ihnen hier 100 positive Zustimmungen! wir ächzen hier - nördlich der Alpen- unter dem "staatlich gelenkten mainstreaming", und Ihr Satz sollte in jedem Religionsunterricht behandelt werden:

"in diesem Sinn [Definition Freiheit als Berechtigung von allem was Spaß macht] unfrei und Sklaven ihres vernunftwidrigen Tuns seien «Kriegstreiber, Menschenhändler, Drogendealer, Terroristen, Kinderschänder, Vergewaltiger, Diebe, Lügner, Ehebrecher, die Zyniker und Frivolen, die Tagediebe und Ausbeuter und alle, die gegen den Dekalog handeln".


27
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Staat

  1. Kardinal Erdö betont Bedeutung der Religion für modernen Staat
  2. Der Staat und das Recht auf ein Kind






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  6. Roma locuta - causa (non) finita?
  7. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz