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Russisch-orthodoxe Kirche will Todesstrafe für Terroristen

21. November 2015 in Aktuelles, 12 Lesermeinungen
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Terroristen und Hintermänner von Terroranschlägen sollten «einfach getötet werden ohne irgendein Gerichtsverfahren», wenn die Ermittlungsbehörden sie als Gefahr für die Öffentlichkeit einstuften.


Moskau (kath.net/KNA) Ein ranghoher Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche hat die Tötung von Terroristen gefordert. Terroristen und Hintermänner von Terroranschlägen sollten «einfach getötet werden ohne irgendein Gerichtsverfahren», wenn die Ermittlungsbehörden sie als Gefahr für die Öffentlichkeit einstuften, sagte der Chef der Kirchenabteilung für die Beziehungen zur Gesellschaft, Erzpriester Wsewolod Tschaplin, am Freitag nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Es sei zwar besser, ohne die Todesstrafe auszukommen, aber es gebe Situationen, in denen die Gesellschaft so stark bedroht sei, dass sie zur Verteidigung angewendet werden dürfe.


Als Reaktion auf die jüngsten Terroranschläge sprachen sich unterdessen auch mehrere Abgeordnete in einer Parlamentsdebatte für die Wiedereinführung der Todesstrafe aus. Auch ein Spitzenvertreter der Muslime habe diesen Schritt befürwortet, so die Agentur. Menschenrechtsaktivisten und der Kreml wiesen diese Forderung hingegen zurück. Die Meinung von Staatspräsident Wladimir Putin habe sich nicht geändert, sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow. Russische Behörden hatten am Dienstag bekannt gegeben, dass ein Terroranschlag von Dschihadisten am 31. Oktober zum Absturz des russischen Passagierflugzeugs über Ägypten geführt habe.

Seit 1999 gibt es in Russland ein Moratorium zur Vollstreckung der Todesstrafe. Das russische Verfassungsgericht verbot im November 2009 wegen internationaler Abkommen Hinrichtungen auch nach Auslaufen des Moratoriums am 1. Januar 2010. Die russische Verfassung erlaubt Hinrichtungen jedoch weiter als «außerordentliche Strafmaßnahme für besonders schwere Straftaten gegen das Leben».

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Adson_von_Melk 23. November 2015 

In zweiter Hinsicht ist die Schlagzeile sogar viel zu harmlos

denn was Tschaplin hier verlangt, ist nicht die "Todesstrafe".

Eigentlich unfassbar: "einfach getötet werden ohne irgendein Gerichtsverfahren" und das "wenn die Ermittlungsbehörden sie als Gefahr für die Öffentlichkeit einstuften" ... auf Deutsch heißt das freie Hand, auf reinen Verdacht hin Staatsmorde zu begehen.

In der Praxis von Diktaturen (Argentinien, Chile, natürlich UdSSR) wird daraus: verschleppen, foltern, umbringen, verschwinden lassen. Bisschen viel KGB für einen Geistlichen. Vielleicht hätte Tschaplin seiner eigentlichen Berufung als Henker folgen sollen?

Wir warten auf eine Stellungnahme der Russisch Orthodoxen Kirche zu dieser Frage.


4
 
 Adson_von_Melk 23. November 2015 

Was ist das für eine Kirche, die einen solchen Sprecher hat?

Diese Frage muss man schon stellen, denn die "Einzelmeinung" kommt von hoher Stelle. W. A. Tschaplin wird auch in seriösen Medien als "Sprecher des Patriarchats" oder gleich der R.O.K. tituliert, er ist so der zweitprominenteste Vertreter seiner Kirche nach Patriarch Kyrill.
Offiziell, und das klingt erst recht gefährlich, ist er "Vorsitzender der Abteilung der hl. Synode des Moskauer Patriarchats für Beziehungen zwischen Kirche und Gesellschaft"
Es geht zu weit, schon wegen Tschaplins Ekelhaftigkeiten zu sagen "die R.O.K. will", andererseits: was will sie? Bleibt er unwidersprochen sind Schlagzeilen wie oben verständlich.

Ich hab kürzlich aus gegebenen Anlass das zu meinen muslimischen Freunden gesagt, das man mutatis mutandis hier wiederholen könnte:
Blutdürstige Extremisten sind eine Sache, natürlich machen sie mir Angst, obwohl sie eine winzige Minderheit sind. Aber fast noch mehr Angst macht mir die schweigende Mehrheit. Liebe Freunde, es ist Zeit Nein zu sagen!


2
 
 Trierer 23. November 2015 

@M.Schn-Fl

"Aber die russische Kirche hat vielleicht das gleiche Problem, wie die deutsche katholische Teilkirche: sich schwer tun oder einfach nicht wollen gegen solche von der christlichen Lehre abweichende Extremisten vorzugehen."
Lieber M.Schn-Fl, ich hoffe doch sehr, dass da der "heilige Zorn" über den traurigen Zustand der hiesigen Kirche, den ich ja gemeinsam mit Ihnen beklage, mit Ihnen durchgegangen ist. Ansonsten empfände ich Ihre Feststellung als durchaus fragwürdig. Wir können doch nicht ernsthaft eine hoch chauvinisierte, mit ungebrochen vordemokratisch geprägtem Weltbild (und hier geht es mir nicht um Glaubensfragen!)auch gegen die kath. Weltirche voller, teils bösartiger Vorurteile, agierende russ.orth. Nationalkirche mit kirchlichen Zuständen hier bei uns vergleichen. Die widerwärtige Einstellung dieses russ."Geistlichen" lässt sich schlicht nicht mit Rückgriff auf beklagenswerte Zustände im deutschen Katholizismus relativieren. In unserer Kirche betreibt niemand Volksverhetzung!


2
 
 urserolu 23. November 2015 
 

Dieser Titel ist

- bewusst?- irreführend. Nicht "die russisch-orthodoxe Kirche" spricht da, sondern einer ihrer fanatischsten und umstrittensten Vertreter!


1
 
 SCHLEGL 21. November 2015 
 

@M.Schn-Fl

Bitte, dieser Herr Tschalpin ist Priester der orthodoxen Kirche von Moskau und ein offizieller Sprecher des Patriarchats! Er ist längst nicht der einzige dieser gestrigen Schicht! Msgr.Franz Schlegl


7
 
 M.Schn-Fl 21. November 2015 
 

Einzelmeinung

Wir wollen doch mal hoffen und glaube, dass das innerhalb der russischen Orthodoxie eine Einzelmeinung ist und bleibt.
@Adson hat ja schon darauf hingewiesen, dass dieser Extremist schon öfter aufgefallen ist. Aber die russische Kirche hat vielleicht das gleiche Problem, wie die deutsche katholische Teilkirche: sich schwer tun oder einfach nicht wollen gegen solche von der christlichen Lehre abweichende Extremisten vorzugehen.


6
 
 M.Schn-Fl 21. November 2015 
 

Schließe mich @Bücherwurm an.

Hier darf man ja wohl mal sagen, dass Putin recht hat, ohne gleich als "Putinversteher" in die entsprechende Schublade geschoben zu werden.


6
 
 Cyprianus 21. November 2015 

Die Todesstrafe geht grundsätzlich gegen die Vernunft, besonders gegen die vom christlichen Glauben gestärkte und erleuchtete.
Zwar kann es in der Praxis zu einer Situation kommen, in der sich eine Gemeinschaft faktisch nicht anders schützen kann, wenn der Verbrecher nicht festgehalten (Gefängnis) oder nicht ferngehalten werden kann; aber diese Tatsache hebt das Prinzip nicht auf.

Auch die Vorstellung, einem Gesetz durch die Todesstrafe mehr Nachdruck zu geben, im Sinne der Abschreckung und/oder im Sinne einer Kennzeichnung über göttlichen Ursprung des Gesetzes, ist letztlich abwegig.
Das „Sein“ Gottes soll durch das „Nicht-Sein“ des Menschen erkannt werden. Diese Vorstellung widerspricht der katholische Lehre, nach der Gott in der Person des Sohnes die menschliche Natur (ohne die Sünde) angenommen hat, ohne seine göttliche Natur zu begrenzen.


6
 
 bücherwurm 21. November 2015 

Eine total erschreckende Äußerung! Todesstrafe - und obendrein ohne Gerichtsverfahren!

Wie kann sich nur ein orthodoxer Vertreter in diesem Sinne äußern, ich bin entsetzt!


14
 
 SCHLEGL 21. November 2015 
 

@AlbinoL

Beim jetzigen Zustand der russisch-orthodoxen Kirche nach Patriarch Alexej II und Patriarch Kyrill, wundert mich gar nichts mehr. Wie diese Kirche das "Gewissen" einer so großen Nation sein will, ist mir völlig schleierhaft. Es gibt zahlreiche Konversionen zur "Russisch-griechisch-katholischen Kirche" (die gab es schon in der Zarenzeit und sie wagen ukrainisch griechisch katholischen Metropoliten von Lemberg unterstellt!), Vor allem von Intellektuellen, theologisch interessierten Menschen. Und dann erheben die Orthodoxen in Moskau gleicht das Geschrei "Proselyten-Macherei" durch die katholische Kirche.Msgr.Erzpr. Franz Schlegl


7
 
 Adson_von_Melk 21. November 2015 

Dieser "Erzpriester Wsewolod Tschaplin"

ist schon öfter mit irrwitzigen Aussagen aufgefallen, so einer Kleiderordnung auf öffentlichen Straßen: Saudi Arabien lässt grüßen.

Beim jetzigen Vorschlag, 'Terroristen und Hintermänner von Terroranschlägen sollten «einfach getötet werden ohne(!!) irgendein Gerichtsverfahren», wenn die Ermittlungsbehörden(!!) sie als Gefahr für die Öffentlichkeit einstuften(!!)' scheinen eher die Militädiktaturen von Argnetinien und Chile Pate gestanden haben.

Es ist einerseits unfair, aufgrund dieses Auswrurfs eines Einzelnen zu sagen "Die Russisch-Orthodoxe Kirche will", andererseits ist es HÖCHST beunruhigend, dass ebendiese Kirche einen solchen Mann immer noch in hoher Position duldet.

Wie gesagt, das erste Mal ist es nicht, dass er durchgedreht hat.


8
 
 AlbinoL 21. November 2015 

Es ist Beispielhaft wie manche Orthodoxe Kirchen vom Staat unterwandert sind

vergleichbares gibt es in der katholischen Kirche nur in Deutschland, Österreich, Schweiz und China, wo sich kirchliche Positionen immer mehr dem der herrschenden Meinung angleichen oder angleichen müssen. Die EKD und Rusorhodxen sind da ja ähnlich verortet.


4
 

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