Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  2. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  3. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  4. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  5. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  6. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  7. CSU-geführtes Innenministerium finanziert NGOs, die gegen Merz demonstrieren
  8. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  9. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  10. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart
  11. Hoffnung, die nicht weiß. Nikolaus von Kues als Lehrer des Glaubens, der ‚bekehrten Unwissenheit‘
  12. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  13. Designierter Präsident der Georgetown University lehnt Lehre der Kirche über Homosexualität ab
  14. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit
  15. US-Kardinal Burke verurteilt gefälschte Videos mit angeblicher Papstkritik

Das 11. Gebot der Bürgerrechtlerin lautet: Du sollst Dich erinnern!

29. September 2015 in Deutschland, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Freya Klier zu Anschlägen auf Asylbewerberheime sieht für rechtsextreme und fremdenfeindliche Ansichten Wurzeln in der DDR-Vergangenheit.


Berlin (kath.net/idea) Vor einem Schlussstrich unter die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit hat die frühere Bürgerrechtlerin Freya Klier (Berlin) gewarnt. Derartige Forderungen seien „völliger Blödsinn“, sagte sie in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea anlässlich des 25. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober. „Wir haben uns im vergangenen Jahr ausführlich mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. Das ist 100 Jahre her.“ Aber zum ersten Mal sei es gelungen, die Ursachen für den Ausbruch dieses Krieges differenziert darzustellen: „Das zeigt, wie man mit Geschichte umgehen muss. Diese Zeit brauchen wir auch, um die DDR-Diktatur aufzuarbeiten.“ Ihr persönliches 11. Gebot laute „Du sollst Dich erinnern!“.

Wie Klier weiter sagte, ist sie häufig an Schulen eingeladen, um den jungen Menschen die Zeit der DDR nahezubringen. Zwar sei die zweite deutsche Diktatur im 20. Jahrhundert für viele Schüler genauso weit weg wie das Römische Reich, aber wenn Inhalte ansprechend vermittelt würden, etwa durch Rollenspiele, stoße das auf großes Interesse. Die aus Dresden stammende Klier war in der DDR wegen versuchter Republikflucht zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt und 1988 zusammen mit anderen Bürgerrechtlern gegen ihren Willen ausgebürgert worden.


Die evangelische Kirche ist „saft- und kraftlos“

Die Publizistin kritisierte auch die Rolle westdeutscher Politiker und der evangelischen Kirche in den 1980er Jahren: „Damals wurde im Westen der Slogan ‚Wandel durch Annäherung‘ propagiert. Tatsächlich handelte es sich aber um einen Wandel durch Anbiederung.“ Politiker wie Erhard Eppler, Egon Bahr, Oskar Lafontaine oder Gerhard Schröder hätten gar nicht sehen wollen, was im Osten wirklich passierte: „Vielmehr hatten sie sich mit der Zweistaatlichkeit arrangiert.“ Die DDR zu kritisieren sei zu der Zeit „überhaupt nicht angesagt“ gewesen. So habe ihr nach ihrer Ausbürgerung der damalige Leiter der Evangelischen Akademie zu West-Berlin ins Gesicht gesagt, dass sie in seinem Haus keinesfalls auftreten dürfe: „Er wurde später als Stasi-Spitzel enttarnt.“ Heute erlebe sie die evangelische Kirche vielfach als „saft- und kraftlos“, so Klier. Sie versuche, es allen recht zu machen, und verliere dadurch ihr Profil: „Mir fehlen leidenschaftliche Gestalten wie der gegenwärtige Papst Franziskus.“

Eine Wurzel des Rechtsextremismus liegt in der „rassistischen“ DDR

Zur gegenwärtigen Flüchtlingskrise sagte sie, sie befürchte, dass die gegenwärtige Euphorie nicht anhalten werde. Denn ein Ende des Zustroms sei noch lange nicht abzusehen. Allein in diesem Jahr erwartet Deutschland rund eine Million Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten. Klier äußerte sich auch zu Anschlägen auf Asylbewerberheime. Eine Wurzel für rechtsextreme und fremdenfeindliche Ansichten sieht sie in der DDR-Vergangenheit: „Die DDR war ein rassistisches Land. Das Unbehagen der meisten Funktionäre und auch der meisten DDR-Bürger galt jedem Abweichen von der Norm – grellen Haarfarben von Punkern ebenso wie ‚Negern’ oder ‚Fidschis’, wie die Gastarbeiter aus Mosambik und Vietnam genannt wurden.“ Sie seien in abgesonderten Wohnkomplexen untergebracht worden. Gaststätten seien ihnen verwehrt gewesen. Sie hätten die Stadt nicht ohne Genehmigung verlassen dürfen und die deutsche Sprache nicht erlernen sollen. Klier: „Vor allem standen vietnamesische Frauen unter Abtreibungszwang. Wehrten sie sich dagegen, mussten sie auf eigene Kosten die Heimreise antreten. Das lässt noch heute jeden Rechtsradikalen für die DDR schwärmen.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Deutschland

  1. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  2. ALfA: Ohne Recht auf Leben gibt es überhaupt keine Rechte
  3. Deutsche Kirchenstatistik 2023: 20 Mill. 'Katholiken', aber nur 1,26 Mill. besuchen die Hl. Messe
  4. 131 Kirchenschließungen in Deutschland in 5 Jahren
  5. Neokolonialistische Außenpolitik auf marxistischem Boden
  6. Wohin steuert die katholische Kirche in Deutschland
  7. Das bundesdeutsche Bermuda-Dreieck der Großideologen
  8. Kirche muss reich an Glauben sein, nicht reich an Geld
  9. „Ohne Priester keine Kirche Jesu Christi“
  10. FDP-Tänzer wollen mit Urheberrecht Lebensschützern den Mund verbieten






Top-15

meist-gelesen

  1. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  2. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  3. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  4. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  5. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  6. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  7. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  8. Nicht reden, sondern machen!
  9. Konvertierter Ex-Anglikaner Nazir-Ali sagt neue Welle von Konversionen voraus
  10. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  11. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  12. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  13. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart
  14. Zahl der Theologiestudenten in Passau in drei Jahren versiebenfacht - Von 21 auf 140 Studienanfänger
  15. Christliche Eltern klagen Schweden vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz