Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der Bischof von Trier ODER wie tief kann man als katholischer Bischof in Deutschland noch sinken?
  2. Graz-Seckau: Erneut liturgisch ‚grenzwertige’ Wandlungsworte bei Erstkommunionmesse in Hartberg
  3. Kein Platz für überzeugte AfD-Anhänger in der evangelischen Diakonie
  4. Deutschland: Schüler konvertieren aus Angst zum Islam
  5. Islamisten marschieren durch deutsche Städte - der Verfassungsschutz und Kirchen schweigen!
  6. Papst an Pfarrer: "Die Kirche könnte ohne euer Engagement und euren Dienst nicht fortbestehen"
  7. AfD wirft Diakonie-Präsident 'Wählernötigung' vor
  8. Marx: Abgestuftes Lebensrecht für Ungeborene inakzeptabel, aber....
  9. Erzbischof Lackner zu Austrofaschismus: Kirchliches Versagen einbekennen
  10. Prof. Riccardo Wagner: Katholikentagsprogramm hat null Treffer bei Stichwort „Neuevangelisierung“
  11. Mehrheit der Deutschen hat Angst, Minderheit im eigenen Land zu werden
  12. Links schwenkt, Marsch!
  13. Linzer Präsidentin der Jüdischen Kultusgemeinde warnt vor Antisemitismus bei 'Pax Christi'
  14. Deutschland: Rekord-Austritte bei der evangelischen Kirche
  15. ,Was für eine schöne Zeit, in der wir leben!‘

Eine Mata Hari im Vatikan?

7. Dezember 2015 in Weltkirche, 11 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Schlammschlacht rund um den «Vatileaks 2»-Prozess - Nun fragen sich viele: Wie konnte die schillernde Strippenzieherin Chaouqui ins Herz der kirchlichen Macht vordringen? Von Christoph Schmidt (KNA)


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Im Vatikan geht am Montag der «Vatileaks 2»-Prozess um die Entwendung geheimer Dokumente weiter. Die Papiere, die zwei Enthüllungsjournalisten zu Bestsellern verarbeiteten, belegen Fälle von Misswirtschaft, Geldverschwendung und Korruption im Zwergstaat. Eigentlich hatte Papst Franziskus darauf gedrängt, das Verfahren solle vor Beginn des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit am Dienstag abgeschlossen sein. Stattdessen nahm der Fall vergangene Woche eine unbarmherzige Wendung und musste überdies vertagt werden, weil das Tribunal einer neu hinzugekommenen Anwältin mehr Zeit für die Einarbeitung einräumte.

Der Hauptangeklagte und als Vatikanbürger inhaftierte Priester Lucio Vallejo Balda (54), Sekretär der Wirtschaftspräfektur, und die mitangeklagte PR-Fachfrau Francesca Chaouqui (33) liefern sich seither eine peinliche Schlammschlacht. Vallejo gestand in der Zeitung «La Repubblica» eine Affäre mit der schillernden Chaouqui. Diese habe ihn daraufhin unter Druck gesetzt, die Dokumente an die ebenfalls angeklagten Journalisten Gianluigi Nuzzi und Emiliano Fittipaldi herauszugeben.


Chaouqui, obendrein schwanger, sprach von dreisten Lügen und kündigte eine Klage gegen den Geistlichen an. Sie, die mit Scheichs und Milliardären verkehre, werde ihren Mann wohl kaum mit einem «alten Priester» betrügen, der an Frauen gar kein Interesse habe.

Vallejo hatte dem Papst die Süditalienerin 2014 als Mitglied einer zeitweiligen Untersuchungskommission für die Vatikanfinanzen vorgeschlagen. Jetzt äußerte er sich wie jemand, der nichts mehr zu verlieren hat: Chaouqui, gegen die inzwischen auch Italiens Justiz ermittelt, habe ihm von Kontakten zu den nationalen Geheimdiensten erzählt, für die sie im Vatikan spioniere. Mit mehreren hochrangigen Kurienmitarbeitern sei sie gut bekannt, mit der streng konservativen Laienorganisation Opus Dei verbandelt, und sie pflege engste Beziehungen zur römischen High Society und Politik.

Mindestens letzteres entspricht den Tatsachen. Unter den rund ein Dutzend Entlastungszeugen, mit denen Chaouqui am Montag auftrumpfen will, sollte laut Tageszeitung «La Stampa» ursprünglich auch Gianni Letta, hochrangiger Staatssekretär in allen Regierungen von Silvio Berlusconi, sein. Chaouqui habe ihn aber wieder von der Liste genommen.

Auch Paolo Berlusconi, den Bruder des Ex-Premiers, soll die schwer durchschaubare Karrierefrau gemeinsam mit ihrem Mann erpresst haben. Der Zeitungsverleger hat deshalb ein Verfahren der römischen Staatsanwaltschaft am Hals. Angeblich drohte sie ihm mit der Preisgabe dubioser Details über seine Verbindungen zur Vatikanbank IOR, sollte er einen ihr missliebigen Journalisten nicht entlassen.

Nun fragen sich viele: Wie konnte eine solche Strippenzieherin ins Herz der kirchlichen Macht vordringen? Das angesehene Magazin «L'Espresso» widmete gar seine jüngste Titelgeschichte der «Papessa», der Päpstin. Dieser Kosename stammt angeblich von ihrem Ehemann, einem IT-Spezialisten. Die Presse nennt sie «Lady Kurie» oder «Mata Hari des Vatikan».

Beim Rückflug von Afrika am vorigen Montag nahm Papst Franziskus den personellen Missgriff eher gelassen, beinahe mit Humor. Die Aufnahme Chaouquis in die Finanzkommission sei ein Fehler gewesen, räumte er ein. Aber die Dame sei auch keine Lucrezia Borgia (1480-1519). Die Intriganz und Durchtriebenheit der Tochter von Papst Alexander VI. inspirierte Generationen von Literaten.

Hinzu kommt grundsätzliche Kritik an dem Verfahren. Mehr als 100 Parlamentarier haben eine Petition gegen die Anklage der beiden Enthüllungsjournalisten unterschrieben. Sie werfen dem Vatikan die Missachtung der Pressefreiheit vor. Allerdings dürfte der Prozess für beide auch im Fall einer Verurteilung glimpflich ausgehen. Um die italienischen Staatsbürger Nuzzi, Fittipaldi, Chaouqui und den fünften Angeklagten, einen Mitarbeiter Vallejos, juristisch belangen zu können, müsste der Vatikan ein Rechtshilfeersuchen an Italien stellen. Davon ist derzeit nichts bekannt.

In diesem Kurzvideo werden die beiden Hauptangeklagten in Fotos/Filmsequenzen vorgestellt


(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 hortensius 8. Dezember 2015 
 

Die Umwelt färbt ab.

Das Benehmen dieser Dame ist nicht vertrauenerweckend. Ob sie das Eintreten von Confrater Stephan verdienst, weiß Gott und nur wenige Menschen.


1
 
 hortensius 8. Dezember 2015 
 

Umwelt färbt ab. Hier verstehe ich die Worte von Confrater stephan nicht.


1
 
 hortensius 8. Dezember 2015 
 

Umwelt färbt ab.


0
 
 confrater-stefan 8. Dezember 2015 
 

Frau Chaouqui ist wegen nichts verurteilt worden. Auch für sie gilt die Unschuldsvermutung und die Art und Weise, wie hier im Forum über sie hergefallen wird und in der, ohne, dass Beweise gebracht werden, einer verheirateten Frau Ehebruch vorgeworfen wird, erscheint mir einer katholischen Seite unwürdig.
Was die Formulierung "obendrein schwanger" im Artikel soll, erschließt sich mir nicht. Herzlichen Glückwunsch! Eine berufstätige Frau erwartet ein Kind, ist doch toll! Schwangerschaft ist doch kein moralischer Makel.
Egal welche Fehler gemacht worden sind, ein Minimum an höflichem Umgang darf jeder erwarten.


2
 
 Waldi 7. Dezember 2015 
 

Lieber @bedrohter Christ,

da haben Sie nicht ganz Unrecht:
Viele Karrieren, viel mehr als wir denken, haben durch geschickte und verführerische Weichenstellungen über kuschelige Himmelbetten zu höchsten Ämtern geführt. Und fast immer durch die natürlich gesteuerte Reizflut: "Und ewig lockt das Weib"!


5
 
 bedrohter Christ 7. Dezember 2015 
 

Eine Mata Hari im Vatikan?

Sie hat sich hochgeschlafen, ganz klar!


5
 
 Waldi 7. Dezember 2015 
 

Seit vielen Jahren kritisiert einer meiner...

Schulkollegen die kath. Kirche und den Vatikan als Zentrum des Katholizismus aufs Schärfste. Und immer habe ich als romtreuer Katholik erfolgreich mit Gegenargumenten gekontert. Nun aber fällt es mir zunehmend immer schwerer gegen diese Kritik überzeugend anzukämpfen. Manchmal frage ich mich, sind wir Katholiken noch auf dem richtigen Schiff, auf dem die Navigationsgeräte noch einwandfrei funktionieren und vom Steuermann auch richtig bedient werden? Oder haben sich Piraten in den Maschinenraum eingeschlichen, um das Schiff zunehmend manövrierunfähig zu machen? Schon unter dem leidgeprüften Papst Benedikt XVI. haben große Teile der Mannschaft gemeutert, besonders die „Wikinger“ nördlich der Alpen. Seit dem „Kapitän-Wechsel“ ist es im Vatikan um keinen Deut besser geworden! Ein altgedienter Vatikan-Korrespondent scheint mit seiner Behauptung Recht zu haben, dass die ärgsten Papstgegner einen Stock unterhalb der Papst-Gemächer wohnen, in die der Papst noch gar nicht eingezogen ist!


10
 
 JohnPaul 7. Dezember 2015 

Meine Therapie: Vatikanstadt an den italienischen Staat verschenken

und endlich mit dieser anachronistisch-absolutistischen Günstlingswirtschaft aufhören und einem wirklichen Leben aus der Bibel beginnen. Das würde dem Namenspatron des Papstes sicher auch am besten gefallen.


3
 
 Hadrianus Antonius 7. Dezember 2015 
 

@Adson: Falsch! Nicht schlampig recherchiert sondern vertuschend

Frau Chaouqui hat sich selbst auf ihren TwitterAccounts und Facebookeintragungen, auf ihrer persönlichen Website usw. in den letzten 5 Jahren stets als Adeptin des Opus Dei hervorgetan und beschrieben; sie schrieb exuberant darüber daß die Spiritualität dieser Gesellschaft sie schwer beeindruckte und ihr sehr nahe stand;
alles in Rom, wo sie durch äusserst betriebsame Aktivitäten bei VIP's und in kirchlichen Kreisen auffiehl, gut bemerkt.
Sehr schnell wurden dann in einem römischen Fotostudio "künstlerische" Fotos gemacht und ebenfalls auf facebook gepostet (inzwischen deletiert, aber natürlich schon kopiert und andersweitig gespeichert).
(Auf den meisten braven katholischen Websites zensiert- nicht ohne Grund, weil die "in Adam- und Evakostüm" und mit viel Plüschboa, Schnurrbart usw.)
Alles schon vor 2013 bekannt.
"Lucrezia Borgia" stammt übrigens vom Hl. Vater selbst.
Ein Trost: 2 Kandidaten für die Vaterschaft: mit DNA-Analyse gut zu klären (auch eine vatikan. Premiere)


5
 
 RetoGe 7. Dezember 2015 
 

Feminismus unterwandert alles...

...auch die Kirche und den Vatikan. Papst Benedikt ist rechtzeitig gegangen.

Die dritte Prophezeihung von Fatima wird 2018 in Erfüllung gehen. Ein Europa zerstört seine Religion und auch andere. Der Papst wird zum Opfer!


6
 
 Adson_von_Melk 7. Dezember 2015 

Frau Chaouqui mit dem Opus Dei 'verbandelt?' Prälat Vallejo Balda ist selbst dort Mitglied

Da hat jemand schlampig recherchiert bei der KNA. Auch farbenprächtige Vergleiche mit Mata Hari oder Lucrezia Borgia dürften uns nicht wirklich auf die richtige Spur bringen.

Tatsache ist, dass Papst Franziskus da leider ein grober personeller Missgriff unterlaufen ist. Man wird einrechnen müssen, dass das ganz am Anfang seines Pontifikats war, als er gerade vom anderen Ende der Welt in Rom angekommen war. Das saubere Pärchen hat zuletzt auch keine wichtigen Funktionen mehr inne.

Insofern eher eine Unterstreichung der Gründe, warum der gute Papst Benedikt meinte zurücktreten zu müssen - er war wie ein Lamm unter Wölfen. Dennoch schwerwiegend, denn Franziskus wurde ja offenbar mit der expliziten Absicht gewählt, gründlich aufzuräumen. Man sieht, wie mühsam und schmutzig diese Arbeit auch nach fast drei Jahren noch ist.


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Vatikan

  1. Vatikan: Erklärung Dignitas infinita über die menschliche Würde
  2. Keine öffentliche offene Aufbahrung mehr für tote Päpste
  3. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  4. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  5. Papst ernennt Bischof Elbs zum Übergangsleiter der Erzdiözese Vaduz
  6. Katholische Laien der Schweiz bitten Vatikan um Klarstellung
  7. Vatikan bereitet Dokument über Geschiedene in neuen Partnerschaften vor
  8. Erzbischof Paglia klagt katholische Internetseite wegen Korruptionsvorwürfen
  9. Wichtige Informationen nicht zugänglich – Untersuchung gegen Kardinal Maradiaga unterbrochen
  10. Der Heilige Stuhl tritt dem Pariser Klimaabkommen bei







Top-15

meist-gelesen

  1. Der Bischof von Trier ODER wie tief kann man als katholischer Bischof in Deutschland noch sinken?
  2. Graz-Seckau: Erneut liturgisch ‚grenzwertige’ Wandlungsworte bei Erstkommunionmesse in Hartberg
  3. Deutschland: Schüler konvertieren aus Angst zum Islam
  4. Links schwenkt, Marsch!
  5. Wort zum Sonntag/ARD: Evangelische Pastorin wirbt für „Entkriminalisierung“ von Kindstötungen
  6. Islamisten marschieren durch deutsche Städte - der Verfassungsschutz und Kirchen schweigen!
  7. Salesianer-Oberer kündigt bei seiner Bischofsweihe Rücktritt an
  8. Prof. Riccardo Wagner: Katholikentagsprogramm hat null Treffer bei Stichwort „Neuevangelisierung“
  9. Marx: Abgestuftes Lebensrecht für Ungeborene inakzeptabel, aber....
  10. Die Kirche des 2016 von Terroristen ermordeten Pfarrers Jacques Hamel wird immer stärker besucht
  11. ,Was für eine schöne Zeit, in der wir leben!‘
  12. AfD wirft Diakonie-Präsident 'Wählernötigung' vor
  13. Vier Dinge, die Katholiken vor der heiligen Messe tun sollen
  14. ,Ich will nicht wie Yoda klingen…‘
  15. Deutschland: Rekord-Austritte bei der evangelischen Kirche

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz