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Kniegelenke statt Ampelmännchen

9. September 2015 in Kommentar, 9 Lesermeinungen
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Die WDR-Sendung „Hart aber fair“ beschäftigte sich zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres mit dem Thema Gender. Erneut blieb der Erkenntnisgewinn bescheiden, findet idea-Redakteur Thorsten Brückner.


Berlin (kath.net/idea) Selten sorgte eine Gesprächsrunde im Fernsehen in diesem Jahr für so viel Aufregung wie „Hart aber fair“ zum Thema „Gender“ vom 2. März 2015. Nach Beschwerden feministischer Lobbygruppen entschied WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn, die Sendung aus der Mediathek zu nehmen. Nach vehementen Protesten – vor allem in sozialen Netzwerken – bei denen auch immer wieder das Wort Zensur fiel, dann die Rolle rückwärts: Die Sendung „Nieder mit den Ampelmännchen“ ist auf der ARD-Seite mittlerweile wieder abrufbar. Man kann nur erahnen, dass sich der 51 Jahre alte Schönenborn bei dieser Entscheidung jugendlichen Rat geholt hat: Welcher Medienexperte unter 40 wäre wohl auf die Idee gekommen, man könne im Zeitalter von YouTube eine Sendung dadurch aus dem Verkehr ziehen, indem man sie aus der Mediathek entfernt? Zu groß war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits der Sturm der Entrüstung, um die Sache einfach auszusitzen. Eine Neuauflage musste her.

Ist das Zensur?

Am 7. September diskutierten so in der fast gleichen Besetzung wie vor sechs Monaten die Publizistin Birgit Kelle, die Schauspielerin Simone Thomalla, der schleswig-holsteinische FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki, der Grünen-Fraktionschef im Bundestag, Anton Hofreiter, und die Feministin Anne Wizorek. Zusätzlich lud Moderator Frank Plasberg auch die beiden Personen ein, die verantwortlich für die Kontroverse waren: Die stellvertretende Vorsitzende des Landesfrauenrats Niedersachsen, Sybille Mattfeldt-Kloth, deren Beschwerde beim Rundfunkrat, die Sendung habe das Thema Gender auf unseriöse Weise dargestellt, den ebenfalls geladenen Schönenborn erst in die Bredouille brachte. Der rechtfertigte sich zu Beginn wortreich gegen die Zensurvorwürfe: Als Direktor treffe er Programmentscheidungen. Mit Zensur habe das aber nichts zu tun. Außerdem habe er auf die Empfehlung des WDR-Rundfunkrates hin gehandelt, der schließlich die Interessenvertretung der Zuschauer sei. Gleichwohl räumte er selbstkritisch ein: „Ich kann erklären, warum wir die Entscheidung getroffen haben. Am Ende zählt aber: Sie war rückblickend nicht richtig.“ Etwas befremdlich wirkte hingegen Schönenborns Einlassung, man könne nicht von Zensur sprechen, weil die als staatlicher Eingriff in die Pressefreiheit definiert sei: Als ob der GEZ-finanzierte öffentlich-rechtliche Rundfunk so völlig unabhängig von staatlicher Einflussnahme wäre! Der schleswig-holsteinische FDP-Mann Kubicki nannte das Handeln des WDR so auch folgerichtig in einem Atemzug mit Zensuranstrengungen in Russland und China. Kelle fühlte sich gar an George Orwell erinnert, der in seinem Roman „1984“ von einem Staat schreibt, der das kollektive Gedächtnis des Volkes auszulöschen versucht.


Wer ist kompetent über Gender zu sprechen?

Spätestens als Plasberg etwa zur Hälfte der Sendung Schönenborn verabschiedete und den Versuch einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Gender wieder aufnahm, wird klar: Die Protagonisten ziehen es vor, sich aneinander abzuarbeiten, als zum Erkenntnisgewinn beizutragen und sprechen sich gegenseitig die Kompetenz ab, zu dem Thema überhaupt zu reden. Thomallas Einwurf, auch als doofe Frau habe sie das Recht ihre Meinung zu äußern, wirkte da fast schon salomonisch. Den Vorwurf, die erste Debatte durch den Fokus auf feministische Kopfschüttelprojekte wie gendergerechte Ampelmännchen unseriös gestaltet zu haben, wollte Plasberg gegen Ende dann aber nicht auf sich sitzen lassen. Ein Einspielfilm pries die Vorzüge von künstlichen Kniegelenken speziell für Frauen sowie von Schutzhelmen für Frauen auf Baustellen – weil die kleinere Köpfe hätten als Männer. Als ob das Fehlen geeigneter Helme der Grund gewesen wäre, warum das weibliche Geschlecht bisher nicht in Scharen den Beruf der Bauarbeiterin ergriffen hat! Hofreiter nahm die Steilvorlage gerne an, und lobte beide Erfindungen als Errungenschaften des Gender-Mainstreaming. Nicht nur Kelle fragte sich da, ob gerade die Kniegelenke wirklich an Gender-Lehrstühlen erfunden worden waren. Und bei den Helmen wunderten sich manche Zuschauer auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, ob nicht auch männliche Köpfe unterschiedlich groß sein können.

75 Minuten gähnende Langeweile

Um solche Widersprüche zu erörtern, blieb aber keine Zeit mehr. Lieber holte sich Plasberg bei der Abmoderation noch das Lob der Tagesthemen-Moderatorin Caren Misoga ab, dass sie an der Sendung nichts zu kritisieren hätte. Ein merkwürdiger Schlusspunkt unter 75 Minuten gähnende Langeweile.

Hart aber Fair - NEUAUFLAGE nach Zensurvorwürfen - ´Der Gender-Streit: Was darf zu Mann und Frau gesagt werden?´ - Mit Birgit Kelle!


Zum Vergleich die ursprüngliche Sendung - WDR löschte diese Sendung aus angeblich inhaltlichen Gründen, stellte sie wieder ein - Hart aber fair - Deutschland im Gleichheitswahn? 02.03.2015



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Lesermeinungen

 Alois Fuchs 10. September 2015 
 

Kniegelenke

Die Sendung habe ich bald wieder abgeschaltet. Es war unerträglich, dass man der Feministin erlaubte, dauernd dazwischen zu gwatschen. Ich hätte gerne auch die Stellungnahmen der Gendergegnerinnen gehört. Aber mehr als einen Satz konnten die nicht sagen, ohne dass wieder ein Zwischenruf kam.
Beim Herrn Kubicki ging es noch. Aber dann wurde das Thema vernebelt, als ob es bei der Genderei nur darum ginge, dass man auch Männern das Kochen beibringen kann, wo man meint, das sei geschlechtsbedingte Domäne der Frauen.
Grundvoraussetzung einer solchen Talkshow müsste sein, dass jeder ausreden darf, vorausgesetzt, dass er sich kurz und prägnant ausdrücken kann. Am besten gefiel mir das Argument, ob denn die Frauen wirklich in erster Linie Managerposten besetzen möchten. Die höchste Würde einer Frau bleibt für mich die Mutterschaft vor und nach der Geburt und das ganze Leben über. Im Vergleich dazu zählen keine Titel, keine Regierungsposten, nicht einmal Königskronen.


4
 
 Lilli-Lou 10. September 2015 
 

Dem Herrn Schönenborn sei gesagt:

Wer nicht Mann's genug ist, muss sich vorführen lassen. Warum dieser Zickzackkurs? Zunächst wurde der Beschwerde des Frauenrats nicht entsprochen. Dann kam eine neue Beschwerde, Mitunterzeichnerin war eine Tochter von Sybille Mattfeldt-Kloth, die NRW-MdL Josefine Paul. Sie führt diesen off. Beschwerdebrief auf ihrer homepage auf.(http://josefine-paul.de/wp-content/uploads/Dyke_March_WDR_08072015.pdf)Die Beschwerde ist massivster Art, weil Lesben u. Transgender auf dem CSD nur 70 sec. Beachtung fanden. Interessant der Folgeablauf: Auf die vergebliche Beschwerde zur März-Sendg. folgte eine neue Beschwerde von Schauws/Paul s.o. am 8.7. mit dicken Vorwürfen an u.a.Schönenborn. Plötzlich verschwanden die "März-Ampelmännchen" im August in der Mediathek. Dann hagelte es massive Zensurvorwürfe auf Schönenborn und er musste sich letztendlich vorführen lassen. Für mich ein unwürdiges Schauspiel!Ich ärgere mich, dass ich meine Interessen im WDR nicht vertreten sehe und trotzedem zahlen muss.


2
 
 Paddel 9. September 2015 

Frau Kelle hat unser Gebet nötig

Sie vertritt u.a. auch solche Frauen wie mich (Hausfrauen) und hat selbst vier Kinder. Ich weiß nicht, ob das die anderen anw. Frauen auch haben (Kinder). Diese hätten also mehr Zeit, sich auf solch eine Sendung vorzubereiten, haben sie aber offensichtlich nicht genützt. Anders Frau Kelle, die trotz Kinder noch gedankliche Vorarbeit leistet und noch einen Zeitaufwand für die Sendung mitbringen muss neben den Kindern her. Ist es Gottes Wille, so nimmt ihre Familie daran keinen Schaden, aber dafür sollten wir beten. Vielleicht bekommen es auch ihre Kinder in der Schule zu spüren (was sie für eine Mama haben). Im übertrieben positivem (Bewunderung) oder negativem (Häme und Spott)Sinn. Einfach hat es Familie Kelle sicher nicht. Ich bin Frau Kelle sehr dankbar, dass sie sich diesem Auftrag stellt.


11
 
 Ebu 9. September 2015 
 

Bravo - Frau Kelle

Habe mir heute die Sendung in der ARD Mediathek angesehen. Viel Gerede und wenig Neues. Einzig Frau Kelle - und teils noch Herr Kubicki - haben tolle Redebeiträge geliefert und mit Argumenten versucht am Thema zu bleiben.
Frau Thomalla bewunderte ich ob ihres Mutes, ein zweites Mal in diese Runde zu kommen. Was die Gender-Befürworterinnen als Argumente für eine Gender-Förderung brachten, war samt und sonders nicht stichhaltig und wurde ausgezeichnet von Frau Kelle entlarvt.
Bleiben wir doch vernünftig denkende Menschen, die nichts gegen Gleichberechtigung haben, aber alles gegen Gleichmacherei. Gott hat nun mal Männern und Frauen unterschiedliche Körper und auch unterschiedliche Aufgaben gegeben. Akzeptieren wir das doch endlich - dann werden wir auch zufrieden in Gemeinschaft leben.


9
 
 Schimmelreiter 9. September 2015 

Gottes Werk und Teufels Beitrag

Nachdem Gott die Frau geschaffen hatte, sagte der Teufel "das kann ich auch!" - und schuf die Feministin.


5
 
 Tadeusz 9. September 2015 

Die Sendung hat jedoch klar..

...gezeigt, mit welchen Menschen in den Reihen der Gender-Ideologen wir zu tun haben.

Für mich sind sie einfach schrecklich.


12
 
 Seramis 9. September 2015 
 

Überflüssig

Gleicher Fehler wie beim ersten Durchgang: Wenn man hauptsächlich Laien einlädt, wird die Sendung zwar lebhafter, aber bleibt oberflächlich und wenig informativ.

Mal 'ne Frage: Wenn wir in Deutschland tatsächlich 190 hochbezahlte Gender-Professoren, pardon: "Professor_innen" haben, warum wird dann nicht eineR von ihnen zu dieser Sendung eingeladen?


6
 
 Bentheim 9. September 2015 
 

Eine schlecht organisierte Wiederholungssendung

Der erste Teil der Sendung war vertane Sendezeit. Wenn eine Pro- und eine Contra-Rednerin ihr Urteil über die März-Sendung abgegeben hätten, hätte das genügt, und man hätte im zweiten Teil der Sendung genügend Zeit gehabt, jetzt eine verbesserte Neuauflage einer Diskussion des Themas praktisch durchzuführen anstatt darüber weiter zu theoretisieren. Dafür blieb aber zu wenig Zeit und es kam wenig heraus.


4
 
 M.Schn-Fl 9. September 2015 
 

Gähnende

Ich habe mich nicht gelangweilt. Dem unverschämten Meinungsmonopol-Anspruch der "Amtsfeministin" ( siehe Bericht der FAZ) ist Birgit Kelle sehr energisch und gut entgegengetreten.


15
 

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