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Wir müssen die Barmherzigkeit dem Gericht voranstellen!

8. Dezember 2015 in Aktuelles, 12 Lesermeinungen
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Franziskus: Das Fest der Unbefleckten Empfängnis drückt die Größe der Liebe Gottes aus. Er ist nicht nur derjenige, der die Sünde vergibt, sondern bei Maria geht er so weit, dass er der Erbsünde zuvorkommt


Rom (kath.net) Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens. Mit einer feierlichen Messe auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus das Heilige Jahr der Barmherzigkeit eröffnet. Den Abschluss des Gottesdienstes bildete die Öffnung der Heiligen Pforte der Petersbasilika. Bei diesem Ritus war auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. anwesend.

Bereits in den frühen Morgenstunden drängten viele Pilger unter außerordentlichen Sicherheitsmaßnahmen zum Petersplatz. Am Schluss waren es ca. 50.000. Nach Angaben der römischen Präfektur sind während der Zeremonie 2.250 Soldaten, 1.000 Sicherheitskräfte und 900 städtische Ordnungshüter im Einsatz. Für das Zentrum Roms wurden zudem eine „No-Fly“-Zone sowie Fahrverbotszonen eingerichtet. Die Sicherheitskontrollen verliefen reibungslos.

"Das Fest der Unbefleckten Empfängnis drückt die Größe der Liebe Gottes aus. Er ist nicht nur derjenige, der die Sünde vergibt, sondern bei Maria geht er so weit, dass er der Erbsünde zuvorkommt, die jeder Mensch in sich trägt, wenn er in diese Welt kommt. Es ist die Liebe Gottes, die zuvorkommt, vorwegnimmt und rettet. Der Anfang der Geschichte der Sünde im Garten Eden wird im Plan einer rettenden Liebe aufgelöst. Die Worte aus dem Buch Genesis geben die tägliche Erfahrung wieder, die wir in unserem persönlichen Leben machen. Es besteht immer die Versuchung zum Ungehorsam, die in dem Bestreben zum Ausdruck kommt, unser Leben unabhängig vom Willen Gottes zu planen. Das ist die Feindschaft, die ständig das Leben der Menschen gefährdet, um sie dem Plan Gottes entgegenzustellen. Und doch ist auch die Geschichte der Sünde nur im Licht der verzeihenden Liebe verständlich. Wenn alles der Sünde überlassen bliebe, wären wir die hoffnungslosesten aller Geschöpfe, während die Verheißung des Sieges der Liebe Christi alles in die Barmherzigkeit des Vaters einschließt. Das Wort Gottes, das wir gehört haben, lässt daran keinen Zweifel. Die ohne Erbsünde empfangene Jungfrau steht vor uns als die bevorzugte Zeugin dieser Verheißung und ihrer Erfüllung."

„Dieses Außerordentliche Heilige Jahr ist selbst ein Geschenk der Gnade. Durch diese Pforte einzutreten bedeutet, die Tiefe der Barmherzigkeit des Vaters zu entdecken, der alle aufnimmt und jedem persönlich entgegengeht. Es wird ein Jahr sein, in dem man sich immer mehr von der Barmherzigkeit überzeugen kann. Wie viel Unrecht wird Gott und seiner Gnade getan, wenn man vor allem behauptet, dass die Sünden durch sein Gericht bestraft werden, anstatt allem voranzustellen, dass sie von seiner Barmherzigkeit vergeben werden (vgl. Augustinus, De praedestinatione sanctorum 12,24)! Ja, genauso ist es. Wir müssen die Barmherzigkeit dem Gericht voranstellen, und in jedem Fall wird das Gericht Gottes immer im Licht seiner Barmherzigkeit stehen.“


„Möge das Durchschreiten der Heiligen Pforte uns also das Gefühl vermitteln, Anteil zu haben an diesem Geheimnis der Liebe, der Zärtlichkeit. Lassen wir jede Form von Angst und Furcht hinter uns, denn das passt nicht zu dem, der geliebt wird; erleben wir vielmehr die Freude über die Begegnung mit der alles verwandelnden Gnade!“

„An erster Stelle war das II. Vatikanische Konzil eine Begegnung. Eine wirkliche Begegnung zwischen der Kirche und den Menschen unserer Zeit. Eine von der Kraft des Geistes gekennzeichnete Begegnung, der seine Kirche drängte, aus der Dürre, die sie viele Jahre lang in sich selbst verschlossen gehalten hatte, herauszukommen, um mit Begeisterung den missionarischen Weg wieder aufzunehmen. Es war ein neuer Aufbruch, um auf jeden Menschen dort zuzugehen, wo er lebt: in seiner Stadt, in seinem Haus, am Arbeitsplatz… wo auch immer er sich befindet, da muss die Kirche ihn erreichen, um ihm die Freude des Evangeliums zu bringen.“


kath.net veröffentlicht die Predigt von Papst Franziskus bei der Eucharistiefeier zur Eröffnung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit:

Brüder und Schwestern,

gleich werde ich die Freude haben, die Heilige Pforte der Barmherzigkeit zu öffnen. Wir vollziehen diese ebenso einfache wie symbolträchtige Geste im Licht des Wortes Gottes, das wir gehört haben und das die Vorrangstellung der Gnade deutlich hervorhebt. Mehrere Male findet sich nämlich in diesen Lesungen etwas, das auf jenen Gruß hindeutet, den der Erzengel Gabriel an ein junges, erschrockenes Mädchen richtet und mit dem er auf das Geheimnis hinweist, in das sie gehüllt werden sollte: »Freue dich, du Begnadete! « (Lk 1,28).

Die Jungfrau Maria wird vor allem dazu bewegt, sich über all das zu freuen, was der Herr in ihr vollbracht hat. Die Gnade Gottes hat sie eingehüllt und sie würdig gemacht, die Mutter Christi zu werden. Als Gabriel in ihr Haus eintritt, wird auch das tiefste Geheimnis, das jedes Fassungsvermögen des Verstandes überschreitet, für sie ein Grund zur Freude, zum Glauben und zu völliger Hingabe an das ihr offenbarte Wort. Die Fülle der Gnade ist imstande, das Herz zu verwandeln, und macht es fähig, einen Schritt zu vollziehen, der so groß ist, dass er die Geschichte der Menschheit verändert.

Das Fest der Unbefleckten Empfängnis drückt die Größe der Liebe Gottes aus. Er ist nicht nur derjenige, der die Sünde vergibt, sondern bei Maria geht er so weit, dass er der Erbsünde zuvorkommt, die jeder Mensch in sich trägt, wenn er in diese Welt kommt. Es ist die Liebe Gottes, die zuvorkommt, vorwegnimmt und rettet. Der Anfang der Geschichte der Sünde im Garten Eden wird im Plan einer rettenden Liebe aufgelöst. Die Worte aus dem Buch Genesis geben die tägliche Erfahrung wieder, die wir in unserem persönlichen Leben machen. Es besteht immer die Versuchung zum Ungehorsam, die in dem Bestreben zum Ausdruck kommt, unser Leben unabhängig vom Willen Gottes zu planen. Das ist die Feindschaft, die ständig das Leben der Menschen gefährdet, um sie dem Plan Gottes entgegenzustellen. Und doch ist auch die Geschichte der Sünde nur im Licht der verzeihenden Liebe verständlich.

Wenn alles der Sünde überlassen bliebe, wären wir die hoffnungslosesten aller Geschöpfe, während die Verheißung des Sieges der Liebe Christi alles in die Barmherzigkeit des Vaters einschließt. Das Wort Gottes, das wir gehört haben, lässt daran keinen Zweifel. Die ohne Erbsünde empfangene Jungfrau steht vor uns als die bevorzugte Zeugin dieser Verheißung und ihrer Erfüllung.

Dieses Außerordentliche Heilige Jahr ist selbst ein Geschenk der Gnade. Durch diese Pforte einzutreten bedeutet, die Tiefe der Barmherzigkeit des Vaters zu entdecken, der alle aufnimmt und jedem persönlich entgegengeht. Es wird ein Jahr sein, in dem man sich immer mehr von der Barmherzigkeit überzeugen kann. Wieviel Unrecht wird Gott und seiner Gnade getan, wenn man vor allem behauptet, dass die Sünden durch sein Gericht bestraft werden, anstatt allem voranzustellen, dass sie von seiner Barmherzigkeit vergeben werden (vgl. Augustinus, De praedestinatione sanctorum 12,24)!

Ja, genauso ist es. Wir müssen die Barmherzigkeit dem Gericht voranstellen, und in jedem Fall wird das Gericht Gottes immer im Licht seiner Barmherzigkeit stehen. Möge das Durchschreiten der Heiligen Pforte uns also das Gefühl vermitteln, Anteil zu haben an diesem Geheimnis der Liebe. Lassen wir jede Form von Angst und Furcht hinter uns, denn das passt nicht zu dem, der geliebt wird; erleben wir vielmehr die Freude über die Begegnung mit der alles verwandelnden Gnade!

Wenn wir heute durch die Heilige Pforte gehen, wollen wir auch an eine andere Pforte denken: an die Tür, welche die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils vor fünfzig Jahren zur Welt hin aufgestoßen haben. Dieses Jahresgedenken darf aber nicht nur wegen des Reichtums der erstellten Dokumente erwähnt werden, die bis in unsere Tage erlauben, den großen Fortschritt festzustellen, der im Glauben gemacht wurde.

An erster Stelle war das Konzil eine Begegnung. Eine wirkliche Begegnung zwischen der Kirche und den Menschen unserer Zeit. Eine von der Kraft des Geistes gekennzeichnete Begegnung, der seine Kirche drängte, aus der Dürre, die sie viele Jahre lang in sich selbst verschlossen gehalten hatte, herauszukommen, um mit Begeisterung den missionarischen Weg wieder aufzunehmen. Es war ein neuer Aufbruch, um auf jeden Menschen dort zuzugehen, wo er lebt: in seiner Stadt, in seinem Haus, am Arbeitsplatz… wo auch immer er sich befindet, da muss die Kirche ihn erreichen, um ihm die Freude des Evangeliums zu bringen.

Ein missionarischer Impuls also, den wir nach diesen Jahrzehnten mit derselben Kraft und derselben Begeisterung wieder aufnehmen. Das Jubiläum fordert uns zu dieser Öffnung heraus und verpflichtet uns – entsprechend der Mahnung des seligen Pauls VI. beim Konzilsabschluss –, die aus dem Vaticanum II hervorgegangene Mentalität des barmherzigen Samariters nicht zu vernachlässigen. Möge also das Durchschreiten der Heiligen Pforte heute für uns mit dem Anspruch verbunden sein, uns die Haltung des barmherzigen Samariters zu Eigen zu machen.

Papst Franziskus eröffnet das Heilige Jahr - Öffnung der Pforte - Festmesse mit Predigt in voller Länge (mit dtsch. Übersetzung)


Kurzvideo: Papst Franziskus öffnet die Heilige Pforte


Papst emeritus Benedikt XVI. wird von Papst Franziskus begrüßt und durchschreitet als Zweiter die Heilige Pforte


Foto: Papst Franziskus und Papst em. Benedikt XVI. bei der Eröffnung des Heiligen Jahres



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Lesermeinungen

 christine.mm 9. Dezember 2015 
 

ff @Genesis

Gott im freien Willen und vollster Erkenntnis zurückzuweisen und dem eigenen Willen gegenüber Gottes Unterweisungen den Vorzug zu geben ist nun einmal Wesen geschenkter Freiheit. So lehrt die Kirche, daß die gefallenen Engel, als reine Geistwesen, im vollen Erkennen Gottes, ihre einmalige Entscheidung auch nie mehr umändern (können). Wir hingegen ohne oder bestenfalls immer noch bruchstückhaften Erkennen sollen durch Liebe und Liebesfähigkeit vor dem Nichts des totalen Liebesverlustes bewahrt werden. Darum ist es so wichtig, daß zerstörte Menschen selbstlose Zuwendung, kein zerstörerisches nachtragendes Verhalten, durch geduldige Unterweisung Gottes Wesen zumindest ein wenig erahnen mögen. Wenn wir dem Nächsten zur Hölle werden.... schrecklich. Also Gott schafft niemals Hölle. Sie ist kein Ort, sie ist Zustand absoluten Mangels. Finsternis und Nichts werden allein durch Licht in Fülle ausgelöscht. Wir m ü s s e n es allen sagen, unverdrossen, in der Hilfe des Heiligen Geistes, Gottes


1
 
 christine.mm 9. Dezember 2015 
 

@Genesis

"Wen Gott liebt, den züchtigt Er". So ist es in der Hl. Schrift -AT zu lesen. Gleich einem Vater, der Vergehen nicht durchgehen läßt, um dem Kind die Wichtigkeit bestimmter Verhaltensweisen klar zu machen.
Jetzt hängt es davon ab w i e die Reaktion eines Vaters aussieht: sofortige Prügelstrafe ohne erklärendes Gespräch und nachtragendes Verhalten; oder liebevoll-deutliche Unterweisung v o r dem Ungehorsam und auch n a c h h e r.
Meistens hat man ersteres erlebt und darum der so irritierte Aufschrei gegen die Zurechtweisung.
Einmal hat jemand gemeint die größte Strafe Gottes uns gegenüber besteht darin, daß Er uns u n s e r e m Willen überläßt.
So hat Er die Hölle n i c h t geschaffen aber uns f r e i geschaffen. Er hat uns die Freiheit gegeben NEIN zu sagen. Und ein Nein gegen Wahres ist Lüge,ein Nein gegen Leben ist Tod,ein Nein gegen Liebe ist Haß,ein Nein gegen Miteinander ist Gegeneinander,ein Nein gegen Licht ist Dunkelheit, ein Nein gegen Gott ist totaler Verlust.


2
 
 Antonius Bacci 9. Dezember 2015 
 

Konzil als Begegnung

An dieser Formulierung kann man sehr schön die unterschiedlichen theologischen Akzentsetzung beider Päpste sehen: Der "Reichtum der erstellten Dokumente" wird dem Gedanken, dass das Konzil eine Begegnung war, nachgestellt. In erster Linie war es eine "Begegnung". Papst Benedikt würde die tatsächlichen Beschlüsse des Konzils sehr viel stärker gewichten: Diese sind im eigentlichen Sinne ja auch maßgeblich. Der Rekurs auf das Konzil als "Begegnung" ist nun nicht falsch, aber in der oben beschriebenen Gewichtung erinnert er sehr an den "Geist des Konzils". Zumindest ist das Denkmuster sehr ähnlich. Man könnte auf diese Weise den eigentlichen Wortlaut der Dokumente geschickt umgehen. Auf jeden Fall ist die Konzilssicht bei Papst Franziskus nicht primär von einer Hermeneutik der Kontinuität bestimmt. Man sieht, dass weit aus mehr als ein Blatt Papier zwischen beide passt, auch wenn sie sich natürlich sehr höflich begegnen, was anders aber auch kaum möglich wäre.


1
 
 Genesis 9. Dezember 2015 

@christine.mm

Vielen Dank!
Ja, ich persönlich gehe zum beichten, und was die Sühnenacht angeht, das weiß ich auch. Ich frage nur: darf man das nicht mehr sagen? tue ich Gott Unrecht, wenn ich sage, dass diejenigen die nicht zum beichten gehen, in ihrer Selbstgerechtigkeit verharren? Ja, Gott ist die Liebe und Barmherzigkeit aber auch Gerechtigkeit. Gott hat aus Gerechtigkeit die Hölle erschaffen und aus Barmherzigkeit das Fegfeuer. Gibt es eine größere Barmherzigkeit? gibt es eine größere Gerechtigkeit? NEIN! und genau aus diesem Grunde muss man die Menschen wach rütteln, dass sie nicht in die größte Gerechtigkeit "hineinrutschen". Und genau aus diesem Grunde gehe ich zur Sühnenacht.
Darf ich auch nicht mehr sagen: wen Gott liebt, den züchtigt er? tue ich Gott damit Unrecht?
Wissen Sie, die Modernisten haben bei dem besagten Zitat, ein leichtes Spiel, um den treuen Katholiken eins vor dem Latz zu knallen. Man zieht sich dann zurück, weil man Frieden möchte.


3
 
 Veritasvincit 8. Dezember 2015 

@Ottaviani

Gemäss Ihrem Decknamen müsste man Sie eher den Traditionalisten zurechnen. Trotzdem begrüssen Sie in Ihrem ersten Beitrag die Äusserungen des Papstes über die Dürre in der Kirche vor dem Konzil und den Wunsch des damaligen Papstes für einen Aufbruch in der Kirche. Im zweiten Beitrag (@Bacci)verurteilen Sie diese Papstaussagen als historisch völlig unhaltbar - ein Widerspruch! Oder verstehe ich Sie falsch?

Ich bitte Sie Ihre gewundenen Gedankengänge einfacher auszudrücken, damit man sie verstehen kann, ohne selber Akrobatik betreiben zu müssen.


2
 
 Kurti 8. Dezember 2015 
 

Gottes Barmherzigkeit kann nur der erlangen, der

diese auch annimmt. Die heute übliche Geisteshaltung in der Kirche Gott verzeihe ja alles, hat mit der göttlichen Barmherzigkeit wenig zu tun. Jesus hat immer beides betont: Sowohl die große Barmherzigkeit Gottes als auch seine Gerechtigkeit, also sein Gericht. Es reicht nicht, nur vorwiegend eine Seite hervorzuheben und im übrigen ist es wie viele gute, ja heilige Priester oft genug bewiesen haben, eine Sache der individuellen Seelsorge, das eine oder andere zu betonen. Der verhärtete Mensch braucht mal meist eher eine harte Ermahnung, wogegen der für Gottes Gnade schon offene Mensch durch die Betonung der Gnade und Liebe Gottes oft schon gezogen wird. Gute und inspirierte Priester sind immer angepasst an den Pönitenten vorgegangen und haben daher mal die eine mal die andere Seite hervorgehoben. Beispiel unter vielen ein heiliger Pfarrer von Ars, ein heiliger Pater Pio usw.


3
 
 christine.mm 8. Dezember 2015 
 

@Genesis Barmherzigkeit - Gerechtigkeit

Zu Schwester Faustina Kowalska sagte Christus wir sollen den Rosenkranz zur Göttlichen Barmherzigkeit beten - ganz besonders bei Sterbenden.
In einer Antiphon zur Fastenzeit beten wir: "Wende unser Herz DIR zu, damit wir uns DIR zuwenden können."

Christus hat uns durch die freie Annahme Seines Kreuzestodes zur Vergebung u n s e r e r Sünden und Gottesverneinungen unseren Schuldschein ungültig gemacht. Wir können aber nur dann diese Tilgung gleichsam abholen, wenn wir vor dem Priester die u n s jeweils betreffenden Vergehen benennen und nichts mehr mit dieser Sündengesinnung zu tun haben wollen. Genau dafür erhalten wir die breitgestellte Tilgung.
Tun wir das nicht bleibt die Schuld bei uns und die Vergebung abgelehnt.

Alles ungetilgte, nicht um Verzeihung Gebetene fällt dann unter das Gericht.
Denn Gott ist Liebe, Barmherzigkeit aber auch Gerechtigkeit. Und diese hat mit dem Gericht zu tun.

Sühnenächte sind Bitten um Vergebung fremder Vergehen. Keine persönliche Sünde.


2
 
 Genesis 8. Dezember 2015 

Zitat: Wieviel Unrecht wird Gott und seiner Gnade getan, wenn man vor allem behauptet, dass die Sünden durch sein Gericht bestraft werden,...

Und ich Idiot war am Wochenende in der Sühnenacht,habe sogar die Weihnachtsfeier dafür sausen lassen. Jetzt habe ich sogar durch dieses Zitat erfahren, dass ich Gott dadurch Unrecht tue. Demzufolge eine Sünde!


8
 
  8. Dezember 2015 
 

@ Bacci

das ist natürlich historisch völlig unhaltbar aber warum sollte das interessieren


2
 
 Antonius Bacci 8. Dezember 2015 
 

Historisch haltbar?

War die "vorkonziliare Kirche" viele Jahre (ab wann eigentlich genau) in einer Dürrephase? Wann hat die Kirche den missionarischen Weg verlassen? Im 19. Jh.? Natürlich war nicht alles Gold, was glänzte, aber ich frage mich aus historischer Perspektive, ob die Kirche nicht ebenso heute in einer "Dürreperiode" lebt, zumindest in Westeuropa. Zahlenmäßig ließe sich das leicht belegen. Aber auch geistig und kulturell kommt mir das so manchmal vor. Man sollte weder die vorkonziliare noch die nachkonziliare Zeit einseitig idealisieren oder abqualifizieren. Aber zumindest dieser Gedanke in der Predigt kommt mir doch recht unausgewogen vor, zumindest etwas dunkel. Irgendwie vermute ich den ominösen "Geist des Konzils" im Hintergrund, der im Denken des gegenwärtigen Papstes die "Hermeneutik der Kontinuität" Benedikt XVI. zu überwiegen scheint. Schade drum...


7
 
 Stefan Fleischer 8. Dezember 2015 

Mit der Barmherzigkeit Gottes ist es wie

mit einem Paket, das der Postbote an der Haustüre präsentiert. Wenn ich ihm öffne, habe ich zwei Möglichkeiten. Ich kann es annehmen oder die Annahme verweigern. Wenn ich nicht öffne, weil ich nicht zu Hause bin oder weil ich die Hausglocke nicht höre, oder vielleicht nicht hören will, so wirft er mir einen Abholschein in den Briefkasten. Dann allerdings muss ich mich aufmachen um das Paket am Schalter abzuholen. Wenn ich dann auch dazu nicht bereit bin, geht die Sendung an den Absender zurück.


5
 
  8. Dezember 2015 
 

also doch ein Bruch ?

der Papst sagt:
Zitat
Eine von der Kraft des Geistes gekennzeichnete Begegnung, der seine Kirche drängte, aus der Dürre, die sie viele Jahre lang in sich selbst verschlossen gehalten hatte, herauszukommen, um mit Begeisterung den missionarischen Weg wieder aufzunehmen
Zitat Ende
es gab eine Vertrocknung vor dem Konzil keine Missionarischem Eifer ect
ich finde Traditionstreue Priester und Laien sollen sich das gut merken und die Konsequenzen daraus ziehen


3
 

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